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Vor vielen Jahren sind die Brüder Justin und Aaren einem vermeintlichen Todeskult entkommen und führen seitdem ein Leben am Rande des Existenzminimums. Als die finanziellen, wie psychischen Probleme immer größer werden äußert Aaron den Wunsch noch einmal zu dem Camp zu fahren, dass beider Leben so maßgeblich negativ beeinflusst hat um endgültig mit seinen verklärten Erinnerungen daran abschließen zu können. Obwohl Justin wenig begeistert ist, willigt er ein und die beiden Brüder erreichen das Camp, dass sich auf den ersten Blick als friedliche Kommune präsentiert, die sich in all den Jahren kaum verändert hat…
„The Endless“ ist mir in letzter Zeit ja mehrfach empfohlen worden und das von Leuten, die meinen Filmgeschmack wohl richtig einschätzen können. Der Film ist nämlich nichts anderes als eine der größten Überraschungen der letzten Zeit und hat mir mit seinem unkonventionellen und vor allem ziemlich unvorhersehbaren Genre-Mix auch ausnehmend gut gefallen. Je weniger man über „The Endless“ weiß, desto mehr wird man wohl in die unheimlichen Ereignisse rund um die beiden Brüder genießen können. Dabei beginnt der Streifen wie ein klassisches US-Indie-Drama, entwickelt dann Thriller-hafte Züge, wird immer mysteriöser um dann irgendwann mal kurzerhand durch die Decke zu gehen. Herrlich auch der Kontrast zwischen den herbstlichen Bildern und der originellen Handlung, die sich dem geneigten Zuschauer wie ein Puzzle präsentiert, das es mit zahlreichen Hinweisen zusammenzusetzen gilt. Viel mehr gibt es auch nicht zu sagen, außer dass man sich als aufgeschlossener Zuschauer „The Endless“ schleunigst besorgen sollte. „Spring“ und „Resolution“ sind auch schon auf den Weg und bei den beiden Jungs und Lovecraft-Fans darf man wohl auch noch in Zukunft auf Großartiges hoffen. Tipp!
jogiwan hat geschrieben:„The Endless“ ist mir in letzter Zeit ja mehrfach empfohlen worden und das von Leuten, die meinen Filmgeschmack wohl richtig einschätzen können. Der Film ist nämlich nichts anderes als eine der größten Überraschungen der letzten Zeit und hat mir mit seinem unkonventionellen und vor allem ziemlich unvorhersehbaren Genre-Mix auch ausnehmend gut gefallen. Je weniger man über „The Endless“ weiß, desto mehr wird man wohl in die unheimlichen Ereignisse rund um die beiden Brüder genießen können. Dabei beginnt der Streifen wie ein klassisches US-Indie-Drama, entwickelt dann Thriller-hafte Züge, wird immer mysteriöser um dann irgendwann mal kurzerhand durch die Decke zu gehen. Herrlich auch der Kontrast zwischen den herbstlichen Bildern und der originellen Handlung, die sich dem geneigten Zuschauer wie ein Puzzle präsentiert, das es mit zahlreichen Hinweisen zusammenzusetzen gilt. Viel mehr gibt es auch nicht zu sagen, außer dass man sich als aufgeschlossener Zuschauer „The Endless“ schleunigst besorgen sollte. „Spring“ und „Resolution“ sind auch schon auf den Weg und bei den beiden Jungs und Lovecraft-Fans darf man wohl auch noch in Zukunft auf Großartiges hoffen. Tipp!
Dein Tipp ist mir Befehl, lieber Jogi! Habe gleich die britische Blu-ray von Arrow geordert, die neben vielen anderen Extras auch den Vorgängerfilm "Resolution" mit an Bord hat.
Salvatore Baccaro hat geschrieben:Ich hab gehört, der soll morgen im Rahmen einer Reihe namens WEIRD XPERIENCE im Bremer Ostertor-Kino gezeigt werden...
Wollte ich auch gerade schreiben
Morgen, 9.9. um 20:00 Uhr im Cinema Ostertor/Bremen. Original mit deutschen Untertiteln.
Früher war mehr Lametta
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Kurzkritik nach der Erstsichtung 2017:
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Zwei Brüder, Amber und Justin (Ja, es sind die beiden Regisseure, die auch noch Drehbuchautoren, SFX, und eigentlich gefühlt 100mal im Abspann auftauchen) sind vor Jahren einer vermeintlichen Suizidsekte entkommen. Leider in ein Leben mit Low Jobs und wenig Freude. Angeregt durch ein zugespieltes Video möchte der jüngere noch einmal den Ort und die Sekte besuchen. Auf welcher wohl immer noch ehemalige Sektenmitglieder in einer Art Bio-Kommune leben, die von ihren Einnahmen im Craft-Beer-Wesen leben. Schon gleich zu Beginn fallen einem ein paar merkwürdige Gestalten auf, die Sektenmitglieder sind nicht gealtert und es häufen sich die merkwürdigen Vorkommnisse mehrere Monde, Tiere, die plötzlich auftauchen und verschwinden usw….
Ein Mystery-Thriller. Und ein Anfangszitat von Lovecraft gibt hier auch ein bisschen die Richtung vor: Stichwort Zeitschleifen, Raum- und Zeituneindeutigkeiten, ein Unaussprechlicher…
Probleme hat ich leider bei diesem nichtuntertitelten (was ich normal bevorzuge) Film mit dem Verstehen, es wurde zwar nach anfänglichem Problemen immer besser, aber bei einer Nebenrolle habe ich kein Wort verstanden.
Neben dem gruseligen, fantastischen und horriblen gibt es auch eine Art Krimigeschichte, oder Pfadfindergeschichte: Wie finden wir hier wieder heraus? Und es werden auch hübsch falsche Fährten gelegt, dass das alles spannend und interessant bleibt. Es ist kein Erschreck-Horror, sondern eher ein schleichender sich verstärkender mystischer Horror.
Gute Unterhaltung, vielleicht kommt der mal auf deutsch raus."
Anmerkung zur erneuten Sichtung im Kino, Cinema Ostertor, 9.9.2018, 20 Uhr
So, beim zweiten Mal noch besser, der FIlm wächst tatsächlich, da hat dann vieles mit vielem zu tun, und durch die UTs konnte ich zwei Leute besser verstehen, die wirklich viel wissen und auch vielleicht am nächsten dran sind, von der Ahnung, was so im Wald abgeht. Shitty Carl vor allem. Auch die Beziehungen zwischen verschiedenen Figuren wurde mir klarer, und ein paar popkulturelle Anspielungen habe ich durch die Vorbereitung gecheckt. Insgesamt würde ich diesmal sagen: Viel mehr als gute Unterhaltung, sondern toll erzählter, strukturierter, gespielter und gefilmter Film. EIne echte Entdeckung im ausgelutschten Mistery Thriller Genre!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
„The Endless“ ist der neue Film des Regie-Duos Justin Benson und Aaron Moorhead, welches auch´den vielgelobten Liebesfilm-Horror-Hybrid „Spring“ gemacht hat. Benson und Moorhead haben dabei nicht nur Regie geführt, sondern auch das Drehbuch verfasst, sowie Produktion, Schnitt und Kamera übernommen. Aber nicht nur hinter der Kamera hielten die beiden die Fäden in der Hand, sie übernahmen zusätzlich noch vor der Kamera die beiden Hauptrollen. Wer so eng zusammenarbeitet, ist natürlich dazu prädestiniert, ein Bruderpaar zu spielen. Benson und Moorhead, die im Film praktischer Weise ihre eigenen Vornamen, Justin und Aaron, tragen, harmonisieren dann auch perfekt miteinander und man nimmt ihnen jederzeit das ebenso liebevolle, wie auch schwierige Verhältnis zueinander ab.
Sie spielen zwei Brüder, die zum Ort ihrer Jugend zurückkehren – einer Sekte, die sie damals nach dem tödlichen Autounfall ihrer Eltern bei sich aufgenommen hat. Während der Ältere behauptet, es handele sich um eine Todes-Sekte, hat der Jüngere nur gute Erinnerungen. Und der Besuch im Camp scheint diese zu bestätigen. Die durchweg sympathischen Leute dort machen nicht im Geringsten den Eindruck, bei ihnen könnte es sich um todessehnsüchtige, irre Selbstmörder handeln. Ganz im Gegenteil. Sie genießen ihr einfaches, aber glückliches Leben. Trotzdem wird ganz langsam klar, dass da draußen noch etwas anderes geben muss, was einen großen Einfluss auf die Sektenmitglieder ausübt. Aber ist die Sekte auch ein Teil dieses Unbekannten? Was geht da vor? Sind sie Täter, Opfer oder einfach Unbeteiligte?
Mehr sollte man nicht verraten, denn „The Endless“ lebt davon, dass Benson/Moorhead langsam immer mehr die Schraube andrehen und ihre Geschichte in Ecken treiben, die man so nicht unbedingt erwartet hat. Obendrein ist das alles auch noch spannend inszeniert, und mit sehr guten Schauspielern besetzt. Auch wissen Benson/Moorhead die beeindruckende Wüsten- und Berglandschaft beeindruckend zu nutzen und können so auf allzu große Spezialeffekte verzichten. „The Endless“ ist ein lohnender Film, über den man nicht zu viel wissen sollte. Und dessen durchaus ambivalente Figurenzeichnung dankenswerter Weise nie ins Klischeehafte verfällt.
Zweitsichtung 2018:
Das oben gesagte kann so stehen bleiben. Weiß man, worum es geht, dann bekommt man noch einmal einen anderen,stimmigen Blickwinkel auf das Geschehen. Vorteilhaft war es auch, den Film mit deutschen Untertiteln zu sehen, da einiges an Information doch im Gemurmel und Slang verloren ging. Weiterhin eine Empfehlung!
Früher war mehr Lametta
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Ich kann mich den Lobgesängen auf den Film leider nicht vorbehaltlos anschließen:
Sicherlich, der Auftakt ist hochinteressant, und die Regisseure Benson und Moorhead als (ungleiches) Bruderpaar zu erleben, bedeutet einen schauspielerischen Genuss, und wenn THE ENDLESS in seinen kargen, zeitlosen Landschaftsaufnahmen schwelgt, und seine Protagonisten beispielweise ameisengleich vor wüstenähnlichen Ebenen oder merkwürdigen Naturphänomenen wie zwei gleichzeitig scheinenden Monden platziert, dann meint man tatsächlich, einige adjektivgeladene, ausufernde, pathetische Sätze aus dem Universum Lovecrafts im Hinterkopf murmeln zu hören. Irgendwie erschöpft sich der Zauber von THE ENDLESS damit für mich aber schon, der ich den Film wesentlich zu lang und dadurch stellenweise zu langatmig fand, und der ich mich spätestens ab dem Moment des Gefühls einer surrealen "Nummern-Revue" nicht erwehren konnte, als die Wege der Brüder sich trennen, und jeder für sich seine eigenen seltsamen "Abenteuer" bestreitet, und der ich zudem ein bisschen allergisch auf allzu exzessive CGI-Effekte reagiert - (ich sollte mir nie TRANSFORMERS et. al. anschauen, da besagte Trickkisten in vorliegendem Film vergleichsweise wohl noch relativ dezent aufgestoßen werden). Generell schwankte mir THE ENDLESS zu sehr zwischen Explizität und Implizität, will meinen: Für einen Film, der ein Rätsel bleiben möchte, "erklärt" mir der Film zu viel zu logisch und zu anschaulich, und für einen Film, der einen am Ende mit einer harmonischen Lösung entlässen möchte, bleibt dann doch zu viel zu sehr im Dunkeln und im Vagen.