Tower of Death - See-Yuen Ng / Sammo Hung Kam-Bo / Corey Yue
Moderator: jogiwan
- horror1966
- Beiträge: 5597
- Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
- Wohnort: Hildesheim
Tower of Death - See-Yuen Ng / Sammo Hung Kam-Bo / Corey Yue
Tower of Death
(Si Wang Ta)
mit Bruce Lee (Archiv-Material), Tai Chung Kim, Jang Lee Hwang, Roy Horan, Roy Chiao, Hoi Sang Lee, Cheng-Wu Yang, Hou Li-Jen, Miranda Austin, Han-yuan Ma, Yung-chiang Peng, Graham Ravey
Regie: See-Yuen Ng / Sammo Hung Kam-Bo / Corey Yuen
Drehbuch: Tin Shing Hoh / Chuo-lun Ting
Kamera: Hai Chang / Chi Ming Chiang / Yu-tang Li / Hsi-Ming Liang
Musik: Frankie Chan
FSK 16
Hongkong / 1981
Der junge Kung-Fu-Kämpfer Bobby Lo will den Tod seines älteren Bruders Billy Lo rächen, der bei dem merkwürdigen Begräbnis eines Freundes ums Leben kam. Im Verlauf seiner Nachforschungen bringt er scharenweise Gegner zur Strecke. Schließlich muss er feststellen, dass der totgeglaubte begrabene Freund seines Bruders Billy Lo noch lebt. Er hatte Billy Lo getötet, weil der nicht als sein Partner ins Drogengeschäft einsteigen wollte. Bobby Lo stellt sich ihm zum Kampf und besiegt ihn.
Um gleich einmal Klarheit zu schaffen, bei "Tower of Death" handelt es sich definitiv um keinen echten Bruce Lee Film, sondern um eines der oft als Vermächtnis-Werke bezeichneten Filmchen, die nach dem Tod der Kampfsport-Legende die Runde machten. Thematisch gesehen handelt es sich im Prinzip um eine Fortsetzung von "Mein letzter Kampf" aus dem Jahr 1978, der ja auch schon lediglich durch das Einfügen von Archivmaterial fertiggestellt werden konnte. In den ersten 30 Minuten der vorliegenden Geschichte kann man jedoch die Zusammenhänge der beiden Filme eher schwerlich erkennen, wird man doch vielmehr mit einem Szenario konfrontiert, das zunächst so gut wie keine wirkliche Handlung erkennen lässt. Zudem steht in der ersten Filmhälfte auch erst die Figur des Billy Lo im Vordergrund die von einem Bruce Lee Double dargestellt wird, wobei man aber auch immer wieder aus dem erwähnten Archivmaterial das echte Geschichte der Martial Arts Ikone zu sehen bekommt. Erst nach dem Tod von Billy tritt der eigentliche Haupt-Charakter Tai Chung Kim in der Rolle des Bobby Lo auf den Plan, um den Tod seines Bruders zu rächen und dabei heraus zu bekommen, wer hinter den ganzen Geschehnissen steht.
Zugegebenermaßen lässt "Tower of Death" erst ab der Mitte der Story einen wirklichen Handlungsstrang erkennen, was das gesamte Werk eventuell ein wenig gewöhnungsbedürftig erscheinen lässt. Darin ist es auch bestimmt begründet, das dieses Werk eher negative-maximal durchschnittliche Bewertungen nach sich zieht. Eines kann man jedoch den manchmal etwas verwirrend erscheinenden Abläufen keinesfalls absprechen und das ist der recht hohe Unterhaltungswert, der sich dem Betrachter durch größtenteils gelungene Kampfszenen offenbart. In Sachen Action ist man hier nämlich alles andere als sparsam und auch wenn die enthaltenen Passagen zwar nicht an die hohe Kampfkunst eines Bruce Lee heranreichen können, so wird man dennoch mit qualitativ ansehnlichen Fights bedient, die kurzweilige Martial Arts Kost anbieten. Echte Spannung kommt während der Geschehnisse allerdings nicht wirklich auf, denn die Identität des Mannes der hier hinter den Ereignissen steht ist relativ schnell ausgemacht. Und auch wenn man die endgültige Bestätigung seiner Vorahnungen erst kurz vor dem Ende serviert bekommt muss man kein Hellseher sein, um die eingestreuten Indizien richtig zu deuten, die ganz klar auf eine ganz bestimmte Person hinweisen.
Im letzten Drittel des Filmes ergeben sich dann auch die wohl größten Ähnlichkeiten mit "Mein letzter Kampf", denn auch hier muss die Hauptfigur im sogenannten "Tower of Death" mehrere Gegner besiegen, bevor er dem eigentlichen Schurken gegenüber steht und es zum finalen Showdown kommt. Natürlich gestaltet sich die ganze Chose keinesfalls so hochklassig wie im Vorgänger, doch nette Unterhaltung für zwischendurch eröffnet sich auf jeden Fall. Lediglich die eigenen Ansprüche an eine wirklich strukturierte Geschichte sollte man schon im Vorfeld arg nach unten schrauben, denn in dieser Hinsicht erscheint das Szenario doch ein wenig wild zusammen geschustert. Auch in darstellerischer Hinsicht sollte man keine Wunderdinge erwarten, doch gerade in den Actionszenen merkt man, das die Darsteller in dieser Beziehung eine ganze Menge drauf haben.
So kommt man letztendlich sicherlich nicht zu einem gänzlich überzeugendem Gesamteindruck, doch als Martial Arts Film kann sich "Tower of Death" auch heute noch sehen lassen und zählt für mich persönlich definitiv zu den besseren unechten Bruce Lee Werken, von denen zur damaligen Zeit ja wirklich genügend produziert wurden.
Fazit:
Kurzweilig und gut unterhaltend, dafür jedoch mit einer teils wilden Story ausgestattet präsentiert sich "Tower of Death" als durchaus sehenswerte Produktion, die insbesondere durch diverse Unzulänglichkeiten einen ganz speziellen Charme erkennen lässt. Die Freunde sehenswerter Kampf-Passagen können auf jeden Fall einen Blick riskieren und dürften ihre Freude an diesem manchmal leicht trashig erscheinenden Filmchen haben.
6,5/10
Big Brother is watching you
-
- Beiträge: 587
- Registriert: Do 28. Mär 2013, 08:43
Re: Tower of Death - See-Yuen Ng / Sammo Hung Kam-Bo / Corey Yue
Hat jemand die Blu-Ray und taugt die was? Zulegen werde ich mir den Film aber so oder so.