Ein Toter hing im Netz - Fritz Böttger (1960)
Moderator: jogiwan
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Re: Ein Toter hing im Netz - Fritz Böttger
Sehr schön, lieber Sammler-Azubi
Ich gehe mit Konkurrenz sehr liebevoll um und Du bekommst von mir einen Kuß auf die Stirn. Ich weiß nämlich, wo Dein Haus wohnt
Den Film werde ich mir aber diesmal mal vor dem Kinomaterial besorgen
Ich spare...jedesmal wenn mich der O-Reflex überkommt, lege ich einen Cent beiseite. Kann mir mal jemand ne Million leihen
Ich gehe mit Konkurrenz sehr liebevoll um und Du bekommst von mir einen Kuß auf die Stirn. Ich weiß nämlich, wo Dein Haus wohnt
Den Film werde ich mir aber diesmal mal vor dem Kinomaterial besorgen
Ich spare...jedesmal wenn mich der O-Reflex überkommt, lege ich einen Cent beiseite. Kann mir mal jemand ne Million leihen
Re: Ein Toter hing im Netz - Fritz Böttger
Was für ein absolut dilettantisches kleines Filmchen, WUNDERBAR!!!
Soviel Spaß hatte ich lange nicht mehr, ich hatte einen sehr vergnüglichen, kurzweiligen Nachmittag, wer sich bei dem Kleinod hier nicht köstlich amüsiert, dem ist nicht zu helfen.
Die Damen allesamt herrlich anzuschauen, räkeln sich in sämtlichen lasziven Positionen, die bis Dato bekannt waren, tanzen ausgelassen und liefern sich den ein oder anderen Zickenkrieg, nebst Ringkampf, echt klasse!
Der Manager der Truppe muß sich wie im Himmel gefühlt haben, als er mit den ganzen Damen auf der Insel gestrandet ist, der Traum eines jeden Mannes, oder der Alptraum?
Die mutierten Spinnen, laden eher zum knuddeln ein, als das es einen gruseln würde und der Spinnenmanager....DAS muss man selbst gesehen haben, sonst glaubt mans e nicht!!
Ich sag nur, wer den Film noch nicht kennt, GUCKEN!!!
8/10
Soviel Spaß hatte ich lange nicht mehr, ich hatte einen sehr vergnüglichen, kurzweiligen Nachmittag, wer sich bei dem Kleinod hier nicht köstlich amüsiert, dem ist nicht zu helfen.
Die Damen allesamt herrlich anzuschauen, räkeln sich in sämtlichen lasziven Positionen, die bis Dato bekannt waren, tanzen ausgelassen und liefern sich den ein oder anderen Zickenkrieg, nebst Ringkampf, echt klasse!
Der Manager der Truppe muß sich wie im Himmel gefühlt haben, als er mit den ganzen Damen auf der Insel gestrandet ist, der Traum eines jeden Mannes, oder der Alptraum?
Die mutierten Spinnen, laden eher zum knuddeln ein, als das es einen gruseln würde und der Spinnenmanager....DAS muss man selbst gesehen haben, sonst glaubt mans e nicht!!
Ich sag nur, wer den Film noch nicht kennt, GUCKEN!!!
8/10
- sid.vicious
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Re: Ein Toter hing im Netz - Fritz Böttger
Alternativer Titel: Horrors of Spider Island
Produktionsland: Deutschland, Jugoslawien
Produktion: Gaston Hakim, Wolfgang Hartwig
Erscheinungsjahr:
Regie: Fritz Böttger
Drehbuch: Fritz Böttger (als Jamie Nolan) , Eldon Howard, Albert G. Miller
Kamera: Georg Krause
Schnitt: Heidi Genée
Spezialeffekte: Karl Hanoszek
Musik: Karl Bette, Tony Crombie, Willy Mattes
Länge: ca. 89 Min., 81 Min. (Deutschland)
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Alexander D'Arcy, Harald Maresch, Barbara Valentin, Helga Franck, Allen Turner, Helga Neuner, Temple Foster, Donna Ulsike, Norma Townes, Rainer Brandt
Eine Tanzgruppe und deren Manager stürzen mit dem Flugzeug über dem Meer ab. Sie können sich allerdings auf ein Schlauchboot retten (wie immer das auch möglich gewesen ist, bitte Nichts hinterfragen) und treiben auf offener See bis sie auf eine einsame Insel gelangen. Dort wird der Manager der Damen von einer Spinne gebissen und mutiert zu einem Spinnenwesen.
Das hört sich doch recht gut an, wenn man Trash offen gegenüber steht und Freude an schlechten Handlungsabläufen hat. Im Prinzip wird man diesbezüglich auch nicht enttäuscht. Schlechte Darsteller und ein vereinzelnd Kaugummiziehender Handlungsstrang. Es ist als große Preisfrage zu sehen, wie man das Werk von Fritz Böttger kategorisch bezeichnen soll. Exploitation, Krautploitation oder ein mit Pseudoerotik gepickte/r (s) C- Horror Movie? Jedenfalls lässt der Film so einiges an Subgenreeigenschaften anklingen.
Die Darstellerinnen agieren z.B. extrem überzogen und sehr untalentiert. Manche Tanzszenen, die eigentlich erotisch wirken sollen, wirken endlos dahin gezogen- wie eine Straße ins Nichts. Die kleinen Kampfeinlagen der Damen wirken hingegen schon belustigender. Die Dialoge die der Film bietet sind in die Kategorie „Selten dämlich“ einzuordnen. Dazu stolpert eine dralle oder soll ich sagen übergewichtige Barbara Valentin (Gott habe sie selig) durch das Bild.
Wenn man der Ansicht ist, der Film würde an Fahrt aufnehmen und es endlich richtig losgehen, dann verlässt dieser diese Hoffnungsspur wieder. Die sechs oder sieben guten Minuten beziehen sich auf die Maske des Spinnenwesens, sprich die des Managers der Tanzgruppe und die kurzen Auftritte der Spinne. Ein schönes B-Movie Ambiente, dass leider zu schnell in eine andere Richtung abdriftet. Allerdings reichen diese Momente um einen wirklich viel versprechenden Trailer zu füllen und den Film für Freaks des eher Ausgefallenen interessant zu machen. Schade, denn hier war wesentlich mehr drin.
Fazit: Trash und Exploitationfans können den ein oder anderen guten Moment in Böttgers Film erleben. Alle anderen die sich außerhalb dieser erlesenen Gemeinschaft bewegen, werden eher Momente der Qual erleiden.
6/10
Das hört sich doch recht gut an, wenn man Trash offen gegenüber steht und Freude an schlechten Handlungsabläufen hat. Im Prinzip wird man diesbezüglich auch nicht enttäuscht. Schlechte Darsteller und ein vereinzelnd Kaugummiziehender Handlungsstrang. Es ist als große Preisfrage zu sehen, wie man das Werk von Fritz Böttger kategorisch bezeichnen soll. Exploitation, Krautploitation oder ein mit Pseudoerotik gepickte/r (s) C- Horror Movie? Jedenfalls lässt der Film so einiges an Subgenreeigenschaften anklingen.
Die Darstellerinnen agieren z.B. extrem überzogen und sehr untalentiert. Manche Tanzszenen, die eigentlich erotisch wirken sollen, wirken endlos dahin gezogen- wie eine Straße ins Nichts. Die kleinen Kampfeinlagen der Damen wirken hingegen schon belustigender. Die Dialoge die der Film bietet sind in die Kategorie „Selten dämlich“ einzuordnen. Dazu stolpert eine dralle oder soll ich sagen übergewichtige Barbara Valentin (Gott habe sie selig) durch das Bild.
Wenn man der Ansicht ist, der Film würde an Fahrt aufnehmen und es endlich richtig losgehen, dann verlässt dieser diese Hoffnungsspur wieder. Die sechs oder sieben guten Minuten beziehen sich auf die Maske des Spinnenwesens, sprich die des Managers der Tanzgruppe und die kurzen Auftritte der Spinne. Ein schönes B-Movie Ambiente, dass leider zu schnell in eine andere Richtung abdriftet. Allerdings reichen diese Momente um einen wirklich viel versprechenden Trailer zu füllen und den Film für Freaks des eher Ausgefallenen interessant zu machen. Schade, denn hier war wesentlich mehr drin.
Fazit: Trash und Exploitationfans können den ein oder anderen guten Moment in Böttgers Film erleben. Alle anderen die sich außerhalb dieser erlesenen Gemeinschaft bewegen, werden eher Momente der Qual erleiden.
6/10
Re: Ein Toter hing im Netz - Fritz Böttger
Lustiger, weil herrlich naiver Horrorfilm aus deutschen Landen über eine Gruppe von Tanzmäuschen, die sich nach einem Flugzeugabsturz auf einer einsamen Insel gegen ein mutiertes Spinnenmonster erwehren müssen. Statt Panik und Todesangst steht aber eher Tanz, zwischenmenschliches Gezicke, Konkurrenzkampf und Modenschau am Programm und irgendwie hat man ständig das Gefühl, dass die Gesamtsituation gänzlich an den drallen Mädels vorbeigeht. Neben einer tollen Maske, ein bissl Stop-Motion-Geschmodder und viel züchtig-nackter Haut steht statt Spannung auch eher gepflegte Langeweile und große Gefühle am Programm. Zwischendrin wirds wirklich etwas öde, ehe das Drehbuch rasch wieder ein paar wundersame Dinge aus dem Ärmel zaubert, damit die ganze Sache harmonisch beendet werden kann. Das erste deutsche Liebesdrama mit Musik und Spinnenmonster und eigentlich herrlich schräg! Die DVD von Ostalgica wird einem mittlerweile ja auch nachgeschmissen - daher zugreifen!
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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Re: Ein Toter hing im Netz - Fritz Böttger
Tja...
erwähnenswert sind auf jeden Fall auch die haarsträubenden Anschlussfehler (Stichwort: Flugzeugabsturz), die gelungene Spinne (samt Faden) und mutierten Gary (leider zu wenig Screentime):
erwähnenswert sind auf jeden Fall auch die haarsträubenden Anschlussfehler (Stichwort: Flugzeugabsturz), die gelungene Spinne (samt Faden) und mutierten Gary (leider zu wenig Screentime):
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Re: Ein Toter hing im Netz - Fritz Böttger
Barbara Valentin & Rainer Brandt (signiert von Rainer Brandt)
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Re: Ein Toter hing im Netz - Fritz Böttger
„Diese verdammte Hitze! Man weiß ja gar nicht mehr, was man tut!“
Gegen Ende der 1950er kam der eine oder andere deutsche Produzent auf die Idee, dass es vielleicht eine gute Idee wäre, den Amis nachzueifern und kostengünstige Horrorfilmchen nach Vorbild der Drive-in-B-Movies zu produzieren – stand damit jedoch i.d.R. ziemlich allein auf weiter Flur. Eines der wenigen Zeugnisse dieses Unterfangens ist Regisseur Fritz Böttgers dritter (und letzter) Film, „Ein Toter hing im Netz“ aus dem Jahre 1960 – ein echtes Kuriosum, denn diese deutsch-jugoslawische Koproduktion erweckt darüber hinaus den Eindruck einer Proto-Sexploitation, setzt er doch weniger auf Horror und Grusel als vielmehr auf dralle Bienen in Bikinis…
Manager Gary Webster (Alexander D'Arcy) hat in New York ein Casting für Tänzerinnen anberaumt, die für eine Revue in Singapur benötigt werden. Es kommt indes weniger auf tänzerisches Talent als auf das äußere Erscheinungsbild der Damen an; je sexier und zeigefreudiger, desto besser. Die fesche Babs (Barbara Valentin, „Die Insel der blutigen Plantage“), die gar nicht erst wirklich zu tanzen braucht, komplettiert den Reigen der acht Mädels, die schließlich den Flug nach Singapur antreten. Doch das Flugzeug stürzt über der Südsee ab. Glücklicherweise kann man sich komplett inkl. Gary und seinem Assistenten erst in ein Schlauchboot und anschließend auf eine einsame Insel retten. Doch der paradiesische Schein trügt, denn in einer Hütte entdeckt man den titelgebenden Toten: Professor Green hängt leblos in einem riesigen Spinnennetz. Er hatte große Uranvorkommen entdeckt (was man schnell aus dem Fund eines Hammers schließt…) und fiel einer offenbar unter dem Einfluss von Radioaktivität mutierten Riesenspinne zum Opfer. Diese bleibt zunächst von den Gestrandeten unentdeckt, doch als sich Gary allein auf Erkundungstour begibt, wird er von ihr gebissen und verwandelt sich in eine Art Werwolf, der es auf die Hupfdohlen abgesehen hat…
„Heute Nacht wird getanzt, dass die Fetzen fliegen!“
Nein, ein unheimlicher Horrorfilm ist „Ein toter hing im Netz“ ganz sicher nicht. Dafür sieht die Riesenspinne zu drollig aus und treibt’s Alexander D'Arcy unter seiner Monstermaske und mit seinen Klauenhandschuhen nicht toll genug, beschränkt er sich doch aufs wenig spektakuläre Erwürgen einer der Damen. Dementsprechend hat er auch relativ wenig Leinwandpräsenz, denn viel lieber setzt Böttger seine Mädels in Szene, angefangenen beim schlüpfrigen Casting über ihr vergnügtes Baden in einer Lagune bis zum Tanzen in Dessous bzw. im Bikini. Dazwischen oder auch währenddessen flirten sie mit den beiden Assistenten des verblichenen Professors, die in einer Nussschale angeschippert kamen – einer von ihnen niemand Geringerer als Synchron-Legende Rainer Brandt! –, liefern sich untereinander einen Zickenkrieg oder gar einen handfesten Catfight und hinterlassen allgemein den Eindruck, als sei ihnen der Ernst der Lage alles andere als bewusst.
Lange Zeit besteht der Film dann auch nur noch aus dialogfreien Tanzszenen und Geknutsche mit den Männern. Zwar läuft der gute Gary bzw. das, was aus ihm geworden ist, gern oberkörperfrei herum, die Damen geben sich in dieser Hinsicht jedoch trotz allem züchtiger – wenngleich Überlieferungen zufolge Böttger tatsächlich entblößte weibliche Oberweiten gedreht haben soll, die der Zensur und der damaligen Prüderie zum Opfer fielen. Und selbst, wenn dem nicht so sein sollte, spürt man deutlich, dass Böttger gewollt hätte, hätte man ihn nur gelassen. Mit Sicherheit hätte das den Film ein wenig interessanter gemacht, denn in der vorliegenden Fassung ist er insbesondere aus heutiger Sicht nicht mehr (aber auch nicht weniger) als ein wahnsinnig trashiger und alberner Möchtegern-Nackedei-Film mit viel Leerlauf, kaum Horror (Achtung, Spoiler: Mutanten-Gary entledigt man sich kurzerhand, indem man ihn ins Moor treibt), dafür vielen Einblicken in die Unterwäsche- und Bikinimode der Saison und einem wildgewordenen Bläser-Score – vor allem aber Ausdruck damaligen prüden Zeitgeists, in dem bereits genau diese Mischung skandalträchtig anmutete sowie der niedliche, unbeholfene Versuch eines frühen deutschen Nachkriegshorrorfilmchens, der an US-Low-Budget-Reißer anzuknüpfen versuchte und diese in Sachen Naivität locker überbot.
Gegen Ende der 1950er kam der eine oder andere deutsche Produzent auf die Idee, dass es vielleicht eine gute Idee wäre, den Amis nachzueifern und kostengünstige Horrorfilmchen nach Vorbild der Drive-in-B-Movies zu produzieren – stand damit jedoch i.d.R. ziemlich allein auf weiter Flur. Eines der wenigen Zeugnisse dieses Unterfangens ist Regisseur Fritz Böttgers dritter (und letzter) Film, „Ein Toter hing im Netz“ aus dem Jahre 1960 – ein echtes Kuriosum, denn diese deutsch-jugoslawische Koproduktion erweckt darüber hinaus den Eindruck einer Proto-Sexploitation, setzt er doch weniger auf Horror und Grusel als vielmehr auf dralle Bienen in Bikinis…
Manager Gary Webster (Alexander D'Arcy) hat in New York ein Casting für Tänzerinnen anberaumt, die für eine Revue in Singapur benötigt werden. Es kommt indes weniger auf tänzerisches Talent als auf das äußere Erscheinungsbild der Damen an; je sexier und zeigefreudiger, desto besser. Die fesche Babs (Barbara Valentin, „Die Insel der blutigen Plantage“), die gar nicht erst wirklich zu tanzen braucht, komplettiert den Reigen der acht Mädels, die schließlich den Flug nach Singapur antreten. Doch das Flugzeug stürzt über der Südsee ab. Glücklicherweise kann man sich komplett inkl. Gary und seinem Assistenten erst in ein Schlauchboot und anschließend auf eine einsame Insel retten. Doch der paradiesische Schein trügt, denn in einer Hütte entdeckt man den titelgebenden Toten: Professor Green hängt leblos in einem riesigen Spinnennetz. Er hatte große Uranvorkommen entdeckt (was man schnell aus dem Fund eines Hammers schließt…) und fiel einer offenbar unter dem Einfluss von Radioaktivität mutierten Riesenspinne zum Opfer. Diese bleibt zunächst von den Gestrandeten unentdeckt, doch als sich Gary allein auf Erkundungstour begibt, wird er von ihr gebissen und verwandelt sich in eine Art Werwolf, der es auf die Hupfdohlen abgesehen hat…
„Heute Nacht wird getanzt, dass die Fetzen fliegen!“
Nein, ein unheimlicher Horrorfilm ist „Ein toter hing im Netz“ ganz sicher nicht. Dafür sieht die Riesenspinne zu drollig aus und treibt’s Alexander D'Arcy unter seiner Monstermaske und mit seinen Klauenhandschuhen nicht toll genug, beschränkt er sich doch aufs wenig spektakuläre Erwürgen einer der Damen. Dementsprechend hat er auch relativ wenig Leinwandpräsenz, denn viel lieber setzt Böttger seine Mädels in Szene, angefangenen beim schlüpfrigen Casting über ihr vergnügtes Baden in einer Lagune bis zum Tanzen in Dessous bzw. im Bikini. Dazwischen oder auch währenddessen flirten sie mit den beiden Assistenten des verblichenen Professors, die in einer Nussschale angeschippert kamen – einer von ihnen niemand Geringerer als Synchron-Legende Rainer Brandt! –, liefern sich untereinander einen Zickenkrieg oder gar einen handfesten Catfight und hinterlassen allgemein den Eindruck, als sei ihnen der Ernst der Lage alles andere als bewusst.
Lange Zeit besteht der Film dann auch nur noch aus dialogfreien Tanzszenen und Geknutsche mit den Männern. Zwar läuft der gute Gary bzw. das, was aus ihm geworden ist, gern oberkörperfrei herum, die Damen geben sich in dieser Hinsicht jedoch trotz allem züchtiger – wenngleich Überlieferungen zufolge Böttger tatsächlich entblößte weibliche Oberweiten gedreht haben soll, die der Zensur und der damaligen Prüderie zum Opfer fielen. Und selbst, wenn dem nicht so sein sollte, spürt man deutlich, dass Böttger gewollt hätte, hätte man ihn nur gelassen. Mit Sicherheit hätte das den Film ein wenig interessanter gemacht, denn in der vorliegenden Fassung ist er insbesondere aus heutiger Sicht nicht mehr (aber auch nicht weniger) als ein wahnsinnig trashiger und alberner Möchtegern-Nackedei-Film mit viel Leerlauf, kaum Horror (Achtung, Spoiler: Mutanten-Gary entledigt man sich kurzerhand, indem man ihn ins Moor treibt), dafür vielen Einblicken in die Unterwäsche- und Bikinimode der Saison und einem wildgewordenen Bläser-Score – vor allem aber Ausdruck damaligen prüden Zeitgeists, in dem bereits genau diese Mischung skandalträchtig anmutete sowie der niedliche, unbeholfene Versuch eines frühen deutschen Nachkriegshorrorfilmchens, der an US-Low-Budget-Reißer anzuknüpfen versuchte und diese in Sachen Naivität locker überbot.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Ein Toter hing im Netz - Fritz Böttger (1960)
erscheint am 26. Mai 2020 unter dem Titel "Horror of Spider Island" von Severin Films. Interessant ist auch der Audiokommentar von Prof. Stiglegger, der ggf. auch ein deutsches Release in Aussicht stellt.
quelle: https://severin-films.com/shop/spider-island-blu/severin-films.com hat geschrieben:
Produced in 1960 as BODY IN THE WEB, it became a notorious Adults Only feature throughout Europe (though banned in the UK). Three years later and sheared of its nudity, it was repackaged for American audiences as a brain-melting monster movie filled with stripper catfights, skimpy lingerie and radioactive arachnids. Alexander D’Arcy – whose Hollywood career ranged from Leo McCarey’s THE AWFUL TRUTH to Al Adamson’s BLOOD OF DRACULA’S CASTLE – and ‘The German Jayne Mansfield’ Barbara Valentin (BERLIN ALEXANDERPLATZ) star in “the ultimate exploitation movie” (PsychotronicReview.com), produced by Wolf C. Hartwig of BLOODY MOON and SCHOOLGIRL REPORT infamy. Severin Films is proud to present both the complete uncensored version – scanned from the Düsseldorf dupe negative – as well as the alternate U.S. release – scanned from a pristine low con print – now together for the first time.
Special Features:
Alternate US Release Version: IT’S HOT IN PARADISE
The History of Spider Island With Prof. Dr. Marcus Stiglegger
Audio Interview with Actor Alexander D’Arcy by Horror Historian David Del Valle
Alternate Clothed Scenes
Trailer
Revisable Artwork
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- fritzcarraldo
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Re: Ein Toter hing im Netz - Fritz Böttger (1960)
Das Monster ist nicht mobil
Ein Toter hing im Netz Monster machen mobil.
Metropolis Kino Hamburg.
Leider nicht 35mm. Digital.
Die vorgesehene Kopie kam zu spät.
Vor einiger Zeit aber schon mal auf 35mm gesehen.
Ein paar Tänzerinnen landen auf einer Insel.
Ihr Flugzeug stürzte ab, wobei man sagen muss, dass der dargestellte Absturz so heftig aussah (komplett brennend und steil herunter fallend), dass sie wirklich von Glück reden können. Puh. Durch Uran gibt es dort eine (!) mittelgroße Spinne, die nicht nur irgendwie niedlich aussieht, sondern nach dem Special Effects Aufbau auch offensichtlich kaputt ging, denn zumindest ein Bein bewegt sich immer zur falschen Seite. Diese eine Spinne, die ich meine, beißt den Manager der Tanztruppe, der sich vorher als der größte Mansplainer überhaupt hervorgetan hatte, und er verwandelt sich nicht in Spiderman, sondern in irgendwas.
Dabei hatte er ja sofort den Uranabbau erkannt, als er einen dafür typischen langstieligen Hammer (?) fand. Oder so.
Ab jetzt latscht er mord(s)lustig über die Insel. Ist aber auch mal lange weg, so dass man ihn auch schon mal vergisst. Irgendwann kommen zwei weitere Männer (u.a. Rainer Brandt) auf die Insel. Es wird wieder gemansplaint, dass die Schwarte kracht und ordentlich Party gemacht. Bis der Manager-Spinnen-Typ wieder auftaucht.
Irgendwie schöner BRD Monster Horror. Gab es ja nicht so oft. Muss man mitnehmen.
Ein Toter hing im Netz Monster machen mobil.
Metropolis Kino Hamburg.
Leider nicht 35mm. Digital.
Die vorgesehene Kopie kam zu spät.
Vor einiger Zeit aber schon mal auf 35mm gesehen.
Ein paar Tänzerinnen landen auf einer Insel.
Ihr Flugzeug stürzte ab, wobei man sagen muss, dass der dargestellte Absturz so heftig aussah (komplett brennend und steil herunter fallend), dass sie wirklich von Glück reden können. Puh. Durch Uran gibt es dort eine (!) mittelgroße Spinne, die nicht nur irgendwie niedlich aussieht, sondern nach dem Special Effects Aufbau auch offensichtlich kaputt ging, denn zumindest ein Bein bewegt sich immer zur falschen Seite. Diese eine Spinne, die ich meine, beißt den Manager der Tanztruppe, der sich vorher als der größte Mansplainer überhaupt hervorgetan hatte, und er verwandelt sich nicht in Spiderman, sondern in irgendwas.
Dabei hatte er ja sofort den Uranabbau erkannt, als er einen dafür typischen langstieligen Hammer (?) fand. Oder so.
Ab jetzt latscht er mord(s)lustig über die Insel. Ist aber auch mal lange weg, so dass man ihn auch schon mal vergisst. Irgendwann kommen zwei weitere Männer (u.a. Rainer Brandt) auf die Insel. Es wird wieder gemansplaint, dass die Schwarte kracht und ordentlich Party gemacht. Bis der Manager-Spinnen-Typ wieder auftaucht.
Irgendwie schöner BRD Monster Horror. Gab es ja nicht so oft. Muss man mitnehmen.
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)
https://www.latenight-der-fussball-talk.de
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)
https://www.latenight-der-fussball-talk.de
- karlAbundzu
- Beiträge: 9473
- Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
- Kontaktdaten:
Re: Ein Toter hing im Netz - Fritz Böttger (1960)
Eine Tanzgruppe wird gecastet, bei denen es weniger um die Tanzkünste geht, sondern mehr um die ästhetischen Qualitäten der Beine. Auf dem Weg nach Singapur stürzt die Maschine ab, und der Manager kann sich mit den Girls auf eine Insel retten. Auf der allerdings ein Toter im Netz hing, und ein Hammer mit langem Stiel (eindeutig Uranabbau!!) herum liegt.
Bald trifft Gary eine große Spinne, und zwar mit einer Kugel, wird jedoch auch gebissen und mutiert zum Spinnenmensch, jedenfalls im Gesicht.
Zum Glück kommt Rainer Brandt mit Kumpel, und die Party kann bis zur Rettung laufen...
Deutscher Horror Sleaze von 1960 mit dem Herz am rechten Fleck. An Horror ist nicht besonders viel, die Spinne ist eine knuffige Puppe, und der mutierte Mann ist eher ein Werwolf -Gesicht. Dafür lässt man sich beim Sleaze viel Zeit, aber auch sehr brav: viel Getanze, Geknutsche, auch nackte Haut.
Für mich ein schöner chilliger Einstieg ins Festival.
Bald trifft Gary eine große Spinne, und zwar mit einer Kugel, wird jedoch auch gebissen und mutiert zum Spinnenmensch, jedenfalls im Gesicht.
Zum Glück kommt Rainer Brandt mit Kumpel, und die Party kann bis zur Rettung laufen...
Deutscher Horror Sleaze von 1960 mit dem Herz am rechten Fleck. An Horror ist nicht besonders viel, die Spinne ist eine knuffige Puppe, und der mutierte Mann ist eher ein Werwolf -Gesicht. Dafür lässt man sich beim Sleaze viel Zeit, aber auch sehr brav: viel Getanze, Geknutsche, auch nackte Haut.
Für mich ein schöner chilliger Einstieg ins Festival.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.