Die Fortsetzung der
"Mega-Derrick-Sause"
Cover der Derrick Collectors Box 5, welche die Folgen 61-75 enthält
Folge 61 - Ein Kongress in Berlin (Deutschland 1979)
Professor Braun-Gorres (Will Quadflieg) erlebt eine unangehme Nacht, vermutlich wurden wichtige Forschungsunterlagen aus seinem Büro gestohlen. Unglücklicherweise kam in diesem Zusammenhang auch der diensttuende Nachtportier zu Tode. Zumindest bezüglich der Unterlagen gibt es schnell eine erfreuliche Wendung, denn die Papiere wurden von der Mitarbeiterin Dr. Maria Meinrad (Judy Winter) im Tresor deponiert. In Berlin kommt es zu einem weiteren Mord, das Opfer Hans-Martin Jurek (Ullrich Haupt) war offenbar mit Prof. Braun-Gorres bekannt. Die Ermittlungen führen Derrick und Klein nach Berlin. Auch Prof. Braun-Gorres, seine Gattin (Angela Salloker), Dr. Meinrad und Dr. Hauk (Bernd Herzsprung) reisen aus beruflichen Gründen nach Berlin. der Professor nimmt seine Gattin allerdings nur der widerwillig mit, da er eine intime Beziehung zu Dr. Meinrad unterhält...
Wie so oft stand ein namhaftes Ensemble vor der Kamera (Neben den bereits genannten Schauspielern z.B. Dirk Galuba als Fiesling, Rainer Hunold in einer kleinen Nebenrolle). Ferner sprengt diese Folge die übliche Laufzeit von einer Stunde, wurde auf 75 Minuten Dauer ausgedehnt. Ich gehe in diesem Kurzkommentar nicht näher auf die einzelnen Leistungen der Schauspieler ein, sie machen ihren Job ordentlich, können aber nur wenig gegen die dröge Inszenierung ausrichten. Selbst Judy Winter -die ich auf besondere Art interessant finde- kann nicht viel retten. Helmuth Ashley gehört nicht unbedingt zu meinen Lieblingsregisseuren der Reihe, doch ihm gelangen durchaus unterhaltsame Folgen. "Ein Kongress in Berlin" nutzt jedoch weder die Chance der längeren Spieldauer, noch die des zusätzlichen Schauplatzes. Es mangelt an Gespür für Spannung, und/oder eine tiefere Ausarbeitung der Charaktere. Selbst die Auflösung wirkt eher mühsam konstruiert, nahezu banal, unbefriedigend.
Übrigens sind die Berliner Kollegen nicht besonders pfiffig, Derrick übernimmt umgehend mit sanfter Bestimmtheit das Ruder. Ein völliger Ausfall ist diese Episode nicht, doch sie mutet wie eine vertane Chance an. Immerhin tönt die Musik von Frank Duval angenehm, wenn sie (zu selten) zum Zuge kommt. Bei mancher Folge hätte ich mir mehr Spieldauer gewünscht. So mutet es schon fast ein wenig tragisch an, dass ausgerechnet der bisher schwächste Beitrag zur Reihe, sinnloserweise auf satte 75 Minuten Länge aufgeblasen wurde. Ich muss mich wiederholen: Eine vertane Chance! Box 5 fängt durchwachsen an, es kann also nur noch aufwärts gehen, ich freue mich auf die nächsten Folgen.
5,5/10 (mittelprächtig)