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Originaltitel: Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
Herstellungsland: Großbritannien / USA
Erscheinungsjahr: 2017
Regie: Martin McDonagh
Darsteller: Frances McDormand, Woody Harrelson, Sam Rockwell, John Hawkes, Peter Dinklage, Abbie Cornish, Kathryn Newton, Caleb Landry Jones, Kerry Condon, Samara Weaving, Lucas Hedges, Zeljko Ivanek
Story: Seit vor sieben Monaten Mildreds (Frances McDormand) Tochter vergewaltigt und ermordet wurde, haben die lokalen Behörden wenig unternommen, um die Tat aufzuklären. Weshalb Mildred am Ortsausgang drei Werbetafeln mietet, darauf Sheriff Willoighby (Woody Harrelson) kritisiert – und fast jeden der Kleinstadt, insbesonderes Deputy Dixon (Sam Rockwell), gegen sich aufbringt.
Eine Teenagerin wird ermordet und sterbend vergewaltigt, seit 7 Monaten passiert nichts,was zur Ergreifung der Täter beiträgt. Die Mutter mietet drei Werbetafeln am Tatort, um die Polizei unter Druck zu setzen. Die wird rpräsentiert vom krebskranken Polizeichef und einem rassischtischen Proll-Cop.
Wow, was ein Brett. Den Regiseur kannte ich ja von "Brügge sehen" und "7 Psychos", die ich beide sehr mochte, die sich auch beide durch eine nicht allzu großen Menschenfreundlichkeit auszeichnen.
Hier haben wir einen Haufen Personen, deren Verhalten immer sehr nachvollziehbar ist, trotzdem ahnt man, dass es doch immer wieder zu neuen Katastophen oder neuen Konflikten führt. Man leidet mit allen, und die Entwicklung, sogar einer Nebenfiguren habe ich so weitreichend und konsequent selten erlebt.
Und was für ein Cast: Frances McDormand in einer Paraderolle, überzeugend hart zu sich und allen anderen. Woody Harrelson schafft es, dass ich richtig losheule. Und Sam Rockwell ist wohl sowieso der talentierteste, der in Hollywood rumhüpft, sehr starke Performance. UNd viele bekannte Gesichter in den Nebenrollen mit allen guten Leistungen.
Ein FIlm, wie ein Brett. Mund geöffnet, mitleidend, zu Tränen gerührt, auch mal lustig, durchzogen von einer tiefen Hoffnungslosigkeit. Aber diesmal ohne große Menschenverachtung. Und sogar mit einem irgendwie Besserung versprechendem Ende.
Die Musik und Songauswahl (Townes Van Zandt, Abba, Monsters of Folk) ist auch oberste Qualität vom Coen- und McDonagh-Regular Carter Burwell. Nur die Arien zwischendurch habe ich nicht ganz verstanden.
Unbedingte Empfehlung, der unabhängige Film USAmerikas lebt!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Ich schließe mich dem Karl da voll & ganz an: Three Billboards Outside Ebbing, Missouri ist für mich auch die erste Kino/Film Überraschung des noch jungen Jahres.
Frances McDormand ist natürlich mal wieder eine Wucht, stellenweise ist man wirklich an Ihre Paraderolle in Fargo erinnert. Dem Woody nimmt man den kranken Sheriff voll & ganz ab. Aber der Joker ist natürlich Sam Rockwell als dumben Rassisten Redneck-Deputy . Wie ich anderweitig schon Kritiken gelesen hatte , das man mit dem Würstchen mitleid empfinden könnte...nej (also jedenfalls ich nicht) die Täter-Opferrolle ist nicht schwarz/weiß verteilt, sondern hervorragend kunter-grau gezeichnet. Genau so, wie sich der melancholisch-dramatische Faden, zwischen lachen & weinen, durch den ganzen Film zieht. Ohne Langeweile oder Ausfällen. Punkt.
Ganz großes, unaufgeregtes Schauspielkino.
Erscheint voraussichtlich am 07.06.2018 bei 20th Century Fox als Ultra-HD-Blu-ray/Blu-ray-Kombination sowie am 30.06.2018 ebendort auf Blu-ray und DVD:
Extras:
- Entfallene Szenen
- Kreuzigt sie: Das Making-Of von Three Billboards [offenbar nicht auf der DVD enthalten]
- Six Shooter (Original Oscar® preisgekrönter Kurzfilm von Martin McDonagh)
- Bildergalerie
- Original Kinotrailer
Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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