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Resurrection - Die Auferstehung
(Resurrection)
mit Christopher Lambert, Barbara Tyson, Patrick Chilvers, David Cronenberg, Jayne Eastwood, Darren Enkin, David Ferry, Jan Filips, Rick Fox, Silvana Gatica, Karen Glave, Barbara Gordon
Regie: Russell Mulcahy
Drehbuch: Brad Mirman / Christopher Lambert
Kamera: Jonathan Freeman / Brett Reynolds
Musik: Jim McGrath
FSK 16
USA / 1999
Frühling in Chicago, vom Himmel fällt Regen, und in den düsteren Ecken der Stadt bilden sich erste Blutlachen. Dazwischen sitzt ein Toter, dem der rechte Arm amputiert wurde. Der Außenseiter Detective Prudhomme, gebürtig in Louisiana und damit Spezialist für feuchte Elemente, wird zusammen mit seinem Partner auf den Fall angesetzt. Der Mörder hat bereits seine Spur zum nächsten Opfer gelegt. Wieder fehlt ein Körperteil, wieder trägt der Tote den Namen eines Apostels und ein Zahlenrätsel in seine Haut geritzt. Für Detective Prudhomme - selbst von einem persönlichen Trauma verfolgt - beginnt die alptraumhafte Jagd auf den Serienkiller.
Es gibt nicht gerade wenig Leute die diesen erstklassigen Thriller als billige Kopie von David Fincher's Meisterwerk "Sieben" ansehen, was in meinen Augen vollkommen ungerechtfertigt ist, denn diesen Film als reines Plagiat von "Sieben" zu bezeichnen, ist meiner Meinung nach ein Fehler und wird dem Film auch nicht gerecht. Aber selbst wenn man ihn nur als Plagiat ansehen würde, ändert das überhaupt nichts daran, das man es hier mit einem absoluten Hochspannungsthriller zu tun bekommt und das ist nun wirklich selten genug der Fall. Dabei sind teils knisternde Spannung und eine herrlich düstere und beklemmende Atmosphäre die absoluten Aushängeschilder dieses Werkes, das einen von der ersten bis zur letzten Minute ganz unweigerlich in seinen Bann zieht und erst daraus entlässt, wenn der Abspann des Filmes eingesetzt hat.
Natürlich sind die teilweise frappierenden Ähnlichkeiten mit "Sieben" nicht von der Hand zu weisen, aber dieser Film übt seine ganz eigene Faszination auf den Zuschauer aus und beschert einem teilweise schweissnasse Hände. Die Atmosphäre ist so fantastisch dicht und bedrohlich, das es einem teilweise die Luft zum Atmen nimmt. Als Zuschauer wird man von dem dargestellten Geschehen angewidert und gleichzeitig fasziniert und man steht die ganze Zeit förmlich unter Starkstrom. Es ist so gut wie unmöglich, sich der vom Geschehen ausgehenden Faszination zu verweigern, die sich fast wie eine zweite Haut über den Zuschauer legt.
Die Spannung ist von Beginn an greifbar und extrem hoch angesiedelt, so das man von Beginn an voll im Geschehen ist. Keine große Anlaufzeit, man wird von Beginn an Teil der düsteren und bedrohlichen Grundstimmung die noch dadurch gestärkt wird, das auch hier, genau wie bei "Sieben" ein permanenter Dauerregen vorherrscht, der einem noch zusätzlich aufs Gemüt schlägt. Das verleiht der Geschichte auch einen etwas schwermütigen Anstrich, der dem Zuschauer ein starkes Gefühl der Beklemmung vermittelt. Man fühlt sich ganz einfach nicht richtig wohl in seiner Haut und wird dieses doch äusserst unbehagliche Gefühl auch bis zum Ende nicht mehr los.
Christopher Lambert ist hier meiner Meinung nach in einer seiner besten Rollen zu sehen, man nimmt ihm den teilweise gebrochenen Cop ohne Weiteres ab, er spielt den Charakter absolut überzeugend. Auch die anderen Darsteller sind hier allesamt lobend zu erwähnen, was ja nun wirklich nicht in jedem Film der Fall ist. Dieser Thriller bietet jedenfalls um die 100 Minuten Spannung und Thrill pur, eine herrliche Atmosphäre und sehr gute Darsteller. Zwar ist "Sieben" für mich noch immer der Genre - Primus, aber weit dahinter braucht sich dieser Film keineswegs zu verstecken.
9/10