Leberkäsjunkie - Ed Herzog (2019)

Moderator: jogiwan

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Maulwurf
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Leberkäsjunkie - Ed Herzog (2019)

Beitrag von Maulwurf »

Leberkäsjunkie
Deutschland 2019
Regie: Ed Herzog
Sebastian Bezzel, Simon Schwarz, Lisa Maria Potthoff, Enzi Fuchs, Eisi Gulp, Gerhard Wittmann, Eva Mattes, Anica Dobra, Stephan Zinner, Daniel Christensen, Max Schmidt, Sigi Zimmerschied


Leberkäsjunkie.jpg
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Bei der Mooshammerin hat es gebrannt, und im Haus wird eine Leiche gefunden. Das kann nur ein Mord sein, und der Täter kann nur der örtliche Schwarze Buengo sein, weil der mit der Toten ein Verhältnis hatte. Also wie sie noch gelebt hat natürlich. Nun ist der Buengo aber die Hoffnung des örtlichen Fußballvereins, also gewissermaßen der Fuß Gottes, und sowieso viel zu verpeilt um einen Mord zu begehen, also muss der Eberhofer Franz seine kleinen grauen Zellen anstrengen. Müsste er zumindest, aber andere Dinge sind viel wichtiger: Dass er seinen kleinen Sohn Pauli für eine Woche mitnehmen muss, weil die Susi für eine Prüfung paukt. Dass seine Cholesterinwerte erschreckend hoch sind, er die Fitness eines 70-jährigen hat, und Diät zu halten hat! Dass die Mooshammerin jetzt bei ihm zuhause eingezogen ist. Und dass der Vater sich verliebt hat. In eine Mordverdächtige …!

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Man muss dem Team um Ed Herzog ja zugute halten, dass sie sehr darauf achten, dass sich die Serie nicht in Endloswiederholungen zu Tode läuft. Meine Frau meinte nach LEBERKÄSJUNKIE, dass sie es schade finde, dass dieses Mal keine Party im Wirtshaus stattfand. Ja, sicher schade, aber nach den ersten drei Teilen kam an dieser Stelle bereits immer weniger, womit der Effekt der Endloswiederholung vermieden wird.
Auf der anderen Seite finde ich persönlich es schade, dass die Krimihandlungen immer mehr in den Hintergrund rücken, und die Serie immer mehr zur Nummernrevue eines niederbayerischen Slapstickhumors verkommt. SCHWEINSKOPF AL DENTE, und das ist eine rein persönliche Meinung, war der bislang stärkste Teil der Serie, gerade weil der Krimi im Film so stark und spannend war. Was sich aber im SAUERKRAUTKOMA bereits gezeigt hat und im LEBERKÄSJUNKIE fortgeführt wird, ist, dass die Handlung an sich kaum noch wichtig ist, sondern die Erlebnisse rund um die Beziehung vom Eberhofer Franz im Vordergrund sind. Nur kommen wir damit dann irgendwann in die Richtung einer x-beliebigen bayerischen Fernsehserie, und der Unterschied zu ZWEI AM GROSSEN SEE ist dann nur noch, dass der Humoranteil höher und vor allem derber ist.

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Man merkt schon, der LEBERKÄSJUNKIE hat mich nicht so richtig glücklich gemacht. Der Flötzinger Ignaz und der Simmerl haben zunehmend weniger Screentime (und werden gleichzeitig immer mehr zu Abziehbildern ohne richtigen Charakter), dafür kommt mit der Liebesgeschichte vom Vater eine weitere Nebenhandlung ins Spiel, von der ich mir nicht sicher bin, ob sie die Serie wirklich weiterbringt. Die Fitness vom Eberhofer hat einige wirklich komische Szenen im Gepäck, Eva Mattes spielt die Mooshammerin mit Hingabe und voller Bos- und Wildheit, und die beiden Auftritte von Klaus Augenthaler(!) sind einfach nur herzallerliebst.

Aber insgesamt fehlt ein wenig das Fleisch zum Unterfüttern der Soap-Opera. Besser als das sehr durchwachsene SAUERKRAUTKOMA punkt der LEBERKÄSJUNKIE durch ein hohes Tempo.
Aber so richtig glücklich macht die soundsovielte Leberkässemmel irgendwann einfach nicht mehr. Es fehlt ein wenig der würzige Senf …

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6/10
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
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buxtebrawler
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Re: Leberkäsjunkie - Ed Herzog (2019)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich heute bei Constantin Film noch einmal innerhalb der "Die Eberhofer Neiner Gaudi"-9-Blu-ray- bzw. -9-DVD-Box:

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Beinhaltet:
Rehragout-Rendezvous
Guglhupfgeschwader
Kaiserschmarrndrama
Leberkäsjunkie
Sauerkrautkoma
Griessnockerlaffäre
Schweinskopf Al Dente
Winerkartoffelknödel
Dampfnudelblues

Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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