Deliria-Italiano

Ich war noch niemals in New York
Originaltitel: Ich war noch niemals in New York

Herstellungsland: Deutschland / 2019

Regie: Philipp Stölzl

Darsteller: Heike Makatsch, Moritz Bleibtreu, Katharina Thalbach, Uwe Ochsenknecht, Pasquale Aleardi

Story:

Maria, die Mutter der mäßig erfolgreichen Moderatorin Lisa erleidet einen Unfall und findet sich mit Gedächtnisverlust im Krankenhaus wieder. Derart vom Ballast ihres vergangenen Lebens befreit büxt Maria kurzerhand aus um mit einem Schiff nach New York zu reisen. Als sich Lisa und ihr Stylist Fred auf ihre Fersen heftet, landet das Trio kurzerhand als blinde Passagiere auf einem Kreuzfahrtdampfer, wo die drei zur Arbeit eingeteilt werden. Während Maria unter den vielen Menschen aufblüht und sich Fred in einen Zauberer verliebt, nutzt auch Lisa die Zwangspause um ihre bisheriges Leben und Karriere zu überdenken und verliebt sich ebenfalls in den denkbar ungeeignetsten Mann, den ihr das Schicksal bieten kann…

Sympathisch-unterhaltsames Jukebox-Muscial mit den Songs von Udo Jürgens und vielen bekannten Gesichtern in einer für den Musical-Markt zugeschnittenen Story über Selbstfindung und Liebe in allen Varianten, der vor allem mit seinem artifiziellen Look überzeugen kann. Hier ist alles quietschbunt im Mid-Century-Modern-Stil der Fünfziger und Sechziger und dennoch wirkt „Ich war noch niemals in New York“ niemals altbacken und brav, sondern auf nette Weise einfach ziemlich retro-esk. Die Geschichte gewinnt ja keinen Blumentopf und ist vor allem zu Beginn etwas ruppig erzählt, aber ist man erst einmal drinnen, wird jegliches Klischee und auch jegliche Erwartung erfüllt. Mit viel Mut zum Kitsch und sonderbar anmutenden Besetzungs-Coups wird hier ein spaßiges Unterhaltungsfeuerwerk gezündet, bei dem die Zeit flott vergeht und das angepeilte Zielpublikum auch bestens bedient. Gestern hat diese Art von Realitätsflucht ohne Mindestabstand und Mund-Nasen-Schutz auch perfekt gepasst und ich wurde 130 Minuten bestens unterhalten und hinterher herzerwärmt und beschwingt in die gestrige Vollmondnacht entlassen.

An einem verregneten SonnTag-nachmittag hatte ich dieses quietschbunte Filmvergnügen auch letztens eingeworfen & sofort erstrahlte das Wohnzimmer in sommerlichen Glanz.
Ach: wem da nicht nach 5 Minuten zum mitsingen ist, der ist doch Tot...TOT
Die Geschichte ich natürlich völlig überdreht, aber die Hauptdarsteller_innen Heike Makatsch (süß wie vor 20 Jahren) , Moritz Bleibtreu & Katharina Thalbach rocken das einfach.
Und Udo Jürgens Klassiker in neuem Gewandt, teilweise auch mit anderem Text, aber immer wieder treffsicher zur jeweiligen Szene machen einfach nur Spaß. Vielleicht ist der Film mit über 2 Stunden etwas, aber nur etwas lang, ansonsten ein lustiges, kurzweiliges Filmvergnügen