Nicht mein Tag - Peter Thorwarth
Moderator: jogiwan
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Nicht mein Tag - Peter Thorwarth
D 2013
D: Axel Stein, Moritz Bleibtreu, Jasmin Gerat, Anna Maria Mühe, Ralf Richter
Der biedere Bankberater Till Reiners (Axel Stein) hat mal wieder keinen guten Tag. Er ist gelangweilt. Von seinem Job, seinem kleinstädtischen Leben und von sich selbst. Und er ist frustriert von seiner Ehe mit Miriam (Anna Maria Mühe), die irgendwo zwischen Alltagstrott und Windelwechseln ihr Feuer verloren hat. Soll das wirklich schon alles gewesen sein, was das Leben ihm zu bieten hat? Doch dann kommt plötzlich alles ganz anders. Denn eines Tages überfällt Gelegenheitsgangster Nappo (Moritz Bleibtreu) Tills Bank – und nimmt ihn als Geisel.
Dadurch wird eine wahnwitzige Kette von unvorhergesehenen Ereignissen in Gang gesetzt, die Tills und Nappos Leben in nur 48 Stunden kräftig durcheinander wirbelt. Denn wie sich bald herausstellt, steckt in dem vermeintlichen Spießer Till weit mehr, als Nappo jemals ahnen konnte. Der Rest ist die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft und des schlimmsten Tages aller Zeiten ...
(http://www.film-zeit.de/Film/23589/NICH ... AG/Inhalt/)
"Nicht mein Tag" hat mir durchaus gefallen, die "Unna-Trilogie" lag mir aber doch näher am Herzen. So manchen Handlungsschlenker hätt's wohl nicht gebraucht, und so richtig überzeugend ist die Verwandlung Tills auch nicht. Als solide Unterhaltung taugt er aber allemal, und von Axel Stein war ich schon deshalb positiv überrascht, weil ich ihm nun nichts zugetraut hätte. Moritz Bleibtreu hat mal schon mal in besseren Rollen gesehen, aber hat er nicht sogar im Bushido-Film mitgemacht? Jasmin Gerat, das ehemalige "Bravo-TV"-Girlie, beweist nicht nur geografische Kenntnisse (Holland? Das ist ja wie dableiben, nur mit wegfahren. Das ist ja wie Osten, bloß Westen), sondern auch Körpereinsatz, wie man es von einer abgetakelten Schlampe erwarten darf (Was hat die Gerat eigentlich die ganzen Jahre gemacht?). Nett die kleine Rolle von Ralf Richter, noch netter das Cameo von Christian Kahrmann als Mark Kampmann, und Til Schweiger erträgt man auch noch.
My conscience is clear
(Fred Olen Ray)
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Re: Nicht mein Tag - Peter Thorwarth
Über Moritz Bleibtreu habe ich mich neulich erst mit Karlschi unterhalten.
Tendenz bei usn beiden war: Eigentlich ein sehr interessanter und talentierter Schauspieler, der allerdings zu oft und inflationär die immer gleichen Rollen spielt und den man darum - zumindest in diesen Rollen - echt nicht mehr sehen kann. Der sollte man schnellstens aus diesem Rollenkorsett ausbrechen und was überraschendes machen (okay, er als Goebbels WAR überraschend, habe den Film dazu aber leider noch nicht gesehen) - nicht wieder zum 1.000ten Mal so jemanden wie den Nappo spielen.
Tendenz bei usn beiden war: Eigentlich ein sehr interessanter und talentierter Schauspieler, der allerdings zu oft und inflationär die immer gleichen Rollen spielt und den man darum - zumindest in diesen Rollen - echt nicht mehr sehen kann. Der sollte man schnellstens aus diesem Rollenkorsett ausbrechen und was überraschendes machen (okay, er als Goebbels WAR überraschend, habe den Film dazu aber leider noch nicht gesehen) - nicht wieder zum 1.000ten Mal so jemanden wie den Nappo spielen.
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Re: Nicht mein Tag - Peter Thorwarth
Jeder, der in dieser Bushido-Scheiße mitgespielt hat, ist verbrannt und wird von mir in allem, was danach kam, boykottiert.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Nicht mein Tag - Peter Thorwarth
Auch Karel Gott?!?!?buxtebrawler hat geschrieben:Jeder, der in dieser Bushido-Scheiße mitgespielt hat, ist verbrannt und wird von mir in allem, was danach kam, boykottiert.
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Re: Nicht mein Tag - Peter Thorwarth
Schweren Herzens, jaArkadin hat geschrieben:Auch Karel Gott?!?!?
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Nicht mein Tag - Peter Thorwarth
Ich wäre von selber nie da reingegangen, wurde aber von einer Freundin gefragt und hatte überraschend viel Spaß an dieser flotten, wenn auch in einigen Punkten etwas stereotypen Actionkomödie. Auch wenn die Charaktere so ihre Klischees aufwiesen und Moritz Bleibtreu eher seine Routine runterspielt. Vor allem Axel Stein kann durchaus als ernstzunehmender Darsteller durchgehen.
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Re: Nicht mein Tag - Peter Thorwarth
Nachdem ich meinen Boykott einige Jahre aufrechterhalten habe...:buxtebrawler hat geschrieben:Jeder, der in dieser Bushido-Scheiße mitgespielt hat, ist verbrannt und wird von mir in allem, was danach kam, boykottiert.
„Ich sag dir, was das für'n Projekt ist: 'n Fickprojekt!“
Nachdem der Regisseur der aus „Bang Boom Bang – Ein Todsicheres Ding“, „Was nicht passt, wird passend gemacht“ und „Goldene Zeiten“ bestehenden Unna-Trilogie Peter Thorwarth sich eine rund achtjährige Auszeit gegönnt hatte, adaptierte er für seine 2014 erschienene Buddy-/Action-/Road-Movie-Komödie „Nicht mein Tag“ den gleichnamigen Roman des „Stromberg“-Autors Ralf Husmann.
Familienvater Till Reiners (Axel Stein, „Feuer, Eis & Dosenbier“) langweilt sich im Ruhrgebiet in seinem Job als Bankangestellter und in der Ehe mit seiner Frau Miriam (Anna Maria Mühe, „Novemberkind“), die glaubt, an ihr sei eine Taschendesignerin verloren gegangen. Doch als Gangster Nappo (Moritz Bleibtreu, „Lammbock – Alles in Handarbeit“) die Bank überfällt, weil er Geld für ein neues Auto und einen Urlaub mit seiner Nadine (Jasmin Gerat, „Mädchen Mädchen 2 - Loft oder Liebe“) braucht, wird Tills Leben auf den Kopf gestellt. Nappo nimmt ihn als Geisel und flieht vor der Exekutive. Nachdem er Till wieder freigelassen hat, glaubt dieser, dass seine Frau ihn betrüge und begleitet seinen ehemaligen Entführer nach Amsterdam, wo ein „Geschäfts abgewickelt“ werden soll. Die Polizei wiederum ist davon überzeugt, er mache gemeinsame Sache mit Nappo. Till, der glaubt, nichts mehr zu verlieren zu haben, sieht sich nach einer wilden Nacht in Amsterdam tatsächlich in einen weiteren, diesmal blutigen Banküberfall verwickelt…
Dieses Bild präsentiert der Prolog dem Publikum, den Till aus dem Off kommentiert und damit eine ausgedehnte Rückblende einleitet, die die Vorgeschichte erzählt und erst zum Finale endet. Obwohl die Handlungszeit lediglich 72 Stunden beträgt, legt „Nicht mein Tag“ ein beträchtliches Tempo vor. Gangster-Romantik vermischt sich mit klassischen Buddy-Motiven in Bezug auf ungleichbare Duos, das ungewollt aneinandergeschweißt wurde. Turbulent und überraschungsreich gerät man an die Falschen, liefert sich Verfolgungsjagden und findet sich in Actionszenen wieder. Die irrsten Momente liefert die Grachtenstadt Amsterdam, wo sich Thorwarth ein gutes Stück weit seines Ruhrpott-Sujets entledigen kann und man einen sich selbstironisch spielenden Til Schweiger beim Puffbesuch antrifft. Grandios die Sequenz des wie auf einem Drogentrip unter Alkoholeinfluss extrem auf die Kacke hauenden Tills, die in subjektiver Point-of-View-Perspektive gedreht wurde und Erinnerungen an den The-Prodigy-Videoclip zu „Smack My Bitch Up“ wachwerden lässt.
Der Humor funktioniert, wenngleich immer mal wieder recht tief in die Klischeekiste gegriffen wird – bei einer Komödie jedoch verzeihbar und einen Teil der Komik ausmachend. Jasmin Gerat ist als ein solches Abziehbild einer Pott-Prolette nicht nur für einige bemerkenswerte Dialoge und das damit verbundene Amüsement gut, sondern bringt, wie auch Nele Kiper als Ina, einen Schuss Erotik ein. Wer auf Männer steht, dürfte seine Freude am entmoppelten Stein und verwegenen Bleibtreu haben. Tom Gerhardts („Voll normaaal“) Stimme tönt als Running Gag aus dem Navigationsgerät, Mark Kampmann (Christian Kahrmann) aus der Unna-Trilogie taucht auch in „Nicht mein Tag“ auf, Nappo hat für seinen Ford Mustang offenbar das Nummernschild aus „Bang Boom Bang“ geerbt und Ralf Richter ist als Schrottplatzbetreiber auch mit von der Partie. Als Freund Thorwarths vorausgegangener Filme fühlt man sich also schnell heimisch.
Die Kölner Band Cowboys on Dope tritt als „Hardrock-Legende Donar“ im Film auf und persifliert damit alternde Rockstars, steuerte darüber hinaus aber auch einen Großteil des Soundtracks bei. Das Titelstück hingegen stammt vom Berliner Hip-Hopper Sido. Letztlich steuert „Nicht mein Tag“ auf ein dick aufgetragenes Happy End zu, das es in der (mir unbekannten) Romanvorlage Husmanns in dieser Form eventuell nicht gab. Thorwarth bleibt dem komödiantischen Aspekt des Stoffs weitaus stärker verpflichtet als der ihm innewohnenden Tragik. Nichtsdestotrotz illustriert sein Film auf extrem überzeichnete (und damit amüsante) Weise den schmalen Grat zwischen bürgerlicher Existenz und dem gewaltsamen, radikalen Ausbruch aus ihr, der mit Blut, Schweiß, Tränen und Kollateralschäden einhergeht. Und damit rockt dieser Film!
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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