Tatort / Polizeiruf 110 - Kritiken und Diskussionen

Moderator: jogiwan

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Re: Tatort / Polizeiruf 110 - Kritiken und Diskussionen

Beitrag von buxtebrawler »

Tatort: Was ihr nicht seht

„Das ergibt alles überhaupt keinen Sinn.“

Der bereits 16. Fall des Dresdner „Tatort“-Ermittlungsteams aus Karin Gorniak (Karin Hanczewski), Leonie Winkler (Cornelia Gröschel) und Peter Michael Schnabel (Martin Brambach) – wobei es für Winkler „erst“ der zehnte ist, Glückwunsch zum Jubiläum! – ist zugleich das Regiedebüt Lisa Stahls („Alle Tage meines Lebens“) innerhalb der öffentlich-rechtlichen Krimireihe. Zusammen mit Peter Dommaschk und Ralf Leuther verfasste sie auch das Drehbuch der am 5. November 2023 erstausgestrahlten Episode.

„Ich hab‘ Scheiße gebaut!“

Sarah Monet (Deniz Orta, „Dogs of Berlin“) erwacht nach einer harten Partynacht – und findet ihren Freund leblos neben ihr vor: Erstochen. Sarah fehlt die Erinnerung daran, was genau passiert ist. Hat sie ihn auf dem Gewissen? Für die Polizei ist sie erst einmal tatverdächtig, was Kommissarin Winkler in Gewissensnöte bringt, denn Sarah ist eine alte Freundin. Für ihren Vorgesetzten Schnabel ist sie damit nicht mehr geeignet, unbefangen in diesem Fall zu ermitteln, weshalb er sie abzieht. Damit ist Kommissarin Gorniak auf sich allein gestellt, obwohl der Fall zu etwas noch Größerem heranwächst: Es geht um K.O.-Tropfen und Vergewaltigung…

„Gorniak, Winkler: Meine besten Männer!“

Nach einem blutverschmierten Prolog erhält man, wie in halbwegs realistischer Polizeiarbeit verpflichteten „Tatort“-Episoden nicht unüblich, Einblicke in die Spurensicherung und die erkennungsdienstliche Behandlung, bevor Winkler sich der Verdächtigen Sarah widmet und dabei wenig souverän Privates mit ihrem Dienst vermischt. Die Quittung folgt auf dem Fuße, indirekt und ungewollt verhilft sie Sarah zur Flucht. Nach ungefähr der Hälfte der Laufzeit scheint jedoch klar, dass Sarah unverdächtig ist und ein Serientäter sein Unwesen treibt. Bis zu dieser Erkenntnis begleitet man die kantigen, klischeearmen Figuren auf ausgesprochen spannende Weise und lernt auch den Toten auf nicht immer für ihn vorteilhafte Weise posthum kennen. Im Anschluss setzen Stahl und Ihr Team verstärkt auf eine düstere, unbehagliche Atmosphäre während der Jagd auf ein Phantom. Die Felder K.O.-Tropfen und Vergewaltigung gehen nun mit Home-Invasion-Motiven einher.

Ein früheres Opfer macht durch seine Verzweiflung deutlich, was derartige Verbrechen für eine Frau bedeuten, ohne dass die Handlung zu moralisierenden Litaneien ansetzen würden. Die Stimmung des Films, die eingefangenen Emotionen und die beeindruckenden, eindringlichen Bilder machen eine dialoglastigere Ausarbeitung überflüssig. Vielmehr arbeitet man mit kurzen Flashbacks, Zeitlupen, sphärischer und diffus enervierender musikalischer Untermalung. Im letzten Drittel bekommt man den maskierten Täter in Aktion zu sehen, womit dieser „Tatort“ seinen unheimlichen Höhepunkt erhält. Auf das Finale mit Schusswaffeneinsatz folgt eine wahrlich fiese epilogische Wendung, die zwischenzeitlich sicher Geglaubtes ad absurdum führt bzw. böse Vorahnungen bestätigt.

Der Dresdner „Tatort“ hat zu alter Stärke zurückgefunden, wie auch „Was ihr nicht seht“ eindrucksvoll beweist. Handlung, Dramaturgie, Kameraarbeit und Schauspiel stützen und befeuern sich gegenseitig, sodass es höchstens am nicht immer 100%ig nachvollziehbaren Verhalten der Beamt(inn)en etwas zu bekritteln gäbe. Trotz des einen oder anderen gewohnt flapsigen Spruchs Schnabels ein bitterernster Fall, der der einen oder anderen Zuschauerin bzw. dem einen oder anderen Zuschauer eine unruhigere Sonntagnacht als erwartet bereitet haben dürfte.

Mit Jakob Klasen (Timur Işık, „5 Seasons – Eine Reise“) wird übrigens ein neuer, junger Staatsanwalt eingeführt. Inwieweit dieser in zukünftigen Episoden eine größere Rolle spielen wird, wird sich zeigen.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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karlAbundzu
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Re: Tatort / Polizeiruf 110 - Kritiken und Diskussionen

Beitrag von karlAbundzu »

Tatort Dresden: Was ihr nicht seht
OK, Bux kam mir zuvor, und ich unterschreibe das so.
Ich würde noch Deniz Ortas großartiges Spiel erwähnen.
Spannender Tatort.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Tatort / Polizeiruf 110 - Kritiken und Diskussionen

Beitrag von karlAbundzu »

Polizeiruf Cottbus: Cottbus kopflos
Karneval in Cottbus. Die ganze Stadt bereitet sich darauf vor, selbst Ermittlerin Luschke ist in höchsten Vorbereitungen in ihrer Tanztruppe. Leider brennt ein Studio, indem ein Künstler einen Motivwagen vorbereitet inklusive Künstler ab. Da der Tote einen polnischen Pass hat übernimmt Kommissar Vincent Ross.
Und Cottbus erscheint wie ein Dorf, jeder kennt jeden und hat im guten wie im schlechten miteinander zu tun.
Ich war zu Beginn ein wenig verwirrt, da ich beide Ermittler kannte und dachte, das die schon zusammen ermittelten, aber anscheinend waren sie zum ersten Mal zusammen am Fall lösen. Und die Chemie stimmte. Luschke zwischen den Stühlen, u.a. gegen ihren altschuligen Chef, Ross, der aussieht wie ein 80er Wavesänger und zwar bis zur Körperhaltung, empathisch aber auch unnachgiebig.
Das war schon mal gut und der Fall funktionierte auch prima: Spannung, Überraschung und Lokalkolorit.
Gern gesehen.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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buxtebrawler
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Re: Tatort / Polizeiruf 110 - Kritiken und Diskussionen

Beitrag von buxtebrawler »

Tatort: Freiwild

„Hier gibt es nichts mehr für mich zu tun.“

Der fünfte und damit vorletzte Einsatz des West-Berliner Kriminalhauptkommissars Friedrich Walther (Volker Brandt) ist zugleich der letzte von Regisseur Wolfgang Staudte („Rosen für den Staatsanwalt“) zu Lebzeiten vollendete Film. Dieser verfilmte ein Drehbuch Heinz-Dieter Ziesings im Sommer des Jahres 1983. Staudtes siebter Beitrag zur öffentlich-rechtlichen Krimireihe „Tatort“ wurde am 5. Februar 1984 erstausgestrahlt.

„Ratten sind keine Menschen!“

Obdachlose und Stadtstreicher (u.a. Hans Helmut Dickow, „Die wunderbaren Jahre“ und Paul Albert Krumm, „Das Stundenhotel von St. Pauli“) finden eine ermordete Frau im Berliner Tiergarten, einem ihrer bevorzugten sommerlichen Aufenthaltsorte. Diese Klientel ist es auch, unter denen Hauptkommissar Walther und sein Assistent Stettner (Helmut Gauß) Zeugen oder gar den Täter suchen. Einer von Ihnen, der nur „Kutte“ (Bruno Hübner, „Ännchen von Tharau“) genannt wird, wirkt während seiner Befragung auf dem Revier sediert und läuft nach seiner Entlassung vor ein Auto, wobei er tödlich verunglückt. Die Nachricht von Kuttes Tod schreckt den Arzt und Forscher Dr. Konrad Ansbach (Armin Mueller-Stahl, „Lola“) auf, der ein Serum zur Behandlung von Leberzirrhosen entwickelt hat, das sich aber noch im frühen Teststadium befindet. Auf Druck seines Bruders Gerd (Hans Peter Hallwachs, „Der Stoff aus dem die Träume sind“) hin, einem Apotheker, der mit dem Serum möglichst bald Geld verdienen will, hatte Konrad das Serum einigen Tippelbrüdern injiziert, ohne dass diese gewusst hätten, ihm als menschliche Versuchskaninchen zu dienen. Doch obwohl weitere Obdachlose das Zeitige segnen, gehen die Versuche weiter…

Wolfgang Staudte war seit „Die Mörder sind unter uns“ Teil des deutschen Gewissens; so überrascht es denn auch wenig, dass er in diesen „Tatort“ einmal mehr scharfe Sozialkritik einbringt. Dass hier ein Arzt seine eigentlich ehrwürdige Forschung beschleunigt, indem er beschließt, dass das Leben alkoholkranker Obdachloser weniger wert als das anderer Menschen und es daher moralisch vertretbar sei, dass sie ihm ungewollt als Testpersonen zur Verfügung stehen, hat mit dem Eid des Hippokrates nicht mehr viel zu tun. Sein Bruder Gerd fungiert dabei als die personifizierte Pharmaindustrie, die, finanziell gutgestellt, von Gier getrieben über Leichen geht und dabei ebenfalls ihren eigentlich Zweck aus dem Auge verliert.

Gerd zieht Vergleiche zur Nazizeit und gibt sich generell sehr zynisch. Konrad und er haben ein gespaltenes Verhältnis zu ihrer Mutter (Tilly Lauenstein, „Das gelbe Haus am Pinnasberg“), was letztlich aber keine allzu große Rolle spielt. Gerds Tanzeinlage mit seiner Angestellten im Wohnzimmer wirkt befremdlich, auf eine eher unfreiwillig komische Weise. Ein gewisser Jesco von Lipinski (Stefan Gossler, „Wasser für die Blumen“) aus Oldenburg will bei der Kripo hospitieren und wird im weiteren Verlauf tatsächlich einige unbequeme Fragen stellen, obwohl die Polizei gar nicht wirklich ermittelt. Staudte ist mehr an anderen Figuren interessiert, versucht, den einzelnen Wermutbrüdern individuelle Züge angedeihen zu lassen und sie menschlicher zu zeichnen, als die Ansbachs sie sehen, und zeigt beinahe dokumentarisch, wie sie Gerd seinem Bruder Konrad zuspielt.

Das ist durchaus ehrenwert, jedoch gelingt es Staudte nicht mehr, es in eine packende Dramaturgie zu verpacken. Aufbau und Dialoge sorgen von Beginn an für einen immensen Informationsvorsprung auf der Publikumsseite, die wiederum keine verbissen ermittelnde Kommissarsfigur zum Mitfiebern erhält. So plätschert die Handlung etwas dröge vor sich hin und lässt – zwischen versierten Schauspielern – den einen oder anderen Darsteller eher Sätze aufsagen denn schauspielern sowie die Kamera immer wieder reichlich statische Positionen einnehmen, bis sich die noch lebenden Obdachlosen im Finale zusammentun und eine dekadente Feier der feinen Herren Ansbach stürmen. Diese (indes sehr gesittete) Invasion reißt das Ruder dann doch noch herum und sorgt für einen versöhnlich Ausgang dieses inhaltlich ambitionierten, sozial warmherzigen, aber vor allem dramaturgisch schwächeren „Tatorts“, der immer noch gehaltvoller als manch Konkurrenzprodukt ist, aber sicher nicht zu Staudtes besten zählt.

Dennoch: Danke für alles, Wolfgang!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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karlAbundzu
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Re: Tatort / Polizeiruf 110 - Kritiken und Diskussionen

Beitrag von karlAbundzu »

Tatort Stuttgart: Vergebung

Im Neckar wird ein Toter geborgen, vor seinem Tod war er schwerkrank, voll mit Schmerzmitteln und Alkohol. Selbstmord? Der Gerichtsmediziner kennt ihn aus seiner Kindheit, beide haben eine gemeinsame tragische Geschichte.....
Diesmal steht Daniel Voigt im Mittelpunkt (gespielt von Jürgen Hartmann, dessen Idee die Folge wohl auch war), Lannert und Bootz ermitteln ihm sozusagen hinterher. Nach und nach erfahren wir die Hintergründe über die Ereignisse.
Das ist gut gespielt und gefilmt, insgesamt aber eher ein Drama um ein traumatisches Erlebnis. Leider wurde schon vieles sehr früh deutlich, nut zwei winzige Ergänzungen behielt man bis zum Ende, das die Spannung nur davon getragen wurde, wann die Kommissare drauf kommen. Darunter litt das ganze. So tragisch es auch ist, und ja immer auch mal gut auf die regelmäßigen Nebendarsteller das Licht zu werfen, so war es doch recht fernsehtypisch ohne große Überraschung.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Tatort / Polizeiruf 110 - Kritiken und Diskussionen

Beitrag von buxtebrawler »

Die "Polizeiruf 110 Box 19" erscheint voraussichtlich am 24.11.2023 bei OneGate als 3-DVD-Box:

Bild

Episoden:
Der Riss
Das Treibhaus
Todesfall im Park
Mit dem Anruf kommt der Tod
Ein verhängnisvoller Verdacht
Thanners neuer Job

Quelle: https://www.ofdb.de/vorabfassung/16814, ... -Der-Riss/
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Re: Tatort / Polizeiruf 110 - Kritiken und Diskussionen

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Tatort - Moltke (1988) in der WDR-Mediathek aufgeschnappt

Ich glaubte mich noch zu erinnern, dass dieser Schimanski nicht das gelbe vom Ei war und in der Tat muss ich mein Urteil nach der Neusichtung leider bekräftigen.
Schimanski brüllt, säuft, rennt, streitet sich mit Tanner, widersetzt sich Anweisungen von Königsberg; alles wie immer. Abseits vom Radau jedoch hat die Handlung erstaunlich wenig Substanz und streift teilweise für mein Empfinden fast die unfreiwillige Komik. Eindeutige Anzeichen dafür, dass das ehemals innovative Konzept ausgereizt ist und auf der Stelle tritt.
Erstaunlich allerdings, Schimanski bandelt diesmal nicht mit einer in den Fall involvierten Frau an, stattdessen scheint Tanner den Stich zu kriegen.
Eine kleine Obskurität ist die von Dieter Bohlen besetze Nebenrolle, deren nur zwei Sätze Text unverkennbar nachsynchronisiert sind. Dafür darf seine Band BLUE SYSTEM die Filmmusik beisteuern. Ein weiteres untrügliches Indiz für den Abstieg, statt Klasse-Bands wie Tangerine Dream gab es später nur noch musikalische Grütze.
Am interessantesten waren mir persönlich definitiv die leider rar gesäten Szenen im Panorama der Stadt Duisburg, sowas ist retrospektiv immer hochspannend.
Unterm Strich - verzichtbar!
Diktatur der Toleranz

Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
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Re: Tatort / Polizeiruf 110 - Kritiken und Diskussionen

Beitrag von buxtebrawler »

@Farfalla: "Moltke" ist trotz Bohlen-Malus einer meiner Duisburg-Lieblinge. Diese ganz spezielle weihnachtliche Atmosphäre vor dem Hintergrund eines von gegenseitigem Respekt geprägten Duells - herrlich! Ein wenig spezieller als die ersten Schimmis ist er aber in jedem Fall, vermutlich Geschmackssache.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Tatort / Polizeiruf 110 - Kritiken und Diskussionen

Beitrag von karlAbundzu »

Tatort Kiel: Borowski und das unschuldige Kind von Wacken
In Kiel wird ein totes Kind gefunden vielleicht ermordet, die Mutter ist verschwunden, Spuren führen nach Wacken, Borowski und Sahin machen sich auf den Weg....
20 Jahre Borowski. Diesmal eigentlich ein typischer Tatort geht aufs Land - Krimi. Die Landbewohner allesamt mit Macken ausgestattet, tendenziell unsympathisch,. und nicht nett agierend. Nebenbei: erstaunlich vaterlos.
Leider ist das Buch nicht gut, entweder zu leicht durchschaubar oder vollkommen daher konstruiert. Wacken das Festival ist dann auch nur ein Gag, dessen zweifelhafter Kultcharakter ausgebeutet wird, und für eine lahme Schlusszene benutzt wird.
Auch das ganze ermitteln bringt nix, denn eigentlich treffen sie einen, der dann alles erzählt. Falsche Spuren und Nebengeschichten werden nicht gut eingebaut.
Immerhin gibt es die Bates und Turbonegro zu hören.
Vielleicht sind 20 Jahre genug.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Beitrag von Reinifilm »

karlAbundzu hat geschrieben: Mo 27. Nov 2023, 09:06 Tatort Kiel: Borowski und das unschuldige Kind von Wacken
In Kiel wird ein totes Kind gefunden vielleicht ermordet, die Mutter ist verschwunden, Spuren führen nach Wacken, Borowski und Sahin machen sich auf den Weg....
20 Jahre Borowski. Diesmal eigentlich ein typischer Tatort geht aufs Land - Krimi. Die Landbewohner allesamt mit Macken ausgestattet, tendenziell unsympathisch,. und nicht nett agierend. Nebenbei: erstaunlich vaterlos.
Leider ist das Buch nicht gut, entweder zu leicht durchschaubar oder vollkommen daher konstruiert. Wacken das Festival ist dann auch nur ein Gag, dessen zweifelhafter Kultcharakter ausgebeutet wird, und für eine lahme Schlusszene benutzt wird.
Auch das ganze ermitteln bringt nix, denn eigentlich treffen sie einen, der dann alles erzählt. Falsche Spuren und Nebengeschichten werden nicht gut eingebaut.
Immerhin gibt es die Bates und Turbonegro zu hören.
Vielleicht sind 20 Jahre genug.
Muss auch sagen: Das Drehbuch grenzte schon an Arbeitsverweigerung… netter, leicht tollpatschiger Metalfan versus unfreundlicher Ehemann, der Wacken nur nutzt um Kohle zu scheffeln - wer wird da wohl der Täter sein?
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http://www.reinifilm.blogspot.com / https://bfilmbasterds.de/
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