Liebe ist kälter als der Tod - Rainer W. Fassbinder (1969)

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jogiwan
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Liebe ist kälter als der Tod - Rainer W. Fassbinder (1969)

Beitrag von jogiwan »

Liebe ist kälter als der Tod

Bild

Originaltitel: Liebe - Kälter als der Tod

Herstellungsland: Deutschland / 1969

Regie: Rainer Werner Fassbinder

Darsteller: Rainer Werner Fassbinder, Ulli Lommel, Hanna Schygulla, Katrin Schaake

Story:

Franz ist in die Maschen eines Syndikats geraten. Während man ihn gefangenhält, entwickelt sich zwischen ihm und Bruno, scheinbar ein Mitgefangener, eine Freundschaft. Bruno allerdings ist vom Syndikat beauftragt worden, Franz "arbeitswilliger" zu machen. Nach seiner Freilassung kehrt Franz zu seiner Freundin Joanna zurück, die als Prostituierte Geld für beide verdient. Bruno besucht ihn, drängt sich zwischen ihn und Joanna. Franz entscheidet sich - im Zwang eines merkwürdigen Ehrenkodex - für Bruno, der versucht, ihn durch gemeinsame Überfälle an sich und das Syndikat zu binden. Die Gewissenlosigkeit, mit der Bruno seinen Weg verfolgt, seine Morde, werden Joanna unheimlich. Um Franz vor Schlimmerem zu bewahren, verrät sie ihren nächsten Überfall der Polizei.
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jogiwan
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Re: Liebe ist kälter als der Tod - Rainer W. Fassbinder (1969)

Beitrag von jogiwan »

„Liebe ist kälter als der Tod“, der erste Langfilm von Rainer Werner Fassbinder ist eine Theater-hafte Hommage an den amerikanischen Gangsterfilm, dessen Schauplatz hier kurzerhand in die Münchner Vorstadt verlegt wird. Der grobschlächtige Franz soll für ein namenloses Syndikat arbeiten, doch als sich dieser ziert, wird ein weiterer Gangster namens Bruno auf ihn angesetzt, für den er freundschaftliche Sympathien und vielleicht mehr empfindet. Es kommt in weiterer Folge zu einer ungesunden Dreiecksbeziehung, in der Bruno mit besonders gewissenlosem Auftreten immer mehr zwischen Franz und seiner Freundin Joanna drängt, die als Prostituierte das Geld für alle verdient. Statt Action und Suspense geht es Fassbinder aber mehr um zwischenmenschliche Beziehungen von Personen am Rande der Gesellschaft, mit denen es das Leben nicht gut gemeint hat und die karge Ausstattung und langen Einstellungen versinnbildlichen die verlorenen Gefühlswelten und Ausweglosigkeit ihrer Situation auf perfekte Weise. Zwar ist „Lieber ist kälter als der Tod“ durchaus anzumerken, dass sein Macher und Figuren vom Theater stammen und das Ergebnis zweifelsfrei kein Unterhaltungsfilm, aber der Streifen ist trotz reduzierter Handlung, unkonventioneller Inszenierung und unausgesprochener Worte überraschend vielschichtig, gut zu gucken und macht Lust auf die weiteren Werke des deutschen Regisseurs, der in seinem kurzen Leben wohl auch kein einfacher war.
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