The shadow on the window
The shadow on the window
USA 1957
Regie: William Asher
Philip Carey, Betty Garrett, John Drew Barrymore, Corey Allen, Jerry Mathers, Sam Gilman, Rusty Lane, Ainslie Pryor, Paul Picerni, Paul Bryar, Ellie Kent, William Leslie, Doreen Woodbury, Dave Barry, Nesdon Booth, Gerald Sarracini, Don Carlos
OFDB
The shadow on the window
USA 1957
Regie: William Asher
Philip Carey, Betty Garrett, John Drew Barrymore, Corey Allen, Jerry Mathers, Sam Gilman, Rusty Lane, Ainslie Pryor, Paul Picerni, Paul Bryar, Ellie Kent, William Leslie, Doreen Woodbury, Dave Barry, Nesdon Booth, Gerald Sarracini, Don Carlos
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Irgendwo da draußen, vor der großen Stadt. Der kleine Petey spielt vor dem Haus, in dem seine Mutter für einen alten Mann als Stenographin arbeitet. Da hört er einen Schrei – Er rennt zum Fenster und sieht, wie seine Mutter geschlagen und der alte Mann ermordet wird. Der kleine Petey rennt fort, einfach nur weg von diesem Grauen. Auf dem Highway gabeln ihn dann zwei Fernfahrer auf, doch sie bekommen nichts aus ihm heraus. So schwer ist der Schatten auf der Seelen Peteys, dass er wie katatonisch ist. Sie liefern ihn bei ihrer Spedition ab, denn der Arbeitstag geht weiter, und auch bei der Spedition hat keiner Zeit für Petey.
Szenenwechsel: Auf dem Polizeirevier findet Sergeant Denke den kleinen Petey und wundert sich, denn Peteys Vater ist Detective Sergeant Tony Atlas, sein Freund, und Denke kennt den kleinen Jungen gut. Er bringt ihn zu Atlas, doch der ist genauso hilflos – Petey bleibt stumm und voller Rätsel. Ein Arzt kann aus dem Kleinen herausbekommen, dass dieser etwas gesehen hat, aber was, das bleibt im Dunklen. Und die Mutter ist partout nicht zu erreichen. Langsam dämmert den Polizisten, dass etwas geschehen sein muss. Irgendwas. Irgendwo. Und dass die Mutter, Atlas‘ Frau, möglicherweise in Lebensgefahr schwebt. Die gesamte Polizei der Stadt beginnt eine Suche nach etwas, von dem sie nicht einmal ansatzweise wissen was das überhaupt sein könnte.
Szenenwechsel: In dem Haus vor der großen Stadt sitzt Linda Atlas drei jungen Männern gegenüber. Gil ist ruhig und beherrscht, und er weiß, dass sein Freund Joey Recht hat, wenn er sagt, dass sie in dem Augenblick, in dem sie das Haus verlassen, von der Polizei gejagt werden, denn Linda ist eine Zeugin. Und der einzige Weg auf Nummer Sicher zu gehen ist, Linda zu töten. So wie den alten Mann. Aber der dritte Mann, Jess, mag Linda, und er stellt sich gegen seine Freunde. Gegen den eiskalten Gil, und gegen den aufbrausenden und gewaltbereiten Joey.
THE SHADOW ON THE WINDOW wandelt auf den Pfaden von Filmen wie AN EINEM TAG WIE JEDER ANDERE oder DIE NACHT IST VOLLER SCHRECKEN, ohne allerdings deren Klasse zu erreichen: Der Schrecken der Gewalt dringt in die unbescholtene Welt der Gutbürgerlichkeit ein und verbreitet Terror. Doch wo die beiden genannten Filme dicht und klaustrophobisch sind, wo der Druck, unter dem die Beteiligten stehen, fast mit den Händen gegriffen werden kann, und wo die Aktionen und Reaktionen immer verzweifelter und hysterischer werden, da windet sich THE SHADOW ON THE WINDOW in einer kühlen und nüchtern erzählten Atmosphäre. Vor allem im Haus, drei junge Männer, ein Schrank voller Alkoholika, eine Frau und ein Toter – Was könnten da für Geschichten angedeutet werden, was für Gedanken ausformuliert werden, um den Zuschauer in den Sessel zu drücken. Stattdessen schlägt die erwähnte Nüchternheit zu, keinerlei Fantasien werden angeheizt, keine Aggressionen hochgeputscht. Dass Joey und Jess sich nicht leiden können hat man schnell heraus, und Linda gibt sich auch Mühe die beiden gegeneinander aufzuhetzen. Aber so richtig funktionieren tut das einfach nicht, die Männer sind, zumindest bis zu einem bestimmten Punkt der Geschichte, einfach viel zu vernünftig. Erst spät kann die Regie hier Druck aufbauen, zu spät, um diesen Teil der Story in wirklich trockene Tücher zu bringen.
Der andere Teil, die Suche der Polizisten, ist da schon besser gestaltet. Die völlig ergebnislose Suche nach einem unbekannten Ereignis wird mit der nötigen Hilflosigkeit rübergebracht, die Ratlosigkeit, wie denn die Suche gestaltet werden soll, ist deutlich spürbar. Nur leider krankt es hier daran, dass die Polizisten sehr typische Spät-50er-Jahre-Cops sind: Sauber, beflissen, aufrecht, immer gut rasiert, und selbst nach einer 24-Stunden-Schicht sitzt die Krawatte noch gerade. Nur einmal, bei einer Verfolgungsjagd über Dächer, eine Hausfassade hinab und in einen Tunnel hinein, da wird die Stimmung plötzlich intensiv. Es wird dunkel, es wird spannend, und die Kamera hat ein paar Ideen die den Zuschauer direkt in die Jagd hineinziehen. Plötzlich ist sie da, die Klaustrophobie, die bisher so sehr gefehlt hatte. Aber so toll diese Szenen sind, so schnell sind sie auch wieder vorbei, und der Polizeialltag hat den Zuschauer wieder eingefangen.
THE SHADOW ON THE WINDOW ist einfaches und billiges Kintopp. Einfach und billig erzählt, und mit einfachen und billigen Schauspielern garniert. Einen gewissen Unterhaltungswert mag ich dem Film nicht absprechen, ganz im Gegenteil kommt er mit seinen 73 Minuten Laufzeit schnell auf den Punkt und erlaubt sich keine überflüssigen Schlenker (und sogar der Grund für die Trennung Atlas‘ von seiner Frau hat eine hübsche Schlusspointe). Aber so schnell der Film vorbeigeht, so schnell ist er auch wieder vergessen. Wie ein Schatten auf einem Fenster …
5/10