„Singles“ gilt ja gemeinhin als DER „Grunge“-Film und ist auch eine stets grundsympathische Mischung aus Drama und Komödie über eine Handvoll Mitzwanziger, die in Seattle leben und auf der Suche nach dem perfekten Partner alle möglichen Höhen und Tiefen erleben. Dabei ist Cameron Crowe ein sehr warmherziger, schöner und unterhaltsamer Streifen mit viel Lokalkolorit gelungen, der irgendwo zwischen „Friends, „Sex and the City“ und Yuppie- und Slackerfilm angesiedelt ist und auch sehr viel über das damalige Lebensgefühl Anfang der Neunziger aussagt. Obwohl „Singles“ kein reiner Musikfilm ist, spielt diese aber im Leben der Musik-begeisterten Twens natürlich eine gewichtige Rolle und so gibt es neben Live-Auftritten von Alice in Chains und Soundgarden in den besuchten Clubs auch noch viel andere und damals schwer angesagte Grunge-Bands im Soundtrack zu hören. Die Mitglieder von Pearl Jams sind auch als Matt Dillons Band zu sehen und Chris Cornell hat wie Regisseur Tim Burton ebenfalls einen ironischen Gastauftritt. Alles in allem ist „Singles – Gemeinsam einsam“ ein liebenswerter Film über sympathische Menschen mit episodenhaften Handlungsverlauf und viel Musik, der als „Feelgood-Movie“ der Generation X statt Underground zwar etwas oberflächlich bleibt, aber wohlige und musikalische Erinnerungen an die Neunziger wieder aufleben lässt, ohne dabei in geringster Weise aufdringlich, altmodisch oder verklärt zu wirken. Nirvana fehlt halt irgendwie, aber ansonsten schon eine sehr schöne Sache, das!
Soundtrack:
Alice In Chains - Would?
Pearl Jam - Breath
Chris Cornell - Seasons
Paul Westerberg - Dyslexic Heart
The Lovemongers - The Battle Of Evermore
Mother Love Bone - Chloe Dancer / Crown Of Thorns
Soundgarden - Birth Ritual
Pearl Jam - State Of Love And Trust
Mudhoney - Overblown
Paul Westerberg - Waiting For Somebody
Jimi Hendrix - May This Be Love
Screaming Trees - Nearly Lost You
The Smashing - Pumpkins Drown