D 1976
AT: Fack (!) around the clock
R: Wolfgang Bellenbaum (als Johnny Wyder)
D: Jan Boven, Rainer Peents, Günther Notthoff, Gina Janssen, Tina Traven, Karin Lorson, Margarethe Kuske, Maria Domingues, Inga Werdenigg
Frank (Boven) betreibt ein kleines Reinigungsunternehmen, das für die Reinigung der Flure in einem großen Hochhaus in Berlin zuständig ist. Eigentlich hatte er die Firma mit seinem Kumpel Fred (Peents) gegründet, doch vor einem Jahr stieg Fred aus, nachdem er sich in die reiche Architektin Vicky (Lorson) verliebt hat. Seitdem lebt er in ihrem luxuriösen Haushalt und lässt sich von Vicky aushalten. Frank hingegen lebt in einem Wohnwagen auf einem Parkplatz und nutzt dort die anrufbare Telefonzelle als Büroanschluss. Seine Freundin Nana (Traven) betreibt in der Kantstraße einen Jeans-Shop.
Als Ersatz für Fred hat Frank den schwulen Joe angeheuert, der mit der Arbeit hadert. Denn Frank unterbricht gerne mal das Putzen, um in den Wohnungen gegen Extra-Obulus ("dadurch konnte ich die neue Bohnermaschine bar zahlen") kleine Extra-Arbeiten zu verrichten. Schließlich sind einige Frauen in einem so großen Haus tagsüber alleine zu Haus, während der Gatte Geld verdient und die freuen sich über männliche Aufmerksamkeit. Für Joe ist das eben nicht drin, und fremdgehen will er außerdem auch gar nicht.
Fred wird nach exakt einem Jahr trauter Zweisamkeit von Vicky rausgeschmissen, dann "man soll aufhören, wenn es am schönsten ist." Also fängt er wieder zu Putzen an.
"Komm rein, hier gibt's warmes Bier und kalte Würstchen."
Doch noch nur einen Tag später bereut Vicky den Rauswurf und macht sich auf die Suche nach Fred. Der hat unterdessen mit Frank einen Auftrag bei der Gräfin (Janssen) angenommen, ihren Pool auf Vordermann zu bringen, weil dort abends eine ihre besonderen Partys stattfinden soll. Anschließend kümmert sie sich ausführlich und gleichzeitig um Frank und Fred - und schwärmt danach im Telefonat mit ihrer Freundin Vicky von den Qualitäten der Putzmänner.
Als Vicky und Nana von den Nebeneinnahmen ihrer Männer erfahren, beschließen sie, die gehörnten Ehemänner zu informieren. Diese entschließen sich darauf, bestimmte Arbeitswerkzeuge von Frank und Fred unbrauchbar zu machen. Der gewaltige Hobbyringer Bautz (Notthoff) soll das übernehmen. Kann seine nicht minder gewaltige Frau (Kuske)
das verhindern?
Und Vicky hat zwischenzeitlich veranlasst, dass Frank und Fred statt des Hochhauses künftig einen Büro-Altbau zu reinigen haben. Doch ein paar Wohnungen gibt es da auch noch, und in einer davon wohnt Maria Domingues.
Gut, natürlich ist Herr Bellenbaum kein Radley Metzger und die Vydra-Filme aus jenen Jahren waren vielleicht von ausgefalleneren Ideen durchzogen. Aber EGHWSF zeigt sich als charmanter Vertreter deutscher Fleischfilmkunst mit humoristischem Einschlag und brauchbarer Musik, wie er nur in der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre entstehen konnte. Sehr bedauerlich, dass diese Art deutschen Kulturguts praktisch völlig verschwunden ist, denn schon allein als Zeitdokumente sind diese Filme kulturhistorisch wertvoll. Es gibt nicht nur anatomische Lehrstunden, sondern auch Blicke auf orangene Vorhänge, blaue Jeansröcke und grüne Teppiche, wir schreiben schließlich das Jahr 1976.
Stefan Rechmeier gibt den Film in seinem Lexikon als Produktion der "Continental Film" an, während die von mir gesehene Fassung im Vorspann, der ansonsten keinerlei Credits beinhaltet, den Film als Produktion der "BBB-Film" ausgibt.
Tina Traven hat offenbar nur diesen einen Film gedreht.
Inga Werdenigg
spielt die jüngste der Ehefrauen, die allerdings ihren Mann nicht betrogen hat. In einer wunderbaren Szene verführt sie ihren Mann, der dabei nichts unversucht lässt, keine Sekunde des Fußballspiels im Fernsehen zu verpassen! Diese Szene ist schon deshalb göttlich, weil der Gatte eine verblüffende Ähnlichkeit mit OLAF THON aufweist!
Vielleicht erbarmt sich ja Subkultur und rettet dieses Werk in die EDITION DEUTSCHE VITA. Bis dahin muss man sich damit behelfen, dass die Vollversion mal bei "Diamant Video" rauskam und wohl lange Zeit durchhalten muss, aber wir wissen ja: Diamonds are forever. Es scheinen aber noch weitere Szenen gedreht worden zu sein, wenn man sich das Cover eines Tabu-Super8-Loops anschaut, das man im Netz finden kann.
"Ich spiel am liebsten Dreilochbillard"
