Die gesetzliche Integration hält Einzug in das Südstaaten-Städtchen Caxton. Das bedeutet, dass die farbige Bevölkerung gemeinsam mit den Weißen die Schule besuchen darf.
Während die Bevölkerung zwar größtenteils gegen die Gesetze ist, akzeptiert sie doch die neuen Verhältnisse. Dann jedoch kommt der gutaussehende Adam Cramer (William Shatner) in die Kleinstadt. Cramer gibt sich als sozialer Reformer aus. Sein wahres Ziel: die Integration zu stoppen und die alten Verhältnisse wiederherstellen. Und zwar mit allen Mitteln...(OFDB)
Ich hatte den zwar auch auf ARTE schon mal gesehen, und eigentlich ist es ja eher schmerzhaft, dass Subkultur die Zweitauflage nun für 1,99 verballert. Aber wer kann dazu schon nein sagen?
Zwischen all seine Poe-Verfilmungen schob Roger Corman dieses für ihn untypische Drama um die Aufhebung der Rassensegregation in den Südstaaten. Mit dem unbekannten William Shatner in der Hauptrolle, gedreht vor Ort im Süden hauptsächlich mit Laiendarstellern, denen man den Inhalt in Corman'scher Guerrillataktik nicht ganz wahrhaftig erzählte. Und laut Corman der einzige Film, mit dem er seinerzeit Geld verlor.
karlAbundzu hat geschrieben: ↑Do 6. Feb 2020, 14:01
Die Paralellen zu aktuellen Demagogen sind allzu klar: Hier wird von der Person Adam Cramer (Shatner) Rassismus mit Antikommunismus vermischt und Frauen sind nur zur Triebbefriedigung und Machtdemonstration und -bestätigung da. Erinnert an den jetzigen US Präsidenten. Der traurige Unterschied ist, wenn die Machenschaften und Tricks aufgedeckt werden, wenden ich die Leute im Film vom Ekeltypen ab, in der Realität behauptet man einfach das Gegenteil, ignoriert Fakten und suhlt sich in der Opferhaltung....
Na ja, im Film wenden sich die Leute zwar am Ende von Cramer ab, aber erst nachdem sie den unschuldigen schwarzen Jugendlichen beinahe aufgrund der falschen Anschuldigungen gelyncht hätten. Da mag dann vielleicht Scham über das eigene Verhalten dabei sein, an der rassistischen Einstellung der Menschen wird dies nichts ändern. Und Cramers Reden würden ja gar nicht erst auf Resonanz stoßen, wenn es nicht die Ängste der Bevölkerung geben würde. Man muss nur einen Weg finden, der die wahren Ängste der weißen Bevölkerung eben nicht benennt, sondern auf eine andere angebliche Bedrohung umleitet. Im Film sind es die Kommunisten, aktuell könnte es z.B. Waffenbesitzbeschränkungen etc. sein.
Im Kern geht es freilich um die Angst, Schwarze könnten sich für die Sklaverei (und auch die danach ja speziell im Süden weitergeführte Rassentrennung und Unterdrückung) mit den gleichen Mitteln rächen wollen.
Donald Trump erzielte in Arkansas 2016 60,57% und 2020 gar 62,40% bei der Präsidentschaftswahl. Noch Fragen, Kienzle?
Es fiele mir schwer, "Weisser Terror" wirklich als guten Film zu bezeichnen, eher als bedrückend. Und Shatner ist beeindruckend.