Sportkill - Craig McMahon (2007)

Moderator: jogiwan

Antworten
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Sportkill - Craig McMahon (2007)

Beitrag von horror1966 »

sportkill.jpg
sportkill.jpg (79.88 KiB) 69 mal betrachtet




Sportkill
(Sportkill)
mit Dona Wood, David C. Hayes, Matt Robinson, Kevin Moyers, Jose Rosete, Erin Del Rosso, Patrick Adam, Jon Bonnell, Elias Castillo, Jeff Dolniak, Dan Erbach, Scott Hopkins, Eleni C. Krimitsos, Kimberly Piol, Klor Rowland
Regie: Craig McMahon
Drehbuch: Craig McMahon
Kamera: Craig McMahon
Musik: Mickey Bullock / Craig McMahon
Ungeprüft
USA / 2007

Ivan Haswell II (David C. Hayes) liebt die Gefahr und das Verbotene. Um seinen perversen Neigungen nachzukommen, eröffnet er in Las Vegas einen elitären Underground-Club: Sportkill! Er und seine Mitglieder lassen junge Menschen entführen. Die Club-Mitglieder wetten, ob einer der Gefangenen den anderen auf zuvor festgelegte Weise tötet und setzen hohe Summen darauf. Wenn die ausgewählten Killer nicht tun, was man von ihnen erwartet, werden sie das Opfer für die nächste Runde...

Eines Tages kommt Rachel (Dona Wood) in die Arena. Sie ist nicht bereit zu töten oder zu sterben und stellt sich der übermächtigen, illegalen Gesellschaft entgegen. Ihr Kampf ums nackte Überleben hat begonnen!



Nach den vielen unterschiedlichen, doch zumeist eher negativen Kritiken, die ich über diesen Film lesen konnte, war ich doch sehr gespannt, was mich bei "Sportkill" erwarten würde. Und wenn ich ganz ehrlich sein soll, hatte ich mir doch etwas mehr erwartet, als das, was einem hier geboten wird. Zuerst einmal sollte man erwähnen, das der Zuschauer hier möglichst nicht zu hohe Erwartungen an Story, gute Darsteller oder gar interessante Dialoge stellen sollte, denn diese Dinge bekommt man hier definitiv nicht geboten. Doch das lag wohl auch gar nicht in der Absicht von Regisseur Craig McMahon, der übrigens auch für Drehbuch, Kamera und Musik verantwortlich zeichnet.

Vielmehr kann man den Film als ziemlich böse Satire auf die ganzen Folterfilme wie "Hostel" oder "Saw" ansehen, doch auch als solche ist "Sportkill" leider nur bedingt überzeugend. Zwar sind gerade einzelne Charaktere als vollkommen überzeichnete Figuren aus den genannten Filmen anzusehen, denn es gibt einen vollkommen verblödeten Hinterwäldler (The Hills have Eyes oder Wrong Turn lässt grüßen) und dann ist da auch noch der maskierte Vollstrecker, der leichte Erinnerungen an "Hostel" wachruft, aber dennoch kommt die Satire nicht so richtig zur Geltung. Insgesamt gesehen kann der Film einfach nicht richtig überzeugen und wirkt teilweise doch ziemlich billig. Das mag natürlich auf der einen Seite an dem niedrigen Budget von geschätzten 1,2 Millionen Dollar liegen, doch wenn man einmal bedenkt, das ein Film wie "Saw 1" auch nicht mehr gekostet hat, liegen zwischen den beiden Werken im Bezug auf die filmische Qualität wahre Welten.

Nun ist aber "Sportkill" längst nicht so schlecht, wie viele ihn machen, allein die Thematik lässt doch einen ziemlich hohen Härtegrad im Kopf des betrachters entstehen, vor allem, wenn man versucht, sich in die Rolle der Opfer hineinzuversetzen. Und bei dieser Vorstellung fühlt man sich nun nicht gerade wohl in der eigenen Haut und ist froh darüber, das man das Geschehen nicht über sich selbst ergehen lassen muss. Durch das Thema des Filmes entfaltet sich auch eine recht gelungene und sehr beklemmende Grundstimmung, die man auch den ganzen Film über verspürt. Allerdings kommt keine wirkliche Spannung auf, dafür sind die Geschehnisse doch zu leicht vorraussehbar.

Die gezeigten SFX sind von der Qualität her im gesunden Mittelfeld anzusiedeln, sehr viele gibt es allerdings gar nicht zu sehen, da hatte ich gerade bei diesem Film doch etwas mehr erwartet. Dennoch gibt es einige recht nette Szenen zu bewundern, die aber nicht im Überfluss enthalten sind. Freunde der harten Welle sollten also die Erwartungen etwas zurückschrauben, dürften aber trotzdem insgesamt gesehen zufriedengestellt werden.

Eines jedoch konnte ich nicht verstehen und das war die Passage, in der Rachel im sogenannten "Labyrinth des Grauens" war, denn diese Phase hat sich doch ziemlich in die Länge gezogen, da hätte man durchaus etwas interessanter gestalten können, denn es war doch sogar etwas ermüdend. Trotz aller Mankos ist "Sportkill" auf jeden Fall ein Film, den man gesehen haben sollte. Allerdings bietet der Film vielleicht nicht das, was sich manch einer von ihm erwartet. Erwartungshaltung runterschrauben und berieseln lassen, dann hat man auch ein zum Großteil kurzweiliges Filmerlebnis.


5/10
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39415
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Re: Sportkill - Craig McMahon

Beitrag von jogiwan »

@ horror1966: du hast echt meine Bewunderung, dass du diese Gurke bis zum Schluss durchgestanden hast. Ich fand den absolut grottig, langweilig und überhaupt nicht überzeugend. Bewerten kann ich das Teil aber nicht, da ich nach einer Stunde entnervt das Handtuch geworfen hab...
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Benutzeravatar
Borderline666
Beiträge: 350
Registriert: Di 11. Apr 2023, 23:20
Wohnort: Die Pfalz
Kontaktdaten:

Re: Sportkill - Craig McMahon

Beitrag von Borderline666 »

SPORTKILL ist einer dieser Filme, die im Zuge des Torture Porn-Wahns produziert wurden und weitgehend unbekannt ist. Aus heutiger Sicht wohl definitiv. Mit einem Budget von 1.200.000 US-Dollar, was dem Budget von SAW entspricht, hätte man technisch weitaus mehr heraus holen können. Nun gut, muss ja nicht heissen dass der Film jetzt grottenschlecht ist, denn unterhaltsam ist er allemal. Wo der Film hängt, sind die Dialoge, die Kamerafahrt und die schauspielerischen Leistungen, die man schon besser gesehen hat.

Fans von Filmen wie HOSTEL und Saw sollten hier nicht all zu viel erwarten, meiner Meinung nach werden die meisten nach der Sichtung enttäuscht sein, weil oftmals etwaige Vergleiche zu den beiden Filmen aufgetaucht sind, jedoch es eher geschichtlich zu Ähnlichkeiten kommt. Als Untergrund-Film hat SPORTKILL doch schon die besseren Karten und vermag auch zu unterhalten, wenn man mit solcherlei Filmen was anfangen kann und nach Begutachtung von Craig McMahon´s Filmographie, dünkt mir, dass es sich um einen Filmemacher handelt, dem es recht egal ist, ob seine Filme erfolgreich werden oder nicht, da es mehr eine Hobbyangelegenheit ist.

Inhaltlich erinnert mich der Film total an HOSTEL 3, doch immer der Reihe nach, denn SPORTKILL erschien 2007 und HOSTEL 3 2011, so denke ich stark dass man hier versucht hat, zu kopieren und mit dem Namen ein Geschäft zu machen, was definitiv in die Hose ging, weil HOSTEL 3 total langweilig und schlecht ist und SPORTKILL dagegen den Vortritt lassen kann, der um Längen besser ist. Sehr ansprechend sind die leider zu wenige Effekte, die dennoch für einen Independent-Reißer nicht schlecht geworden sind.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wenig Spannung, null Atmosphäre, grottige Dialoge und doch hat der Film was, was mich verleitet, ihn mir zwischendurch mal anzuschauen, denn allzu schlecht ist er definitiv nicht, nur nicht jedermanns Sache. 2009 erschien noch ein Spin Off namens ORVILLE, den man getrost als einen "zweiten Teil" bezeichnen könnte, in dem der siffige und gestörte Orville, der bei Sportkill dafür zuständig ist, dass die Leichen verschwinden und die Gefangenen etwas herrichtet, die Hauptrolle spielt.
Antworten