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untot hat geschrieben:Langsam hab ich fast den Eindruck ich sollte vielleicht doch nochmal nen 2. Blick riskieren..?
Werd mal drüber nachdenken.
Das Filmchen ist schon etwas für Fans der alten Schule und etwas zäh ist er ja schon .
Er hat aber gute Momente zudem ist es der erst Melt-Movie den es gab, das deutsche Plakat wurde übrigens von Klaus Dill gezeichnet.
untot hat geschrieben:Langsam hab ich fast den Eindruck ich sollte vielleicht doch nochmal nen 2. Blick riskieren..?
Werd mal drüber nachdenken.
Das Filmchen ist schon etwas für Fans der alten Schule und etwas zäh ist er ja schon .
Er hat aber gute Momente zudem ist es der erst Melt-Movie den es gab,
gabs da nicht schon den BLOB aus den 50ern?
den habe ich noch nicht gesehen, ausser als Trailer und Teaser...
ja, dieser hier ist etwas zäh, deswegen funkte es erst bei der 2. Sichtung (die erste war mit meinem filmclub, das ist anders als alleine), aber charme hat er dann schon.
ASTARON und co. werden ja auch oft verschmäht, aber sind trotzdem ein absolute Liebhaberfilmchen mit schönen Bilderchen, die Lust auf mehr machen.
dr. freudstein hat geschrieben:gabs da nicht schon den BLOB aus den 50ern?
den habe ich noch nicht gesehen, ausser als Trailer und Teaser...
Den Blob kann man nicht wirklich als "Melt-Movie" bezeichnen. Man sieht ja im Prinzip nix, zudem schmelzen die Opfer nicht einfach vor sich hin, sondern werden von einer außerirdischen amorphen Masse absorbiert.
Ein klasse Film übrigens
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
In einer US-Fangoria die schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat wurde Planet Saturn zum ersten Melt-Movie gekürt, vielleicht sollten wir denen mal bescheid geben das dem nicht so ist .
Ausflüge zum Saturn enden ja meist tragisch und diese Tatsache ist ja eigentlich für DVD-Fans ein alter Hut - allerdings halt eher in finanzieller Hinsicht, wie vor allem die NASA zu berichten weiß. Den Astronauten in William Sachs supertrashigen Werk aus dem Jahre 1977 hingegen trifft es da jedoch ungleich härter. Der darf knapp 86 Minuten als wandelnde Gelatine genüsslich und feucht-fröhlich vor sich hinschmelzen und auf die unbedarfte Bevölkerung losgehen, dass es einem jeden Trash-Fan die Freudentränen in die Augen treibt. Die Geschichte von "The incredible melting man würde wohl auch keinen Blumentopf gewinnen und ist im Grunde ein Remake des Filmes „Rakete 510“ aus dem Jahre 1959. Trotzdem macht der Film trotz etwas sonderbar anmutenden deutschen Titels doch ziemlichen Spaß. Das liegt größtenteils an den schleimigen Effekten von Make-Up-Artists Rick Baker, die vor allem im Finale wirklich ziemlich grausig daherkommen.
Der Film besticht durch derart lieblose Settings, dass ich das Entstehungsjahrs des Filmes ohne Weiteres den Achtzigern zugeordnet hätte. So wirkt zum Beispiel die (unbeleuchtete) Raumkapsel sowie das Krankenhaus samt Gang zu Beginn leider alles andere als authentisch. Die Krankenschwester (mein erklärter Liebling des Films) schüttet sich Blut auf die Schuhe, das Sekunden später auf wundersame Weise verschwunden scheint, während ich mir hingegen ihre plötzlich auftauchenden Kratzer im Gesicht auch bei der dritten Sichtung noch nicht schlüssig erklären konnte. Das eine Kaffeemaschine außerdem in einem Autopsieraum direkt neben einer Leiche stationiert wird, ist vermutlich nicht einmal abgebrühten Pathologen zuzutrauen. Und das alles passiert schon in den ersten paar Minuten und ist erst der Auftakt für weitere grandiose Momente des schlechten Geschmacks. Ich hab´ mich jedenfalls trotz Durchhänger in der Mitte bestens unterhalten und das Effektfeuerwerk, dass im Finale im wahrsten Sinne des Wortes verbraten wird, entschädigt für so manche langweilige Minute.
Auch wenn es sich bei den meisten seiner Werke doch eher um klassische B-Movies handelt, kann Williams Sachs durchaus auf eine (kommerziell-)erfolgreiche Karriere als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent zurückblicken. Der in Kalifornien lebende Sachs hat für seine Werke bei einschlägigen Festivals zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Die IMDB listet 11 Filme, bei denen Herr Sachs Regie führte und auch meistens gleichzeitig für das Drehbuch verantwortlich war. Zu seinen bekanntesten Werken zählen neben dem in Trash-Kreisen kultisch-verehrten „the incredible melting man“ auch die Science-Ficition-Komödie „Galaxina“, sowie dem Action-Kracher „Concrete war/The last hour“, der sich in Japan zum Hit entwickelte.
Burr DeBenning macht zwar als Dr. Ted Nelson eine recht gute Figur, seine Kino-Karriere kam hingegen nie so richtig in Fahrt. Trotzdem war der Mann nicht untätig und spielte zwischen 1951 und 1992 in an die 80 Produktionen mit, jedoch vorwiegend als Nebendarsteller in so ziemlich jeder amerikanischen TV-Serienproduktion, von der ich jemals gehört habe. 2003 verstarb DeBenning im Alter von 66 Jahren. Mit Myron Healey in der Rolle des General Perry ist ein weiterer, sehr Serien-erprobter Darsteller an Land gezogen worden, dessen Gesicht wohl vor allem Westernfans ein Begriff sein dürfte. Die IMDB listet sage und schreibe 284 Auftritte in den unterschiedlichsten Produktionen. Unter anderem auch 4 verschiedene Auftritte in jeweils unterschiedlichen Rollen (!!!) in der Serie „Bonanza“ – so viel zur Wandlungsfähigkeit des Schauspielers mit der prägnanten Stimme. Die restlichen Darsteller inklusive Jonathan Demme (Regisseur von "Schweiden der Lämmer) agieren von „solide“ bis „krampfhaft“ und die Leistungen gehen für diese Art von Filmen auch durchaus in Ordnung.
Abschließend bleibt zu sagen, dass es sich mit „der Planet Saturn lässt schön grüßen“ um eine weitere schöne und empfehlenswerte VÖ aus dem Hause CMV-Laservision handelt, die Trash-Freunden uneingeschränkt ans Herz gelegt werden kann. Jedenfalls der absolute Partykracher für jede Käse- Fondue-Party! Wäre der Film nach dem fulminanten Start in der Mitte etwas flotter und das Finale vielleicht mit einer Spur weniger Ernsthaftigkeit gedreht, ich hätte doch glatt einen neuen Lieblingsfilm. So bleibt er ein kurzweiliger Film mit überraschenden Splatter-Anteil, der zwar dem spaßigen Kracher „die Tollwütigen“ nicht ganz die Hand reichen kann. Die katholische Filmkritik urteilte bei seinerzeitigen Erscheinen übrigens folgendermaßen: „...eine krude Mischung aus Horror- und Science-Fiction-Film, die in blutrünstigen Details schwelgt und ihren Schrecken allein durch die abstoßenden kannibalistischen Elemente erzeugt. – wir raten ab“. Tja, kann es eine bessere Werbung geben? Wohl kaum! Von mir gibt’s jedenfalls neuerlich eine klare Kaufempfehlung.