USA 2015
D: Mark Ruffalo, Michael Keaton, Liev Schreiber
Die Tageszeitung The Boston Globe bekommt im Jahr 2001 mit dem Journalisten Marty Baron aus Miami einen neuen Herausgeber. Dieser liest in einem kleinen Abschnitt der Zeitung über den pädophilen Priester John Geoghan und Kardinal Bernard Law, den Erzbischof von Boston, welcher von Geoghans sexuellem Missbrauch von Kindern wusste, jedoch nichts dagegen tat. Aufgrund der Vermutung, dass dieser einzelne Fall einen Hinweis auf ein ganzes System von Missbrauch geben könnte, drängt er sein hauseigenes Investigativ-Team Spotlight dazu, die Sache weiter zu erforschen.
Das nur vierköpfige Spotlight-Team beginnt, den sexuellen Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche in Boston nach und nach aufzudecken. Es bringt in Erfahrung, dass das Erzbistum von den Taten gewusst und sie regelmäßig durch Versetzung des Täters vertuscht hatte, durch Geld das lebenslange Schweigen der Opfer erkauft und damit auch einen Gerichtsprozess vermieden hatte, und schließlich die gerichtlichen Akten hierzu aus dem Gerichtsarchiv hatte auslagern lassen. Über den Ex-Priester Richard Sipe erfährt das Team, dass ca. 6 % der Priester sich an Kindern vergehen, was in Boston an die 90 Priester ergibt. Nach einigen Tagen ausgiebiger Recherche ist eine Liste von 87 Priestern zusammengestellt, die mehrere Male nacheinander nach jeweils nur ein paar Jahren in eine andere Gemeinde versetzt worden waren. Das Team versucht nun, den Verdacht zu überprüfen, indem es mit den Opfern Kontakt aufnimmt. Opferanwalt Mitchell Garabedian erwirkt gegen den Einspruch der Kirche, dass dem Journalisten Michael Rezendes aus dem Spotligh-Team Dokumente aus einem der früheren Verfahren zur Verfügung gestellt werden müssen. Diese bestätigen, dass Kardinal Law persönlich über den Missbrauch informiert war und ihn wissentlich ignorierte.(Wikipedia)
Nach wahren Begebenheiten entstand dieser Film, der 2016 mit dem Oscar für den besten Film ausgezeichnet wurde. Ob er nun tatsächlich besser ist als die übrigen nominierten Filme, sei dahingestellt, die anderen habe ich ja eh nicht gessehen. Ich empfand es jedenfalls als äußerst erfreulich, im Jahr 2016 einen Film zu sehen, der klassisch old-school ein investigatives Journalistenteam zeigt, dass sich gegen Widerstände in die Recherche hängt, immer mehr skandalöses herausfindet und vom Ausmaß der Vertuschung durch die katholische Kirche selbst schockiert wird. Insofern ist SPOTLIGHT ein Plädoyer für den guten alten investigativen Journalismus, und wie sehr wir alle den brauchen, haben ja erst vor wenigen Tagen die Panama-Papiere uns allen gezeigt.