Deliria-Italiano

Der Tatortreiniger



Originaltitel: Der Tatortreiniger

Herstellungsland: Deutschland / 2011 - 2018

Regie: Arne Feldhusen

Darsteller: Bjarne Mädel, Bernd Moss, Christine Schorn, Katharina M. Schubert, Bettina Stucky

Story:

"Meine Arbeit fängt da an, wo andere sich vor Entsetzen übergeben", sagt Heiko Schotte. "Schotty", staatlich geprüfte Reinigungsfachkraft. Angestellt bei der Hamburger Gebäudereinigungsfirma Lausen, fährt er immer dann mit seinem weißen Pick-Up vor, wenn die Polizei die Ermittlungsarbeit abgeschlossen hat. Mit Chemikalien, Schrubber und Putzlappen bewaffnet, beseitigt er die letzten Reste des Lebens. Im Umgang mit Müll, Blut und Leichengeruch bringt Schotty so schnell nichts aus dem Konzept. Allerdings trifft Schotty bei seinen Einsätzen auch auf Hinterbliebene und weil er ein geselliger Mensch ist, wird manchmal mehr gesprochen als geputzt. Es kommt zu schrägen Begegnungen mit einer bestellten Prostituierten, einem Schriftsteller mit Schreibblockade, einer gar nicht so noblen Alstervillenbewohnerin und mit einem noch als Geist präsenten ermordeten Psychiater. (quelle: amazon.de)

Netflix sei Dank gestern die erste Folge von "Der Tatortreiniger" der ersten Staffel geguckt und wenn das so weiter geht, ist die Serie ist ja absolut göttlich. Ist die "SpuSi" erst mal weg, kommt Heiko von der "SpuBe" und putzt den letzten Rest vom Schützenfest von den Fließen und kümmert sich redselig auch gleich noch um die Hinterbliebenen von Mordopfern. In der ersten Folge in Form einer Prostituierten, die statt dem erwarteten Kunden auf einen blutigen Tatort und Reinigungsfachmann Heiko trifft und ehe man sich versieht, kommt es zwischen den beiden "Spezialisten" auf ihrem Gebiet auch zu einem regen Erfahrungsaustausch mit jeder Menge Situationskomik. Ich bin ja vermutlich der Letzte, der die Serie zu Gesicht bekommt, aber immerhin hab ich ja die Möglichkeit jetzt alles auf einmal nachzuholen.

ich kenne bloß ein paar Folgen, aber die sind alle durch die Bank göttlich! Wird also so bleiben, lieber Jogi. DER TATORTREINIGER lebt von einem herrlichen Humor und dem völlig trockenem Umgang mit Leben und Sterben durch seinen Protagonisten... müsste mir ja auch mal die Staffeln besorgen

Gestern die erste Staffel abgeschlossen - gibt ja leider auch nur vier Folgen, aber die sind wirklich großartig! Jetzt freue ich mich schon auf Staffel Nummer 2! Schotti rockt!

jogiwan hat geschrieben:Ich bin ja vermutlich der Letzte, der die Serie zu Gesicht bekommt

Bei weitem nicht.


Habe gerad die vier Folgen der ersten Staffel durch:

01. Ganz normale Jobs
02. Spuren
03. Nicht über mein Sofa
04. Geschmackssache

"Der Tatortreiniger" bietet herrliche Situationskomik und Wortwitz ganz nach meinem Geschmack.
Keine Folge gleicht der anderen.
Furztrocken und "nordish by nature" putzt sich „Schotty“ in den Episoden durch menschliche Überreste und Abgründe, stets gepaart mit einem beißenden, zynischen, sarkastischen und dabei doch liebenswerten und entwaffnend offenen Humor.

Somit zeigt "Der Tatortreiniger" auch explizit auf, wie liebenswert und originell TV-Formate aus deutschen Landen sein können.
In jeder Hinsicht ein Gewinner!

Übrigens habe ich mich irgendwie in die Titelmelodie verguckt verhört, die auch problemlos jeden italienischen Film aus den 70ern veredelt hätte.

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Vol. 5 erscheint voraussichtlich am 11.03.2016 bei Studio Hamburg auf Blu-ray und DVD:

hab mir gestern bei Prime mal fix die erste Staffel am Stück gegönnt - ich kannte ja schon ein paar Folgen (die ich mal zufällig im TV einschaltete), aber was mit dem TATORTREINIGER abgefeuert wird, ist ja insgesamt mal ein ganz großer Wurf. Schotty ist absolut liebenswert und hat Sitzfleisch ohne Ende. Mit wie viel Verständnis und Arschruhe der sich mit anderen Leuten befasst (die Oma in der Villa, die ewig nicht die Tür aufkriegt ), während er seinen Job erledigt, ist schon zum Brüllen. Die Serie ist mittelschwer göttlich und bisher kam mir keine Episode unter, die nicht herzhaft zum Lachen animierte (wie der bei dem Schriftsteller das Buch signiert: Thomas Mann! ).

gestern fix die zweite Staffel vom TATORTREINIGER durchgeschaut (überschaubare 5 Episoden). Es bleibt beim gewohnt tollen Stil (und ich bin ein wenig in die kleinen visuellen Spielereien vernaart, wenn der Abspann plötzlich rückwärts läuft oder das Tempo der Musik am Druck von Schottys Urinstrahl orientiert ist - herrlich ). Staffel 2 beinhaltet als Höhepunkt die gottgleiche Episode SCHOTTYS KAMPF - Aufräumen in der Privatsammlung von Jungnazis - ganz großes Kino!

So. Gestern dann mal fix die dritte Staffel weggesuchtet Die umfasst wieder nur 4 knapp 30 minütige Episoden und gibt recht tiefe Einblicke auf Schotty als Privatmensch frei. Und ich muss leider gestehen, dass mich diese Staffel überwiegend nicht wirklich überzeugt hat. Episode 1, "Fleischfresser" mit der gehbehinderten Veganerin ist noch gewohnt großartig. Episode 2, "Schweine", lässt Schotty dann mit einer alten Liebe zusammentreffen und zeigt sich bereits nachdenklich und durchwachsen. Die Lacher bleiben hier allerdings überwiegend auf der Strecke. Episode 3, "Carpe Diem", startet mit unfassbar guten Seitenhieben auf die deutsche Amtskultur - erinnert ein wenig auch an das Amt bei Asterix und Obelix gegen Caesar Ganz toll! Bis dann der Geist des Verstorbenen Schotty seine eigene Sterblichkeit vorführt und den Sinn des Lebens hinterfragt - da schlägt die Melancholie plötzlich extrem hohe Wellen. Muss ja mal sein, aber war mir persönlich etwas zu viel. Und zum Abschluss gibt es dann noch ein moralisches Dauerfeuer auf Schotty in "Ja, ich will", welches selbst den hartgesottenen Fachmann der SpuBe in die Knie zwingt und ihn zur Hochzeit nötigt... alles in einer Staffel war mir dann zu viel. Die moralischen Argumentationen der Veganerin am Anfang leiteten das schon ein, waren als Einzelstück aber noch erträglich. Nach zwei Stunden Laufzeit war ich dann aber irgendwie auch froh, dass es endlich vorbei ist.

ich gucke mich gerade fleißig durch die vierte Staffel. Hervorhebenswert bisher: Episode 3 - "Damit muss man rechnen". Eine Art Endzeitepisode, die sich mit den Vorbereitungen auf den Gesellschaftszusammenbruch auseinander setzt. Großes, ganz großes Kino Und die Musik ist großartig und würde besonders Herrn Santini den Zahn tropfen lassen