The Midnight Meat Train
(The Midnight Meat Train)
mit Bradley Cooper, Leslie Bibb, Brooke Shields, Vinnie Jones, Roger Bart, Tony Curran, Barbara Eve Harris, Peter Jacobson, Stephanie Mace, Ted Raimi, Nora, Dan Callahan, Don Smith
Regie: Ryühei Kitamura
Drehbuch: Jeff Buhler / Clive Barker
Kamera: Jonathan Sela
Musik: Johannes Kobilke / Robb Williamson
Ungeprüft
USA / 2008
Der Fotograf Leon Kaufman ist besessen von der Idee, das wahre Leben der Millionenstadt New York abzubilden. Bei seiner Suche nach dem perfekten Motiv stößt er auf die blutige Spur eines unaufhaltbaren Serienmörders, der nächtliche U-Bahnfahrgäste stumm und gnadenlos abschlachtet, als wären sie Vieh. Für wen - oder was - bereitet der Killer seine hilflosen Opfer als Nahrung zu? Auf Leon strahlt der bestialische Mörder eine seltsame Faszination aus, die ihn immer tiefer in die endlosen Tunnel der New Yorker U-Bahn lockt - und schließlich in einen Abgrund, in dem etwas Teuflisches auf ihn lauert...
Zugegeben, nach den etlichen zumeist sehr guten Kritiken über diesen Film hatte ich schon eine gewisse Erwartungshaltung, die noch darin bestärkt wurde, das mir die hier zugrunde liegende Kurzgeschichte sehr gut gefallen hat. Und erstaunlicherweise hat der Film meine recht hohen Erwartungen sogar noch übertroffen. Ich halte es für keineswegs übertrieben, wenn man behauptet, das vorliegendes Werk ein "echtes Brett" ist, das auch vor allem die Freunde der etwas härteren Gangart vollkommen zufriedenstellen dürfte. Hier gibt es wirklich viel Splatter-und Gore Szenen zu sehen, die in einer Art und Weise dargestellt werden, die das Herz im Leibe eines jeden Horrorfans vor Freude hüpfen lassen dürften.
Das Bemerkenswerte aber ist, das dies nicht auf die so oft gesehene plumpe Art und Weise gezeigt wird, denn die hier gezeigte Härte wird einem in einem sehr stilvoll wirkendem Ambiente serviert. Dazu zählt vor allem sterile und gleichzeitig düster wirkende Optik, die sich wie ein roter Faden durch den gesamten Film zieht und beim Zuschauer eine Gänsehaut erzeugt, die er in keiner Phase dieses Werkes verliert. Es geht eine ganz eigenartige und sehr intensive Wirkung vom Geschehen aus, der man sich beim besten Willen nicht entziehen kann. Teilweise entsteht sogar eine fast magische Faszination, man kann seinen Blick einfach nicht vom Bildschirm lösen, so sehr zieht einen die hier erzählte Geschichte in ihren Bann.
Dazu trägt auch der erstklassige Spannungsaufbau bei, der sich fast minütlich immer mehr verdichtet und selbst das Level der absoluten Hochspannung fast mühelos erreicht. Während der gesamten Laufzeit gibt es auch nicht die kleinste Passage, die man eventuell als unnötig oder langatmig ansehen könnte, hier passt einfach alles nahezu perfekt zusammen und ergibt im Endeffekt einen stilvollen und ziemlich harten Horrorfilm, der eine absolut beeindruckende Wirkung auf den Betrachter hinterlässt. Ganz besonders die Sequenzen, die sich im "Meat Train " abspielen, entfalten durch ihre kühle Optik und den dort stattfindenden Schlachtfesten ein gehöriges Maß an Intensität und wirken trotz aller Härte auf eine gewisse Art und Weise extrem ästhetisch. So bekommt man zu keiner Zeit das Gefühl, es hier mit einem weiteren, eher stumpfen Metzelfilm zu tun zu haben, sondern viel eher mit einem kunstvollen Werk, das in seiner Gesamtheit absolut überzeugen kann und nicht nur durch seinen hohen Härtegrad im gedächtnis haften bleibt.
Zum insgesamt excellenten Gesamteindruck tragen auch die richtig guten darsteller bei, die durch die Bank einen mehr als ur soliden Job abliefern. Zwar handelt es sich hier um etwas weniger bekannte Gesichter, jedoch dürfte vor allem Bradley Cooper in der Rolle des Fotografen Leon vielen Leuten noch aus der Serie "Alias - Die Agentin" bekannt sein, in der er den symphatischen Freund von Sydney Bristow (Will Tippin) gespielt hat. Und sein dargebotenes Schauspiel fand ich besonders hervorstechend und glaubhaft, wobei ich die leistungen der anderen Akteure aber keineswegs schmälern möchte.
Fazit:
"The Midnight Meat Train" ist ein extrem harter und sehr blutiger Horrorfilm, der aber keineswegs nur wegen seines Härtegrades, sondern besonders durch seine künstlerische Inszenierung überzeugen kann. In meinen Augen handelt es sich hier um einen Film, der sich auf einem sehr hohen Niveau bewegt und eigentlich jeden Horrorfan begeistern dürfte. Jedenfalls dürfte man sich nach Sichtung dieses tollen Filmerlebnisses zweimal überlegen, ob man in die nächste U-Bahn einsteigt, vor allem dann, wenn es sich um die letzte nächtliche Fahrt handelt.
9/10