Sieben - David Fincher (1995)

Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Sieben - David Fincher (1995)

Beitrag von jogiwan »

hehe, das beste Halloween-Kostüm des Jahres:

Bild

;)
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purgatorio
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Re: Sieben - David Fincher (1995)

Beitrag von purgatorio »

ich dachte gestern mehrmals, als ich während eines Vortrags mehrere Fotos sah, dass du, Jogi, eigentlich immer als der junge Ridley Scott gehen kannst. Viel Verkleidung brauchst du da nicht mehr. Ich sah gestern ein Bild, da war er im Halbprofil zu sehen, und das sah wirklich so aus wie du :mrgreen: 8-)
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
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jogiwan
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Re: Sieben - David Fincher (1995)

Beitrag von jogiwan »

purgatorio hat geschrieben:ich dachte gestern mehrmals, als ich während eines Vortrags mehrere Fotos sah, dass du, Jogi, eigentlich immer als der junge Ridley Scott gehen kannst. Viel Verkleidung brauchst du da nicht mehr. Ich sah gestern ein Bild, da war er im Halbprofil zu sehen, und das sah wirklich so aus wie du :mrgreen: 8-)
Falls ich als Al Cliver nicht mehr ausgelastet bin, mach ich das! :nick:

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jogiwan
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Re: Sieben - David Fincher (1995)

Beitrag von jogiwan »

Ich habe ja den Hype um den ganzen Streifen ja nicht verstanden und für mich ist „Sieben“ auf der Spannungsebene auch kein sonderlich packender Film. Ich finde halt Brad Pitt generell furchtbar und seine Figur hier sogar noch mehr, die für mich ja quasi das repräsentiert, dass in den Staaten mittlerweile unter ausufernder Polizeigewalt läuft. Der ruhige besonnene Polizist kurz vor der Pensionierung, der auf den jungen und impulsiven Heißsporn trifft, ist als Szenario ja auch nicht gerade originell, die Morde gar so düster, das Wetter schlecht und der Serienkiller stets überlegen. Als das gipfelt in einem Finale, dass natürlich dem Zuschauer emotional nochmals den Boden unter den Füßen wegreißen soll. Mir ist das alles viel zu haarsträubend, zu konstruiert, die Figuren zu unausformuliert und „Sieben“ möchte ja mit seiner religiösen Todsündenthematik komplex und hochgeistig wirken und übersieht dabei, dass alles was in Punkto Ermittlung in dem Streifen gezeigt wird, quasi für nix ist. Dem Serienkiller kommt man durch Zufall auf die Spur und am Ende stellt er sich ja selber. Also fragt man sich schon, wozu der ganze Aufwand und Schnitzeljagd, die den Fall nur bedingt weiterbringen. Aber ich möchte den Streifen ja niemanden madig machen, für mich ist er einfach nur ein bedingt funktionierender Thriller, dem auch die ekligen Horror-Elemente nicht aus der Mittelmäßigkeit helfen.
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FarfallaInsanguinata
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Re: Sieben - David Fincher (1995)

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Da muss ich schon wieder zustimmen!
"Sieben" ist mit Sicherheit eines der überbewertesten Werke der Filmgeschichte. Mittelmaß!
Diktatur der Toleranz

Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
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karlAbundzu
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Re: Sieben - David Fincher (1995)

Beitrag von karlAbundzu »

Zweierlei.
Als ich aus dem Kino kam, war ich zwiegespalten. Der Look war super, Kamera , Schnitt, Design war toll. Die Story und das allzu vorsehbare Ende, das so tut, als wäre es eine große Überraschung, fand ich tatsächlich zu gewöhnlich und passte nicht zum Look. Die Schauspieler im engen Rollenkorsett können eigentlich mehr. Meine Mitbesucher fanden den alle total gut. Ich dachte, behälste mal den Regisseur im Auge, da geht noch was. Alien³ war ja auch gut. Un da kam ja noch was.
PS: Spätere Sichtungen änderten nicht meine Meinung, wenn auch dann noch das eine oder andere positiv auffiel.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Maulwurf
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Re: Sieben - David Fincher (1995)

Beitrag von Maulwurf »

Wie wir damals so etwa 1996 aus dem Kino raus sind, waren wir vollkommen hin und weg. So etwas hatten wir bis dato noch nicht gesehen. So eine düstere und gewalttätige Stimmung in einer so fein gesponnen Handlung, in der die Rädchen eines nach dem anderen ineinandergreifen, und erst ganz zum Schluss ein großes Ganzes bilden. Und nachdem uns dann aufgegangen ist, dass die ganzen Schweinereien und Brutalitäten, die Gewaltakte und Metzeleien, dass die alle nur in unserer Fantasie stattgefunden hatten, dass der Regisseur unsere Gedankenwelt manipuliert und mit seinen eigenen Bildern übermalt hat, da waren wir gleich noch mal tief beeindruckt.

Und heute? Mit dem Wissen von vielen anderen, ähnlichen gelagerten Filmen, von Dutzenden von guten oder schlechteren Nachzüglern im Fahrwasser des großen Klassikers? Mit der Assoziation von Brad Pitt und Morgan Freeman als Institutionen des moderrnen US-amerikanischen Kinos, was sie 1995 beide noch lange nicht waren (sondern unter anderem durch SIEBEN erst wurden)? Meiner Frau habe ich SIEBEN vor zwei Jahren gezeigt, für sie war es eine Premiere, und sie war genauso geplättet wie wir vor 25 Jahren. Für mich stelle ich fest, dass der Film auch heute noch funktioniert. Dass er meine Gedanken immer noch manipulieren kann, und dass ich mich gleichzeitig an Details ergötzen kann, die mir bei den (extrem wenigen) Sichtungen der letzten 25 Jahre entgangen sind. Ich erschrecke immer noch, wenn der Typ auf dem Bett sich plötzlich bewegt. Und die Bilder in meinem Kopf beim Anblick des Polaroids im Sex-Schuppen sind immer noch Schlafkiller allerersten Ranges. Ich liebe diese düstere und in jedem Sinne schmutzige Atmosphäre heute noch genauso, und ich genieße es nach wie vor, dass David Fincher nach all dem Regen und der Enge am Ende mit Tageslicht, Sonnenschein und freiem Land den Schrecken erst so richtig erweckt.

Nein, für mich ist SIEBEN nach wie vor unter den Top 25 aller Zeiten zu finden.
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
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Arkadin
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Re: Sieben - David Fincher (1995)

Beitrag von Arkadin »

Ich sehe es so wie der Maulwurf. Wobei ich "Sieben" jetzt lange nicht mehr gesehen habe. Damals im Kino hat er mich extrem beeindruckt und in nahezu atemloser Spannung gelassen. Damals passte für mich einfach alles. Angefangen von den Titeln zu Bowies grandiosen "Heart's Filthy Leason" bis zum Twist am Ende. Ich glaube noch nie pochte mein Herz im Kino mehr, als in dem Moment, wo sich plötzlich dieser schwarze Van nähert. Lustigerweise behauptete ein Mitgucker in trauter Runde nach dem Film, er hätte tatsächlich den Kopf in der Schachtel gesehen. Der war nicht vom Gegenteil zu überzeugen. Später dann auf Video und gleich auf DVD gesehen, als der auf dem damals noch neuen Medium erschien. Dabei nie enttäuscht gewesen. Vielleicht lege ich mir auch irgendwann mal die BluRay zu.
Früher war mehr Lametta
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jogiwan
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Re: Sieben - David Fincher (1995)

Beitrag von jogiwan »

Die Sache mit dem Kopf kommt wohl davon, dass man kurz vor dem Schuss ein, zwei Frame lang das lächelnde Gesicht von Gwyneth eingeblendet wird. Aber da ist der Kopf noch am Körper... ;)
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FarfallaInsanguinata
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Re: Sieben - David Fincher (1995)

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Wahrscheinlich ist es schlicht ein Generationenproblem.
Wäre ich fünfzehn Jahre jünger, hätte mich der Film vielleicht beeindruckt, mit meiner Sozialisation seit den frühen 80ern, gerade durch die favorisierten Werke dieses Forums, war das für mich nur ein laues Lüftchen.
Vergleichbar mit meiner Punk/Hardcore-Sozialisation der Früh-Achtziger und dem 90er-Hype durch Nirvana und Green Day etc.,. wo plötzlich alle darauf abfuhren.
So ist das halt bei den Zu-Spät-Geborenen, die meinen etwas cooles entdeckt zu haben, dabei ist es nur eine Kommerzialisierung dessen, was bereits vorher im Underground lebte und tatsächlich cool war und genau durch diese Kommerzialisierung seinen Reiz verspielt. :evil:
Diktatur der Toleranz

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