jogiwan hat geschrieben:"Though the film originally flopped, it has since achieved "cult" status, and is quite popular with gay audiences."
Das 80er-Musical "Xanadu" ist aber selbst für die Musikfilm-Fraktion ein ganz hartes Brot. Der über weite Strecken handlungsfreie und vollkommen verkitschte Streifen ist ja schon eine etwas obskure Mischung aus alten Hollywood-Musical und moderner Rockoper mit vielen bunten Lichteffekten, dass sich aber statt einer Story nur auf seine Musik verlässt. Daher wird auch viel gesungen und getanzt und zwischendurch gibt es eine epsiodenhafte und fragmentarisch aufbereitete Geschichte inklusive Ausflug ins Animationsgenre über einen rebellischen Maler und einen wirtschaftlich erfolgreichen Ex-Musiker, die gemeinsam eine Rollschuh-Disco eröffen wollen und denen dabei die Hilfe einer griechischen Muse in Form von Olivia Newton John zugute kommt. Klingt etwas doof und ist es auch und die Entscheidung von Michael Beck ("The Warriors") in dem Teil mitzuwirken, dürfte wohl auch dessen Karriere negativ beeinflusst haben. Alles in allem schon ein sehr seltsamer Film mit einem grandiosen Titelsong, der aber auch nur mit viel Alkohol und guten Willen zu konsumieren ist.
Keine Ahnung, was ich da seinerzeit geritten hat und warum ich mit meiner ersten Einschätzung so derart danebenlag, aber bei der erneuten Sichtung im Rahmen meiner donnerstäglichen Musikfilmnächte hat „Xanadu“ nun voll gezündet bzw. grandioserweise eingeschlagen. Wen interessiert schon die spärliche Handlung, wenn man dafür gutgelaunte, farbenfrohe und überdrehte Musiknummern am laufenden Band und die volle Breitseite Achtziger bekommt. Die Geschichte des resoluten Plakatmalers, seiner Muse und einem Industriellen mit musikalischer Vergangenheit, die gemeinsam eine Rollschuh-Disco eröffnen, ist zwar eher zu vernachlässigen, aber dafür sind die Musiknummern allesamt aufwendig und toll choreografiert und stets sehr dynamisch eingefangen. Zur Musik muss man ja ohnehin nicht mehr viel sagen und die Chart-erprobten Songs von Olivia Newton John und dem Electric Light Orchestra gehen in Ohr und Fuß und auch der etwas seltsam anmutende Brückenschlag zwischen klassischen MGM-Musical und moderner Rockmusik aus den Achtzigern gefällt mir mittlerweile auch sehr gut. Das grandiose Finale in der Rollschuh-Disco ist dann ganz großes Kino, das die Leute von den Sitzen reißt und nachhaltig in Erinnerung beibt. „Xanadu“ ist dann auch die abwechslungsreiche und augenzwinkernde Dosis Gute-Laune-Musikfilm, den man im Leben braucht und ich in Zukunft wohl noch öfters abfeiern muss. We are magic!