The Drop - Bargeld
The drop
USA 2014
Regie: Michaël R. Roskam
Tom Hardy, Noomi Rapace, James Gandolfini, Matthias Schoenaerts, John Ortiz, Elizabeth Rodriguez, Michael Aronov, Morgan Spector, Michael Esper, Ross Bickell, James Frecheville, Tobias Segal
OFDB
The drop
USA 2014
Regie: Michaël R. Roskam
Tom Hardy, Noomi Rapace, James Gandolfini, Matthias Schoenaerts, John Ortiz, Elizabeth Rodriguez, Michael Aronov, Morgan Spector, Michael Esper, Ross Bickell, James Frecheville, Tobias Segal
OFDB
Bob. Bob ist Barmann in der Bar von Cousin Marv. Er ist sicher nicht der allerschnellste Denker, und in seinem Leben findet fast alles mit betonter Ruhe und Langsamkeit statt. Bob ist mit sich im Reinen. Er ist gerecht, ruhig, und alleine. Marv. Marv ist tatsächlich Bobs Cousin. Marv führt die Bar schon seit vielen Jahren. Früher war er im Wettgeschäft, und er war mächtig stolz auf seine eigene Bar. Aber dann kamen ein paar Tschetschenen und forderten ihn heraus. Er kniff, und seitdem gehört die Bar Chovka und den Tschetschenen. Die Bar wird gelegentlich als Drop-Bar benutzt, das heißt, dort wechselt Geld den Besitzer. Bargeld. Viel Bargeld. Noch viel mehr Bargeld. Wer die Bar überfällt legt sich mit Chovka an. Jeder weiß das. Und trotzdem wird die Bar überfallen. Chovka will sein Geld zurück. Und dass mit den Tschetschenen nicht zu spaßen ist weiß jeder …
Nadia. Bob findet eines Nachts einen halbtoten Welpen in Nadias Mülleimer. Er will ihn behalten, und Nadia hilft ihm dabei. Ganz ganz allmählich bröckeln Nadias Fassade, ihr Widerstand und ihre Einsamkeit. Bob ist kein schlechter Mensch. Nur halt sehr verschlossen, aber er will von Nadia nichts, und dies genießt die junge Frau sehr. Eric Deeds. Der Hund gehört eigentlich Eric Deeds. Nadia war mal seine Freundin. Er will den Hund wiederhaben. Und Nadia auch. Eric Deeds ist ein mieses Schwein, das miese Methoden einsetzt um alles zu bekommen, was ihm gehört. Seiner Meinung nach ihm gehört. Richie Wheelan. Richie Wheelan verschwand vor 10 Jahren spurlos. Eric Deeds behauptet, er habe Richie Wheelan umgelegt. Inspektor Torres von der Kripo hat die Klärung des Falles nie aufgegeben, genauso wie er meint, dass er den Überfall auf Marvs Bar aufklären kann. Aber jeden Tag verschwinden Menschen. Einfach so. Sie sind weg und tauchen nie wieder auf. So ist das Leben.
THE DROP ist ein ruhiger und gründlich erzählter Film. Ein Krimi. Ein Thriller. Ein Noir. Irgendwas dazwischen. Auf jeden Fall ist THE DROP kein Film aus dem neuen Jahrtausend! Es kracht nicht, es rumst nicht, es gibt keine Verfolgungsjagden und keine Schießereien. Was gibt es denn? Nun, es gibt zum Beispiel eine latent vorhandene Gewalt, die den Alltag und ausnahmslos alle Szenen so dermaßen prägt, dass sie selbst vor dem Bildschirm fast zu spüren ist. Mit einem äußerst unauffälligen Score an genau der richtigen Stelle, einem Blick von James Gandolfini und einer Bemerkung von Tom Hardy erschafft Regisseur Roskam eine finstere und vor Brutalität schier berstende Stimmung. Physische Gewalt? Findet im Hintergrund statt. Ein Mann der an den Boden eines Fahrzeugs geschraubt wurde. Ein Arm in einer Geldtasche. Ein Satz hier, eine Geschichte dort. Mehr ist es nicht, und es reicht völlig, um den Zuschauer nach Luft schnappen zu lassen. In den Sessel zu pressen und dieser perfekt austarierten Geschichte zu folgen, die sich von vier verschiedenen Enden ganz allmählich in das Zentrum der Schwärze hineinbewegt und alle Charaktere verschlingt. Wer wieder rauskommt? Sage ich nicht. Aber ich kann verraten, dass der Film mit einem dringend benötigten Lächeln endet. Und er schafft ein Bewusstsein dafür, dass Gewalt in der richtigen Situation und mit den nötigen Konsequenzen manchmal sehr wohl eine Lösung sein kann.
THE DROP ist schwarzes und böses Thrillerkino für alle, die schwarze und böse Erzählungen und wertschätzen, feines Schauspiel bewundern, und sich dabei nicht von Äußerlichkeiten ablenken lassen wollen.
7/10