Als Horrorfan und Kritiker aus Leidenschaft habe ich natürlich gratis Karten zur Österreichpremiere dieses kleinen Juwels der letzten Dekade bekommen (Ja, ich bin Awesome
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). Nee, natürlich habe ich die Freikarten nicht wegen meiner Person bekommen, aber ich war wirklich bei der Österreichpremiere und die Karten waren für mich und zwei Freunde auch gratis, man hat sie irgendwie im Internet verlost. Komisch, ich dachte weil ich kostenlos hinkomme muss ich als Premierenpublikum einen Fragebogen wies mir gefallen hat beantworten, aber es war so wie ein normaler Kinobesuch, bis auf die Tatsache, dass irgendein Typ, der nichts mit dem Film zu tun hatte eine kleine Einleitung gehalten hat.
Der Mensch war aber ziemlich witzig. Horror ist sichtlich nicht sein Millieu und aus seiner Rede konnte man entnehmen, dass er vom Gore in "Tucker and Dale vs. Evil" ziemlich schockiert gewesen sein musste. Er sprach lange darüber dass der Film zwar ganz lustig sei, aber auch ziemlich das Blut spitzen würde. Er machte einen nicht besonders lustigen Witz indem er sagte das rote Hemd, das er trug, sei vor der Vorstellung weiß gewesen (haha) und ein wenig weiß sei es immer noch, woraufhin er das Zettelchen mit den Waschempfehlungen herzeigte (haha
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).
Aber genug Anektoten, zum Film: Allgemein kann man das sagen, was Kollegin untot schon erörtert hat: Erste halbe Stunde gut, Rest naja und die beiden Hauptcharaktere sind wirklich zum liebhaben. Deswegen schließe ich mich auch ihrer Bewertung an und gebe dem Film 8/10, da die erste halbe Stunde wirklich horrorkomödiantisches Gold ist.
Das Große (und einzige) Problem von "Tucker and Dale" ist wohl, dass er eine intelligente Prämisse hatte, aber keine Story mit ausgeklügelten Spannungsbogen. Die Idee, die typischen Hinterwäldler-Slasherkiller zu sympathischen Kumpels zu machen, die keiner Fliege was zuleide tun und durch Zufall auf eine Gruppe verschreckter Jugendlicher stoßen, die sich aus eigener Idiotie selbst dezimieren und da sie so viele Horrorfilme gesehen haben selbstverständlich denen die Schuld zu geben, die laut Hollywood immer Schuld sind, den Hinterwäldlern, ist einfach brilliant. Craig zieht dieses Konzept anfangs wunderbar durch und inszeniert die "Morde" die eigentlich Unfälle sind mit einer gewaltigen Portion an Ironie und Schwarzem Humor.
Doch die Frage ist, wie der Film enden soll. Bis jetzt haben wir nur zwei nette Typen, einen haufen toter Jugendlicher und noch eine dreiviertelstunde die irgendwie gefüllt werden muss. Einfach mehr Leute auf die gleiche Weise sterben zulassen und dann den Abspann zu bringen wäre mehr als billig gewesen und so kommt es zu einem Bruch in der Geschichte der in irgendeinen Subplot über einen fanatischen Jugendlichen gipfelt, welcher den Film zwar erfolgreich beendet, der uns aber wenig kümmert und auf den ich lieber verzichtet hätte.
Also zusammenfassend hat Craig eine herrliche Parodie mit vielen Lachern gemacht, die aber einfach auf keine befriedigende Art beendet werden kann und deswegen etwas fällt, als sich eine Handlung entwickelt. Nicht perfekt also, aber allein wegen der ersten Hälfte ist der Film auf alle Fälle eine Sichtung wert (besonders wenn die Karten nichts kosten
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