Slipstream - David van Eyssen (2005)

Moderator: jogiwan

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horror1966
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Slipstream - David van Eyssen (2005)

Beitrag von horror1966 »

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Slipstream
(Slipstream)
mit Sean Astin, Ivana Milicevic, Vinnie Jones, Kevin Otto, Victoria Bartlett, Thorsten Wedekind, Hakeem Kae-Kazim, Grant Swanby, Verity Price, Chantal Lambert, Patrick Lyster, Andrew Whaley, Sean Higgs, Tamsin MacCarthy, Eve Szapira
Regie: David van Eyssen
Drehbuch: Louis Morneau / Phillip Badger
Kamera: Sönke Hansen
Musik: Rob Lord
FSK 16
USA / 2005

Wissenschaftler Stuart Conway hlt einen streng geheimen Prototypen in der Hand einen PDA, mit dem man die Zeit um exakt 10 Minuten zurck drehen kann. Fr seinen ersten Test hat er auch schon die passende Idee. Er will einen Scheck bei der Bank einlsen - anschlieend noch einmal, und noch einmal... Doch kurz bevor er seine Zeitmaschine aktiviert, strmt der Schwerverbrecher Winston Briggs mit seiner Gang die Bank. Undercover-Agentin Sarah Tanner, die Conway fr das FBI observiert, verfolgt die Szenerie zunchst hilflos. Als sie gemeinsam mit allen Anwesenden pltzlich um 10 Minuten zurck katapultiert wird, fasst die FBI-Agentin einen Entschluss Sie will den Bankberfall vereiteln. Leider ohne Erfolg! In einer wilden Schieerei werden zahlreiche Menschen verwundet, darunter auch Conway. Und es kommt noch schlimmer Die Zeitmaschine gelangt in die Hnde der Schwerverbrecher...


Der hier vorliegende SCI/FI-Thriller, der unter der Regie von David van Eyssen entstand, beinhaltet vom Prinzip her eine sehr interessante Thematik, denn wer hat nicht schon einmal davon geträumt, ein Gerät zu besitzen, mit dem man die Zeit manipulieren kann. Auch der einführende Monolog von Sean Astin (Herr der Ringe) weckt das Interesse des Zuschauers und deutet darauf hin, das man es hier mit einem wirklich interessanten Film zu tun hat. Doch leider erfüllt sich die aufkeimende Hoffnung nur phasenweise, denn die Umsetzung der Geschichte ist nur bedingt gelungen. Und auch, wenn hier vielleicht nicht das erwartete Endprodukt herausgekommen ist, das man sich aufgrund der Inhaltsangabe erwartet, so kann ich doch die teilweise vernichtenden Kritiken über diesen Film nicht ganz nachvollziehen, in denen er sogar als "Müll" bezeichnet wird.

Sicherlich beinhaltet die Story doch so manche Logiklöcher und es wurde eine Menge an Potential liegengelassen, aber dennoch versteht es "Slipstream", ein gewisses maß an Spannung aufzubauen. Natürlich sieht Hochspannung etwas anders aus, immer wieder auftretende Spannungseinbrüche sind schwerlich zu übersehen, aber es bewegt sich doch alles noch in einem recht soliden Rahmen. Nun verhält es sich aber so, das man als Zuschauer bei der vorliegenden Thematik sicherlich eine bessere Umsetzung erwartet, als sie hier vorhanden ist. Die Macher des Films müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, das ihr Werk aus Mangel an innovativen Ideen phasenweise den Eindruck hinterlässt, das hier gewisse Passagen wie lieblos zusammengestückelte Clips erscheinen, die nicht gerade für ein hohes Maß an Qualität stehen. Die inhaltlichen und sehr offensichtlichen Schwächen versucht man mit humorigen Einlagen zu überdecken, was auch eingeschränkt gelingt, aber über die Defizite kaum hinwegtäuscht.

Doch die eigentliche Schwäche des Films sind die ziemlich ausdruckslos agierenden Darsteller, vor allem von Sean Astin hätte ich etwas mehr erwartet. So brillant er teilweise doch in der Herr der Ringe-Trilogie agiert hat, so blass ist doch seine Darstellung in diesem Film. Doch steht er mit diesem Problem keineswegs allein da, denn bis auf Vinnie Jones, der hier doch ziemlich überzeugend den durchgeknallten Anführer der Bankräuber spielt, kann keiner der Darsteller so richtig überzeugen.

Und dennoch ist "Slipstream" ein Film, den man sich durchaus gut anschauen kann, man sollte lediglich seine Erwartungen nicht zu sehr in die Höhe schrauben und auch kein intelligentes Meisterwerk erwarten. Wer über einige Defizite hinwegsehen kann und auch einige Logiklöcher übersehen kann, der wird hier durchaus kurzweilig und nett unterhalten.


Fazit:


"Slipstream" ist ein Film, der aufgrund seiner Thematik Begehrlichkeiten und Ansprüche beim Zuschauer erwecken kann, die er im Endeffekt aber nicht erfüllt. Dennoch bekommt man ein recht kurzweilig unterhaltendes Film-Erlebnis präsentiert, das keineswegs so schlecht ist, wie es manche Kritiken erahnen lassen. Meiner Meinung nach bekommt man hier Filmkost geboten, die zwar nicht extrem hochklassig ist, sich aber immer noch im gesunden Durchschnitt bewegt.


Die DVD:


Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch, Englisch
Bild: 1,85:1 (16:9 Anamorph Widescreen)
Laufzeit: 83 Minuten
Extras: Fotogalerie, Trailer, Programmhinweise
Big Brother is watching you
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jogiwan
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Re: Slipstream - David van Eyssen (2005)

Beitrag von jogiwan »

Der gemütlich aussehende Wissenschaftler Stuart ist an dem sogenannten „Slipstream“-Projekt beteiligt, bei dem eine Art Zeitmaschine entwickelt wurde, mit der man knapp 10 Minuten in der Zeit zurückreisen kann und dabei auch bestimmte Dinge manipulieren kann. Stuart nutzt diese Maschine auf illegale Weise um einen Scheck mehrfach einzulösen und ahnt nicht, dass er dabei von FBI-Agenten überwacht wird und die Bank innerhalb dieser Zeitschleife auch noch von gewaltbereiten Verbrechern überfallen wird. Prompt kommt es zum erbitterten Schusswechsel und Toten, die wenig später jedoch wieder quicklebendig auf der Matte stehen. Obwohl außer dem Wissenschaftler keiner so genau weiß, was mit ihnen geschieht, spitzen sich die Ereignisse im Verlauf des Tages inklusive Geiselnahme weiter zu und als die Einrichtung zur Manipulation der Zeit auch noch in die Hände der Verbrecher fällt, nimmt das Chaos endgültig seinen Lauf.

„Slipstream“ ist eine eher kostengünstige B-Produktion, die mit Sean Astin und Vinnie Jones gerade mal mit zwei bekannten Gesichtern glänzen kann, die dann im Vergleich zum recht farblosen und restlichen Cast auch das Highlight dieses Films darstellen. Leider ist die Geschichte ja nicht nur ziemliche Grütze, sondern haarsträubender Mist und „Slipstream“ gibt sich stets redlich Mühe, die für den Film aufgestellten Regeln ein paar Minuten später auch schon wieder über Bord zu werfen. Doch auch das wäre im Grunde noch zu verkraften, wären da nicht ständig auch noch optische Spielereien, die sich mit zunehmender Laufzeit als völlig nervig entpuppen. Regisseur David van Eyssen ist wohl ein Fan von Slow-Motion und 360-Grad-Shots, die hier ständig und ohne Rücksicht auf Verluste eingesetzt werden um die sehr mühsam konstruierte Handlung auf 80 Minuten zu strecken und die unzähligen Plot-Holes zu überdecken. Zudem verhalten sich die Protagonisten auch ständig vollkommen dämlich und auch bei den Dialogen hat sich ebenfalls niemand mit Ruhm bekleckert, sodass man sich als Zuschauer irgendwie ständig veräppelt vorkommt. Zwar ist „Slipstream“ nicht so schlimm, dass man sich ebenfalls wünschen würde in der Zeit zurück reisen zu können, aber hier ist doch alles so doof, dass es fast schon wieder unterhaltsam ist und so etwas wie „Slipstream“ eignet sich dann auch bestenfalls als eher abschreckendes Beispiel, wie man es im Zeitreise-Genre besser nicht machen sollte.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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