The Amazing Spider-Man - Marc Webb (2012)
Moderator: jogiwan
The Amazing Spider-Man - Marc Webb (2012)
OT: The Amazing Spider-Man
Regie: Marc Webb
Nachdem seine Eltern bei einem Unfall ums Leben kamen, wächst Peter Parker bei seinem Onkel Ben und seiner Tante May auf. In der Schule hat er es nicht leicht. Er ist heimlich in die schöne Gwen Stacy verliebt und wird von deren Freund Flash gerne mal als Punchingball benutzt. Eines Tages entdeckt er im Keller zufällig die alte Aktentasche seines Vaters und darin versteckt eine geheimnisvolle Formel. Auf der Suche nach Antworten schleicht er sich in das Labor von Dr. Curt Connors ein, der einst mit seinem Vater zusammenarbeitete. Dr. Connors leitet die Wissenschaftsabteilung des mächtigen Oscorp-Konzerns. Bei seinen Nachforschungen gerät Peter in ein Labor voller Spinnen. Er wird von einem dieser Krabbeltiere gebissen und entwickelt in der Folge übermenschliche, spinnenartige Fähigkeiten.
Eigentlich hatte ich mich schon darauf eingerichtet, dass hier ein großer Verriss folgen wird. Der Idee, das Spider-Man-Franchise gerade mal 10 Jahre nach dem ersten Film und nur fünf Jahre nach dem dritten Film zu “rebooten”, wie es ja seit “Casino Royale” Mode geworden ist, fand ich schon äußerst fragwürdig. Noch schlimmer hingegen wog, dass das eingespielte, und aus meiner Sicht perfekte, Team Raimi/Maguire auseinander gerissen wurde, weil die Produzenten scheinbar mit einem “erwachseneren” Ansatz nicht einverstanden waren und lieber mit einem Regisseur, Marc Webb, der vorher nur durch Musikvideos und eine romantische Teenie-Komödie aufgefallen ist, auf Teenager-Fang gehen wollten. Das machte mir den neuen “Spider-Man” schon von Anfang an unsympathisch, und wäre ich nicht eingeladen worden, hätte ich ihn wohl auch komplett boykottiert und mir lieber noch einmal das “Original” von 2002 auf DVD angesehen.
Aber ich muss zugeben, dass meine Vorbehalte ziemlich grundlos waren. Natürlich kann man sich noch immer vortrefflich darüber streiten, ob der Film wirklich nötig gewesen wäre, und man nicht doch besser einen vierten Teil mit dem alten Team hätte produzieren sollen. Aber jetzt ist “The Amazing Spider-Man” nun einmal da und zu meiner Überraschung auch durchaus gelungen. Andrew Garfield übernimmt das Spinnen-Kostüm von Tobey Maguire – der für mich eigentlich die perfekte Besetzung war – und schafft es, dass man während des Filmes Tobey Maguire tatsächlich nicht einmal hinterhertrauert. Andrew Garfield ist nicht nur vom Aussehen und seiner Physis her nicht mit Maguire vergleichbar, sein Zugang zu der Rolle ist auch ein ganz anderer. Während Maguires Peter Parker der unterdrückte, liebenswert ungeschickte Nerd war, so spielt Garfield ihn als linkischen Außenseiter, der ein wenig an James Dean in “… denn sie wissen nicht, was sie tun” erinnert. Das funktioniert sehr gut und wird den Comics ebenso gerecht, wie es zuvor Maguires Interpretation war. Auf Fotos, und auch im Trailer, wirkt Andrew Garfield immer einen Tick zu gutaussehend und arrogant. Im Film aber zeigt er sich von einer ganz anderen Seite. Sein Peter Parker ist wirklich ausgesprochen sympathisch, und da es recht lange dauert, bis Peter Parker sich das Spinnenkostüm überstreift, hat er auch ausführlich Gelegenheit, sich als talentierter Schauspieler zu präsentieren und seinen Charakter mit viel Leben zu füllen.
Ähnliches gilt für Emma Stone, die hier Gwen Stacy spielt (im Comic tatsächlich Peter Parkers erste Freundin. Mary Jane Watson, die Kirsten Dunst so überzeugend in der Raimi-Trilogie verkörperte, taucht erst später auf). Die Stone erinnert mit ihren großen Augen und vollen Lippen stark an Heike Makatsch und konnte mich auf Fotos nicht unbedingt überzeugen. Aber auf der Leinwand entwickelt sie schnell eine sehr warme und liebenswürdige Ausstrahlung. Überhaupt wurde bei der Besetzung der Nebenrollen ein gutes Händchen bewiesen. Sally Field als Tante May, und vor allem auch Martin Sheen (der hier irgendwie merkwürdig aussieht… ich hoffe sehr, seine neuen dritten Zähne gehören nur zur Rolle) als Onkel Ben, möchte man am liebsten in den Arm nehmen. Und es ist auch schön, mal wieder den guten, alten Denis Leary zu sehen. Ihn mag ich ja seit der Zeit, als er den Pausenfüller bei MTV (als das noch ein cooler Musiksender war) gab.
Ein nettes Wiedersehen (auch wenn ich ihn nicht erkannt habe) gibt es mit C.Thomas Howell, der einen Kranführer und Vater eines kleinen Jungen spielt, der von Spider-Man gerettet wird. C.Thomas Howell gehörte Ende der 80er Jahren zu DEN jungen und aufstrebenden Teeniestars (“The Outsiders“, “Soul Man“, “Hitcher - Der Highwaykiller“) und hätte damals auch ein gutes Potential gehabt, Spider-Man zu verkörpern. Heute ist er zwar sehr gut beschäftigt, spielt aber nur noch in billigen C-Filmen mit. In “The Amazing Spider-Man” ist er leider in den schwächsten und albernsten Szenen des ganzen Filmes zu sehen. Die Szene um die Rettung seines Sohnes hat man so schon 1000x gesehen, und wenn er im Finale (“Hey, das ist der Typ der meinen Jungen gerettet hat”) unter heroischer Musik seine Kollegen antreibt, Spider-Man durch die Ausrichtung ihrer Kräne zu helfen, dann ist das nicht nur lächerlich-pathetisch, sondern am Rande der Parodie und wirkt wie ein Fremdkörper im Film.
Überraschenderweise fällt der sonst so zuverlässige Rhys Ifans als Bösewicht etwas ab. Was ich merkwürdig finde, da Ifans eigentlich ein guter Schauspieler ist, den ich sehr mag. Aber in “The Amazing Spider-Man” bleibt er seltsam blass und schafft es nicht, seiner Figur die Tiefe zu verleihen. Dr. Curt Connors ist die klassische Jekyll-und-Hyde-Figur. Als Connors ist er – zumindest in den Comics – warmherzig, hilfsbereit und zutiefst verzweifelt über sein böses “Ich”, die Echse. Hier allerdings wirkt Conners von Anfang an wie ein Bösewicht. Kalt, arrogant und skrupellos. Dass angedeutet wird, er hätte eine Rolle beim Tod von Peter Parkers Eltern gespielt, macht die Sache nicht besser. Nein, Mitgefühl kann man für diese Person nicht aufbringen, und damit geht ihr auch einiges an dramatischem Potential verloren. Da wirkt eine edle Tat von ihm am Ende dann auch eher konstruiert und nicht überzeugend aus der Handlung heraus entwickelt. Schade, man hätte dem neuen Spider-Man doch einen komplexeren Gegner gewünscht. Aber der wird wohl für die Fortsetzung aufgespart. Wer zu früh das Kino verlässt, verpasst im Abspann noch eine Szene, in der dieser bereits eingeführt wird. Wer sich da im Schatten befindet, wird zwar offen gelassen, aber es dürfte sich dabei um den beliebtesten Spider-Man-Gegner überhaupt handeln: Norman Osborn alias der “Grüne Kobold”.
Muss man die Entstehungsgeschichte von Spider-Man jetzt unbedingt ein zweites Mal durchkauen? Wäre es nicht besser gewesen, diesen vierten Film an die Vorgänger anzuhängen, statt alles noch einmal ganz von vorne zu erzählen? Nun, gerade im Falle Spider-Man ist der Fan der Comics sowieso schon so einiges gewöhnt. Mir fällt spontan kein anderer Superheld ein, dessen Geschichte so oft neu und umgeschrieben wurde. Wo bei Storylines quasi ständig auf den “Reset”-Knopf gedrückt wird und alle Veränderungen stumpf rückgängig gemacht werden. In mancher Hinsicht erinnern die Spider-Man-Comics häufig an die 9. Staffel von “Dallas”. Daher ist es zu verschmerzen, ja beinahe sogar logisch, dass Spider-Mans Ursprungsgeschichte für den neuen Film abgeändert wurde. Vor allem, da sie sich hervorragend in die aktuelle Geschichte einfügt und gleichzeitig auch die Saat für zukünftige Fortsetzungen sät. Und obwohl sich die Ursprungsgeschichte in manchen Dingen grundlegend von der aus den Comics bekannten unterscheidet – da war der Raimi-”Spider-Man” sehr viel näher an den klassischen Comics – werden die Eckpfeiler des Spider-Man-Mythos nicht angetastet (Eltern verloren, der Spinnen-Biss, die Geschichte mit dem Einbrecher und Onkel Bens Tod), sondern nur der neuen Geschichte angepasst. Und ganz ähnlich wie in den “Avengers”-Filmen, werden in dieser neuen Ursprungsgeschichte bereits wichtige Puzzleteile für spätere Filme ausgelegt. In der Tat macht “The Amazing Spider-Man” Lust auf mehr, und man freut sich auf weitere Folgen mit unserem “friendly neighborhood Spider-Man”. Dabei wünsche ich mir sehr, dass dabei der Hauptdarsteller nicht noch einmal ausgetauscht wird und uns der überzeugende Andrew Garfield noch länger unter der Spider-Man-Maske erhalten bleibt.
Die Action-Szenen sind scheinbar überwiegend am Rechner entstanden. Das ist aber auch klar, wenn Spider-Mans Hauptgegner eine 3 Meter große Echse ist. Diese wird heute natürlich nicht mehr von einem Mann im Gummianzug dargestellt. Was ich persönlich allerdings schade finde. Andererseits müssen die spinnenartigen Bewegungen von Spider-Man und seine blitzschnellen Reflexe überzeugend dargestellt werden, was auch nur durch Zuhilfenahme des Computers möglich ist. Die Kämpfe sind allesamt optisch nett umgesetzt (und bieten an einer Stelle Spider-Man-Schöpfer und Comic-Gott Stan Lee Raum für einen charmanten Auftritt), wenn auch nicht übermäßig spektakulär. Gleiches gilt für die 3D-Effekte, die seltsam verhalten eingesetzt werden. Man hat nicht unbedingt das Gefühl, dass der Film die zusätzliche Dimension benötigen würde. Bis auf das wirklich gelungene Schlussbild, welches einen der schönsten 3D-Effekte bietet, die ich in diesem Medium bisher gesehen habe. Die 3D-Projektion im Bremer IMAX ist mal wieder ohne Makel. Die Bilder sind gestochen scharf und nicht zu dunkel. Und der Sound ist L-A-U-T, was bei einem Effektfilm meines Erachtens nach aber immer von Vorteil ist.
Früher war mehr Lametta
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Re: The Amazing Spider-Man - Marc Webb (2012)
Ob es überhaupt nötig gewesen wäre schon jetzt ein Reboot zu Sam Raimis Film aus dem Jahr 2002 zu drehen muss ein jeder für sich selbst entscheiden, doch die hier vorliegende Neuverfilmung hält leider nicht das, was sich so mancher wohl von ihr erwartet hat. Eigentlich bin ich ziemlich unvoreingenommen an die Neuauflage herangegangen, muss im nachhinein jedoch zugeben, das mir die 2002er Spinne erheblich besser gefallen hat. Das ist gar nicht einmal auf den neuen Hauptdarsteller bezogen, denn dieser macht seine Sache trotz eines recht kindlichen Aussehens verhältnismäßig gut, es ist vielmehr die Geschichte, die mich auf keinen Fall überzeugen konnte. Das man sich so weit wie möglich von Raimis Story weghalten wollte, wird eigentlich schon nach wenigen Minuten klar und gegen Neuerungen an sich ist ja auch nichts einzuwenden, allerdings hätte man dem Szenario durchaus ein wenig mehr Spannung und Pepp verleihen können. So aber präsentiert sich doch ganz allgemein ein Szenario, das fast vollkommen ohne Höhepunkte auskommen muss und eine ganze Zeit lang sogar ziemlich vor sich hin plätschert, was nicht unbedingt die Konzentration des Zuschauers fördert, sondern vielmehr zu einigen Ermüdungserscheinungen führen kann. Denn wirklich unterhaltsam gestalten sich die ersten gut 70 Minuten nicht wirklich, wird man doch hauptsächlich mit der äußerst langatmigen Einführung in die Ereignisse konfrontiert, die sich nicht gerade sehr unterhaltsam präsentiert.
Zwar gestaltet sich das Geschehen dann in der Folgezeit weitaus actionreicher, doch ganz ehrlich gesagt hatte ich etwas mehr Spektakel erwartet. Die vorhandenen Action-Passagen sind zwar allesamt sehenswert, bieten jedoch keinerlei neue Impulse und wirken phasenweise schon etwas abgedroschen. Es gibt wirklich überhaupt nichts Überraschendes und das ist höchstwahrscheinlich das größte Defizit eines Filmes, den man sich meiner Meinung nach auch durchaus hätte sparen können. Das gesamte Szenario erscheint irgendwie vollkommen lieblos dahin geklatscht und bietet auch durch die Abweichungen innerhalb der Geschichte keinesfalls etwas, das einen in Begeisterungsstürme ausbrechen lassen würde. Ich möchte hier keinesfalls missverstanden werden und den Film auch nicht schlechter machen als er in Wirklichkeit ist, aber ein echter Funke will zu keiner Zeit überspringen. In dieser Beziehung muss man dann doch feststellen, das die Filme von Raimi ganz generell weitaus interessanter gestaltet waren und einem insbesondere mehr Abwechslung geboten haben, als es das Werk von Marc Webb je tun wird. Sein Inhalt der Story vermag nicht zu überzeugen und erscheint an etlichen Stellen viel zu uninspiriert, was für mich jedenfalls eine ziemliche Enttäuschung darstellt.
Bis auf Hauptdarsteller Andrew Garfield konnten mich die anderen Darsteller in keinster Weise überzeugen, ein Martin Sheen und eine Sally Field hinterlassen hierbei schon fast den Eindruck einer Fehlbesetzung. Aber auch der Rest wartet nicht gerade mit herausragenden Performances auf, um es einmal diplomatisch auszudrücken, teilweise erscheint das Schauspiel sogar seltsam maskenhaft und aufgesetzt, so das man insgesamt gesehen auch in diesem bereich erhebliche Abstriche machen muss. Und so zieht sich ein wahrer Wulst von Mankos durch diesen Film, der in keiner Phase auch nur annähernd an das 2002er Werk herankommt. Für einen Blockbuster, der fast 100.000.000 § mehr gekostet hat als die Version von Sam Raimi wird eigentlich herzlich wenig geboten und man fragt sich ehrlich gesagt, wo das ganze Geld (230.000.000 §) geblieben ist. Zumindest ist es sicherlich nicht für das eher schwache Drehbuch ausgegeben worden, das dem Betrachter eine phasenweise fast schon langweilige Geschichte aufzwingt, an der man keinen wirklichen gefallen finden kann.
Vielleicht bin ich der etlichen Comic-Verfilmungen einfach müde, eventuell ist es aber auch dieser eher mittelmäßige Neu-Aufguss, der mir definitiv keinen überzeugenden Eindruck vermitteln konnte. Eine schwache Story, maximal mittelmäßige Darsteller und keinerlei echte Überraschungsmomente sind nicht sonderlich fördernd für einen guten Gesamteindruck, den "The Amazing Spider-Man" zumindest bei mir nicht hinterlassen konnte. Eine Teilschuld daran trägt auch der Widersacher des Titelhelden, denn "The Lizard" (Dr. Curt Connors) hat mir überhaupt nicht gefallen und lässt zudem auch keinen sonderlich bedrohlichen Eindruck zurück, wie es beispielsweise beim grünen Kobold der Fall war. Da war die Darstellung eines Willem Dafoe doch schon in eine ganz andere Kategorie einzuordnen als die doch eher blasse Performance eines Rhys Ifans, der in diesem Film eine Menge schuldig geblieben ist. Letztendlich kann man sich diesen unnötigen Aufguss eines Superhelden durchaus einmal anschauen, aber einen wirklich nachhaltigen Eindruck hinterlässt das Werk von Marc Webb auf keinen Fall, wobei eine geplante Fortsetzung im Prinzip nur besser werden kann.
Fazit:
Eine bessere Geschichte, bessere Darsteller und ein wenig Spannung hätten diesem Film sicherlich gut zu Gesicht gestanden. So aber kann ich jedem nur raten, lieber zur Trilogie von Raimi zu greifen, denn jeder einzelne Teil ist weitaus besser und interessanter als diese unnötige Neuauflage, die man nicht zwangsweise gesehen haben muss.
6/10
Zwar gestaltet sich das Geschehen dann in der Folgezeit weitaus actionreicher, doch ganz ehrlich gesagt hatte ich etwas mehr Spektakel erwartet. Die vorhandenen Action-Passagen sind zwar allesamt sehenswert, bieten jedoch keinerlei neue Impulse und wirken phasenweise schon etwas abgedroschen. Es gibt wirklich überhaupt nichts Überraschendes und das ist höchstwahrscheinlich das größte Defizit eines Filmes, den man sich meiner Meinung nach auch durchaus hätte sparen können. Das gesamte Szenario erscheint irgendwie vollkommen lieblos dahin geklatscht und bietet auch durch die Abweichungen innerhalb der Geschichte keinesfalls etwas, das einen in Begeisterungsstürme ausbrechen lassen würde. Ich möchte hier keinesfalls missverstanden werden und den Film auch nicht schlechter machen als er in Wirklichkeit ist, aber ein echter Funke will zu keiner Zeit überspringen. In dieser Beziehung muss man dann doch feststellen, das die Filme von Raimi ganz generell weitaus interessanter gestaltet waren und einem insbesondere mehr Abwechslung geboten haben, als es das Werk von Marc Webb je tun wird. Sein Inhalt der Story vermag nicht zu überzeugen und erscheint an etlichen Stellen viel zu uninspiriert, was für mich jedenfalls eine ziemliche Enttäuschung darstellt.
Bis auf Hauptdarsteller Andrew Garfield konnten mich die anderen Darsteller in keinster Weise überzeugen, ein Martin Sheen und eine Sally Field hinterlassen hierbei schon fast den Eindruck einer Fehlbesetzung. Aber auch der Rest wartet nicht gerade mit herausragenden Performances auf, um es einmal diplomatisch auszudrücken, teilweise erscheint das Schauspiel sogar seltsam maskenhaft und aufgesetzt, so das man insgesamt gesehen auch in diesem bereich erhebliche Abstriche machen muss. Und so zieht sich ein wahrer Wulst von Mankos durch diesen Film, der in keiner Phase auch nur annähernd an das 2002er Werk herankommt. Für einen Blockbuster, der fast 100.000.000 § mehr gekostet hat als die Version von Sam Raimi wird eigentlich herzlich wenig geboten und man fragt sich ehrlich gesagt, wo das ganze Geld (230.000.000 §) geblieben ist. Zumindest ist es sicherlich nicht für das eher schwache Drehbuch ausgegeben worden, das dem Betrachter eine phasenweise fast schon langweilige Geschichte aufzwingt, an der man keinen wirklichen gefallen finden kann.
Vielleicht bin ich der etlichen Comic-Verfilmungen einfach müde, eventuell ist es aber auch dieser eher mittelmäßige Neu-Aufguss, der mir definitiv keinen überzeugenden Eindruck vermitteln konnte. Eine schwache Story, maximal mittelmäßige Darsteller und keinerlei echte Überraschungsmomente sind nicht sonderlich fördernd für einen guten Gesamteindruck, den "The Amazing Spider-Man" zumindest bei mir nicht hinterlassen konnte. Eine Teilschuld daran trägt auch der Widersacher des Titelhelden, denn "The Lizard" (Dr. Curt Connors) hat mir überhaupt nicht gefallen und lässt zudem auch keinen sonderlich bedrohlichen Eindruck zurück, wie es beispielsweise beim grünen Kobold der Fall war. Da war die Darstellung eines Willem Dafoe doch schon in eine ganz andere Kategorie einzuordnen als die doch eher blasse Performance eines Rhys Ifans, der in diesem Film eine Menge schuldig geblieben ist. Letztendlich kann man sich diesen unnötigen Aufguss eines Superhelden durchaus einmal anschauen, aber einen wirklich nachhaltigen Eindruck hinterlässt das Werk von Marc Webb auf keinen Fall, wobei eine geplante Fortsetzung im Prinzip nur besser werden kann.
Fazit:
Eine bessere Geschichte, bessere Darsteller und ein wenig Spannung hätten diesem Film sicherlich gut zu Gesicht gestanden. So aber kann ich jedem nur raten, lieber zur Trilogie von Raimi zu greifen, denn jeder einzelne Teil ist weitaus besser und interessanter als diese unnötige Neuauflage, die man nicht zwangsweise gesehen haben muss.
6/10
Big Brother is watching you
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Re: The Amazing Spider-Man - Marc Webb (2012)
THE AMAZING SPIDER-MAN (THE AMAZING SPIDER-MAN, USA 2012, Regie: Marc Webb)
Und wieder ein Spider-Man-Reboot. Abermals eine Origins-Geschichte. Als Gegner gibt es diesmal den Lizard. Der Rest ist the same procedure as last time – nur das der Onkel Ben-Bogen nicht zu Ende geführt wird. Abzüglich kleinerer Schwächen handelt es sich aber um einen für Spidey-Fans sehr unterhaltsamen und spektakulär inszenierten Film. Es verlautete zwar während der Produktion, dass der Film in Anlehnung an Nolans BATMAN wesentlich düsterer und ernster sein sollte, wovon jedoch kaum etwas zu spüren war. Hauptsächlich spielt der Film im Dunkeln, dass reicht mir allerdings nicht. Man kann nun über Sinn und Zweck eines neuerlichen Reboots streiten, ebenso über den erneuten Bedarf an einer Origins-Story, man kann sich aber auch einfach nur von den fantastischen Effekten wegblasen lassen. Macht Spaß: 6-7/10
Und wieder ein Spider-Man-Reboot. Abermals eine Origins-Geschichte. Als Gegner gibt es diesmal den Lizard. Der Rest ist the same procedure as last time – nur das der Onkel Ben-Bogen nicht zu Ende geführt wird. Abzüglich kleinerer Schwächen handelt es sich aber um einen für Spidey-Fans sehr unterhaltsamen und spektakulär inszenierten Film. Es verlautete zwar während der Produktion, dass der Film in Anlehnung an Nolans BATMAN wesentlich düsterer und ernster sein sollte, wovon jedoch kaum etwas zu spüren war. Hauptsächlich spielt der Film im Dunkeln, dass reicht mir allerdings nicht. Man kann nun über Sinn und Zweck eines neuerlichen Reboots streiten, ebenso über den erneuten Bedarf an einer Origins-Story, man kann sich aber auch einfach nur von den fantastischen Effekten wegblasen lassen. Macht Spaß: 6-7/10
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
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Re: The Amazing Spider-Man - Marc Webb (2012)
THE AMAZING SPIDER-MAN (THE AMAZING SPIDER-MAN, USA 2012, Regie: Marc Webb)
Die Zweitsichtung konnte mich noch immer begeistern, da der Film schön erzählt, hervorragend getrickst und von Grund auf sympathisch ist. ABER (!): Es mangelt massiv an Kontinuitäten, viele Handlungsfäden werden dramatisch hochstilisiert und letztlich doch völlig aus den Augen verloren. Weder auf das Veteranenheim wird später weiter eingegangen (obwohl der Plan kaum vereitelt wurde!) noch auf die Rache für Onkel Ben! Die schlägt nur den Bogen zum Abendessen in der Familie von Gwen. Irgendwie bleibt ein Gesamteindruck, als würden ein paar gute Ideen möglichst schnell zu einem Film zusammengeschustert um auf der Comicfilmwelle mit schwimmen zu können. Das schmerzt mitunter sehr, da man anhand der deutlichen Qualitäten des Films viel Potenzial schwinden sieht. Sehr schade: 5/10 (und trotzdem sehenswert!)
Die Zweitsichtung konnte mich noch immer begeistern, da der Film schön erzählt, hervorragend getrickst und von Grund auf sympathisch ist. ABER (!): Es mangelt massiv an Kontinuitäten, viele Handlungsfäden werden dramatisch hochstilisiert und letztlich doch völlig aus den Augen verloren. Weder auf das Veteranenheim wird später weiter eingegangen (obwohl der Plan kaum vereitelt wurde!) noch auf die Rache für Onkel Ben! Die schlägt nur den Bogen zum Abendessen in der Familie von Gwen. Irgendwie bleibt ein Gesamteindruck, als würden ein paar gute Ideen möglichst schnell zu einem Film zusammengeschustert um auf der Comicfilmwelle mit schwimmen zu können. Das schmerzt mitunter sehr, da man anhand der deutlichen Qualitäten des Films viel Potenzial schwinden sieht. Sehr schade: 5/10 (und trotzdem sehenswert!)
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
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