Deliria-Italiano

Unknown User



Originaltitel: Cybernatural

Alternativtitel: Unfriended

Herstellungsland: USA / 2014

Regie: Levan Gabriadze

Darsteller: Shelley Hennig, Renee Olstead, Jacob Wysocki, Will Peltz

Story:

Vor einem Jahr hat Laura sich das Leben genommen hat. An ihrem Todestag versammeln sich sechs ihrer Mitschüler auf Skype, um über sie zu reden. Bis sich eine unbekannte siebte Person mit Lauras Konto einloggt und alle Anwesenden warnt: Wer versucht, den Chat zu verlassen - stirbt. Wer sich weigert, zu reden - stirbt. Wer die Wahrheit über die Ereignisse im vergangenen Jahr verschweigt - stirbt. Ist Lauras Geist zurückgekehrt, um Rache zu nehmen? Oder spielt jemand den sechs Freunden einen grausamen Streich? (quelle: Cover)

„Found-Footage“-inspirierter Horrorstreifen über ein Cybermobbing-Verbrechen und sechs Jugendlichen einer Clique, die während eines Chats von einer weiteren Person genötigt werden, die Wahrheit über einen im Vorfeld geschehenen Selbstmord einer ehemaligen Freundin zu gestehen. Für die Tatsache, dass man dabei 75 Minuten in Echtzeit einem Video-Chat beiwohnt, in dem Social-Media-Accounts und jugendliches Online- und Telefon-Verhalten eine große Rolle spielen, ist „Unknown User“ ja doch überraschend spannend ausgefallen und wer sich mit dem Format anfreunden kann, bekommt auch einen knackig inszenierten Streifen mit funktionalen Schreckmomenten serviert. Zwar ist die ganze Sache schon auch auf ein jugendliches Publikum zugeschnitten, aber auch der etwas ältere Zuschauer wird dank passalber Erzählweise und „spektakulärer“ Teenie-Enthüllungen immer bei Laune gehalten. Als Zuschauer ist man sich ja anfänglich auch wirklich nicht sicher, ob jetzt ein Geist, oder doch ein irdisches Wesen seine Finger im grausamen Spiel hat und auch wenn das Ende in gewisser Form natürlich absehbar ist, kommt dieser "Online-Social-Media"-Horror doch recht originell daher und ist zum Einmalgucken daher auch eine durchaus kurzweilige Angelegenheit.

An Halloween landete dieser Film in meinem Player. Sechs Jugendliche treffen sich im Internet zum Chatten.
Plötzlich taucht auch noch ein siebter User auf, der sich nicht zu erkennen gibt. Langsam aber sicher
driftet die Unterhaltung von dem Unbekannten gesteuert in Gefilde ab, die den anderen sechs nicht behagen.
Alles scheint mit dem Mobbing-Selbstmord einer Mitschülerin zu tun zu haben. Nach und nach werden die Chattenden gezwungen unangenehme Wahrheiten über sich selbst und die Geschehnisse preiszugeben, die zu dem Selbstmord führten. Dabei legt der Seelenstriptease unangenehme Tatsachen für alle Beteiligten frei. Der unbekannte User entpuppt sich plötzlich als reale Gefahr für vor ihrem jeweiligen Bildschirm Sitzenden.
Der Film zeigt die ganze Zeit die Benutzeroberfläche eines Computers, auf dem die Chats zum Mitlesen und Livestreams der Chattenden zu sehen sind. Das Format ist auf jugendliche Zuseher ausgelegt,
wirkt aber unter Garantie in weniger als fünf Jahren schon wieder mächtig veraltet. Die ersten 60 von 75
Minuten waren eine Tortur für mich. Spannung kam ein keiner Weise zustande, und dem Chatverlauf
zu folgen erwies sich als sehr ermüdend. Erst gegen Ende kommt durch manch Enthüllung und einen
rasanteren, in seiner Rohheit an found-footage erinnernden Stil etwas Fahrt in die ganze Chose.
Dabei erweisen sich die "Enthüllungen" aber eigentlich nur für ein jugendliches Publikum als
schockierend. Älteren Semestern entschlüpft angesichts der dargebrachten Selbstbekenntnisse lediglich
ein müdes Lächeln.
3,5/10

Ich breche Filme "normalerweise" nie ab, aber dieser unerträgliche Haufen Scheisse geht gar nicht. Selbst im Schnelldurchlauf kaum zu ertragen, vielleicht versuche ich es erneut in "Viertelstundenhäppchen".