Das Gasthaus an der Themse - Alfred Vohrer (1962)
Moderator: jogiwan
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Re: Das Gasthaus an der Themse - Alfred Vohrer
Ach ja, den hatte ich unlängst im TV gesehen (nach langer Zeit). Also 8,5/10 gibt es in jedem Fall
Sehr schön und Eddie Arent gefiel mir hier auch sehr gut, gerade richtig.
Sehr schön und Eddie Arent gefiel mir hier auch sehr gut, gerade richtig.
Re: Das Gasthaus an der Themse - Alfred Vohrer
Aushangfotos zu "Das Gasthaus an der Themse" :
Scotland Yard sucht verzweifelt nach dem „Hai“, einem gerissenen Verbrecher. Er tötet seine Widersacher stets mit einer Harpune. Nun ist er hinter dem Vermögen der Pattisons her. Die Familie Pattison kam vor Jahren bei einem Großbrand ums Leben, nur eine Tochter überlebte. Die lebt gut behütet als Pflegetochter der Wirtin Oaks und ahnt natürlich nichts von ihrer wahren Identität. Doch an ihrem 18. Geburtstag soll dieser Leila Smith das gesamte Vermögen der Pattisons zufallen.
Mit Blacky Fuchsberger als Wade, Brigitte Grothum als ahnungslose Millionenerbin Leila (praktisch eine Kopie ihrer Rolle in „Die seltsame Gräfin“), dem unvermeintlichen Eddi Arent als Barnaby sowie beliebten und bekannten Filmstars wie Elisabeth Flickenschildt hatten die Produzenten eine Riege von erstklassigen Darstellern engagiert. Diese konnten jedoch auch nicht über manche Schwächen im Drehbuch hinweg täuschen, machten diese aber mit zum Teil hervorragenden Leistungen wieder wett.
Klaus Kinski spielt als Gregor Gubanow mal wieder den geheimnisvollen Mann im Hintergrund. Mit hellem, abgetragenem Leinenanzug, passendem Hut und dünnem Oberlippenbart wirkt er aalglatt und durchtrieben. Ansonsten stellt diese Rolle natürlich keine Herausforderungen an ihn. Die regelmäßigen Schecks der Produktionsfirma waren in diesem Fall viel wichtiger als die Rolle. So hat er seine stärkste Szene dementsprechend
Sehr skurill ist aber die Geschichte zu Kinskis Filmnamen Gregor Gubanov. In der Wallaceschen Romanvorlage gibt es an seiner Stelle einen chinesischen Teehändler namens Wong. Produzent Horst Wendlandt strich jedoch den Chinesen, ersetzte ihn durch einen Russen und der bekam den Namen von Wendlandts Vater – Gregor Gubanov! Mit Sicherheit ziemlich einmalig in der Geschichte der Wallace-Filme.
Gut befreundet war Klaus Kinski im übrigen mit der ständigen Regie-Assistentin Eva Ebner, der er offensichtlich vollstes Vertrauen entgegen brachte. Er schenkte ihr später sogar eine signierte Ausgabe seiner Biographie. Dementsprechend weiß Eva Ebner auch eine lustige Geschichte über Kinski zu erzählen, die sich während der Dreharbeiten zu „Das Gasthaus an der Themse“ ereignete: Kinski fehlte bei seinem Einsatz während eines Nachtdrehs und wurde händeringend von allen Mitarbeitern gesucht. Frau Ebner suchte entlang der Elbe, als sie aus einem kleinen Boot plötzlich Gestöhne hörte und den lieben Klaus beim innigen Beisammensein mit zwei – ihrer Ähnlichkeit nach zu schließen – Schwestern vorfand. Kinski ging sofort ohne zu murren, jedoch - wie Frau Ebner schildert - etwas derangiert, zum Drehort zurück.
Brigitte Grothum hatte ihre Angst, die sie Kinski gegenüber noch beim Dreh zu „Die seltsame Gräfin“ empfand, mittlerweile überwunden. In einem Interview erzählte sie später, dass Regisseur Alfred Vohrer während der Arbeiten zu „Das Gasthaus an der Themse“ ziemlich nervös war. Kinski und Grothum wollten mit diesem Stress jedoch nichts zu tun haben, verzogen sich stattdessen in das Gasthaus und leerten die Regale. Dementsprechend hat man aus ihren zwei Köpfen am nächsten Morgen wahrscheinlich deren vier machen können.
Diese offensichtliche Harmonie nach Drehschluss wirkte sich dann wohl auch positiv auf den Film aus. Die Akteure passen einfach zusammen, überspielen mit Humor und Charisma manche Schwäche im Drehbuch und machen "Das Gasthaus an der Themse" so zu einem der besseren Wallace.
7,5 /10
Scotland Yard sucht verzweifelt nach dem „Hai“, einem gerissenen Verbrecher. Er tötet seine Widersacher stets mit einer Harpune. Nun ist er hinter dem Vermögen der Pattisons her. Die Familie Pattison kam vor Jahren bei einem Großbrand ums Leben, nur eine Tochter überlebte. Die lebt gut behütet als Pflegetochter der Wirtin Oaks und ahnt natürlich nichts von ihrer wahren Identität. Doch an ihrem 18. Geburtstag soll dieser Leila Smith das gesamte Vermögen der Pattisons zufallen.
Mit Blacky Fuchsberger als Wade, Brigitte Grothum als ahnungslose Millionenerbin Leila (praktisch eine Kopie ihrer Rolle in „Die seltsame Gräfin“), dem unvermeintlichen Eddi Arent als Barnaby sowie beliebten und bekannten Filmstars wie Elisabeth Flickenschildt hatten die Produzenten eine Riege von erstklassigen Darstellern engagiert. Diese konnten jedoch auch nicht über manche Schwächen im Drehbuch hinweg täuschen, machten diese aber mit zum Teil hervorragenden Leistungen wieder wett.
Klaus Kinski spielt als Gregor Gubanow mal wieder den geheimnisvollen Mann im Hintergrund. Mit hellem, abgetragenem Leinenanzug, passendem Hut und dünnem Oberlippenbart wirkt er aalglatt und durchtrieben. Ansonsten stellt diese Rolle natürlich keine Herausforderungen an ihn. Die regelmäßigen Schecks der Produktionsfirma waren in diesem Fall viel wichtiger als die Rolle. So hat er seine stärkste Szene dementsprechend
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Gut befreundet war Klaus Kinski im übrigen mit der ständigen Regie-Assistentin Eva Ebner, der er offensichtlich vollstes Vertrauen entgegen brachte. Er schenkte ihr später sogar eine signierte Ausgabe seiner Biographie. Dementsprechend weiß Eva Ebner auch eine lustige Geschichte über Kinski zu erzählen, die sich während der Dreharbeiten zu „Das Gasthaus an der Themse“ ereignete: Kinski fehlte bei seinem Einsatz während eines Nachtdrehs und wurde händeringend von allen Mitarbeitern gesucht. Frau Ebner suchte entlang der Elbe, als sie aus einem kleinen Boot plötzlich Gestöhne hörte und den lieben Klaus beim innigen Beisammensein mit zwei – ihrer Ähnlichkeit nach zu schließen – Schwestern vorfand. Kinski ging sofort ohne zu murren, jedoch - wie Frau Ebner schildert - etwas derangiert, zum Drehort zurück.
Brigitte Grothum hatte ihre Angst, die sie Kinski gegenüber noch beim Dreh zu „Die seltsame Gräfin“ empfand, mittlerweile überwunden. In einem Interview erzählte sie später, dass Regisseur Alfred Vohrer während der Arbeiten zu „Das Gasthaus an der Themse“ ziemlich nervös war. Kinski und Grothum wollten mit diesem Stress jedoch nichts zu tun haben, verzogen sich stattdessen in das Gasthaus und leerten die Regale. Dementsprechend hat man aus ihren zwei Köpfen am nächsten Morgen wahrscheinlich deren vier machen können.
Diese offensichtliche Harmonie nach Drehschluss wirkte sich dann wohl auch positiv auf den Film aus. Die Akteure passen einfach zusammen, überspielen mit Humor und Charisma manche Schwäche im Drehbuch und machen "Das Gasthaus an der Themse" so zu einem der besseren Wallace.
7,5 /10
- Die Kroete
- Beiträge: 1254
- Registriert: So 2. Okt 2011, 11:08
Re: Das Gasthaus an der Themse - Alfred Vohrer
Obwohl der Film aus kriminalistischer Sicht, die absolute Trash-Vollendung, aller bis dahin abgedrehten Wallace-Verfilmungen verkörpert, kann er in allen anderen Kategorien zu 100% überzeugen.
Genau, daß ist auch der Grund, weshalb Das Gasthaus an der Themse für mich zu den Beiträgen gehört, die mir in dieser Reihe am besten gefallen.
Genau, daß ist auch der Grund, weshalb Das Gasthaus an der Themse für mich zu den Beiträgen gehört, die mir in dieser Reihe am besten gefallen.
- CamperVan.Helsing
- Beiträge: 10905
- Registriert: Sa 26. Dez 2009, 12:40
Re: Das Gasthaus an der Themse - Alfred Vohrer
Da gibt es immer noch einen (gesperrten) Doppel-Fred
http://deliria-italiano.org/phpbb/post37460.html
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My conscience is clear
(Fred Olen Ray)
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Re: Das Gasthaus an der Themse - Alfred Vohrer
nun nicht mehr!
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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