Deliria-Italiano

Falsch zitiert

Jeroen hat geschrieben: Bei den immer beliebter werdenden BD/DVD-Combos in den berüchtigten Mediabooks hat sich 30 Euro schon als Quasi-Standard etabliert, obwohl sie dem Kunden keinen Mehrwert sondern lediglich eine nutzlose Disc bescheren.

Ja, das ist blöd, wenngleich ich bei ganz besonderen Filmen nachgebe (Inferno von Koch war es mir wert). Aber wenn irgendein kleines Gewaltfilmchen in der Form "über Österreich" kommt, sage auch ich "nein danke".

Generell bin ich aber skeptisch gegenüber DVD-Veröffentlichungen geworden: Ein Label, das heute einen Film neu abtasten lässt, lässt das sicherlich in HD-Qualität machen. Wenn ich den heute für 20 Euro kaufe und er dann in einem Jahr auf Blu-ray kommt, beiße ich mir doch in den Arsch.

Kann bei manchen Filmen durchaus sein. Bei Reeperbahn eher unwahrscheinlich. Vermute ich zumindest mal. Ein HD-Master zu machen, ist wohl noch mal eine andere Herausforderung.

Also, der Keßler/Felsch-Audiokommentar, der wirklich mit jeder Menge Information um die Ecke kommt, hat mir absolut gefallen, doch 3 Anmerkungen müssen sein:

1. Ich hätte mir noch gewünscht, dass auf vorhergehende Pauli-Filme wie Schlesingers "Mädchenjagd auf St. Pauli" oder Klinglers "Straßenbekanntschaften auf St. Pauli" eingegangen worden wäre. Gerade der Vergleich zu diesen Filmen zeigt, welcher Meilenstein in der Genreentwicklung der erste Olsen-Streich war (Jürgen Rolands "Polizeirevier Davidswache" von 1964 geht ja in eine andere Richtung)
2. Die Info, dass Horst Hesslein ein Knacki war, war mir neu, aber interessant. Aber wenn schon erwähnt wird, dass Rudolf Schündler in einem Billian-Kurzfilm dabei war , kann man doch aus der Hesslein-Filmographie Alan Vydras "Abflug Bermudas" nicht unterschlagen.
3. Zum Glück wurden meine schlimmsten Befürchtungen, die ich nach dem Tabaluga-Kaviar hegte, nicht bestätigt. Danke dafür!

Ach ja, auf dem Backcover und im Menü heißt der Hauptdarsteller Erik Schuhmann.

Jeroen hat geschrieben:Bei den immer beliebter werdenden BD/DVD-Combos in den berüchtigten Mediabooks hat sich 30 Euro schon als Quasi-Standard etabliert.

Ich hatte damals den Blutigen Pfad Gottes als BD/DVD-Combo für 20 euro gekauft, das war damals wohl eine der erstens Combos und der Preis war mehr als Top.Das Teil ging richtig gut und dann haben alle bemerkt das da etwas geht, der Preis wurde langsam aber sicher hochgeschraubt und nun sind wir bei 30,- talern angekommen.
Eine frechheit wie ich meine, meinen Kaufdrang versuche ich zu unterdrücken wo es nur geht und ich kaufe nur die Highlights.Jede menge leute um mich herum kaufen alles was da kommt und die meisten davon ärgern sich zu tode den mittlerweile kommt auch recht mittelmäßiger Kram als Combo raus.Aber wer nicht hören will muss fühlen .Nun nochmals zurück zum Reeperbahn Olsen, der wird denke ich nicht so schnell (wenn überhaupt)als Blu-Ray erscheinen und 20,- euro ist wenn alles auf der DVD soweit Ok geht schon in Ordnung.

Onkel Joe hat geschrieben:

Jeroen hat geschrieben:Bei den immer beliebter werdenden BD/DVD-Combos in den berüchtigten Mediabooks hat sich 30 Euro schon als Quasi-Standard etabliert.

Ich hatte damals den Blutigen Pfad Gottes als BD/DVD-Combo für 20 euro gekauft, das war damals wohl eine der erstens Combos und der Preis war mehr als Top.Das Teil ging richtig gut und dann haben alle bemerkt das da etwas geht, der Preis wurde langsam aber sicher hochgeschraubt und nun sind wir bei 30,- talern angekommen.
Eine frechheit wie ich meine, meinen Kaufdrang versuche ich zu unterdrücken wo es nur geht und ich kaufe nur die Highlights.Jede menge leute um mich herum kaufen alles was da kommt und die meisten davon ärgern sich zu tode den mittlerweile kommt auch recht mittelmäßiger Kram als Combo raus.Aber wer nicht hören will muss fühlen .Nun nochmals zurück zum Reeperbahn Olsen, der wird denke ich nicht so schnell (wenn überhaupt)als Blu-Ray erscheinen und 20,- euro ist wenn alles auf der DVD soweit Ok geht schon in Ordnung.

Bezüglich der Combos gebe ich dir absolut recht, Joey.

Die Edition Deutsche Vita, in der ja bisher nur Hamburg-Reißer erschienen sind, ist für mich Fischkopp natürlich Pflichtprogramm.

Bild sah gut aus, hab den jetzt nur mit AK gesehen, vom alten königlichen Tape kenne ich den Film ja wiederholt. Gleiches gilt für den Fluchweg, weshalb auch der am Abend mit dem Audiokommentar geschaut wird.

dr. freudstein hat geschrieben:Geiler Film, der besonders einem zugereistem Hamburger sehr gefallen wird wie mir. Tschüß Frankfurt - Hamburg Ole Ein Schmankerl vor dem Herrn, welchem auch immer. Der Hamburger Slang, der hier immer wieder zu Tage kommt, die bekannten Schauplätze, die man auch nach 50 Jahren noch wieder erkennt, ich bin begeistert. Fritz Wepper, hier noch erkennbar rotblond, auf der "falschen Seite", aber mit Herz im Leib...für Lokalpuristen ein Schmankerl
Erinnert mich von der Erzählstruktur etwas an die MONDO CANE Reihe, mit erhobenem Zeigefinger.
LSD (später wohl Kokain), Prostitution, Alkohol, Rausch, schnelles Geld, Abenteuerlust, die Ausbeutung von Frauen...all dies bezog man wohl auf Hamburg und schaffte eine ganze Reihe solcher Filmchen in der damaligen Zeitepoche. Heute eher verdrängt, weil als alltäglich registriert, wollte man das damals in Spielfilmen wie diesen hier verpacken und aufrütteln und sei es nur an der Kinokasse.

8,5/10 + etliche

aha diesmal gab ich nur 7/10. wie kommt denn das? Meine schlechte Verfassung hat doch nix mit den Filmen zu tun, eher an der Aufnahmefähigkeit und Stimmung. Naja egal, ich bin halt wankelmütig

WENN ES NACHT WIRD AUF DER REEPERBAHN (WENN ES NACHT WIRD AUF DER REEPERBAHN, Deutschland 1967, Regie: Rolf Olsen)
Großartiger Klamauk, herrlich skurrile Story und Charaktere, eine angenehme Portion semi-braves, pseudomoralisches Zeitkolorit. Obwohl ich anfangs einige Charaktere kaum verstand, da der nordische Slang für meine Ohren doch zu ungewohnt ist, unterhielt mich dieser Streifen auf ganzer Linie. Und sogar ich, der ich einmal vorsichtig vor vielen Jahren durch Hamburg schlenderte, habe einige Orte wiedererkannt – klar, dass die Ortskundigen schon nur darum derartige St. Pauli-Streifen abfeiern. Ich fand’s aber auch ohne Ortsbezug sehr spaßig! 7/10

Habe den Film auch vor längerer Zeit gesehen und kann nur meine wärmsten Empfehlungen aussprechen. Sehr unterhaltsam, charmant, voller Lokalkolorit und für die Zeit doch mitunter ziemlich rauh und gewagt.

Die DVD ist mittlerweile für kleines Geld zu bekommen. Wenn man dabei auch auf internes Bonusmaterial verzichten muß, der Film ansich bleibt in vollen Zügen genießbar.


Durchweg unterhaltsame und almosphätisch überzeugende Milieu-Studie. Olsen gelingt es hier Krimi, Drama und Komik miteinander zu verknüpfen, sodaß die Handlung trotzdem sehr überzeugen kann.

Die Darsteller sind auch, allesamt gut besetzt. Fritz Wepper gelingt es das Augenmerk des Zuschauers oftmals auf sich zu lenken, ohne dabei die restlichen Protagonisten "alt aussehen" zu lassen.

Zwar bekommt man gewohnheitsgemäß, auch hier wieder den typischen, offenkundig unfähigen, Kiminalbeamten gezeigt, dem gegenüber steht der, nach Wahrheit suchende, pfiffige Vollblut-Zeitungsreporter Danny Sonntag (Erik Schumann), der aufgrund seiner Hartnäckigkeit am Ende dann seine Entlassung hinnehmen muß.
Nun ja, so ist das eben in deutschen Landen, wer zu sehr das Establishment angreift und an vorgegebenen Meinungen zweifelt, darf die Koffer packen.

8/10

Wenn es Nacht wird auf der Reeperbahn
Knaller!
Zum 100. von Rolf Olsen.
Wenn Action aufkommt schon sehr sleazig, aber insgesamt relativ (bier-)ernst.
Heinz Reincke hat eher eine Nebenrolle, ist aber wie immer eine Bank. Fritz Wepper ist auch toll. Und Olsen selbst mischt auch als Arzt mit.

Auf den Film habe ich, genau jetzt, richtig Bock!