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In einem Pariser Pornokino trifft Dr. Seymour Love auf die Straßen-, äh, Kinohure Misty Beethoven ("Ist das dein richtiger Name?" "Nein, ich hab gedacht, das klingt wichtiger." "Wie hast du vorher geheißen?" "Dolores Beethoven!" "Hätt' ich mir beinah' gedacht"), deren fachlichen Fähigkeiten seiner meiner Meinung stark zu Wünschen übrig lassen. Zusammen mit seiner Freundin Geraldine verordnet er ihr ein sexuelles Training, an dessen Ende Misty vom Herrenmagazinverleger Lawrence Layman, einem gelangweilten Schnösel, der nur anlässlich seines ersten grauen Haares geschockt ist, zum Goldschwanzmädchen des Jahres gekürt werden soll. Das gelingt auch, doch Dr. Love muss sich dann die Frage stellen, ob er seinen Nachnamen zu Recht trägt, oder hat der Sex die Liebe verdrängt?
Es gibt kein Vertun, "Misty Beethoven" ist zweifellos der beste P-Film, den die Welt gesehen hat. Die Hauptdarsteller Jamie Gillis (Dr. Love) und Constance Money (Misty) vermögen den Film sowohl sexualdarbieterisch als auch sonst zu tragen. Metzgers Qualitäten stehen ohnehin nicht in Frage, dass wir es hier mal mit einer durchgehenden Story zu tun haben, kommt dem Film sehr zugute, kranken doch "Barbara Broadcast" oder "Maraschino Cherry" an der genreüblichen episodenhaften Struktur. Der Score pendelt zwischen Klassik und Progrock, und die deutsche Synchro ist auch jenseits von dem, was man gemeinhin als "Pornosynchro" bezeichnet.
Humorvoll ist der Film auch noch (das Schmuggeln jamaikanischer Zigarren ist schließlich nicht verboten!) und wenn ihr das nächste Mal fliegen müsst, vergesst nicht, richtig zu buchen: "Erste Klasse, Sex, Nichtraucher, Junggesellenfilm, normales Menü, lecken"
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