Zombie Warz - Steven Berryessa
Moderator: jogiwan
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Zombie Warz - Steven Berryessa
Zombie Warz
(Falls the Shadow)
mit Bethany Berryessa, Ron Berryessa, Steven Berryessa, Teresa Berryessa, John Dallas Birchfield, Catherine Birdsong, Olivia Bishop, Forest Carbaugh, Sam Dalton, Ken Dewhirst, Gary Douglas, David Eby, Nomalanga Eniafe
Regie: Steven Berryessa
Drehbuch: Steven Berryessa
Kamera: Kevin Eslinger
Musik: Paul Thomas Lowder
keine Jugendfreigabe
USA / 2011
In den postapokalyptischen Südstaaten finden sich drei ungleiche Gruppen von Überlebenden zusammen. Jede einzelne Gruppe für sich muss ums nackte Überleben kämpfen. Die Gruppen sind zum einen dem mächtigen Stamm der Neu-Konföderation ausgeliefert, zum anderen sehen sie sich konfrontiert mit dem grauenhaften Hunger von Infizierten. Gelingt es den einzelnen Gruppen, sich im brutalen und blutigen Kampf um Erlösung, Liebe und Hoffnung zu behaupten?
Das die Zombie-Thematik als thematische Grundlage für einen Regie-Erstling genommen wird ist mittlerweile fast schon ein alter Hut, doch wohl eher selten hat man eine so dermaßen schlechte Umsetzung gesehen, wie sie Steven Berryessa für seine Geschichte gefunden hat. Durch einen nicht weiter erläuterten Krieg ist Amerika in ein Ödland verwandelt worden, in dem eine größere Gruppe Überlebender anscheinend die Südstaaten wieder auferstehen lassen möchte. Gleich zu Beginn wird dabei unverhohlener Rassismus in den Fokus gerückt in dem man eine Afro-Amerikanerin auf dem Scheiterhaufen verbrennt und auch ansonsten glänzt die Gruppierung unter der Führung eines Reverends durch Brutalität, Vergewaltigung und Mord. Das hört sich jetzt eigentlich nach genügend Potential für eine interessante Geschichte an, in der dann auch noch eine Zombie-Schwemme beinhaltet sein soll, von der man allerdings herzlich wenig zu sehen bekommt. Das wäre im Prinzip gar nicht mal so schlimm, wenn sich die Erzählung zumindest in die Richtung eines apokalyptischen Dramas entwickeln würde, doch auch in dieser Hinsicht offenbart sich "Zombie Warz" als regelrechter Rohrkrepierer.
Das liegt sicherlich nicht in der Tatsache begründet das es sich hier ganz eindeutig um eine absolute Low Budget Produktion handelt, denn dieser Aspekt wird dem Zuschauer schon mit den ersten Bildern des Filmes eindrucksvoll vor Augen geführt, die einen doch äußerst billigen Look an den Tag legen. Auch dieser Punkt ist generell nicht als negativ zu bewerten, hat man in den letzten Jahren doch unzählige-und mit wenig Geld produzierte Werke zu Gesicht bekommen, die dennoch eine Menge an Qualität vorzuweisen hatten. Dieser Begriff scheint in vorliegendem Fall jedoch eher als absolutes Fremdwort zu gelten, denn "Zombie Warz" beinhaltet im Grunde genommen rein gar nichts, was man auch nur annähernd positiv hervorheben könnte. Das beginnt schon mit der eher trägen Story-Line, die lediglich in den letzten gut 15 Minuten ein wenig Action in Form von Zweikämpfen aufzuweisen hat. Bis dahin jedoch wird man lediglich mit kleineren versprengten Gruppen konfrontiert die scheinbar ziellos durch die Pampa wandern, um sich dann letztendlich wie durch Zufall zusammen zu finden und den Kampf gegen die verbrecherischen Südstaaten-Gruppe aufnehmen. Von den guten alten Untoten ist dabei relativ wenig zu sehen und man fragt sich mehrmals, warum der Begriff Zombie überhaupt im Titel des Werkes erwähnt wird.
Statt sehenswerter Untoten-Action bekommt man stattdessen ein eher lahmes Szenario geboten, das eigentlich gar keine Schauwerte beinhaltet und zudem auch noch mit einer deutschen Synchronisation ausgestattet ist, die wirklich jeder Beschreibung spottet. Andererseits unterstreicht das nur den äußerst schlechten Gesamteindruck den man hier erlangt, denn sämtliche Komponenten versagen auf der ganzen Linie, so das am Ende lediglich der einsetzende Abspann des Filmes sehr wohlwollend gewertet werden kann. Steven Berryessa, der anscheinend seine halbe Familie zur Unterstützung in der Darsteller-Riege untergebracht hat sind wirklich unzählige Fehler unterlaufen, zum einen ist seine Erzählung von so ziemlich jeder inhaltlicher Substanz befreit, zum anderen greift der gute Mann hier auf ein Schauspieler-Ensemble zurück, das diese Bezeichnung gar nicht verdient. Hölzernes-und ausdrucksloses Schauspiel ist die Folge und die im Film enthaltenen Dialoge erscheinen phasenweise regelrecht deplaciert. Bis auf diverse Kraftausdrücke und eher sinnlose Wortwechsel bekommt man eigentlich nichts geboten und so ergibt sich schon nach einer relativ kurzen Zeitspanne ein Gesamtbild, das sich bis zum Ende hin eher verschlechtern als verbessern soll.
Selbst wenn man mit ganz niedrigen Erwartungen an diese Low Budget Produktion herangeht, dürften diese im Endeffekt noch unterboten werden, denn der Regisseur dieses üblen Machwerkes ist anscheinend mit ebenso wenig Talent ausgestattet, wie Teile seiner Familie als Schauspieler. Nicht anders ist dieser Film logisch zu erklären, der in seiner Summe mit dem Begriff Rohrkrepierer noch viel zu gut wegkommt. Es handelt sich in allen Belangen um den absoluten filmischen Bodensatz und gut 90 Minuten verschwendete Lebenszeit, die man weitaus besser hätte nutzen können. Eigentlich finde ich selbst in der miesesten filmischen Umsetzung noch etwas Positives, doch in vorliegendem Fall möchte man im Prinzip schon nach wenigen Minuten die DVD aus dem heimischen Player holen und ihr einen Freiflug aus dem Fenster zu Gute kommen lassen.
Fazit:
"Zombie Warz" ist definitiv ein Film, den die Welt nun wirklich nicht gebraucht hätte. Mehr als in dieser Geschichte hätte man kaum falsch machen können, so das von diesem üblen Machwerk dringend abzuraten ist.
1/10
Big Brother is watching you
- sergio petroni
- Beiträge: 8339
- Registriert: Sa 2. Feb 2013, 20:31
- Wohnort: im Schwarzen Wald
Re: Zombie Warz - Steven Berryessa
"Gibt es kein Erbarmen nach der Zombie-Apokalypse?"
Danke horror, daß Du Dich dieses Werkes erbarmt und uns davor gewarnt hast!
Danke horror, daß Du Dich dieses Werkes erbarmt und uns davor gewarnt hast!
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“