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Columbo - A Case of Immunity.jpg (12.79 KiB) 4687 mal betrachtet
Originaltitel: Columbo: A Case of Immunity
Herstellungsland: USA / 1975
Regie: Ted Post
Darsteller(innen): Peter Falk, Hector Elizondo, Sal Mineo, André Lawrence, Bill Zuckert, Kenneth Tobey, Barry Robins, Xenia Gratsos, Bart Braverman, Dick Dinman, Nate Esformes, Harvey Gold u. A.
Schlitzohr Columbo klärt einen weiteren "perfekten Mord" - der erste Sekretär der Botschaft eines afrikanischen Staates lockt gemeinsam mit einem weiteren Angestellten seinen größten Konkurrenten, den Sicherheitschef, in eine tödliche Falle.
Die zweite Episode der fünften Staffel der US-TV-Krimireihe „Columbo“, deren Alleinstellungsmerkmal der Whodunit?-Verzicht ist, entstand unter der Regie des Kinoregisseurs Ted Posts („Calahan“, „The Baby“), der ein Drehbuch Lou Shaws nach einer Idee James Menzies‘ inszenierte. Es handelt sich um Posts erste von zwei „Columbo“-Regiearbeiten. Erstausgestrahlt wurde „Mord in der Botschaft“ am 12. Oktober 1975.
„Panik ist nur etwas für Verlierer. Sie führt dich in die Niederlage.“
Hassan Salah (Hector Elizondo, „Jede Stimme zählt“), erster Sekretär der US-Botschaft des (fiktionalen) arabischen Königreichs Suari, ermordet mit seinem Komplizen Rachman Habib (Sal Mineo, „...denn sie wissen nicht, was sie tun“) den Sicherheitschef der Botschaft. Er möchte damit unter anderem die Öffnung Suaris für liberalere Ideen durch den jungen König Hamid Kamal (Barry Robins, „Denkt bloß nicht, daß wir heulen“) sabotieren. Den Mord versucht er den Studierenden, die unablässig für König Kamal und dessen Reformationskurs vor der Botschaft demonstrieren, in die Schuhe zu schieben. Inspektor Columbo (Peter Falk) muss nun gewissermaßen auf fremdem Staatsgebiet ermitteln und zudem die Immunität des Täters knacken – kein einfaches Unterfangen; entsprechend selbstsicher tritt Salah auf. Wie wird Columbo ihm beikommen?
„Und Sie vermuten...?“ – „Mord!“
Im Prolog sprechen die Araber deutsch mit leichtem Akzent miteinander, zumindest in der deutschen Synchronisation. Das würde man heutzutage vermutlich eher anders lösen, vornehmlich mit Untertiteln. Um den (falschen) Eindruck eines schlurfigen, etwas einfältigen Ermittlers zu erwecken, der den Tätern nichts anhaben kann, erscheint Columbo zu spät zur Sitzung beim Commissioner, wo er zudem gar nicht erwartet wird. Denn die Täter sind ebenfalls anwesend – und Columbo geht direkt allen auf die Nerven. Der Mord indes wird erst hinterher gemeldet. Columbo schlussfolgert rasch logisch, dass der Sicherheitschef von einem Vertrauten ermordet wurde. Täter Salah gegenüber stapelt er tief, um ihn in Sicherheit zu wiegen. Salah entledigt sich im weiteren Verlauf auch noch seines Komplizen, den er unter Vorspiegelung falscher Tatsachen angeheuert hatte. Er lässt es wie einen Verkehrsunfall aussehen und hat gegenüber Columbo auf alles eine Antwort.
„Das ist keine Gerechtigkeit, das ist Barbarei!“
Eine harte Nuss also und somit beste Voraussetzung für einen spannenden „Columbo“-Fall mit ihren bewährten Zutaten. In eine der Studentendemos mischt sich Columbo und gelangt so im lockeren Gespräch an weitere Informationen. Daraus speist sich der vielen Episoden immanente Humor ebenso wie aus der permanenten Gefahr, der Inspektor könnte die in der Botschaft verteilten, teuren antiken Vasen anrempeln und zerstören, sowie aus seinem unwissentlichen kulinarischen Schnecken-„Genuss“. Dafür findet er jeden Fehler im Detail, bis er schließlich in die erwarteten diplomatischen Verstrickungen gerät. Auch nach seiner Überführung wähnt sich Salah aufgrund seiner Immunität auf der sicheren Seite, weshalb es ihm – verglichen mit anderen Tätern – umso leichter fällt, stets die Contenance zu wahren und bis zuletzt beim Kaffeekränzchen dem Inspektor gegenüber keinerlei Nerven zu zeigen.
Dieses gewohnt reizvolle Ping-Pong-Spiel geht für Salah erst ganz am Schluss verloren. Mit List und durch die Kooperation mit dem König gelingt es Columbo, dass Salah seine Maske fallenlässt. Das sind unterhaltsame und sorgfältig durchdachte rund 70 Minuten Krimiunterhaltung. Etwas eigenartig muten jedoch die Demonstrationen an: Fortschrittliche Studierende, die für einen König auf die Straße gehen? Gut, die Proteste richten sich gegen die reaktionären suarischen Staatsdiener. Dennoch ein etwas schräges Bild. „Mord in der Botschaft“ nutzt politische (und mörderische) Gepflogenheiten manch realen arabischen Staats als Inspirationsquelle und streift zumindest kurz die Verwicklungen der USA mit dem nahen (aus US-Perspektive: mittleren) Osten, fällt letztlich aber Monarchie-systemerhaltend aus. Das ist etwas schade, denn da wäre ebenso mehr drin gewesen wie die Möglichkeiten für Kultur-Clash-Situationen gern noch etwas weiter ausgeschöpft hätten werden dürfen.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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