Deliria-Italiano

jogiwan hat geschrieben:Ansonsten ist aber alles beim Alten und Innovationen sollte man sich weder bei den Charakteren, noch beim Handlungsverlauf erwarten.

Gesehen habe ich ihn nicht, aber ich dachte mir schon, als ich deine Inhaltsangabe durchlaß anfangs: "Wow, dieser Horrorfilm scheint ohne klischeehaften Irrsinnigen auszukommen und nur auf Atmosphäre und die Schrecken sich in der Kanalisation zu verirren zu setzen, klingt spannend...OK, was steht da noch...oh...oh, sie haben doch einen klischeehaften Irrsinnigen. "

purgatorio hat geschrieben:

purgatorio hat geschrieben:THE DARK SIDE OF BERLIN
URBAN EXPLORER ist der neue Film von Andy Fletscher (festivaltauglich komplett in Englisch gedreht). Es geht um eine internationale Gruppe junger Leute, die in verlassenen Schächten unter Berlin auf Abenteuertour gehen und dabei ihr blaues Wunder erleben (obwohl das Blaue Wunder ja eingentlich in Dresden steht )

hier der neue Teaser:
[BBvideo 425,350][/BBvideo]

hier der etwas ältere Trailer:
[BBvideo 425,350][/BBvideo]

natürlich alles - wie so oft - viel zu schnell geschnitten

Seit letzter Woche läuft er nun in ausgewählten Kinos. Das Interview mit Andy Fetscher im HorrorBlog (EDIT: Link tot, da HorrorBlog tot), welches seit gestern Abend verfügbar ist, gibt dabei nette und interessante Einblicke in die Dreharbeiten, Finanzierungsschwierigkeiten und extrovertierte Darsteller.
Der Film ist komplett unabhängig von deutschen Institutionen und Fördermaßnahmen entstanden und kann sich darum - meiner Meinung nach - gern in einem Vergleich mit dem zeitnah veröffentlichten "HELL" messen lassen, der mit Förderung und Unterstützung überhäuft wurde.

"Urban Explorer" ist deshalb komplett aus der Opferbereitschaft seiner einzelnen Mitwirkenden entstanden - wir haben also (anders als so gut wie jeder andere deutsche Kinofilm) keinerlei Steuergelder verbraten! Darauf bin ich stolz, denn z.B. eine 90-jährige Omi, die nicht auf Horrorfilme steht, sollte nicht dazu verpflichtet sein, Urban Explorer mit ihrer Steuerabgabe zu finanzieren. Genauso wenig möchte ich aber auch dazu verpflichtet sein, die x-te deutsche Beziehungskomödie mit meinen Abgaben zu finanzieren…

Finanzierungsschwierigkeiten während der Dreharbeiten ermöglichten somit aber eine freie Hand beim Härtegrad des Streifens (welche die HELL-Macher nicht hatten... oder haben wollten).
(...)

klingt doch alles ganz ansehbar, falls man mal Sonntags Langeweile hat.

jogiwan hat geschrieben:Urban Explorer



Originaltitel: Urban Explorer

Herstellungsland: Deutschland / 2011

Regie: Andy Fetscher

Darsteller: Nathalie Kelley, Brenda Koo, Andreas Wisniewski, Nick Eversman, Max Riemelt

Story:

Die vier Rucksacktouristen Lucia, Denis, Marie und Juna unternehmen mit dem Berliner Kris eine nicht ganz legale Tour durch das unterirdische Tunnelsystem von Berlin. Was als abenteuerliche Spass und Reise in die Vergangenheit der Millionenmetropole geplant ist, wird aber rasch zum Alptraum, als Kris einen schweren Unfall erleidet. Während zwei Mädchen versuchen Hilfe zu holen, bleiben die junge Lucia und der Amerikaner Denis beim Verletzter und werden wenig später von Armin gefunden, der auch sogleich seine Hilfe anbietet. Als sich der hilfsbereite Mann jedoch als durchgeknallter und gewaltbereiter Psychopath entpuppt, werden die unüberschaubaren Tunnels zur tödlichen Falle und beide versuchen verzweifelt dem Irren zu entkommen...

Also, die Inhaltsangabe klingt extrem nach...















... vollkommen uninteressantem Dumpfbackenstronz.

jogiwan hat geschrieben:

ugo-piazza hat geschrieben: Also, die Inhaltsangabe klingt extrem nach...


... vollkommen uninteressantem Dumpfbackenstronz.

@ ugo: hab ich die so schlecht formuliert?

Immerhin ist der Irre kein Nazi! Aber Film selber ist sicher kein Highlight und absolut nach Schema F. Positiv sind aber die Locations und die Darsteller. Kann man gucken, muss man aber nicht! Ich fand ihn zumindest besser als "Caged", "Stag Night" oder "Territories".

Hm, die Tatsache, dass es sich um einen Berlin-Film handelt, müsste mich eigentlich reizen. Tut et aber net...

Hier wird ja mal wieder viel Schlechtes von Leuten geschrieben, die den Film nicht gesehen haben (nicht dass ich das meinerseits nicht schon ab und zu getan hätte - eine Tugend ist es dennoch nicht) ...

... demgegenüber ist er - aus meiner Sicht - eine positive Überraschung. Das Problem ist, dass man sich eigentlich im Voraus gar nicht so weit informieren darf, wie es hier per Inhaltsangabe schon geschehen ist, da es ansonsten Spannung aus dem Film rausnimmt. Ich wusste zu Beginn so gut wie gar nicht, was passieren wird, und selbst als In der Tat sind hier Motive vorhanden, die man aus zahlreichen Horrorfilmen kennt, trotzdem machen allein die von Jogi ja auch schon hervorgehobenen Schauplätze und die guten Darsteller einiges an Wirkung aus, so dass ich schon resümieren möchte, dass besagte Motive selten so gut umgesetzt wurden! Es verbleiben offene Fragen und nicht alles, was an Themen aufgeworfen wird, führt der Film zu Ende, aber das ist ja im wirklichen Leben auch nicht anders. Die Härte und der zynische Humor haben mir hier jedenfalls sehr gefallen, wenngleich ich Fetschers "Bukarest Fleisch" noch ein wenig besser finde.

Richtig heftig fand ich So 8/10 ist mir der Film jedenfalls schon wert.

Ein deutscher Slasher, den man wirklich gut gucken kann!
Als Aufhänger dient eine nächtliche Führung durch die unterirdischen Tunnel-
und Bunkersysteme Berlins, die alsbald komplett aus dem Ruder läuft.
Das ganze ist schön fies und durchaus auch atmosphärisch gelungen umgesetzt
und bietet durchaus auch dem erfahrenen Slasherseher die ein oder andere
unerwartete Wendung (ging mir zumindest so).
Am besten ohne viel Vorwissen ansehen.
6,5/10