Der 6. Kontinent - Kevin Connor (Trash Collection # 18)

Moderator: jogiwan

Antworten
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 38287
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Der 6. Kontinent - Kevin Connor (Trash Collection # 18)

Beitrag von jogiwan »

Der 6. Kontinent - Kevin Connor (Trash Collection # 18)

l19900-b4vgl-01.jpg
l19900-b4vgl-01.jpg (712.99 KiB) 904 mal betrachtet

Originaltitel: At the Earth's Core

Herstellungsland: Großbritannien/USA 1976

Regie: Kevin Connor

Darsteller: Peter Cushing, Doug McClure, Caroline Munro, Cy Grant, u.a.

Story:

Bei einem Testlauf dreht ein riesiger Turbinenbohrer plötzlich durch und frisst sich mit rasender Geschwindigkeit zum Mittelpunkt der Erde. Genau im Zentrum stoppt das Ungetüm und die beiden Wissenschaftler Dr. Perry und David Innes (Peter Cushing und Doug McClure) befinden sich in einer neuen, unheimlichen Welt - dem 6. Kontinent. Noch bevor sie sich orientieren können, werden sie von menschenähnlichen Wesen gefangen genommen und mit anderen Sklaven eingesperrt. Die alles beherrschende Macht sind gigantische Urvögel, die mit Hypnose und Telepathie jeden Widerstand unterdrücken. Doch David gelingt es zu fliehen. Mit ein paar halbwilden Sklaven nimmt er den Kampf gegen die verhassten Unterdrücker auf…

Dieser phantastische Meilenstein des Dinofilm-Genres mit Peter Cushing und Doug McClure (unvergessen als "Trampas" in der Kult-TV-Serie "Die Leute von der Shiloh Ranch") schießt Sie direkt ins Innerste der Erde! Nach dem Erfolgsroman von Edgar Rice Burroughs (dem Erfinder von "Tarzan").
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 38287
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Re: Der 6. Kontinent - Kevin Connor (Trash Collection # 18)

Beitrag von jogiwan »

Der Wissenschaftler David (David McClure) hat mit seinem Mentor Dr. Perry (Peter Cushing) eine Maschine gebaut, die sich mit ihren Insassen in Windeseile selbst durch massivste Gesteinsschichten bohren kann und während eines Festes vor dem staunenden Publikum zum ersten Mal benutzt werden soll. Doch bei der Premiere läuft einiges schief und anstatt am anderen Ende der Erde wieder ans Tageslicht zu kommen, bohren sich die beiden unkontrolliert in immer tiefere Erdschichten, werden ohnmächtig und landen etwas später an einem gar seltsamen Ort, im Inneren der Erde, wo nicht nur der Himmel rosa ist, sondern die Menschen auch von kriegerischen Riesen-Vögeln als Sklaven gehalten werden.

Und so dauert es nicht lange und Dr. Perry und David werden von den feindlichen Meha-Kriegern gefangen genommen und mit einer Karawane von anderen Menschen-Sklaven in ihre Stadt gebracht. Während der anstrengenden und mehrtägigen Reise erfahren Dr. Perry und David auch mehr von der tristen Situation der geknechteten Menschen, die immer wieder verschleppt und zum Spaß gequält werden und in der Stadt harte Arbeit verrichten müssen. Während David sich mit seiner Situation aber nicht abfinden möchte, lernt er auch die hübsche Dia (Caroline Munro) kennen und tritt sogleich ordentlich ins Fettnäpfchen, als er ihre eindeutige Absicht unbewusst zurückweist und sie so vor ihren Leuten bloßstellt und ihrer Ehre beraubt.

Doch David beschließt das Vertrauen von Dia wieder zu erlangen und beschließt, etwas gegen die brutalen Herrscher der Meha-Stadt zu unternehmen. Doch das ist alles andere als einfach, da die brutalen Riesen-Vögel ihre Krieger mit telepathischen Fähigkeiten kontrollieren und eine Flucht unmöglich scheint. Dennoch gelingt David die Flucht und er trifft auf den Krieger Ra (Cy Grant), der ebenfalls gegen die übermächtige Bedrohung kämpft. David appelliert an das Gewissen der unterschiedlichen Stämme gemeinsam gegen die Meha-Krieger vorzugehen kehrt mit Ra in die Stadt zurück um Dr. Perry, Dia und die restlichen Gefangenen zu befreien und die Sklavenherrschaft ein für alle Mal zu beenden…

In Kevin Connors Streifen „Caprona – das vergessene Land“ nach der Buchvorlage von Edgar Rice Burroughs kämpft eine U-Boot-Besatzung auf einer mysteriösen Insel gegen Dinosaurier und Urzeitmenschen und da der sympathische Film wohl auch erfolgreich war, entschloss sich das Filmstudio „Amicus“ bereits ein Jahr später mit dem gleichen Regisseur, dem Hauptdarsteller Doug McClure und noch vor der eigentlichen Fortsetzung zu „Caprona“ noch rasch einen weiteren Roman des Tarzan-Erfinders zu verfilmen, der jedoch nicht auf der Erde, sondern in einer Welt unter der Erde spielt, die abermals von sehr sonderbaren Wesen bevölkert ist.

Die Sache mit dem Kontinent unter Tage ist dabei natürlich totale Grütze und im Gegensatz zum charmanten „Caprona“ wirkt „Der 6. Kontinent“ mit humoristischen Einlagen nicht nur etwas albern, sondern kommt auch im Gegensatz zum Bohrer auch nie so richtig in Fahrt. Die Geschichte über Menschen, die von telepathischen und diktatorischen Riesenvögeln als Sklaven gehalten werden ist weder sonderlich spannend inszeniert und statt Dino-Action gibt’s minutenlanges Gelaufe durch irgendwelche Höhlensysteme, die auf Dauer eher nervig ausgefallen sind. Auch die Rolle des schusseligen Wissenschaftlers Dr. Perry, der für lustige Momente sorgen soll, wirkt in dem ansonsten eher dramatischen und Action-reichen Werk eher deplatziert.

Irgendwie hat die Geschichte mit ihrer Mischung aus turbulenten Abenteuer, munterer Menschenhatz, Humor- und Sci-Fi-Elementen bei mir auch nicht so gezündet und so temporeich und flott wie der Streifen startet, so schnell geht ihm dann auch schon wieder die Puste aus. „Der 6. Kontinent“ beinhaltet zwar nahezu die gleichen Zutaten wie „Caprona – die vergessene Welt“, die hier aber nur bedingt funzen und irgendwie wirkt der 1976 entstandene Genre-Cocktail sehr unentschlossen, seltsam verworren und unharmonisch und versprüht auch nicht dem wohligen Charme sonstiger Werke von Edgar Rice Burroughs.

Keine Ahnung, ob die Geschichte in Buchform ja besser funktioniert, aber im Film wirkt die ganze Sause ziemlich vermurkst und auch die Darsteller stehen angesichts der seltsamen Ereignisse auf verlorenen Posten. Der sportliche Doug Mcclure wirkt zwar ganz sympathisch, aber die Rolle des Helden ist ihm nicht wirklich auf den etwas zu großen Leib geschrieben und dass sich die zauberhafte Caroline Munro, deren Rolle als Prinzessin Dia meines Erachtens viel zu klein ausgefallen ist, gerade dem farblosen Hauptdarsteller an den Hals wirft, wirkt ebenfalls arg unglaubwürdig. Selbst der ansonsten von mir sehr geschätzte Peter Cushing wirkt deplatziert und seine Rolle als schusselig-liebenswerter Forscher ist eher nervig ausgefallen.

Auch die Effekte, bei denen man sonst gerne mal die ein- oder andere Schludrigkeit verzeiht, wirken lieblos angefertigt und das der Streifen auch nahezu zur Gänze im Studio gedreht worden ist, hat sich ebenfalls nicht gerade positiv auf „At the Earths Core“ ausgewirkt. Regisseur Kevin Connor kann es dann auch besser und wenn man die Stimmen im Netz so liest, erfreut sich ja auch „Der 6. Kontinent“ trotz seiner offensichtlichen Schwächen im dramaturgischen und optischen Bereich durchaus großer Beliebtheit, was wohl auch daran liegt, dass Abenteuer-Filme von großen Kindern auch noch immer gern gesehen werden.

Zurück bleibt dennoch ein etwas zwiespältiger Eindruck von einem Streifen, den man zwar gerne gut finden würde, aber der im Grunde dann einfach zu doof und im Mittelteil zu träge daherkommt, als dass man sich längerfristig dafür begeistern könnte. Die Kiste der liebenswert-naiven Abenteuerstreifen, die heutzutage nicht mehr ganz korrekt sind, bietet jedenfalls weit besserer Schmuckstücke, als diesen lahmen Unter-der-Erde-Actioner mit der Extraportion telepathischen Kampfgefieders. Da kann dann auch der sympathische Hauptdarsteller, die zauberhafte Caroline Munro und selbst Peter Cushing nicht mehr viel retten. Begeisterung sieht jedenfalls anders aus und so bleibt „Der 6. Kontinent“ dann auch ein wahrhaft „unterirdisches“ Vergnügen. Gelangweilte 3 - 4 von 10 Punkten!
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
purgatorio
Beiträge: 15618
Registriert: Mo 25. Apr 2011, 19:35
Wohnort: Dresden

Re: Der 6. Kontinent - Kevin Connor (Trash Collection # 18)

Beitrag von purgatorio »

den hab ich als Kind mal gesehen - ich schwör's. Und damals fand ich alles geil :nick:
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
Benutzeravatar
Blap
Beiträge: 6235
Registriert: Sa 19. Dez 2009, 14:21

Re: Der 6. Kontinent - Kevin Connor (Trash Collection # 18)

Beitrag von Blap »

Ein knuffiges Filmchen, obschon recht bieder und brav. Schon wegen Peter Cushing mindestens 6/10!
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
dr. freudstein
Beiträge: 14488
Registriert: Sa 19. Dez 2009, 19:55

Re: Der 6. Kontinent - Kevin Connor (Trash Collection # 18)

Beitrag von dr. freudstein »

Gut fand ich Peter Cushing in dem Film, aber ansonsten war mir die Choose auch zu langweilig streckenweise. Gab schon lustige Monsterchen und Gestalten und gelegntlich mal gute Szenen, aber zusammenfassend einfach eher langweilig und ich war froh, als das Theater hier seine Vorhänge zuzog sprich den Abspann einläutete. Ich zücke 5/10, eher noch einen Punkt weniger, weil ich ansich auf so alte Schinken stehe, die Farben, die Darsteller, die Ideen usw., aber es gibt deutlich schönere Filme mit diesem Thema. Schade eigentlich, hatte mir mehr erhofft.

Gesehen hab ich eine amerikanische Cassette im Pappschuber, zu der es leider kein Bild bei der ofdb gibt bzw. auch noch keinen Eintrag, werd ich gleich ändern. Bilder darf ich da ja leider nicht hochladen :(
Benutzeravatar
buxtebrawler
Forum Admin
Beiträge: 38557
Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
Kontaktdaten:

Re: Der 6. Kontinent - Kevin Connor (Trash Collection # 18)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 08.11.2018 bei Koch Media auf Blu-ray und auch noch einmal auf DVD:

Bild Bild

Extras:
Deutscher und Englischer Trailer, Audiokommentar, Interviews, Making of, Super-8-Fassung, Bildergalerie mit seltenem Werbematerial

Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
Benutzeravatar
Arkadin
Beiträge: 10941
Registriert: Do 15. Apr 2010, 21:31
Wohnort: Bremen
Kontaktdaten:

Re: Der 6. Kontinent - Kevin Connor (Trash Collection # 18)

Beitrag von Arkadin »

Was für ein herrlicher Spaß. Cushing gibt den Komödianten, was ungewohnt, aber auch niedlich ist. Doug McClure habe ich noch nie den Helden und Womanizer zugetraut und Caroline Munro hätte ich gerne länger gesehen. Dazwischen gibt es seltsame Höhlenkreaturen, mutierte Flugechsen mit telepathischen Kräften, knallbunte Studiokulissen, Tricktechnik die 1976 schon hoffnungslos hinter ihrer Zeit war und, und, und... Langweilig wird das nie und spricht das Kind im Manne an. Warum der mal in der Schlefaz-Reihe lief, will mir nicht in den Kopf. Die haben doch echt kein Herz!!! Der ist doch toll!
Früher war mehr Lametta
***************************************************************************************
Filmforum Bremen
Weird Xperience
Benutzeravatar
buxtebrawler
Forum Admin
Beiträge: 38557
Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
Kontaktdaten:

Re: Der 6. Kontinent - Kevin Connor (Trash Collection # 18)

Beitrag von buxtebrawler »

Die große Hafenrundfahrt in den Mastdarm der Erde (SchleFaZ)

„Wir sind lange genug auf der Erde rumgekrochen. Jetzt wollen wir endlich wissen, wie sie innen aussieht!“

Während seiner frühen Karriere verfilmte der britische Regisseur Kevin Connor mit „Caprona – Das vergessene Land“, „Der sechste Kontinent“, „Caprona 2. Teil – Menschen, die die Zeit vergaß“ und „Tauchfahrt des Schreckens“ drei Romane Edgar Rice Burroughs’ und einen Jules Vernes. Diese vier in den 1970ern im Auftrag der Amicus-Genrefilmschmiede entstandenen Werke lassen sich lose zu einer Tetralogie phantastischer Abenteuerfilme mit Science-Fiction-Anleihen zusammenfassen, die in erster Linie auf ein Kreaturen- und Effektspektakel setzen und sich gern die Darsteller teilen. Zwischen den beiden „Caprona“-Verfilmungen entstand „Der sechste Kontinent“, bei dem es sich um eine Verfilmung des Auftakts der siebenteiligen „Pellucidar“-Reihe Burroughs‘ handelt, der auf das Jahr 1914 datiert und aufgrund seiner Hohlwelt-Thematik grob an Jules Vernes „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ erinnert.

„Totaler Ausfall aller Systeme! Naja, etwas deprimierend…“

Dr. Perry (Peter Cushing, „Frankensteins Fluch“) hat einen Erdkernbohrer konstruiert, der in der Lage ist, selbst festestes Bergmassiv zu durchschlagen. Im Zuge einer feierlichen öffentlichen Präsentation bohren sich Dr. Perry und sein Assistent David (Doug McClure, „Die blutigen Geier von Alaska“) vertikal ins Erdinnere, um dieses zu erforschen. Jedoch verlieren sie dabei die Kontrolle über die Maschine und landen in Pellucidar, einem bisher unbekannten Kontinent unter der Erdoberfläche, der sowohl von fremdartiger, prähistorisch anmutender Fauna als auch von humanoiden Wesen und deren versklavten Menschen besiedelt wird. Unter permanentem rosa- bis purpurfarbenen Tageslicht werden die Abenteurer von den Sagoth gefangengenommen, primitiven zweibeinigen Schweinsaffenwesen, und zu ihren Sklaven gebracht. Die Sagoth wiederum stehen unter dem telepathischen Einfluss der Mahar, riesiger Flugsaurier, die regelmäßig Menschenopfer erhalten. Unter den Arbeitssklaven lernt David die junge, attraktive Dia (Caroline Munro, „Sindbads gefährliche Abenteuer“) kennen und freundet sich mit ihr an, muss jedoch auch erfahren, dass die verschiedenen menschlichen Stämme unter Tage miteinander verfeindet sind. Während Dr. Perry die unterirdische Welt erforscht, versucht David, die Menschen zu vereinen und zum gemeinsamen Schlag gegen die Unterdrücker zu bewegen. Ob er die Erdoberfläche jemals wiedersehen wird?

„Was für ein unglaublicher Anblick!“

Ein riesiges Man-in-suit-Federvieh stampft auf unsere Helden zu, die nach ihrer Gefangennahme hilflos mitansehen müssen, wie ein nicht minder monströses Doppelnashorn Menschen frisst und anschließend mit einem Artgenossen kämpft. Was auf dem virtuellen Papier zunächst einmal nach purem Kreaturen-Horror klingt, entpuppt sich als billig gemachtes Schauwerk irgendwo zwischen den späteren Familienfilm-Godzillas und der Augsburger Puppenkiste. In den leider allzu häufig recht unbeweglichen und somit wenig furchteinflößend aussehenden Viechern stecken bemitleidenswerte Stuntmen, wenn sie nicht direkt aus Pappmaché zusammengekleistert worden sind. Die Sprache der Schweinsaffenmenschen klingt stotterig, wie digitale Übertragungsfehler, mit menschlichen Hohlerdbewohnern lässt es sich jedoch ganz bequem auf Englisch kommunizieren – weshalb auch immer. Das ewig scheinende Tageslicht, das an den Nerven der Menschen zerrt, kann als subtil eingeflochtene Allegorie auf den notwendigen Dualismus zwischen hell und dunkel verstanden werden, die häufigen Zwischenschnitte auf die blinzelnden Augen der Mahar hingegen hämmern auch dem letzten Zuschauer ein, dass eine Art hypnotischer Kontakt zu den Sagoth besteht.

„Muskeln verdunkeln den Verstand!“

Dr. Perry, vom ehrwürdigen Peter Cushing komödiantisch gespielt, macht das Beste aus der Situation und forscht, was das Zeug hält, bezieht sogar plötzlich eine Art Arbeitsplatz in einer Steintafelbibliothek und findet grundsätzlich alles faszinierend. Als das bunten Treiben vor dem Farbfernsehgerät Verfolgender muss man sich jedoch durch zahlreiche ermüdende Kämpfe gegen Kreaturen, gegen Sagoth und gegen Menschen quälen, die etwas unbeholfen und behäbig inszeniert wurden. Der Trash-Faktor wird durch unvermittelt explodierende Kreaturen in die Höhe getrieben und irgendwann brennt’s in den Studiokulissen voller Rückprojektionen ständig. David scheint der erste zu sein, der auf die Idee kommt, die verfeindeten Stämme gegen die Sagoth und Mahar zu vereinen, was u.a. einen elendig langen Kampf gegen ohrlose Monster zur Folge hat. Auf ein zähes, gerade zu Beginn schlaff inszeniertes Finale mit weiterem explodierendem Viehzeug folgt ein (Achtung, Spoiler!) pathetischer Abschied, bevor man mit wie von Geisterhand repariertem Bohrer von einer offenbar neu errichteten Startrampe in bügelfrischen Klamotten gen nettem Abschlussgag aufbricht, der schließlich aus dem Film entlässt.

„Sie können mich nicht hypnotisieren, ich bin nämlich Engländer!“ (Häh?)

„Der sechste Kontinent” ist schon eine eigenartige Erfahrung. Die versammelte Expertise vor und hinter der Kamera wird für die langatmige Inszenierung eines schwachen Drehbuchs verheizt, das just definierte und veranschaulichte Regeln dieser Fantasy-Welt im nächsten Moment direkt wieder über Bord wirft und dadurch unschlüssig und beliebig wirkt. Eben noch tödliche Fallen stellen im nächsten Moment keine wirklichen Hürden mehr dar, die Hypnose- und Telepathie-Fähigkeiten der Mahar scheinen mir nichts, dir nichts arg eingeschränkt und das ehemals so mächtige und undurchdringliche Imperium des „sechsten Kontinents“ wird von einem zugereisten Briten mit etwas Hilfe wie im Vorbeigehen plattgemacht. Dass Davids Gebaren bei den fremden Stämmen aus heutiger Sicht doch arg nach klischiertem „weißem Erlöser“ müffelt und das vermittelte Frauenbild etwas fragwürdig erscheint – geschenkt. So etwas ist nun einmal Teil altertümlicher Fantasy und Abenteuer und macht ein Stück weit deren naiven Charme aus. Dass „Star Wars“- und „James Bond“-Kamerachef Alan Hume derart trashiges Treiben enttäuschend lieblos gestalteter Kreaturen vor Rückprojektionen aus der Konserve abfilmen muss, ist jedoch ebenso ernüchternd wie es die Rollen Cushings und Munros sind, die sich immerhin wacker durch diesen Unfug spielen.

Dem Vergleich zum wesentlich besseren „Tauchfahrt des Schreckens“ hält „Der sechste Kontinent“ nicht stand, dafür ist hier doch vieles zu – im wahrsten Sinne – unterirdisch. Punkten kann er jedoch mit seinem spielfreudigen Ensemble, der einen oder anderen unfreiwilligen Komik, Carolin Munros Dress und jenem speziellen Charme eigentlich bereits damals überholten Unterhaltungskinos dieser Couleur, das sein entsprechend geeichtes Publikum dazu verführt, sich diesen Stoff auch heute noch gern einmal zu drücken…

P.S.:

Meine Damen und Herren, ich präsentiere:

munro, caroline.jpg
munro, caroline.jpg (122.97 KiB) 667 mal betrachtet

Caroline Munro!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
Benutzeravatar
buxtebrawler
Forum Admin
Beiträge: 38557
Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
Kontaktdaten:

Re: Der 6. Kontinent - Kevin Connor (Trash Collection # 18)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 28.04.2023 bei cmv-Laservision noch einmal als Blu-ray/DVD-Kombination in verschiedenen Mediabooks:

Bild
Cover A

Bild
Cover B

Extras:
- Booklet- Audiokommentar mit Regisseur Kevin Connor
- Interview mit Regisseur Kevin Connor, Interview mit Darstellerin Caroline Munro
- Making-Of, Original Kinotrailer, englischer Trailer
- Brian Trenchard-Smith über den Film
- alternative Schmalfilmfassung, animierte interaktive Menus
- Filmographien, umfangreiche Bildergalerie

Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
Benutzeravatar
buxtebrawler
Forum Admin
Beiträge: 38557
Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
Kontaktdaten:

Re: Der 6. Kontinent - Kevin Connor (Trash Collection # 18)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 14.12.2023 noch einmal bei cmv-Laservision auf Blu-ray und DVD:

Bild Bild

Extras:
- Audiokommentar mit Regisseur Kevin Connor
- Interview mit Regisseur Kevin Connor, Interview mit Darstellerin Caroline Munro
- Making-Of, Original Kinotrailer, englischer Trailer
- Brian Trenchard-Smith über den Film
- alternative Schmalfilmfassung
- Filmographien, umfangreiche Bildergalerie

Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
Antworten