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D 2013
D: Nadeshda Brennicke, Charly Hübner, Ken Duken
Hamburg in den frühen sechziger Jahren: Gisela Werler ist ein Mauerblümchen, Arbeiterin in einer Tapetenfabrik und mit Dreißig noch unverheiratet. Als sie den Charmeur und Bankräuber Hermann Wittorff kennenlernt, verändert sich ihr Leben auf einen Schlag. Schnell findet sie heraus, dass Hermann und sein Kumpel Uwe Bankräuber sind. Zunächst hilft sie ihnen nur bei ihren Raubzügen, doch bald schon ist sie die treibende Kraft. Gisela lässt ihr altes Leben hinter sich und wird zur „Banklady“: In teuren Mänteln und Schuhen, mit Perücke und Sonnenbrille steht sie wieder und wieder an den Bankschaltern und erbeutet - höflich aber bewaffnet - immer mehr Geld. Längst stilisieren sie die Zeitungen zum Sexsymbol und die ganze Nation rätselt: Wer ist diese Frau? Aber auch die Ermittler Fischer und Kaminski sind ihr auf den Fersen. Doch Gisela riskiert immer mehr für ihr wildes Leben, für die Freiheit und ihre Liebe zu Hermann. (Amazon)
Der Film basiert auf der wahren Geschichte von Gisela Winter, Deutschlands erster Bankräuberin, wobei sich natürlich die Frage stellt, was ist tatsächlich passiert und was wurde im Script aus dramaturgischen Gründen ausgeschmückt. Ausstattungsmäßig hat man sich nicht lumpen lassen, und altmodische Spielereien wie Split-screens und Rückprojektion wissen zu gefallen. Brennicke und Hübner machen einen guten Job, der von Ken Duken verkörperte Kommissar Fischer hingegen wirkt wie aus einer US-Produktion, die in den 60ern spielen soll, versehentlich nach Hamburg gebeamt. Am Ende kann der Film nicht verleugnen, dass die Degeto mitproduziert hat, das wirkt zu sehr nach TV. Schließlich folgt noch ein Abspann, bei dem man ohne Hubble-Teleskop nichts erkennen kann.