WAR OF THE LIVING DEAD (ZOMBIE WARS, USA 2006, Regie: David A. Prior)
Seit über 50 Jahren wandeln hungrige Zombies nun schon auf dem Planeten. Als neue Spitze der Nahrungskette haben sie auch eine neue Rangordnung etabliert und züchten sich Menschen als Nahrung auf eigens dafür angelegten Farmen.
Der kleine Teil noch freier Überlebender fand sich in Clans zusammen und befreit gezielt die Sklaven der Zombies, um sie umzuerziehen. In einem dieser unabhängig operierenden Gruppen leben die Brüder Brian (Jim Hazelton) und David (Adam Stuart). David verliebt sich in die kürzlich befreite Sklavin Star (Alissa Koenig), weshalb er während einer Zombieoffensive bei ihr bleibt und beide in Gefangenschaft geraten. Sie werden auf eine der Zuchtfarmen verschleppt. Dort planen sie ihren Ausbruch mit Hilfe des zwielichtigen Sliver (Jonathan Badeen), der schon seit 5 Jahren auf der Farm lebt. Aber auch die neuorganisierten Überlebendenverbände außerhalb sind nicht untätig und planen Davids Befreiung…
Oh weh – jede Scheißidee, die einem in puncto „Zombies“ in den Sinn kommen kann, ist in diesem Mumpitz-Movie verwurstet: Zombies mit Rangordnung (Anführer und Soldaten) halten sich in ihrem Basislager, von dem aus sie taktisch gegen die Überlebendenclans operieren (was diese wiederum trotz der Fähigkeit zur Kommunikation nicht schaffen!), meist weibliche Sklaven als Nahrungsquelle. Obwohl die Sklaven offenbar nicht wissen, was „Essen“ ist, wachsen sie prächtig. Offenbar, da die Zombies sie fleißig mit Möhren füttern!
Nicht wesentlich cleverer ist die andere – ich verspüre Scham, während ich das Wort tippe – „menschliche“ Seite. Eine frisch befreite Sklavin (logisch: dralle Blondine) bekommt von ihrem Retter kurzerhand den saloppen Namen „Star“ (was ist aus dem guten alten „Freitag“ geworden?). Und während ich mich Frage, wie blöd man sein muss, gibt eben jener David auch gleich die passende Antwort. Er zeichnet seinen Kollegas eine Karte vom Zombiecamp und steckt diese einem Zombie zu. Da er ja nicht doof ist (hahaha), unterschreibt er die Karte mit seiner markanten Unterschrift (ein „D“ in einem Kreis). Diejenigen, die den Zombie dann killen und die Karte in seiner Tasche finden, wissen dann, was zu tun ist. Na klar – so kommt es auch.
Ein Film, der einfach alles hat, was ein Film lieber nicht haben sollte. Und das im Überfluss! Schlechte Schnitte, Schlechte Schauspieler, schlechte Sets, schlechte Effekte – schlicht: Alles schlecht!!! Am heftigsten lassen einen natürlich die Dialoge am Stand der menschlichen Zivilisation zweifeln. Ein Beispiel: Sie: „In zwei Stunden ziehen wir alle Einheiten zusammen und dann holen wir David!“ (wohlgemerkt am helllichten Tag, etwa zur Mittagszeit!)– Er:„Heute?“ daraufhin wieder sie, ohne eine Spur von Beleidung: „Ja, heute!“
Im Ernst, dieser No-Budget-Dreck, der für die unterste Schublade des Videomarkts gedreht wurde und in Deutschland von einem findigen Label als Revolution des reinen Zombiefilms vermarktet wird, ist reif für die Tonne. Während dumme, verrottende und nonkommunikative Zombies Kommandostrukturen und Basislager entwickelten, hausen nach über 50 Jahren Krieg die Reste der Zivilisation noch immer in Zelten. In etwa so trostlos muss auch die Gegenwart der Macher dieses Dings von Hirnverbreiung aussehen. Klarer Fall von 1/10
EDIT: traurig, dass unter den Schauspielern jemand ist, der "Klug" heißt
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