Vampirkiller - Untote pflastern ihren Weg - Charlie Picerni
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Vampirkiller - Untote pflastern ihren Weg - Charlie Picerni
Vampirkiller - Untote pflastern ihren Weg
(The Bleeding)
mit Michael Madsen, Vinnie Jones, Armand Assante, DMX, William McNamara, Katherine von Drachenberg, Krista Ayne, Vanessa Vander Pluym, Kathy Sue Holtorf, Tony Schiena, Terence J. Rotolo, Nancy Young, Erin Hunter
Regie: Charlie Picerni
Drehbuch: Lance Lane
Kamera: Tom Priestley Jr.
Musik: Justin Caine Burnett
keine Jugendfreigabe
USA / 2009
Für Shawn Black ist Schmerz nichts Unbekanntes. Seine Eltern und sein Bruder wurden vor seinen Augen ermordet. Er selbst wurde von einer Gang von Vampiren so übel zugerichtet, dass sie ihn für tot hielten. Doch ebenso wie die Männer, die seine Familie ausgelöscht haben, ist Shawn Black aus dem Reich des Todes zurückgekehrt. Er weigerte sich zu sterben. Nicht bevor er seine Rache bekommen hat. Nun jagt er Vampir-Anführer Cain und dessen rechte Hand Vanya und erfährt dabei von Reverend Roy, dass es sein Schicksal ist, als Jäger die untote Brut aufzuspüren und zu vernichten. Die Bestimmung hat ihn ausgewählt, denn unter den Menschen ist nur der Jäger imstande, die Vampire auszulöschen. Shawn Black ist entschlossen, den Blutsaugern ein für allemal den Garaus zu machen! Umgeben von Schlachten, Gemetzel, brutalen Unfällen und dem totalen Chaos, ist es an Shawn Black, die Welt vor dem puren Bösen zu bewahren!
Es ist zumeist kein allzu gutes Zeichen, wenn ein Film erst mehrere Jahre nach seinem Erscheinen bei uns eine DVD-Veröffentlichung spendiert bekommt. Dies bewahrheitet sich auch beim vorliegenden "Vampirkiller - Untote pflastern ihren Weg", der allerdings aufgrund der Alterseinstufung und seiner Inhaltsangabe die Hoffnung auf einen ordentlichen Vampirfilm beim Zuschauer schürt. Streckenweise gestaltet sich die Geschichte dann auch ganz ordentlich und beinhaltet auch einen gewissen Unterhaltungswert, doch mit zunehmender Laufzeit lassen sich dann doch immer stärker in den Vordergrund rückende Defizite erkennen, die man beim besten Willen nicht mehr ignorieren kann. So ist es wohl in erster Linie das ziemlich aufgesetzt erscheinende Schauspiel der Akteure das mit zunehmender Laufzeit immer gravierender erscheint und auch einige bekannte Gesichter wie DMX, Michael Magsen, Vinnie Jones oder auch Armand Assante können nicht darüber hinweg täuschen, das man insgesamt gesehen eher mit recht dürftigen Performances konfrontiert wird. Ein weiterer negativer Kritikpunkt ist die deutsche Synchronisation, denn einige Akteure sind mit Stimmen ausgestattet wurden, die absolut nicht zu ihren Charakteren passen wollen und viel eher einen befremdlichen Eindruck hinterlassen.
Der dritte und wohl auch wichtigste Kritikpunkt liegt jedoch in der Geschichte an sich, die zwar recht gut-und unterhaltsam beginnt, damit aber auch gleich zu Beginn ihr Pulver verschossen hat, um in der Folge teilweise regelrecht vor sich hin zu dümpeln. Zwar werden immer wieder mal diverse Action-Sequenzen eingestreut, doch insgesamt gesehen kann dadurch das äußerst schwache Drehbuch und die bescheidene Umsetzung der Ereignisse keinesfalls übertüncht werden. Viele Passagen des Szenarios wirken irgendwie zusammenhanglos und werden zudem vom ständig eingestreuten Off-Kommentar des Hauptdarstellers untermalt, der auf die Dauer ziemlich ermüdend ist. Von Logik oder nachvollziehbaren Handlungen der Protagonisten ist hier zumeist nicht allzu viel zu erkennen und die oft genug Einzug haltende Theatralik im dargebrachten Schauspiel tut ihr Übriges, um dem Zuschauer streckenweise die gute Laune zu verhageln. Zumindest beinhaltet die Geschichte aber einen gewissen Unterhaltungswert und von der trashigen Sichtweise aus gesehen wird so mancher Liebhaber des schlechten Geschmacks sogar seine helle Freude an diesem Filmchen haben, das allerdings höheren Ansprüchen keinesfalls gerecht wird und insgesamt gesehen maximal als teilweise unterhaltsamer B Movie eingestuft werden kann.
Ehrlich gesagt ist der doch äußerst billige Look des Filmes ein wenig erstaunlich, denn mit einem Budget von gut 7.000.000 $ ist das Werk doch ordentlich ausgestattet. Bei der Sichtung der Geschichte stellt man sich allerdings ganz unweigerlich die Frage wofür diese Summe verwendet wurde, worauf man im Endeffekt allerdings keine Antwort findet. Und so hätte man hier doch sicherlich ein wenig mehr erwarten können als eine dürftig umgesetzte Story, in der eine altbekannte Thematik maximal durchschnittlich umgesetzt wurde. Andere Regisseure müssen mit einem minimalen Budget auskommen und erzielen aber durch einige innovative Ideen einen maximalen Ertrag, was im Fall von Charlie Picerni jedoch nicht behauptet werden kann.
Letztendlich ist es wie immer die reine Geschmackssache, doch "Vampirkiller - Untote pflastern ihren Weg" zählt ganz bestimmt nicht zu den Vampirfilmen, die beim Zuschauer einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Einige nette Momente und zumindest phasenweise vorhandene Kurzweil können nämlich nicht darüber hinwegtäuschen, das man mit dem vorhandenen Budget sicherlich eine Menge mehr hätte bewerkstelligen können, als sich dem Betrachter letztendlich präsentiert. Am Ende wird es dann wohl auch bei einem einmaligen Filmerlebnis bleiben, denn einer sonderlich nachhaltige Wirkung der Geschichte ist nicht zu erkennen.
Fazit:
Und wieder einmal ein Film, in dem jede Menge vorhandenes Potential nicht annähernd ausgeschöpft wurde. Denn auch wenn es sich hier um ein Werk mit einer altbekannten Thematik handelt, hätte man das Ganze zumindest durchgehend unterhaltsam gestalten können.
4/10
Big Brother is watching you