The Day - Douglas Aarnikoski
Moderator: jogiwan
- horror1966
- Beiträge: 5597
- Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
- Wohnort: Hildesheim
The Day - Douglas Aarnikoski
The Day - Fight Or Die
(The Day)
mit Shawn Ashmore, Ashley Bell, Michael Eklund, Cory Hardrict, Dominic Monaghan, Shannyn Sossamon, Brianna Barnes, Kassidy Verreault, Sophia Ewaniuk, Robert Baldwin, Patrick Beriault, Daniel Lavigne
Regie: Douglas Aarnikoski
Drehbuch: Luke Passmore
Kamera: Boris Mojsovski
Musik: Rock Mafia
keine Jugendfreigabe
USA / 2011
Mit letzter Munition bestückt und teilweise völlig erschöpft, ziehen fünf Überlebende durch eine zerstörte, öd-karge Landschaft. Die in Tristesse gehauchte Welt um sie herum stirbt. Auf der Suche nach nützlichen Überresten der untergegangenen Zivilisation, zwingt sie ein Zwischenfall, Zuflucht in einem verlassenen Farmhaus zu suchen. Als sie dort auf ein verstecktes Proviant-Lager stoßen, währt ihre Freude darüber nicht lange. Eine blutrünstige Horde Banditen aus dem angrenzenden Wald ist bereits im Anmarsch. Und diese will ebenfalls ihren Hunger stillen. Nur ist es nicht der Proviant, auf den sie es abgesehen hat. Ein unerbittlicher Kampf auf Leben und Tod beginnt .
Endzeitfilme sind immer wieder interessant anzusehen, hofft man doch als Zuschauer dabei auf innovative Impulse des jeweiligen Regisseurs, einer altbekannten Thematik neues Leben einzuhauchen. Leider kann "The Day" diese Hoffnungen nicht so ganz erfüllen, präsentiert sich doch in der Hauptsache eine Geschichte, die so ganz auf irgendwelche Überraschungsmomente verzichtet und dadurch einen eher durchschnittlichen Gesamteindruck hinterlässt. Dabei sind durchaus gute Ansätze zu erkennen, so entsteht beispielsweise durch den fast totalen Verzicht auf Farben eine visuelle Darstellung des Geschehens, die eine wirklich gelungene Endzeit-Atmosphäre verbreitet. Man kann dabei die Tristesse-und Hoffnungslosigkeit fast körperlich spüren, die sich in jeder einzelnen Szene zu erkennen gibt und durch einen ständigen Dauerregen noch zusätzlich unterstützt wird. Auch die insbesondere in der ersten Filmhälfte eher sehr ruhige Erzählweise der Geschehnisse trägt dazu bei die eigene Neugier zu wecken, denn in dieser Phase des Filmes weiß man noch gar nicht so genau, was im Endeffekt auf einen zukommen wird.
Die Gründe für die Apokalypse werden nämlich überhaupt nicht erklärt, man wird lediglich mit der Zeit danach konfrontiert. Zudem wird der Zuschauer auch eine verhältnismäßig lange Zeit darüber im Unklaren gelassen, um wen es sich bei den Gegnern der kleinen Gruppe handelt und das sorgt ganz automatisch für einen im Prinzip sehr gelungenen Spannungsaufbau. In der Folgezeit fokussiert sich das Szenario dann vollkommen auf einen moralischen Aspekt und es wird ein Punkt thematisiert, der auch schon in etlichen anderen Genre-Vertretern immer wieder angeschnitten wurde. In einer zerstörten Welt wird der Mensch selbst zur größten Gefahr und wirft dabei sämtliche Moral über Bord, wenn es darum geht die eigene Haut zu retten. So entwickelt sich dann ein eher banaler Kampf zwischen Gut und Böse, wobei die 5-köpfige Moralisten-Gruppe gegen eine Übermacht von Menschenfressern antreten muss. Dies geschieht dann im zweiten Teil der Story mit einem durchaus sehenswerten-und beachtlichen Härtegrad, denn in diversen Passagen geht es ordentlich zur Sache und es wird auch keinesfalls am Kunstblut gespart, das nun immer öfter zum Einsatz kommt.
Gleichzeitig erfahren die Ereignisse auch eine ordentliche Temposteigerung und die zu Beginn noch äußerst bedächtige Erzählweise gehört endgültig der Vergangenheit an. Obwohl sich das alles jetzt eigentlich sehr positiv anhört, fehlt es "The Day" irgendwie an zündenden Ideen, das Geschehen ist zwar routiniert umgesetzt worden, aber zu keiner Zeit will der richtige Funke überspringen, um einen so wirklich zu begeistern. Das mag auch eventuell an den eher schwach beleuchteten Charakteren liegen, unter denen sich kein echter Symphatieträger herauskristallisieren will, es fehlt am nötigen Tiefgang, um sich gänzlich auf die Seite der kleinen Gruppe zu schlagen. Mangelnder Tiefgang ist in diesem Fall aber auch das generelle Problem der gesamten Geschichte, die phasenweise lediglich vor sich hin plätschert, ohne eine wirkliche Faszination zu erzeugen, die auf einen selbst überspringen könnte. Dennoch handelt es sich immer noch um einen sehenswerten Film, aus dem man jedoch weitaus mehr hätte herausholen können. Etwas mehr inhaltliche Tiefe und einige Überraschungsmomente wären sicherlich hilfreich gewesen, um einen besseren Gesamteindruck entstehen zu lassen, doch so verliert sich diese Produktion in den unendlichen Weiten des Durchschnitts-Films, dr keinen sonderlich nachhaltigen Eindruck hinterlässt.
Douglas Aarnikoski hat mit "The Day" letztendlich einen Genre-Beitrag geschaffen, den man sich gern einmal anschauen kann, der sich aber in keinster Weise von anderen Vertretern abhebt. Zu eindimensional erscheint die Story, der man die mangelnde Tiefe fast durchgehend anmerkt. manch einer mag das eventuell vollkommen anders sehen, aber vom Hocker gerissen hat mich diese Produktion nun wirklich nicht, die ihr Hauptaugenmerk lediglich auf moralische Aspekte legt, die mit ein wenig Härte untermalt wurden. Lediglich die visuelle Umsetzung und ein gelungener Score sorgen für echte Höhepunkte, ansonsten bewegt man sich im absoluten Mittelmaß, das man meiner Meinung nach auf jeden Fall hätte vermeiden können.
Fazit:
Eine gelungene Grundstimmung, ein ansehnlicher Härtegrad und eine gelungene musikalische Untermalung sind leider nicht ausreichend, um andere Mankos auszugleichen. Der Film ist zwar durchaus unterhaltsam und bietet solide Kost, ist jedoch kein Highlight, das man sich unbedingt mehrmals anschauen muss. Wieder einmal wurde unnötig vorhandenes Potential verschenkt, so das im Endeffekt kein wirklich überzeugender Eindruck entstehen konnte
6/10
Big Brother is watching you
Re: The Day - Douglas Aarnikoski
Nach dem Zusammenbruch der Zivilisation hat sich eine Gruppe von Menschen zusammengeschlossen, um vor “den Anderen” zu fliehen. Munition und Vorräte gehen zu Ende, da beschließen sie, in einem verlassenen Bauernhaus Rast zu machen. Dort finden sie im Keller reichlich Essensvorräte. Doch schnell wird klar, dass es ist dabei um eine Falle der Anderen handelt, die nun anrücken, um sich Nahrung zu besorgen. Und diese Nahrung ist Menschenfleisch…
Regisseur Douglas Aarniokoski und sein Drehbuchautor Luke Passmore haben sicherlich John Hillcoats „The Road“ gesehen. Zu deutlich sind die Parallelen zwischen „The Day“ und der Kannibalen-Episode in Hillcoats Film. Doch während „The Road“ episch angelegt war, ist „The Day“ zunächst ganz Kammerspiel. Aarniokoski konzentriert sich auf die Gruppe von fünf Überlebenden und darauf, wie diese in einem verlassenen Bauernhaus ihre unterschwelligen Konflikte austragen. Dabei wird der Zuschauer häppchenweise mit Informationen gefüttert, wie die Welt in „The Day“ aussieht. Viel muss man sich dabei selber zusammenreimen. Das hat durchaus seinen Reiz, ebenso wie die Entscheidung, gerade nicht zu verraten, was zum Untergang der Zivilisation geführt hat. Nur langsam schälen sich die einzelnen Charaktere und ihre Beziehung zueinander heraus. Auch die Frage, von welcher Art die Bedrohung ist, vor der sie auf der Flucht sind, wird zunächst ausgespart. Dies sorgt anfangs für eine mysteriös-unheimliche Stimmung.
Dabei taucht Regisseur Aarniokoski, der zuvor vor allem als Regieassistent bei Robert Rodriguez (u.a. bei „From Dusk Till Dawn“ und „Es war einmal in Mexiko“) Erfahrungen gesammelt hat, die Welt in ein trostloses Licht. Die Farbe ist bis zum Schwarz-Weiß herunter gedreht worden. Nur manchmal kämpfen sich andere Farbtöne durch das monochrome Bild. Auch der Schauplatz ist gut gewählt. In dieser rauen, ursprünglichen Wildnis kann man den Zusammenbruch der Zivilisation und den Rückfall in die Barbarei gut spüren. Das Bauernhaus erinnert, neben seinem Pendant in „The Road“, natürlich auch an dasjenige aus „The Night of the Living Dead“. Gerade dieser Klassiker wird dann auch im Finale immer wieder zitiert. Was möglicherweise auch daran liegt, dass die Kannibalen in einer ersten Drehbuchfassung noch Zombies waren.
Der bekannteste Name in der Besetzungsliste ist Dominic Monaghan, der Hobbit Merry aus „Herr der Ringe“. Doch gerade er wirkt leicht fehlbesetzt, denn man nimmt dem jungenhaft wirkenden Schauspieler den Anführer der Gruppe nicht unbedingt ab. Die anderen Darsteller kennt man höchstens aus Direct-to-video-Produktionen oder kleinen Nebenrollen. Obwohl Monaghan also der größte Name und Shawn Ashmore als Adam die nominelle Hauptfigur ist, so sticht allerdings Ashley Bell aus der Besetzung heraus. Was daran liegt, dass ihre Figur, Mary, die mit Abstand interessanteste in diesem Ensemble ist. Dass sie sich von den anderen unterscheidet, erkennt man schon daran, dass sie – im Gegensatz zu ihren Mitstreitern – ein Kostüm trägt, mit dem sie direkt aus einem „Mad Max“-Film gefallen sein könnte. So verwundert es dann auch nicht, dass gerade sie ein dunkles Geheimnis mit sich herum trägt, welches ihrem Charakter ein wenig Tiefe verleiht. Auf der Seite der Bösen geben sich die Stereotypen die Klinke in die Hand. Man glaubt förmlich, die Widersacher der Helden allesamt schon einmal in anderen Filmen gesehen zu haben.
Während die erste Hälfte des Filmes noch recht gelungen ist, geht es dann in der weitaus action-lastigeren zweiten Hälfte leider doch bergab. Zwar wird der nächtliche Angriff des Kannibalen-Clans noch recht stimmungsvoll umgesetzt (wenn auch deutlich an größeren Vorbildern, wie den oben bereits erwähnten „Night of the Living Dead“, orientiert), doch die Helden verhalten sich von Minute zu Minuten irrationaler. Da werden, während man in tödlicher Gefahr schwebt, plötzlich persönliche Empfindlichkeiten zum Problem und die bedrohte Gruppe beginnt nicht mit-, sondern gegeneinander zu arbeiten. Ferner wird den ganzen Film über das Problem thematisiert, dass man nicht genug Munition besitzt, nur damit diese am Ende so leichtfertig verschwendet wird, dass man sich nur an den Kopf greifen kann. Möglicherweise soll dies unterstreichen, dass vor allem menschliche Dummheit zum Untergang führt. Oder die Spannung künstlich erhöht werden. So oder so: Es nervt und insbesondere die schöne Brianna Barnes entwickelt sich zur unerträglichen Nervensäge.
Ging der Film zunächst mit seinen Effekten sparsam um, wird im großen Finale Vollgas gegeben und es splattert wild drauflos. Allerdings kommt das Kunstblut aus dem Computer und man ist dankbar, dass die farbentsättigten Bilder diese Pixelsuppe etwas kaschieren. An dieser Stelle hat Debütant Douglas Aarniokoski wohl etwas zu genau bei seinem Lehrmeister Robert Rodriguez hingeschaut, der ja in letzter Zeit auch gerne mal rote Flüssigkeiten gegen Bits & Bytes eintauscht. Dies hat hier aber vor allem zur Folge, dass man sich irgendwie an semi-professionelle Splatterfilme erinnert fühlt, was die zuvor geduldig aufgebaute Stimmung zunichte macht. Daran trägt auch die seltsam unpassende Metal-Musik ihr Scherflein bei. Zumindest wird man von einer schön radikalen Schlusspointe etwas entschädigt.
„The Day“ konzentriert sich in der ersten Hälfte ganz auf seine fünf Protagonisten und fordert den Zuschauer auf, sich durch hier und da eingestreute Informationen selber ein Bild von der Welt, in der „The Day“ spielt, zu machen. Dies gelingt gut und trägt zu einer hoffnungslosen, kalten Stimmung bei. In der zweiten, blutrünstigeren Hälfte verspielt er diesen Kredit fast wieder, indem sich die Hauptfiguren völlig irrational verhalten und die Feinde zu Abziehbildern aus anderen Filmen verkommen.
Die DVD von Splendid zeichnet sich durch gewohnt gute Bildqualität aus, wobei die Packung farbige Szenenfotos zeigt, die es so im Film nicht gibt. Dort ist die Farbe nämlich – wie oben beschrieben – auf ein solches Minimum reduziert worden, dass man den Film eher als Schwarz-Weiß-Film ankündigen müsste.
Screenshots: http://www.filmforum-bremen.de/2013/01/ ... n-the-day/
Regisseur Douglas Aarniokoski und sein Drehbuchautor Luke Passmore haben sicherlich John Hillcoats „The Road“ gesehen. Zu deutlich sind die Parallelen zwischen „The Day“ und der Kannibalen-Episode in Hillcoats Film. Doch während „The Road“ episch angelegt war, ist „The Day“ zunächst ganz Kammerspiel. Aarniokoski konzentriert sich auf die Gruppe von fünf Überlebenden und darauf, wie diese in einem verlassenen Bauernhaus ihre unterschwelligen Konflikte austragen. Dabei wird der Zuschauer häppchenweise mit Informationen gefüttert, wie die Welt in „The Day“ aussieht. Viel muss man sich dabei selber zusammenreimen. Das hat durchaus seinen Reiz, ebenso wie die Entscheidung, gerade nicht zu verraten, was zum Untergang der Zivilisation geführt hat. Nur langsam schälen sich die einzelnen Charaktere und ihre Beziehung zueinander heraus. Auch die Frage, von welcher Art die Bedrohung ist, vor der sie auf der Flucht sind, wird zunächst ausgespart. Dies sorgt anfangs für eine mysteriös-unheimliche Stimmung.
Dabei taucht Regisseur Aarniokoski, der zuvor vor allem als Regieassistent bei Robert Rodriguez (u.a. bei „From Dusk Till Dawn“ und „Es war einmal in Mexiko“) Erfahrungen gesammelt hat, die Welt in ein trostloses Licht. Die Farbe ist bis zum Schwarz-Weiß herunter gedreht worden. Nur manchmal kämpfen sich andere Farbtöne durch das monochrome Bild. Auch der Schauplatz ist gut gewählt. In dieser rauen, ursprünglichen Wildnis kann man den Zusammenbruch der Zivilisation und den Rückfall in die Barbarei gut spüren. Das Bauernhaus erinnert, neben seinem Pendant in „The Road“, natürlich auch an dasjenige aus „The Night of the Living Dead“. Gerade dieser Klassiker wird dann auch im Finale immer wieder zitiert. Was möglicherweise auch daran liegt, dass die Kannibalen in einer ersten Drehbuchfassung noch Zombies waren.
Der bekannteste Name in der Besetzungsliste ist Dominic Monaghan, der Hobbit Merry aus „Herr der Ringe“. Doch gerade er wirkt leicht fehlbesetzt, denn man nimmt dem jungenhaft wirkenden Schauspieler den Anführer der Gruppe nicht unbedingt ab. Die anderen Darsteller kennt man höchstens aus Direct-to-video-Produktionen oder kleinen Nebenrollen. Obwohl Monaghan also der größte Name und Shawn Ashmore als Adam die nominelle Hauptfigur ist, so sticht allerdings Ashley Bell aus der Besetzung heraus. Was daran liegt, dass ihre Figur, Mary, die mit Abstand interessanteste in diesem Ensemble ist. Dass sie sich von den anderen unterscheidet, erkennt man schon daran, dass sie – im Gegensatz zu ihren Mitstreitern – ein Kostüm trägt, mit dem sie direkt aus einem „Mad Max“-Film gefallen sein könnte. So verwundert es dann auch nicht, dass gerade sie ein dunkles Geheimnis mit sich herum trägt, welches ihrem Charakter ein wenig Tiefe verleiht. Auf der Seite der Bösen geben sich die Stereotypen die Klinke in die Hand. Man glaubt förmlich, die Widersacher der Helden allesamt schon einmal in anderen Filmen gesehen zu haben.
Während die erste Hälfte des Filmes noch recht gelungen ist, geht es dann in der weitaus action-lastigeren zweiten Hälfte leider doch bergab. Zwar wird der nächtliche Angriff des Kannibalen-Clans noch recht stimmungsvoll umgesetzt (wenn auch deutlich an größeren Vorbildern, wie den oben bereits erwähnten „Night of the Living Dead“, orientiert), doch die Helden verhalten sich von Minute zu Minuten irrationaler. Da werden, während man in tödlicher Gefahr schwebt, plötzlich persönliche Empfindlichkeiten zum Problem und die bedrohte Gruppe beginnt nicht mit-, sondern gegeneinander zu arbeiten. Ferner wird den ganzen Film über das Problem thematisiert, dass man nicht genug Munition besitzt, nur damit diese am Ende so leichtfertig verschwendet wird, dass man sich nur an den Kopf greifen kann. Möglicherweise soll dies unterstreichen, dass vor allem menschliche Dummheit zum Untergang führt. Oder die Spannung künstlich erhöht werden. So oder so: Es nervt und insbesondere die schöne Brianna Barnes entwickelt sich zur unerträglichen Nervensäge.
Ging der Film zunächst mit seinen Effekten sparsam um, wird im großen Finale Vollgas gegeben und es splattert wild drauflos. Allerdings kommt das Kunstblut aus dem Computer und man ist dankbar, dass die farbentsättigten Bilder diese Pixelsuppe etwas kaschieren. An dieser Stelle hat Debütant Douglas Aarniokoski wohl etwas zu genau bei seinem Lehrmeister Robert Rodriguez hingeschaut, der ja in letzter Zeit auch gerne mal rote Flüssigkeiten gegen Bits & Bytes eintauscht. Dies hat hier aber vor allem zur Folge, dass man sich irgendwie an semi-professionelle Splatterfilme erinnert fühlt, was die zuvor geduldig aufgebaute Stimmung zunichte macht. Daran trägt auch die seltsam unpassende Metal-Musik ihr Scherflein bei. Zumindest wird man von einer schön radikalen Schlusspointe etwas entschädigt.
„The Day“ konzentriert sich in der ersten Hälfte ganz auf seine fünf Protagonisten und fordert den Zuschauer auf, sich durch hier und da eingestreute Informationen selber ein Bild von der Welt, in der „The Day“ spielt, zu machen. Dies gelingt gut und trägt zu einer hoffnungslosen, kalten Stimmung bei. In der zweiten, blutrünstigeren Hälfte verspielt er diesen Kredit fast wieder, indem sich die Hauptfiguren völlig irrational verhalten und die Feinde zu Abziehbildern aus anderen Filmen verkommen.
Die DVD von Splendid zeichnet sich durch gewohnt gute Bildqualität aus, wobei die Packung farbige Szenenfotos zeigt, die es so im Film nicht gibt. Dort ist die Farbe nämlich – wie oben beschrieben – auf ein solches Minimum reduziert worden, dass man den Film eher als Schwarz-Weiß-Film ankündigen müsste.
Screenshots: http://www.filmforum-bremen.de/2013/01/ ... n-the-day/
Früher war mehr Lametta
***************************************************************************************
Filmforum Bremen
Weird Xperience
***************************************************************************************
Filmforum Bremen
Weird Xperience
Re: The Day - Douglas Aarnikoski
Eigentlich arg peinlicher "Night of the Living Dead"-Abklatsch, der sich vor allem durch das Fehlen jeglicher Innovation auszeichnet und sich nebenher auch noch eifrig an "The Road" bedient, ohne auch nur annähernd spannend oder bedrückend zu sein. Eine tiefergehende Charakterisierung findet nicht statt, eine kurze Rückblende in Farbe muss als "Warum" und "Wieso" herhalten und danach wirds so farbarm, dass man "The Day" eigentlich als S/W-Film bezeichnen muss. Mir hat die zähe und kammerspielartige Verfolgungsjagd vor einer lange Zeit unbekannten Bedrohung mit bemüht apokalyptisch-nihilistischen Anspruch ja so überhaupt nicht gefallen und alleine hätte ich den wohl auch nicht zu Ende geschaut. Das Drehbuch ist ja ein Fall für die Tonne und der Film wohl das Paradebeispiel an Ideen- und Inspirationslosigkeit, an der heutzutage so viele Genrefilme kranken. Ich rate ab!
it´s fun to stay at the YMCA!!!
» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
-
- Beiträge: 726
- Registriert: Mi 23. Dez 2009, 18:53
Re: The Day - Douglas Aarnikoski
Der Regisseur erfindet das Rad nicht neu und wahrscheinlich will er das auch gar nicht.
THE DAY zeichnet sich durch eine sehr beklemmende Atmosphäre, eine tolle Optik, stimmungsvollen Musik, gute Schauspieler und einer spannenden Story ohne Längen aus.
Die Nähe zu Romero und Carpenter ist völlig beabsichtigt aber trotzdem hat der Film etwas vollkommen Eigenständiges und genau diese Mischung gefällt mir verdammt gut.
Ich mochte THE ROAD aber ein kleiner fieser Low Budget Endzeit Reißer wie THE DAY begeistert mich wesentlich mehr.
Meine Empfehlung!
9 von 10 Punkten
Ich habe zu dem Film einen Thread auf DP und Cinefacts aufgemacht aber es scheinen sich nicht viele Leute dafür zu interessieren.
Ich bin aber sicher, dass der Film mit den Jahren sein kleines Publikum finden wird.
THE DAY zeichnet sich durch eine sehr beklemmende Atmosphäre, eine tolle Optik, stimmungsvollen Musik, gute Schauspieler und einer spannenden Story ohne Längen aus.
Die Nähe zu Romero und Carpenter ist völlig beabsichtigt aber trotzdem hat der Film etwas vollkommen Eigenständiges und genau diese Mischung gefällt mir verdammt gut.
Ich mochte THE ROAD aber ein kleiner fieser Low Budget Endzeit Reißer wie THE DAY begeistert mich wesentlich mehr.
Meine Empfehlung!
9 von 10 Punkten
Ich habe zu dem Film einen Thread auf DP und Cinefacts aufgemacht aber es scheinen sich nicht viele Leute dafür zu interessieren.
Ich bin aber sicher, dass der Film mit den Jahren sein kleines Publikum finden wird.