Das Interview ist doch total lustig. "Ja, das sind jetzt Leute, die zum Klo gehen / vom Klo kommen ..." oder so sagt er doch auch. Herrlich.DrDjangoMD hat geschrieben:Ich habe die Turbine-DVD zwar nicht, aber ist das das selbe Interview, wo Kier in diesem Kaffeehaus sitzt und sich während des Abspanns darüber beschwert, dass der Interviewer überzogen hat? Da fand ich ihn nämlich auch ziemlich unsympathisch.buxtebrawler hat geschrieben:In seinem zehnminütigen Einzelinterview hat Udo Kier so gar keinen Bock, über den Film zu reden
In Tamsweg hat irgendwer zu mir gemeint, es sei schade, dass Udo Kier nicht auch gekommen ist, aber ich hab erwidert, so großartig er als Schauspieler auch ist (und als solcher ist er großartig), war mir doch die sympathisch-herzliche Atmosphäre die Leute wie Percy Hoven oder Erika verströmen zehnmal lieber als ein noch so großer Star.
Hexen bis aufs Blut gequält - Michael Armstrong/Adrian Hoven (1970)
Moderator: jogiwan
Re: Hexen bis aufs Blut gequält - Michael Armstrong/Adrian Hoven
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Re: Hexen bis aufs Blut gequält - Michael Armstrong/Adrian Hoven
Ich kann schon verstehen, wenn man Udo Kiers Auftreten überheblich und daher unsympathisch sieht, dennoch bin ich der Meinung das man exzentrische Originale wie Udo Kier oder beispielsweise Helmut Berger nicht mit bürgerlichen Moral oder Anstandsvorstellungen bewerten sollte, zumindest liegt mir das fern. Scheinbar hat die Chemie zwischen den Anwesenden einfach nicht gepasst und besonders zwischen den beiden Uwes. Mir ist so etwas um einiges lieber wie das ständige „Honig ums Maul schmieren“ wie bei einer Oscarverleihung. Ist zwar für uns ein wenig bitter, doch wenn „Hexen bis auf Blut gequält“ nunmal kein Film ist der ihn mit großem Stolz erfüllt, und er es daher nicht für nötig hält, für die Fans in jede Einstellung große Kunst zu interpretieren, muss man das hinnehmen. Doch betrachten wir es einmal von der anderen Seite: Udo Kier hatte weder Lust auf Fehlersuche noch auf Erklärungen das irgendein Spezial Effekt aus Leberkäse gemacht wurde, er nahm es quasi doch ernst und wollte die Bilder wirken lassen, besser gesagt sich nicht die Magie der Bilder zerstören lassen. Wer Udo Kier anders erleben will, muss sich nur mal das Interview im Bonusmaterial von Lars von Triers Geister ansehen. Sachlich und mit großem Stolz erfüllt an diesem Projekt beteiligt gewesen zu sein (obwohl er auch bei "Hexen bis aufs Blut gequält" - für seine ersten Gehversuche - nichts anderes behauptet).
Ich habe das Bonusmaterial zum Turbine Set schon länger nicht mehr gesehen und kann mich auch erinnern manche Passagen im Videokommentar etwas befremdlich empfunden zu haben, zumeist war es aber allemal erinnerungswürdiger, vielleicht auch wegen der kleinen Sticheleien und gekränkten Eitelkeiten, als das übliche PR Blabla.
Richtig daneben und verabscheuungswürdig war hingegen ein Statement des Produzenten, der während der Vergewaltigung im Film, verlauten lässt, das er in der Regel Probleme mit dem Begriff Vergewaltigung hat, denn wenn jemand 11 Jahre verheiratet sei, könne man nicht auf einmal von einer Vergewaltigung reden. Erst auf Nachfrage brachte er sein Statement mit dem Kachelmann Fall in Verbindung. Zu diesem Fall kann man geteilter Meinung sein, doch diese allgemeine Aussage geht ja mal gar nicht. Als im Zuge dieser Äußerungen das Wort Alice Schwarzer fällt, kommt mit dem Spruch „Die würde ich hier gerne als Hexe verbrennt sehen“ auch beim Kameramann Stimmung auf. Das fand ich wiederum weniger schlimm, da diese Äußerung mit dem Ärger über ihre unsäglichen Bildkolumnen relativiert wurde (zwischen den Zeilen zumindest). Und wenn man es nicht zu tiefsinnig und ernst sieht schon irgendwie lustig war.
Ich habe das Bonusmaterial zum Turbine Set schon länger nicht mehr gesehen und kann mich auch erinnern manche Passagen im Videokommentar etwas befremdlich empfunden zu haben, zumeist war es aber allemal erinnerungswürdiger, vielleicht auch wegen der kleinen Sticheleien und gekränkten Eitelkeiten, als das übliche PR Blabla.
Richtig daneben und verabscheuungswürdig war hingegen ein Statement des Produzenten, der während der Vergewaltigung im Film, verlauten lässt, das er in der Regel Probleme mit dem Begriff Vergewaltigung hat, denn wenn jemand 11 Jahre verheiratet sei, könne man nicht auf einmal von einer Vergewaltigung reden. Erst auf Nachfrage brachte er sein Statement mit dem Kachelmann Fall in Verbindung. Zu diesem Fall kann man geteilter Meinung sein, doch diese allgemeine Aussage geht ja mal gar nicht. Als im Zuge dieser Äußerungen das Wort Alice Schwarzer fällt, kommt mit dem Spruch „Die würde ich hier gerne als Hexe verbrennt sehen“ auch beim Kameramann Stimmung auf. Das fand ich wiederum weniger schlimm, da diese Äußerung mit dem Ärger über ihre unsäglichen Bildkolumnen relativiert wurde (zwischen den Zeilen zumindest). Und wenn man es nicht zu tiefsinnig und ernst sieht schon irgendwie lustig war.
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Re: Hexen bis aufs Blut gequält - Michael Armstrong/Adrian Hoven
Wort drauf!Adalmar hat geschrieben:Das Interview ist doch total lustig. "Ja, das sind jetzt Leute, die zum Klo gehen / vom Klo kommen ..." oder so sagt er doch auch. Herrlich.DrDjangoMD hat geschrieben:Ich habe die Turbine-DVD zwar nicht, aber ist das das selbe Interview, wo Kier in diesem Kaffeehaus sitzt und sich während des Abspanns darüber beschwert, dass der Interviewer überzogen hat? Da fand ich ihn nämlich auch ziemlich unsympathisch.buxtebrawler hat geschrieben:In seinem zehnminütigen Einzelinterview hat Udo Kier so gar keinen Bock, über den Film zu reden
In Tamsweg hat irgendwer zu mir gemeint, es sei schade, dass Udo Kier nicht auch gekommen ist, aber ich hab erwidert, so großartig er als Schauspieler auch ist (und als solcher ist er großartig), war mir doch die sympathisch-herzliche Atmosphäre die Leute wie Percy Hoven oder Erika verströmen zehnmal lieber als ein noch so großer Star.
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Re: Hexen bis aufs Blut gequält - Michael Armstrong/Adrian Hoven
Ergänzung zur Aufhebung der Beschlagnahme: http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=10280
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Hexen bis aufs Blut gequält - Michael Armstrong/Adrian Hoven
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Re: Hexen bis aufs Blut gequält - Michael Armstrong/Adrian Hoven
Quelle: http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=10833Hexen bis aufs Blut gequält - Beschluss des AG Tiergarten
Gründe für die Aufhebung der Beschlagnahme ergänzt
Wie wir im März berichten konnten, erreichte Turbine Medien die Aufhebung eines Beschlagnahmebeschlusses des deutschen Films Hexen bis aufs Blut gequält (1970) durch das AG Tiergarten. Wie das Label in ihrem Statement bekanntgab, reichte dieser Vorgang der BPjM jedoch noch nicht aus, um auch eine Listenstreichung beantragen zu können, da das Gericht nur einen formalen Grund angab und 2000 noch eine andere Beschlagnahme erlassen wurde.
Einige Tage später gab auch die BPjM eine Stellungsnahme zu dem Fall ab. Die Beschwerde von Turbine Medien bestand also weiterhin, damit der Tatbestand nach §131 StGB vom Gericht ausgeschlossen wird. Knappe vier Monate später ist eine Entscheidung gefallen und das AG Tiergarten hat den Tatbestand der Gewaltverherrlichung begründet ausgeschlossen. Einen Auszug aus dem Beschluss hat uns Turbine Medien freundlicherweise auch zur Verfügung gestellt:
... wegen Gewaltdarstellung wird der Beschwerde der Beschwerdeführerin insoweit abgeholfen, als der Beschluss des Amtsgerichts Tiergarten unter Beibehaltung des Tenors in der Begründung dahingehend ergänzt wird, dass neben den dort aufgeführten formalen Gründen für die Aufhebung der Beschlagnahme nach § 111 n Abs.1 Satz 1 StPO als materieller Grund auch benannt wird, dass der Inhalt des betroffenen Films "Mark of the Devil" (deutscher Alternativtitel: "Hexen bis aufs Blut gequält") nach heutigen Maßstäben nicht gegen § 131 StGB verstößt.
Somit gelang der Turbine Medien GmbH nach Texas Chainsaw Massacre 1 und Teil 2 ein weiterer Schritt im Bereich der Filmrehabilitation für einen Titel, der laut Turbine (Zitat: "Wir arbeiten nun an den Listenstreichungsanträgen, damit auch die Indizierung fallen kann.") nichts für schwache Nerven, aber dennoch legal ist.
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"Dressing well is a form of good manners." - Tom Ford
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Re: Hexen bis aufs Blut gequält - Michael Armstrong/Adrian Hoven
Theoretiker hat geschrieben:Quelle: http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=10833Hexen bis aufs Blut gequält - Beschluss des AG Tiergarten
Gründe für die Aufhebung der Beschlagnahme ergänzt
Wie wir im März berichten konnten, erreichte Turbine Medien die Aufhebung eines Beschlagnahmebeschlusses des deutschen Films Hexen bis aufs Blut gequält (1970) durch das AG Tiergarten. Wie das Label in ihrem Statement bekanntgab, reichte dieser Vorgang der BPjM jedoch noch nicht aus, um auch eine Listenstreichung beantragen zu können, da das Gericht nur einen formalen Grund angab und 2000 noch eine andere Beschlagnahme erlassen wurde.
Einige Tage später gab auch die BPjM eine Stellungsnahme zu dem Fall ab. Die Beschwerde von Turbine Medien bestand also weiterhin, damit der Tatbestand nach §131 StGB vom Gericht ausgeschlossen wird. Knappe vier Monate später ist eine Entscheidung gefallen und das AG Tiergarten hat den Tatbestand der Gewaltverherrlichung begründet ausgeschlossen. Einen Auszug aus dem Beschluss hat uns Turbine Medien freundlicherweise auch zur Verfügung gestellt:
... wegen Gewaltdarstellung wird der Beschwerde der Beschwerdeführerin insoweit abgeholfen, als der Beschluss des Amtsgerichts Tiergarten unter Beibehaltung des Tenors in der Begründung dahingehend ergänzt wird, dass neben den dort aufgeführten formalen Gründen für die Aufhebung der Beschlagnahme nach § 111 n Abs.1 Satz 1 StPO als materieller Grund auch benannt wird, dass der Inhalt des betroffenen Films "Mark of the Devil" (deutscher Alternativtitel: "Hexen bis aufs Blut gequält") nach heutigen Maßstäben nicht gegen § 131 StGB verstößt.
Somit gelang der Turbine Medien GmbH nach Texas Chainsaw Massacre 1 und Teil 2 ein weiterer Schritt im Bereich der Filmrehabilitation für einen Titel, der laut Turbine (Zitat: "Wir arbeiten nun an den Listenstreichungsanträgen, damit auch die Indizierung fallen kann.") nichts für schwache Nerven, aber dennoch legal ist.
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Re: Hexen bis aufs Blut gequält - Michael Armstrong/Adrian Hoven
jetzt auch mit dem Segen der FSK:
quelle: schnittberichte.comschnittberichte.com hat geschrieben: Hexen bis aufs Blut gequält hat seine FSK-Freigabe - Ungekürzte Fassung nach Listenstreichung freigegeben
Der deutsche Film Hexen bis aufs Blut gequält (1970) wurde 1982 indiziert und in den Jahren 2000 und 2005 beschlagnahmt. Wie wir im März 2016 berichten konnten, erreichte Turbine Medien die Aufhebung eines Beschlagnahmebeschlusses durch das AG Tiergarten. Wie das Label in ihrem Statement bekanntgab, reichte dieser Vorgang der BPjM jedoch noch nicht aus, um auch eine Listenstreichung beantragen zu können, da das Gericht nur einen formalen Grund angab und 2000 noch die andere Beschlagnahme erlassen wurde.
Einige Tage später gab auch die BPjM eine Stellungnahme zu dem Fall ab. Die Beschwerde von Turbine Medien bestand also weiterhin, damit der Tatbestand nach §131 StGB vom Gericht ausgeschlossen wird. Im Juli 2016 gab Turbine Media schließlich bekannt, dass eine Entscheidung gefallen ist und das AG Tiergarten den Tatbestand der Gewaltverherrlichung begründet ausgeschlossen hat.
Somit konnte die BPjM den Antrag auf Listenstreichung annehmen und entschied sich im Juli 2017 dazu, dass der Film aus heutiger Sicht nicht mehr jugendgefährdend ist. Nun legte Turbine Media ihn der FSK vor und erhielt für die ungekürzte Fassung "Keine Jugendfreigabe". Es ist somit nach den ersten beiden Texas Chainsaw Massacre-Teilen der dritte Film, der von Turbine komplett rehabilitiert wurde.
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Re: Hexen bis aufs Blut gequält - Michael Armstrong/Adrian Hoven
Nach langer Zeit (konkret, seitdem ich mir das damals das gerade erschienene Astro-Tape aus der Videothek ausgeliehen hatte) wiedergesehen und sehr positiv überrascht gewesen. Toller Film und weitaus vielschichtiger als der Titel vermuten lässt. Das Phänomen der Hexenverfolgung wird recht gut dargestellt. Klar, bei den Folterszenen mit ziemlich viel Exploitation-Gehalt - andererseits auch so unangenehm und brutal, dass sich - zumindest bei mir - Gottseidank auch kein Unterhaltungsfaktor einstellen kann. Auch die Interessen der Verfolger - sei es, um an das Eigentum anderer zu kommen; sei es, um die eigene sexuelle Gier zu stillen; sei es, um sich an den besser Gestellten zu rächen - sind zwar mit dem dicken Pinsel, aber auch recht differenziert gezeichnet. Hervorragend auch die Rolle Herbert Loms als Oberster Hexenjäger, die sehr ambivalent gestaltet ist (zunächst kommt er ja - wie übrigens auch Herbert Fux - gar als ein "Guter" rüber). Dazu fantastische Schauspieler, ein toller Soundtrack und eine teilweise überdurchschnittliche Kameraarbeit lassen mich den Daumen nach oben strecken.
Früher war mehr Lametta
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Re: Hexen bis aufs Blut gequält - Michael Armstrong/Adrian Hoven
schnittberichte.com hat geschrieben: Hexen bis aufs Blut gequält erscheint unzensiert mit FSK-Freigabe - Ehemals beschlagnahmter Film kommt im September im FuturePak
Der Folterstreifen Hexen bis aufs Blut gequält gehörte zu den Filmen, welche im Zuge der ungeschnittenen Veröffentlichung durch das Label Astro ihren Weg auf die Liste der beschlagnahmten Filme schafften. Im Februar 2016 erwirkte Turbine Medien die Aufhebung der Beschlagnahme nach §131 StGB und einige Monate später auch die Listenstreichung durch die Bundesprüfstelle. Darauf folgte dann die Neuprüfung bei der FSK und der Film erhielt in der ungeschnittenen Fassung die Einstufung "keine Jugendfreigabe".
Am 7. September 2018 wird Turbine die gequälten Hexen und auch erstmalig Uncut mit FSK-Freigabe auf Blu-ray veröffentlichen. Das Relase erfolgt im FuturePak innerhalb der Turbine Steel Collection. Neben dem Hauptfilm auf Blu-ray gibt es in der Edition auch noch eine Bonus-DVD. Das FuturePak wird dabei streng limitiert sein.
quelle: schnittberichte.com
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