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WolfCop
(WolfCop)
mit Leo Fafard, Amy Matysio, Jonathan Cherry, Sarah Lind, Aidan Devine, Jesse Moss, Corinne Conley, James Whittingham, Ryland Alexander, Laura Abramsen, Graham Bell, Victor Lam, Glenn LaPointe, Cheryl Mazil
Regie: Lowell Dean
Drehbuch: Lowell Dean
Kamera: Peter La Rocque
Musik: keine Information
FSK 16
Kanada / 2014
Ein Bilderbuch-Cop war Lou nie: Alkoholabhängig, respektlos und ohne Motivation ging er seinem Job nach. Mehr oder weniger zumindest. Bis sich sein eintöniges, vom Suff geprägtes Leben auf einen Schlag ändert. Eines Nachts wird er nichtsahnend nach einem seiner Saufgelage von einer okkulten Satans-Sekte in einen reißenden Werwolf verwandelt. Bei Vollmond sorgt Lou fortan als betrunkener Wolfcop für Ordnung und Gerechtigkeit. Mit einem unstillbaren Hunger nach Gerechtigkeit, Donuts und Schnaps. Er ist knallhart. Er ist Cop. Und … er haart.
"WolfCop" ist das zweite Werk von Lowell Dean und erzählt eine Geschichte die von der Grundidee her schon so hanebüchen erscheint, das man sich als Zuschauer auf ein kurzweiliges Film-Vergnügen einstellen kann, das sicherlich mit einem ziemlich hohen Trash-Gehalt angereichert wurde. Wenn man mit dieser Erwartungshaltung an das skurrile Treiben herangeht wird man dann auch bestens bedient, denn das gerade einmal mit einer Netto-Laufzeit von 71 Minuten ausgestattete Spektakel offenbart teils aberwitzige Situationskomik, die einem so manches Mal unwillkürlich die Lachtränen in die Augen schießen lässt. Dabei beginnt das Ganze nicht unbedingt wie eine Horror-Komödie denn es entsteht vielmehr der Eindruck, das man es eventuell mit einem Drama um eine gescheiterte menschliche Existenz zu tun bekommt. Diese tritt in Person des Cops Lou auf der gleich zu Beginn ein ziemlich trauriges Bild abgibt. Seine Arbeitsauffassung ist absolut mangelhaft und sein Hang zu alkoholischen Getränken scheint dermaßen stark, das der gute Mann sich gleich am Anfang der Geschichte neben seinem Polizeiwagen übergeben muss. Erst nach gut 20 Minuten schlägt das Geschehen eine vollkommen andere Richtung ein, denn nachdem Lou einem seltsamen Ritual zum Opfer gefallen ist, verwandelt er sich beim nächsten Vollmond in einen Werwolf und ist von diesem Zeitpunkt an in so ziemlich allen Belangen nicht mehr wieder zu erkennen.
Damit ist nun aber längst nicht nur die Optik gemeint, denn der gute Mann legt von nun an einen nicht gekannten Arbeitseifer an den Tag und nimmt das Gesetz in die eigenen Hände. Das hinterlässt eine ziemlich blutige Spur in seiner Stadt und sorgt gleichzeitig dafür, das sich nun eine aberwitzige und streckenweise recht blutige Horror-Komödie ihren Weg bahnt, in der es manchmal richtig heftig zur Sache geht. In einem nebenbei verlaufenden Erzählstrang wird dabei immer wieder angedeutet, das Lou's Schicksal keineswegs aus Versehen diesen Weg eingeschlagen hat, denn Lowell Dean hat seiner Geschichte zudem einige Fantasy-Elemente einverleibt, die sich kurz vor dem Ende zu einem großen Ganzen zusammenfügen, die die Abläufe einigermaßen zufriedenstellend erläutern. Im Prinzip wäre das aber noch nicht einmal nötig gewesen, denn "WolfCop" lebt ganz eindeutig von seinem immens hohen Unterhaltungswert und extrem trashigen Note, die den Ereignissen fast durchgehend beiwohnt.
Nachdem Lou als Werwolf in Polizei-Uniform seinen Dienst auf eine ganz eigene Art aufgenommen hat, haben die Verbrecher in der Stadt wirklich nichts mehr zu lachen. Blutig, hart und jederzeit witzig-skurril zieht er eine Spur des Grauens hinter sich her und erlebt sogar in einer Gefängniszelle einen Geschlechtsakt mit einer wunderschönen Frau, die sich jedoch danach als Gestaltwandler entpuppen soll. Man merkt also, das der Regisseur sich wirklich alle Mühe gegeben hat hier einen kruden Genre-Mix auf die Beine zu stellen, in dem sich die Elemente von Horror, Fantasy-und SCI/FI vermischen, was letztendlich eigentlich nur zu einem wundervollen-und vollkommen an den Haaren herbeigezogener ausarten kann. Genau so verhält es sich dann letztendlich auch und der Betrachter wird mit einer knackig verpackten Geschichte konfrontiert, in der es keinerlei Längen zu verzeichnen gibt.
Vielleicht mag "WolfCop" nicht unbedingt jeden Geschmack treffen, wer jedoch seine helle Freude an vollkommen grotesken Szenarien hat kommt hier vollends auf seine Kosten. Endlich einmal wieder eine Horror-Komödie, die sich etwas oberhalb der zumeist platten Vertreter einordnet, mit denen man in den letzten Jahren immer wieder bedient wurde. Das Werk von Lowell Dean geht dabei seine ganz eigenen Wege und verbindet einen sehenswerten Härtegrad mit vollkommen überzogener Komik und verleiht seinem Titelhelden dabei auch noch eine Zutat, die seine durch die Verwandlung schon ungemeinen Kräfte noch einmal verstärkt. Alkohol ist nämlich das Zauberwort und je mehr sich der gute Lou davon einverleibt, desto mehr müssen seine Gegner ihn fürchten. Und so gibt es am Ende also auch noch eine Ähnlichkeit zum guten, alten Poppeye, der allerdings durch den Verzehr von Spinat sämtliche Gegner aus den Socken hauen konnte.
Fazit:
Skurril, vollkommen an den Haaren herbeigezogen und genau dadurch ungemein witzig, so präsentiert sich an dieser Stelle ein Film, den man auf keinen Fall ernst nehmen darf. Es zählt einzig und allein der Unterhaltungswert und dieser siedelt sich stellenweise in äußerst hohen Regionen an.
7,5/10