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USA 1983
OT: Walking the edge
D: Robert Forster, Nancy Kwan, Joe Spinell, A Martinez
Als Christine Holloway (Nancy Kwan) die Dienste des Taxifahrers und nebenberuflichen Schuldeneintreibers Jason Walk (Robert Forster) in Anspruch nimmt, ahnt dieser nicht worauf er sich eingelassen hat. Denn diese will sich an dem Gangster Brusstar (Joe Spinell) und seinen Kumpanen rächen, die Christines Ehemann und Sohn ermordet haben. Als Jason die Witwe zu der Werkstatt fährt, in der die Gangster arbeiten, tötet Christine einen von ihnen, doch die anderen entkommen und sind von da an auf Rache aus. Jason versteckt Christine bei sich und wird in die Fehde hineingezogen...(OFDB)
Die Reviews in der OFDB bzw. die dort verlinkte von Oliver Nöding machten mich neugierig auf diesen Film, den Subkultur hier herausgebracht hat. Ich muss allerdings sagen, dass ich von Begeisterung kaum etwas zu spüren vermochte. Es gibt einige interessante Straßenszenen, doch die ganze Story wirkt wie aus dem Klischeelexikon entnommen. Da soll Christines Ehemann mit Drogen reich geworden sein, aber nachdem er gleich zu Beginn erschossen wird, wird das nicht mehr thematisiert. Dann heisst es, Brusstar sei eine Größe in der Unterwelt und habe ein Kopfgeld von 5.000 $ auf Jason ausgesetzt, während es sich um einen gewaltgeilen Psychopathen handelt, der in einer Autowerkstatt arbeitet und offenbar nur seine drei Mitmalocher befehligt. Das ist dann zwar eine Rolle, die wie geschaffen für Joe Spinell ist, aber er wirkt jetzt nicht wie jemand, der mal eben 5 Riesen springen lassen würde, sondern eher wie jemand aus der unteren Unterweltebene, jemand, der 5.000 $ brauchen könnte. Wie verkommen Brusstar ist, wird auch dadurch kenntlich gemacht, dass er und seine Boys ständig in 'ner Punk-Spelunke rumhängen. Die Dialoge klingen wie schon x-mal gehört, natürlich giften sich Christine und Jason an, bevor sie sich in die Arme fallen. Natürlich ist Jasons Kumpel Tony ihm gegenüber loyal bis in den Tod. Natürlich sind Brusstar und seine Leute allesamt Arschlöcher. Natürlich wird Jason zur Waffe greifen, um sich durch Selbstjustiz zu rächen. Natürlich wird der Gehörgang mit 80s-Saxophonen geqüält. Gähn!
In den USA ist er wohl noch im Kino gelaufen, dennoch musste ich beim Schauen daran denken, wie viel Kilometer an unschuldigem Zelluloid und Videoband seitdem für zweit- bis fünftlassigem Actionmüll verschwendet wurden, den auch schon in den 80ern niemand sehen wollte. "The hard way" kann man sich anschauen, aber ebenso auch lassen. Und dafür ist die Scheibe zu teuer.