Originaltitel: Der schwarze Blitz
Produktionsland: BRD 1958
Regie: Hans Grimm
Darsteller: Toni Sailer, Maria Perschy, Dietmar Schönherr, Oliver Grimm, Waltraut Haas, Walter Gross
Es war einmal in irgendeinem verschneiten Alpendorf, in dem der Ausscheidungslauf für die Ski-Weltmeisterschaft abgehalten werden soll: Michael Kirchner, ausgebildeter Kunsttischler und Skilehrer, gilt als Favorit für das bevorstehende Rennen – und das nicht nur aufgrund der von ihm zu erwartenden sportlichen Hochleistung, sondern weil es sich bei ihm um einen wahren Schwiegermütterliebling handelt. Er kümmert sich nämlich wie ein großer Bruder um den kleinen Andi, der wiederum Michael anhimmelt wie einen Gott und zeichnet sich auch sonst durch eine ausgesprochene liebenswerte, bescheidene, charmante Art aus, die ihm zum Musterknaben seines Heimatortes hat werden lassen. Kein Wunder, dass ihm die Frauenherzen nur so zufliegen – beispielweise das der wohlhabenden Uschi Bauer, die ihn nach einjähriger Abstinenz aufsucht, um ihre Liebe zu erwärmen. Michael ist rechtschaffen genug, ihre Hoffnungen frank und frei zu enttäuschen, denn längst hat er sich in Gretl verliebt, das neue Hausmädchen des örtlichen Hotels, das zurzeit vor Wintersporttouristen aus allen Nähten platzt, und das seinen Avancen wiederum alles andere als kritisch gegenübersteht. Alles könnte sein wie im Märchen, wäre da nicht der Skiprofi Thanner, der gerade einen längeren USA-Aufenthalt und eine Scheidung hinter sich hat, und nun im namenlosen Ski-Ressort eintrifft, um beim anstehenden Wettlauf die Krone zu holen, um sich mittels dieser seines noch nicht zum Erlahmen gekommenen Sportstalents zu versichern. Selbstverständlich bleiben auch die Reize Gretls dem Schwerenöter nicht verborgen. Mehr noch: Als eines Tages sein Spezial-Ski-Wachs spurlos verschwunden ist, fällt der Verdacht schnell auf Michael, der sich plötzlich in der Not sieht, seine Unschuld am frechen Diebstahl zu beweisen…
Aber lassen wir das Nachzeichnen eines Plots, der der Bavaria-Filmkunst-Produktion DER SCHWARZE BLITZ von 1958 unter der Regie Hans Grimms nicht ansatzweise so wichtig ist wie das orgiastische Schwelgen in Berg- und Schneelandschaften sowie den Ski-Künsten vor allem Hauptdarstellers Toni Sailer, der in einer besonders bizarren, aber bezeichnenden Szene gar minutenlang während einer Talfahrt Akkordeon spielen darf, und sowieso gefühlt Dreiviertel der Laufzeiten mit beiden Beinen auf den Brettern steht, die zumindest die Welt dieses harmlosen Heimatfilmchens bedeuten. Während Toni Sailer auf diesen wenigstens eine ansprechende Figur macht, ist es mit seinem schauspielerischen Vermögen indes nicht allzu weit her – was indes aber ebenfalls kaum ins Gewicht bei einem Film fällt, der seine Handlung lediglich als Alibi benutzt, um so viele stimmungsvolle Ski-Szenen wie möglich hintereinander zu schneiden. In dieses Paralleluniversum, in dem es die denkbar schlimmste Schandtat darstellt, jemandem sein Ski-Wachs aus der Manteltasche zu stibitzen, in dem selbst der nominelle Antagonist in Person Dietmar Schönherrs niemand ist, mit dem man sich nicht vorstellen könnte, ein oder zwei Jagatee zu bechern, und in dem eine dunkelhäutige (und weder im Vor- noch Abspann namentlich genannte) Soul-Sängerin tagaus, tagein satte Kurhotelgäste mit angejazzten Herzschmerzschlagern unterhält, lässt man sich am besten, wie ich es getan habe, völlig unvoreingenommen fallen, um angemessen staunen zu können darüber, wie saubergeleckt, wie kanten- und eckenlos, wie bübchenhaft brav deutsche Unterhaltungsfilme in der Adenauer-Ära tatsächlich ausgefallen sind - ohne allerdings freilich auch nur eine Zehspitze in den Trash-Topf zu tauchen.
Die DVD aus der Filmedition der Murnau-Stiftung hat mir das Christkind gebracht, und der Krampus wird sie wohl, nach meinem Ableben, wieder zu sich nehmen.
Aber lassen wir das Nachzeichnen eines Plots, der der Bavaria-Filmkunst-Produktion DER SCHWARZE BLITZ von 1958 unter der Regie Hans Grimms nicht ansatzweise so wichtig ist wie das orgiastische Schwelgen in Berg- und Schneelandschaften sowie den Ski-Künsten vor allem Hauptdarstellers Toni Sailer, der in einer besonders bizarren, aber bezeichnenden Szene gar minutenlang während einer Talfahrt Akkordeon spielen darf, und sowieso gefühlt Dreiviertel der Laufzeiten mit beiden Beinen auf den Brettern steht, die zumindest die Welt dieses harmlosen Heimatfilmchens bedeuten. Während Toni Sailer auf diesen wenigstens eine ansprechende Figur macht, ist es mit seinem schauspielerischen Vermögen indes nicht allzu weit her – was indes aber ebenfalls kaum ins Gewicht bei einem Film fällt, der seine Handlung lediglich als Alibi benutzt, um so viele stimmungsvolle Ski-Szenen wie möglich hintereinander zu schneiden. In dieses Paralleluniversum, in dem es die denkbar schlimmste Schandtat darstellt, jemandem sein Ski-Wachs aus der Manteltasche zu stibitzen, in dem selbst der nominelle Antagonist in Person Dietmar Schönherrs niemand ist, mit dem man sich nicht vorstellen könnte, ein oder zwei Jagatee zu bechern, und in dem eine dunkelhäutige (und weder im Vor- noch Abspann namentlich genannte) Soul-Sängerin tagaus, tagein satte Kurhotelgäste mit angejazzten Herzschmerzschlagern unterhält, lässt man sich am besten, wie ich es getan habe, völlig unvoreingenommen fallen, um angemessen staunen zu können darüber, wie saubergeleckt, wie kanten- und eckenlos, wie bübchenhaft brav deutsche Unterhaltungsfilme in der Adenauer-Ära tatsächlich ausgefallen sind - ohne allerdings freilich auch nur eine Zehspitze in den Trash-Topf zu tauchen.
Die DVD aus der Filmedition der Murnau-Stiftung hat mir das Christkind gebracht, und der Krampus wird sie wohl, nach meinem Ableben, wieder zu sich nehmen.