Deliria-Italiano

Scanners III
(Scanners III - The Takeover)
mit Liliana Komorowska, Valérie Valois, Steve Parrish, Colin Fox, Daniel Pilon, Michel Perron, Harry Hill, Christopher B. MacCabe, Michael Copeman, Claire Cellucci, Peter Wright, Charles Landry
Regie: Christian Duguay
Drehbuch: David Cronenberg / B.J Nelson
Kamera: Hugues de Haeck
Musik: Marty Simon
FSK 16
Kanada / USA / 1992

Als Alex auf einer Party aus Spaß seine Scanner - Fähigkeiten demonstriert und sein bester Freund dabei ums Leben kommt,verlässt Alex das Land und findet seine innere Ruhe in einem Kloster in Thailnd. 2 Jahre später erprobt seine Schwester Helena ein Mittel, das ihr Adoptivvater erfunden, aber noch nicht erprobt hat, an sich selbst. Dieses Mittel soll helfen, die starken Kopfschmerzen bei Scannern zu lindern. Es hilft auch wirklich, hat aber einen üblen Nebeneffekt, es schaltet das Gewissen der Scanner aus und macht aus ihnen machtbesessene Kreaturen. Helena tötet ihren Vater und übernimmt seine Firma. Als Alex vom Tod seines Vaters erfährt, kehrt er aus Thailand zurück und muß sich nun mit seiner Schwester messen, die nur noch ein Ziel vor Augen hat, die Kontrolle der gesamten Menschheit.


Auch in diesem zweiten Sequel nahm wieder Christian Duguay auf dem Regiestuhl Platz, aber leider konnte er die durchaus vorhandene Qualität des Vorgängers nicht halten. Ein Grund dafür mag vielleicht sein, das dieser Teil keinerlei Bezug zu seinen beiden Vorgängern hat, sondern ein vollkommen eigenständiger Film ist. Das allein kann aber nicht die Ursache für den Qualitätsverlust sein, denn diesem Film fehlt es so ziemlich an allen Ecken und Enden.

War die Story bei den Vorgängern noch innovativ und hatte einiges an Substanz zu bieten, so ist hier eher das Gegenteil der Fall. Die Geschichte plätschert so vor sich hin, es gibt keinerlei Höhepunkte zu vermelden, ein solder Spannungsaufbau ist eigentlich gar nicht vorhanden und so etwas wie eine gelungene Atmosphäre gilt hier wohl eher als Fremdwort. Aber am schlimmsten empfinde ich, das hier rein gar nichts mehr von der bedrohlichen Stimmung vorhanden ist, die Teil 1 & 2 noch so ausgezeichnet haben.

Nun eröffnet sich automatisch die Frage, was dem Zuschauer hier geboten wird und das ist ehrlich gesagt nicht viel. Es gibt jede Menge schlechte Darsteller, von denen einige schon als grotesk zu bezeichnen sind, wie zum Beispiel die Scanner, die Alex in der Baumann Klinik attackieren und dabei wie "Möchtegern - Mafiosis" auftreten. Aber am schlimmsten ist die vollkommen übertriebene und extrem theatralische Darstellung von Alex's Schwester Helena, die so künstlich und dämlich auf den Zuschauer wirkt, das man wirklich die Hände über dem Kopf zusammenschlägt.

Aber auf jeden Fall passen die dargebotenen schauspielerischen Leistungen perfekt in das äusserst schwache Niveau des Films, der leider fast gar nichts mehr mit den wirklich guten ersten beiden Teilen der Trilogie gememeinsam hat. Dafür ist der Abfall im Bezug auf die Qualität doch zu gravierend, so das man sich diesen Ableger auch durchaus hätte sparen können.


Fazit:


Wer Wert auf Vollständigkeit legt, der wird auch diesen Teil in seiner Sammlung haben, für alle anderen reicht es vollkommen aus, sich den Film einmal anzusehen. Und selbst das dürfte einigen schon etwas schwer fallen, wird hier doch zu wenig geboten, um auch nur annähernd an die beiden Vorgänger anzuknüpfen.




3,5/10

horror1966 hat geschrieben:...wird hier doch zu wenig geboten, um auch nur annähernd an die beiden Vorgänger anzuknüpfen.

Bei der Covergestaltung hätte ich auch, besonders im Vergleich zu den Cover der beiden anderen Filme, nichts anderes erwartet

Die introvertierte und schüchterne Helena ist wie ihr ins thailändische Exil verschwundener Bruder Alex ein sogenannter „Scanner“ und wird von Migräne-Anfällen und Stimmen geplagt. Als ihr Vater, der Wissenschaftler Dr. Monet eines Tages ein unerprobtes Mittel namens „EPH 3“ präsentiert, das in naher Zukunft ihre Schmerzen lindern soll, stibitzt die verzweifelte Helena das Mittel, nutzt es und verwandelt sich daraufhin in ein machtgieriges und selbstbewußtes Wesen, dass mit ihren telepathischen Gabe und weiblichen Reizen die Menschen unterjochen und die Weltherrschaft an sich reißen möchte. Als sie dafür auch ihren Vater und den Anwalt der Familie ermordet kehrt Alex zurück und entdeckt natürlich auch die Veränderung seiner Schwester und die Zusammenhänge mit dem ominösen Mittel. Doch Helena hat zwischenzeitlich mit „EPH 3“ bereits weitere Scanner um sich geschart, die ebenfalls ihre zweifelhaften Pläne unterstützen und es kommt zwischen den ungleichen Geschwistern zu einem Duell zwischen Leben und Tod.

Autsch! Mit Teil 3 der Scanners-Trilogie wird die interessante Ausgangsidee nun endgültig zu Grabe getragen und Regisseur Christian Duguan, der sich auch für den zweiten Teil verantwortlich zeigt, präsentiert in „Scanners III – The Takeover“ eine Story, die gänzlich daneben ist und die düsteren Ursprungsideen Cronenbergs endgültig der Lächerlichkeit preisgibt. Die Geschichte von Helena, die sich nach der Einnahme eines ominösen Mittels vom Mauerblümchen in einen männermordenden und skrupellosen Vamp mit Weltherrschafts-Fantasien entwickelt ist ja komplett lächerlich und verkommt zunehmend auch noch zu einer überzeichneten Freakshow, bei der sich der Zuschauer das fassungslose und entsetzte Gesicht Cronenbergs förmlich vorstellen kann, sollte dieser das Teil überhaupt jemals gesehen haben. Hier passt wirklich nichts zusammen und weder die nervigen Darsteller, noch die zahmen Effekte können hier noch etwas rausreißen. „Scanners III“ ist dann auch der unwürdige Abschluss und der eindringliche Beweis, dass man eine vielschichtigste Ausgangsidee mühelos in den Sand setzten kann, wenn sich derart stümperhaft und lieblos daran vergangen wird.