Der Kommissar [TV-Serie] (1969 - 1976)

Moderator: jogiwan

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Prisma
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Re: Der Kommissar (1969 - 1976)

Beitrag von Prisma »

FarfallaInsanguinata hat geschrieben: Drehbuchautor Reinecker variiert hier zum xten Mal eines seiner Lieblingsmotive, wenn nicht sein Lieblingsmotiv überhaupt
Ein interessanter Aspekt und das sehe ich eigentlich ganz genau so. Erstaunlich dabei bleibt wirklich, dass dennoch immer wieder sehr ansprechende, spannende und dem Empfinden nach sogar innovative Abhandlungen dabei heraus kamen. Routiniert aber nicht eintönig, das macht es im Endeffekt aus. Klar kommen in jeder Serie auch mal schwächere Fälle dabei heraus, aber bei gerade bei "Der Kommissar" ist die Quote doch vergleichsweise sehr gering geblieben.
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Prisma
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Re: Der Kommissar (1969 - 1976)

Beitrag von Prisma »


● Folge 21: ...WIE DIE WÖLFE (1970)
mit Erik Ode, Günther Schramm, Reinhard Glemnitz, Fritz Wepper, Emely Reuer, Helma Seitz
Gäste: Grete Mosheim, Horst Tappert, Hilde Brand, Volker Kraeft, Wolfgang Engels, Ann Höling,
Heinz Meier, Pierre Franckh, u.a.
hergestellt durch die Neue Münchner Fernsehproduktion | im Auftrag des ZDF
Regie: Wolfgang Staudte


In einem schäbigen Mehrfamilienhaus wird eine ermordete alte Frau in ihrer Wohnung aufgefunden. Kurz zuvor hatte sie 3000 D-Mark in der Lotterie gewonnen, was sie allen anderen Bewohnern des Hauses ganz vertrauensselig berichtet hatte. Da alle Mitwisser aus der Nachbarschaft ohnehin Geld dringend nötig haben und sich natürlich erhofften, auch welches von der alten Dame zu bekommen, sieht sich Kommissar Keller mit einem Haus voller Verdächtiger konfrontiert, denn ein Motiv hat schließlich jeder. Als im Verlauf der Ermittlungen auch noch der erste 500 DM-Schein auftaucht, kann der Mörder bestimmt nicht mehr weit sein...

Folge 21 überrascht mit einem vergleichsweise ausgefallenen Konzept und besonders begrüßenswert ist, dass die unterschiedlichen Charakterzeichnungen so dicht geraten sind, so dass man tatsächlich wenige Beteiligte von vorne herein als Täter ausschließen kann. Das Tatmotiv ist ist nicht gerade besonders außergewöhnlich, weil es doch so alltäglich erscheint, dennoch wird es allerdings beim Hinterfragen der Tat mit einer guten Portion Tragik versehen. Eine alte Frau gewinnt unverhofft einen, für sie sicherlich immens hohen Geldbetrag, sie kann ihr Glück kaum fassen und erzählt es ihren Nachbarn, vermutlich ihren einzigen Ansprechpartnern innerhalb der persönlichen Isolation, mit denen sie aber prompt die schlafenden Wölfe weckt. Ihre Gedankenlosigkeit und diesen kurzen Moment des Glückes muss sie schließlich mit dem Leben bezahlen. Inszenatorisch überzeugt diese Folge auf ganzer Linie und gewährt einen ernüchternden Einblick in bestimmte soziale Verhältnisse und ein Haus voller Bittsteller, die die Frau wohl angebettelt und bedrängt haben müssen, um ihren Teil des Kuchens abzubekommen. Die Tragik besteht also nicht zuletzt in der Naivität des Opfers, aber auch in der Kaltschnäuzigkeit der anderen. Als auch noch das Tagebuch der ermordeten Frau Kluge auftaucht, werden die Wölfe nervös und kriechen aus ihren Löchern und schleichen nervös umher. Mal eine abwechslungsreiche, weil so vollkommen andere Art der Spannung.

Horst Tappert gibt in dieser Geschichte einen Alkoholiker, der so oft und so viel trinkt, dass ihm das Delirium durchaus vertraut ist. Er wirkt sowohl auf Kommissar Keller, als auch auf den Zuschauer dennoch vertrauenswürdig und bemitleidenswert, so dass man Kellers späteres Experiment nachvollziehen kann. Um entscheidende Gesichtspunkte finden zu können, soll der Zeitraum, in dem sich die Tat abgespielt hatte, genau simuliert werden, um aus der alkoholinduzierten Amnesie eine Art Remission zu erlangen. Ein ganz origineller Einfall und besonders für den Zuschauer sehr interessant mit anzusehen, wenn es auch im Endeffekt von der Wahrscheinlichkeit her als eher zweifelhaft zu bewerten ist. Grete Mosheim ist in Bestform, und sie präsentiert ein ganz neues Kaliber der geschwätzigen, neugierigen und etwas einfältigen Klatschtante, die nicht nur die Ermittlungen behindert, sondern Kommissar Keller und seinen Mitarbeitern sichtlich an die Nerven geht, mit Bravour. Mit beispielsweise Hilde Brand oder Volker Kraeft (und einigen anderen dieses Hauses), sieht man Personen, denen man einiges zutrauen würde. Der Zusammenhalt zwischen den beteiligten Personen ist genau so groß, wie ihre gegenseitige Antipathie zueinander. So bekommt man es in "...wie die Wölfe" mit überaus glaubhaften Charakterzeichnungen zu tun, die durch die darstellerische Kompetenz hervorgehoben werden. Identifikationsfaktoren oder ansatzweise Sympathien werden in dieser Folge so gut wie gar nicht offeriert. Mich persönlich hat die musikalische Untermalung, in dieser sonst tadellosen Inszenierung von Wolfgang Staudte, schon etwas gestört, da sie auf Dauer nicht gerade passend wirkt. Nach dem packenden und vielleicht sogar schockierenden Finale bleibt schließlich der Eindruck einer empfunden realistischen Kommissar-Folge, die in Sachen Unterhaltungswert und Anspruch einiges mehr als in vorher gegangenen Folgen zu bieten hat.
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FarfallaInsanguinata
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Re: Der Kommissar (1969 - 1976)

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Fein, dass du Vorarbeit geleistet hast. Dann kann ich zeitnah aufholen.
Meine eigenen Besprechungen schreibe ich übrigens "blind" und lese deine erst danach, will mich ja nicht beeinflussen lassen. ;)
Diktatur der Toleranz

Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
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Prisma
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Re: Der Kommissar (1969 - 1976)

Beitrag von Prisma »

Das mache ich auch so, zumindest fast immer. Einerseits wegen der möglichen Beeinflussung, aber andererseits vol allem weil ich oftmals eher ärgerliche Spoiler befürchte. Daher lese ich mir bei einem noch nicht bekannten Film auch prinzipiell nie die jeweilige Inhaltsangabe durch.
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Prisma
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Re: Der Kommissar [TV-Serie] (1969 - 1976)

Beitrag von Prisma »


● Folge 22: TOD EINES KLAVIERSPIELERS (1970)
mit Erik Ode, Günther Schramm, Reinhard Glemnitz, Fritz Wepper, Emely Reuer, Helma Seitz
Gäste: Ingrid Andree, Günther Ungeheuer, Manfred Spies, Berta Drews, Karin Heym, Lambert Hamel, Georg Lehn, u.a.
hergestellt durch die Neue Münchner Fernsehproduktion | im Auftrag des ZDF
Regie: Michael Kehlmann


In einer Pension wird ein Mann durch die Türe seines Zimmers erschossen, doch niemand will etwas gesehen oder gehört haben. Die Ermittlungen führen Kommissar Keller in die Pacific Bar, eine Kneipe von zweifelhaftem Renommee, in welcher der Ermordete als Klavierspieler angestellt war. Schnell wird klar, mit welchen Leuten man es dort zu tun hat und für Keller besteht kein Zweifel mehr daran, dass man den Mörder unter den Stammgästen suchen muss. Doch die Befragungen mit dem Personal und Bekannten des Pianisten liefern zunächst keine Ergebnisse. Was also steckt hinter diesem rätselhaften Mord..?

Aufgrund des Titels dieser Folge könnte man spontan einen Mord in der besseren Gesellschaft erwarten. Schnellstens findet man sich allerdings in einer schäbigen Pension wieder, die Leute beherbergt, die gewiss nicht von Adel sind und die berüchtigte Pacific Bar gibt schließlich die letzten Hinweise darüber, in welchen Gesellschaftskreisen man sich wieder finden wird. Michael Kehlmann inszenierte sein Kommissar-Gastspiel mit viel Gespür für Atmosphäre und behandelte ganz klassische Motive sehr stilsicher, auch wenn die Folge insgesamt nicht zum allergrößten Spektakel geworden ist. Als sehr abwechslungsreich gestaltet sich die erneute Färbung des Kommissar-Teams, welches neben der unermüdlichen Arbeit vor allem aber nochmal folgendes charakterisiert, nämlich dass es sich um keine unfehlbaren Maschinen handelt, denen beispielsweise auch einmal der Zufall zur Hilfe kommen darf. Die zweiundzwanzigste Folge beginnt sehr temporeich und spannend, der anschließende Mord sorgt unmittelbar danach, aber vor allem im Verlauf für Verwirrung. Leider konnte das eigentlich konstant hohe Niveau der Inszenierung nicht bis zum Ende hin aufrecht erhalten werden, dem Empfinden nach hat irgendwie schon ein unkonventioneller Paukenschlag gefehlt. Aber man wird bei allen Folgen en route vielleicht auch ein wenig zu anspruchsvoll.

Die Folge ist insgesamt um keinen der Charaktere herum konstruiert worden, so dass die Interpretationen vielleicht deswegen sogar noch einen Tic überzeugender wirken. Direkt gegenüber des Mordzimmers wohnt Sabine Körner, die von Ingrid Andree, der Frau mit der wunderbaren Erzählstimme, dargestellt wird. Andree, die häufig komplexere Rollen überzeugend interpretierte, beweist auch hier ihre Wandlungsfähigkeit. Der Zuschauer bekommt die etwas gewöhnliche Bedienung aus der lausigen Bar ungeschönt und vis-à-vis präsentiert, was sehr interessant ist. Unter der unempfindlichen Hülle der manchmal teilnahmslos wirkenden Frau verbirgt sich Resignation und tiefe Enttäuschung, so dass man getrost von einer der lebenden Toten aus der Pacific Bar sprechen kann. Ingrid Andree überzeugt jedenfalls mit einer facettenreichen und nachhaltigen Darbietung. Dies ist ebenso bei Günther Ungeheuer der Fall, der auf Rollen von dubiosen Herrschaften ein Abonnement hatte, die er jedoch stets mit Charme und Überlegenheit auszustatten wusste. Harro Bosche ist wie es scheint, tatsächlich mit allen Wassern gewaschen. Bertha Drews, Manfred Spies, Karin Heym, Georg Lehn und Lambert Hamel setzen zufriedenstellende Akzente und unterstützen die undurchsichtige Geschichte mit allen Mitteln. Eine gelungene Folge, die vor allem durch die überzeugenden Zeichnungen der Charaktere, den atmosphärischen Settings und der konventionellen Kriminal-Unterhaltung überzeugen konnte. Ein Patzer fiel mir allerdings beim Anschauen noch auf. Als Günther Ungeheuer und Erik Ode vor der Bar miteinander sprechen sieht man den Namen der Spelunke sehr gut lesbar, und zwar falsch geschrieben. Oder hat der Begriff NIGTH CLUB irgend eine Bedeutung, die mir noch nicht geläufig ist?
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FarfallaInsanguinata
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Re: Der Kommissar [TV-Serie] (1969 - 1976)

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Huch! Schon wieder zwei Besprechungen im Rückstand. :oops:
Und wie ich ja oben beschrieb, darf ich deine nicht mal lesen. ;)
Diktatur der Toleranz

Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
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Prisma
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Re: Der Kommissar [TV-Serie] (1969 - 1976)

Beitrag von Prisma »

FarfallaInsanguinata hat geschrieben:Und wie ich ja oben beschrieb, darf ich deine nicht mal lesen. ;)
Die laufen ja nicht weg! ;)
Momentan bin ich was Krimi-Serien angeht, ja kreuz und quer ab besprechen. Weitere "Kommissar"-Folgen zu schauen, habe ich mir aber sozusagen jetzt verboten, weil ich das Spielchen ja kenne. Man kommt schnellstens bei der letzten Folge an, hat noch kein einziges Wort dazu geschrieben und leidet plötzlich an einer Art Gedächtnisschwund. :lol:
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Re: Der Kommissar [TV-Serie] (1969 - 1976)

Beitrag von dr. freudstein »

Prisma hat geschrieben: Momentan bin ich was Krimi-Serien angeht, ja kreuz und quer ab besprechen. Weitere "Kommissar"-Folgen zu schauen, habe ich mir aber sozusagen jetzt verboten, weil ich das Spielchen ja kenne. Man kommt schnellstens bei der letzten Folge an, hat noch kein einziges Wort dazu geschrieben und leidet plötzlich an einer Art Gedächtnisschwund. :lol:
:nick: :winke: :oops:
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CamperVan.Helsing
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Re: Der Kommissar [TV-Serie] (1969 - 1976)

Beitrag von CamperVan.Helsing »

Folge 83: Das goldene Pflaster

D 1974

R: Wolfgang Becker

Während Kommissar Keller sich in Wien von einer Schußverletzung (die er in Folge 82 erlitt) kurieren lässt, hat zuhause in München sein Team einen Mord an einem illegalen türkischen Gastarbeiter zu tun. Da er kein Geld hatte, um seine Schlepper vorab zu bezahlen, musste er nun in Deutschland Teile seines Verdienstes an die Menschenschmuggler abführen - und genau dies wollte er nun nicht mehr tun, wie die Beamten von Murada, der Tochter des Ermordeten erfahren, die in Ingolstadt als Ingenieurin arbeitet. Ihr kleiner Bruder kann den Geldkassierer der Organisation identifizieren, und über ihn führt die Spur zu dem Geschäftsmann Kolschak, der sich mit dem Geld mit dem Nachtzug auf nach Wien macht. Kurzerhand besteigen Grabert, Heines, Erwin Klein und Murada ebenfalls diesen Zug, Heines gar als Abteilgefährte von Kolschak. Der aber durchschaut ihn und kann mit Hilfe eines halsbrecherischen Wiener Taxifahrers, der schon mal über den Bürgersteig rast ("Sehens eh, die Straßen is blockiert!") und 1000 Schilling Extra-Fahrpreis die österreichische Polizei abhängt. Mit Mord allerdings will Kolschak nichts zu tun haben und erklärt sich bereit, sich mit Kommissar Keller und Oberinspektor Gruber in einem Kaffeehaus zu treffen, wird aber just in dem Moment, als er es betreten will, von einer MG-Salve dahingerafft. Doch es gibt noch eine Spur, die zu einem heruntergekommenen Lokal am alten Hafen führt...


Die einzige echte Giftschrank-Folge der Serie (zwei weitere sind meines Wissens aufgrund urherberrechtlicher Probleme gesperrt) führt in die auch heute stets aktuelle Thematik um Schleuserbanden und illegale Zuwanderung. Auch wenn natürlich die Lösung des Falles im Mittelpunkt steht, wirft die Folge doch einen interessanten Blick auf die Gastarbeiter-Welt des Jahres 1974, kurz nachdem der Anwerbestopp für Gastarbeiter in Kraft getreten war. In dem Münchner Mietshaus, in dessen Hof der Mord passiert, wohnen überwiegend Illegale, wie auch das Mordopfer selbst, die die Leiche zu einer nahegelegenen Baustelle verbringen, weil sie (zu Recht) Probleme befürchten, wenn die Leiche am eigentlichen Tatort gefunden wird. Der Polizei erscheint jedoch gerade verdächtig, dass die verbleibenden legalen türkischen Hausbewohner bei der Befragung zu schnell ihre Ausweise zur Hand haben. Die Dialogszenen unter den Türken sind konsequenter auf türkisch gehalten und nicht untertitelt. Murada, die Tochter des Ermordeten, ist eine attraktive und selbstbewusste Frau, die allerdings nicht auf ein Kopftuch verzichtet. Ihr ist vollkommen bewusst ist, dass sie nur mit hervorragenden Sprachkenntnissen eine Aufstiegsschance hat, die sie auch nutzt und als Ingenieurin arbeitet. Ihr Vater hingegen durfte aus gesundheitlichen Gründen nicht legal einreisen und wurde so zum illegalen Arbeiter. Und in der weiteren Familie ist ebenfalls macher legal hier und mancher nicht. Woran will man die Kriterien festmachen? Im "Zwischenschleusungspunkt" Wien werden die Illegalen in heruntergekommenen alten Ställen zusammengepfercht, bevor es nach Deutschland weitergeht. So großartig anders dürfte das auch 40 Jahre später nicht ablaufen. Man sollte nun keine ausgefeilte gesellschaftskritische Studie erwarten, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass man in der Zeit von 1974 an durchaus einiges mehr für die Integration von Zuwanderern hätte machen können.

So ist es eine interessante Folge, die auch durch den zweiten Schauplatz Wien und Fritz Muliar als Oberinspektor mit Wiener Schmäh dazugewinnt.

Die Verbannung in den Giftschrank ist natürlich a Schmarrn, der darauf zurückzuführen ist,
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Erbärmlich! In den Zeiten von Sultan Erdogan I. dürfte die Reaktionen allerdings auch heute noch wieder so ausfallen. :|
My conscience is clear

(Fred Olen Ray)
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Prisma
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Re: Der Kommissar [TV-Serie] (1969 - 1976)

Beitrag von Prisma »

Da Folge 83 damals ja Kontroversen ausgelöst hat und darauf hin in den Giftschrank verbannt wurde, hat sie für meine Begriffe irgendwie schon ins Schwarze getroffen, wenn auch in der letzten Konsequenz und angesichts der Reaktionen vermutlich nur unbeabsichtigt. Dafür setzte man die aufkommenden kritischen Untertöne in "Das goldene Pflaster" zu zaghaft, ja beinahe zu neutral ein, denn dieser Fall ist ohne viel Fantasie zu gebrauchen leicht auf andere Personen, Gruppen oder das Inland übertragbar und wird, zumindest weitgehend, ohne die unterstellte Wertung vorgetragen. Im Grunde genommen ist die Folge daher falsch, oder vielleicht sogar extra falsch verstanden worden, was sehr schade ist, handelt es sich dabei doch um eine recht beeindruckende Studie mit handwerklicher Finesse. Leztlich darf sich der Zuschauer also vorbehalten, die kritischen Reaktionen gegenüber dieser Episode ebenfalls (falsch = richtig) zu verstehen, oder ihren überaus liberalen Charakter anzuerkennen.
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