Winnetou - Der Mythos lebt - Philipp Stölz (2016)
Moderator: jogiwan
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Re: Winnetou - Der Mythos lebt - Philipp Stölz (2016)
ein wenig befremdlich: Der neue Trailer sieht gar nicht schlecht aus, alles auch anders gemacht als die alten und dann: Der gute alte Böttcher Score....
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Winnetou - Der Mythos lebt - Philipp Stölz (2016)
Gerade den ersten Film EINE NEUE WELT gesehen.
Es erinnert fast nichts mehr an die Filme aus den 60er Jahren und wenn die Macher von "Neuinterpretation" sprechen, dann trifft das in jedem Fall zu.
Man sollte sich auch unterbewusst davon freimachen, dass man nun weitere Filme mit Anbindung an die 60er Jahre Klassiker zu sehen bekommt, denn damit hat es so gut wie nichts mehr zu tun.
Selbst ein Gegeneinanderhalten der alten und der neuen Filme würde nicht funktionieren
aber das ist letztendlich auch ein Vorteil, weil die alten Filme so bleiben wie sie sind, weil der Winnetou, der von Pierre Brice dargestellt wurde mit dem neuen Apachen Häuptling nicht verglichen werden kann.
Selbst ein junger Pierre Brice hätte nicht in die neue Rolle gepasst.
Als großer Fan der alten Filme stellt sich hier nur die Frage ob der Dreiteiler es schafft den Zuschauer erneut, auf ganz andere Weise abzuholen, bzw. zu begeistern?
Auf eine andere Weise, die lediglich in den bekannten Charakteren, einer frei nach Karl May erzählten Geschichte, den Landschaften, der Anlehnung an die bekannten Melodien und dieser unglaublich tiefen Männerfreundschaft Gemeinsamkeiten hat.
Eigentlich ist das Wort "lediglich" nicht mal zutreffend, weil das eigentlich eine ganze Menge an Gemeinsamkeiten darstellt.
Der erste Teil ist ziemlich düster und hat eine ganz neue Winnetou Atmosphäre, die mir bestens gefallen hat.
Um ehrlich zu sein gingen die zwei Stunden vorbei wie im Flug, weil es ständig etwas zu sehen gab, sei es tolle Landschaften, tolle Sets oder dem sehr guten Spiel der Schauspieler.
Was aber für mich noch viel wichtiger war, war die Frage ob es mich packt oder irgendwo berührt und das hat es tatsächlich, nur ganz anders als früher.
Ganz stark finde ich Winnetous Schwester, die in jeder Szene ein Genuß ist und Wotan als Old Shatterhand kann einem sehr schnell gefallen. Winnetou ist zumindest im ersten Teil noch ein ungeschliffener Diamant und hat etwas wildes und unberechenbares an sich.
Ich werde mir den ersten Teil nochmal ansehen und dann auch auf besondere Szenen eingehen aber eine Punktebewertung möchte ich im Moment noch nicht abgeben.
Falls ich aber bei der zweiten Sichtung noch ein paar weitere Werte für mich entdecke, geht das in in eine sehr positive Richtung.
Ach ja, das Scope Format 2.40:1 passt wie die Faust aufs Auge.
Wenn ich irgend etwas kritisieren würde, dann wäre es höchstens die Filmmusik, da hätte man viel mehr draus machen können.
Ach ja, das Städchen Roswell ist so dreckig wie noch nie und die Nutten sehen auch wie Nutten aus und da fällt von Bösewicht Rattler schon mal ein Satz wie "Du bist hier zum Schwänze lutschen da!".
Es erinnert fast nichts mehr an die Filme aus den 60er Jahren und wenn die Macher von "Neuinterpretation" sprechen, dann trifft das in jedem Fall zu.
Man sollte sich auch unterbewusst davon freimachen, dass man nun weitere Filme mit Anbindung an die 60er Jahre Klassiker zu sehen bekommt, denn damit hat es so gut wie nichts mehr zu tun.
Selbst ein Gegeneinanderhalten der alten und der neuen Filme würde nicht funktionieren
aber das ist letztendlich auch ein Vorteil, weil die alten Filme so bleiben wie sie sind, weil der Winnetou, der von Pierre Brice dargestellt wurde mit dem neuen Apachen Häuptling nicht verglichen werden kann.
Selbst ein junger Pierre Brice hätte nicht in die neue Rolle gepasst.
Als großer Fan der alten Filme stellt sich hier nur die Frage ob der Dreiteiler es schafft den Zuschauer erneut, auf ganz andere Weise abzuholen, bzw. zu begeistern?
Auf eine andere Weise, die lediglich in den bekannten Charakteren, einer frei nach Karl May erzählten Geschichte, den Landschaften, der Anlehnung an die bekannten Melodien und dieser unglaublich tiefen Männerfreundschaft Gemeinsamkeiten hat.
Eigentlich ist das Wort "lediglich" nicht mal zutreffend, weil das eigentlich eine ganze Menge an Gemeinsamkeiten darstellt.
Der erste Teil ist ziemlich düster und hat eine ganz neue Winnetou Atmosphäre, die mir bestens gefallen hat.
Um ehrlich zu sein gingen die zwei Stunden vorbei wie im Flug, weil es ständig etwas zu sehen gab, sei es tolle Landschaften, tolle Sets oder dem sehr guten Spiel der Schauspieler.
Was aber für mich noch viel wichtiger war, war die Frage ob es mich packt oder irgendwo berührt und das hat es tatsächlich, nur ganz anders als früher.
Ganz stark finde ich Winnetous Schwester, die in jeder Szene ein Genuß ist und Wotan als Old Shatterhand kann einem sehr schnell gefallen. Winnetou ist zumindest im ersten Teil noch ein ungeschliffener Diamant und hat etwas wildes und unberechenbares an sich.
Ich werde mir den ersten Teil nochmal ansehen und dann auch auf besondere Szenen eingehen aber eine Punktebewertung möchte ich im Moment noch nicht abgeben.
Falls ich aber bei der zweiten Sichtung noch ein paar weitere Werte für mich entdecke, geht das in in eine sehr positive Richtung.
Ach ja, das Scope Format 2.40:1 passt wie die Faust aufs Auge.
Wenn ich irgend etwas kritisieren würde, dann wäre es höchstens die Filmmusik, da hätte man viel mehr draus machen können.
Ach ja, das Städchen Roswell ist so dreckig wie noch nie und die Nutten sehen auch wie Nutten aus und da fällt von Bösewicht Rattler schon mal ein Satz wie "Du bist hier zum Schwänze lutschen da!".
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Re: Winnetou - Der Mythos lebt - Philipp Stölz (2016)
Ich habe den ersten Teil zwei Stunden nach der Erstsichtung noch einmal angesehen um einfach in den Einzelheiten etwas genauer hinschauen zu können.
Ich bin ein riesen Fan der alten Filme und war mir wirklich nicht sicher ob mich das packt. Ehrlich gesagt, wusste ich zum Erscheinen des Trailers noch nicht ob ich mir das alles schönrede, in der Hoffnung die Filme zu mögen.
Nun aber hat es mich tatsächlich gepackt und ich finde den ersten Teil wirklich grandios.
Nik Xhelilaj ist eine andere Art von Winnetou als Pierre Brice und heimst auf seine ganz eigene Weise Symphatien ein, wesentlich ungeschliffener, wilder aber auch unberechenbarer.
Wotan Wilke Möhring ist ebenfalls wirklich klasse und Winnetous Schwester, die man aus Mel Gibsons "Apocalypto" kennt ist ein Traum.
Ich fühlte mich schon wohlig an meine Kindheit erinnert, als ich 7 oder 8 war und noch aufbleiben durfte um einen der alten Filme zu sehen.
Ich hätte nicht gedacht nochmal neue Winnetou Filme zu Gesicht zu bekommen und dieses "Gefühl" von damals noch einmal als Erwachsener zu erleben.
Die vertraute kroatische Landschaft war eine kluge Wahl und zumindest die Anlehnung an die Musik von Martin Böttcher gibt dem ganzen dann noch den "Echt" Stempel.
Der Film hatte in jedem Fall Kinoqualität und eine tolle Ausstattung, sehr aufwändig inszeniert.
Nach dem ich die alten Filme unzählige Male gesehen hatte, wusste ich nicht mehr wirklich was an den 60er Jahre Filmen so fasziniernd war. War es die Musik oder die Schauspieler oder die wunderschönen Landschaften? Seit dem ersten Teil der neuen Winnetou Trilogie weiß ich es wieder , das ist meiner Meinung nach in erster Linie diese wunderschöne Männerfreundschaft, die hier sehr feinfühlig dargestellt wird.
Es freut mich auch, dass ich die alten und die neuen Filme nun trennen kann.
Das eine kann neben dem anderen existieren, bzw. die neuen Filme tun den alten nicht weh.
Ich könnte jetzt noch an der Musik rummeckern, weil sie nicht so flächig und vordergründig ist wie in den alten Filmen.
Ich könnte mich vielleicht etwas an "neuen" Storywendungen stören aber wenn ich ehrlich bin hatte ich beim ersten Teil einfach ein grandioses "zweimaliges" Seherlebnis und vergebe aus meiner Sicht die volle Punktezahl.
Grandios!
10/10
Wer sich aber von den alten Filmen, nicht freimachen kann oder will, dem sei ehrlich abgeraten.
Falls Ihr Euch das erste Seherlebnis nicht versauen wollt, dann empfehle ich unbedingt die Blu-ray ohne Werbeunterbrechung. Die Blu-rays kosten zwischen 22,99 und 26,99 Euro. Für drei Filme mit viel Bonus finde ich das echt in Ordnung.
Ich bin ein riesen Fan der alten Filme und war mir wirklich nicht sicher ob mich das packt. Ehrlich gesagt, wusste ich zum Erscheinen des Trailers noch nicht ob ich mir das alles schönrede, in der Hoffnung die Filme zu mögen.
Nun aber hat es mich tatsächlich gepackt und ich finde den ersten Teil wirklich grandios.
Nik Xhelilaj ist eine andere Art von Winnetou als Pierre Brice und heimst auf seine ganz eigene Weise Symphatien ein, wesentlich ungeschliffener, wilder aber auch unberechenbarer.
Wotan Wilke Möhring ist ebenfalls wirklich klasse und Winnetous Schwester, die man aus Mel Gibsons "Apocalypto" kennt ist ein Traum.
Ich fühlte mich schon wohlig an meine Kindheit erinnert, als ich 7 oder 8 war und noch aufbleiben durfte um einen der alten Filme zu sehen.
Ich hätte nicht gedacht nochmal neue Winnetou Filme zu Gesicht zu bekommen und dieses "Gefühl" von damals noch einmal als Erwachsener zu erleben.
Die vertraute kroatische Landschaft war eine kluge Wahl und zumindest die Anlehnung an die Musik von Martin Böttcher gibt dem ganzen dann noch den "Echt" Stempel.
Der Film hatte in jedem Fall Kinoqualität und eine tolle Ausstattung, sehr aufwändig inszeniert.
Nach dem ich die alten Filme unzählige Male gesehen hatte, wusste ich nicht mehr wirklich was an den 60er Jahre Filmen so fasziniernd war. War es die Musik oder die Schauspieler oder die wunderschönen Landschaften? Seit dem ersten Teil der neuen Winnetou Trilogie weiß ich es wieder , das ist meiner Meinung nach in erster Linie diese wunderschöne Männerfreundschaft, die hier sehr feinfühlig dargestellt wird.
Es freut mich auch, dass ich die alten und die neuen Filme nun trennen kann.
Das eine kann neben dem anderen existieren, bzw. die neuen Filme tun den alten nicht weh.
Ich könnte jetzt noch an der Musik rummeckern, weil sie nicht so flächig und vordergründig ist wie in den alten Filmen.
Ich könnte mich vielleicht etwas an "neuen" Storywendungen stören aber wenn ich ehrlich bin hatte ich beim ersten Teil einfach ein grandioses "zweimaliges" Seherlebnis und vergebe aus meiner Sicht die volle Punktezahl.
Grandios!
10/10
Wer sich aber von den alten Filmen, nicht freimachen kann oder will, dem sei ehrlich abgeraten.
Falls Ihr Euch das erste Seherlebnis nicht versauen wollt, dann empfehle ich unbedingt die Blu-ray ohne Werbeunterbrechung. Die Blu-rays kosten zwischen 22,99 und 26,99 Euro. Für drei Filme mit viel Bonus finde ich das echt in Ordnung.
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Re: Winnetou - Der Mythos lebt - Philipp Stölz (2016)
Noch ein kleiner Anhang.
Wäre der erste Teil in Punkto Regie, Story, Kamera und Darsteller nicht so extrem stark, dann wäre die 08/15 Musik von Heiko Maile voll in die Hose gegangen.
Heiko Maile hat den Kern von Martin Böttchers Musik und die Wirkung in Verbindung zu den Filmen nicht mal ansatzweise verstanden.:facepalm:
Wenn Maile schon Anleiehen bei Böttchers Musik nimmt, dann hätte er wirklich Großartiges schaffen können, wenn er nur die heute noch zeitgemäßen Elemente der Böttcher Musik herausgefiltert hätte.
Damit meine ich nicht, dass er sich in schwülstigen Streicherflächen hätte verlieren müssen aber mir fehlt die Wehmut, die unterschwelligen Klangteppiche, die der Zuschauer eher unterbewusst wahrnimmt.
Zusätzlich hätte man mit mehr Perkussion Elementen arbeiten und einen etwas rythmischen Soundtrack machen können.
Die ganz leisen Töne der Böttcher Musik hätten eine unglaubliche Atmosphäre geschaffen, wenn man diese neu arrangert bzw. eingearbeitet hätte.
Ich weiß nicht ob man nur dem Komponisten oder auch dem Regisseur die Schuld geben kann. Stölzl hätte das doch auffallen müssen. Hört hier mal rein:
Hier gibt es einen 40 Minuten Clip von Martin Böttchers Musik, in dem die unterschwelligen Themen ien einem Mix verarbeitet sind. Das ist meiner Meinung nach, neben den Perkussion Elementen die Quintessenz der Winnetou Musik und da hätte man sich schon anlehnen müssen.
[BBvideo][/BBvideo]
Aber ich wiederhole mich gern. Der erste Film ist so stark, dass er sogar eine 08/15 Musik, die nur wenige "Momente" hat fast unbeschadet überlebt.
Wäre der erste Teil in Punkto Regie, Story, Kamera und Darsteller nicht so extrem stark, dann wäre die 08/15 Musik von Heiko Maile voll in die Hose gegangen.
Heiko Maile hat den Kern von Martin Böttchers Musik und die Wirkung in Verbindung zu den Filmen nicht mal ansatzweise verstanden.:facepalm:
Wenn Maile schon Anleiehen bei Böttchers Musik nimmt, dann hätte er wirklich Großartiges schaffen können, wenn er nur die heute noch zeitgemäßen Elemente der Böttcher Musik herausgefiltert hätte.
Damit meine ich nicht, dass er sich in schwülstigen Streicherflächen hätte verlieren müssen aber mir fehlt die Wehmut, die unterschwelligen Klangteppiche, die der Zuschauer eher unterbewusst wahrnimmt.
Zusätzlich hätte man mit mehr Perkussion Elementen arbeiten und einen etwas rythmischen Soundtrack machen können.
Die ganz leisen Töne der Böttcher Musik hätten eine unglaubliche Atmosphäre geschaffen, wenn man diese neu arrangert bzw. eingearbeitet hätte.
Ich weiß nicht ob man nur dem Komponisten oder auch dem Regisseur die Schuld geben kann. Stölzl hätte das doch auffallen müssen. Hört hier mal rein:
Hier gibt es einen 40 Minuten Clip von Martin Böttchers Musik, in dem die unterschwelligen Themen ien einem Mix verarbeitet sind. Das ist meiner Meinung nach, neben den Perkussion Elementen die Quintessenz der Winnetou Musik und da hätte man sich schon anlehnen müssen.
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Aber ich wiederhole mich gern. Der erste Film ist so stark, dass er sogar eine 08/15 Musik, die nur wenige "Momente" hat fast unbeschadet überlebt.
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Re: Winnetou - Der Mythos lebt - Philipp Stölz (2016)
Gerade Teil 2 gesehen.
Oh je, nach dem grandiosen ersten Film ist das nicht nur ein unglaublicher Absturz.
Hier wird nun wirklich ein Fehler nach dem anderen begangen.
Sicherlich bin ich nicht das Maß aller Dinge aber hier entzaubern die Macher den wirklich schönen ersten Film.
Im ersten Teil freundet man sich mit den "neu interpretierten" Charakteren an und nun bekommt man Winnetou als einen Old Shatterhand "Buddy" serviert. Oh ja ich meine "Buddy".
Zusätzlich nimmt man sich des Silbersee Themas an und da erwartet doch jeder Großes? Leider gibts hier nichts Großes, selbst der Silbersee ist im Verhältnis zur 60er Jahre Verfilmung kein Höhepunkt mehr, sondern einfach nur ein schöner See.
Winnetou labert was das Zeug hält und entmystifiziert sich damit selbst.
Winnetou Regisseur Harald Reinl würde sich im Grabe umdrehen, wenn er das sehen würde.
Reinl hat Winnetou damals bewusst nie zu viel sprechen lassen, weil er der Meinung war, das Winnetou am besten wirkt wenn er nichts sagt.
Pierre Brice hatte diese enorme Ausstrahlung, die ich dem neuen Darsteller nicht mal absprechen will aber dafür ist der Regisseur da um die Schauspieler zu inszenieren.
Reinl hatte Pierre Brice wortkarg inszeniert, denn so war Winnetou für die Zuschauer geheimnisvoll und brice hatte die richtige Wirkung ohne den Mund aufzumachen.
Reinl hatte auch die Landschaftsaufnahmen viel epischer inszeniert und ein unglaubliches Talent für die Actiondramaturgie. Bei Stölzl Fehlanzeige.
Zusätzlich wirkte dieser Film auch noch unfreiwillig komisch, speziell in Punkto Bösewicht,von dem man den Eindruck hatte, als hätte der Drehbuch Autor zu sehr auf Javier Bardem in SKYFALL geschielt.
Die Krone setzt dem Film dann noch die Musik auf, die noch uninteressanter als im ersten Teil daher kommt und im Abspann von der Instumentierung und dem Arrangement fast wie ein Auszug aus dem Soundtrack einer der aktuelleren Bond Filme wirkt.
Ich bin übrigens ziemlich sicher das Martin Böttcher die Musik komplett scheiße findet.
Er hat ja bereits eine sehr zurückhaltende aber interpretierbare Meinung von sich gegeben.
Hoffentlich findet man im dritten Teil nochmal zu dem zurück, was den ersten so gut gemacht hat.
Ein echt kleiner Silbersee!
Oh je, nach dem grandiosen ersten Film ist das nicht nur ein unglaublicher Absturz.
Hier wird nun wirklich ein Fehler nach dem anderen begangen.
Sicherlich bin ich nicht das Maß aller Dinge aber hier entzaubern die Macher den wirklich schönen ersten Film.
Im ersten Teil freundet man sich mit den "neu interpretierten" Charakteren an und nun bekommt man Winnetou als einen Old Shatterhand "Buddy" serviert. Oh ja ich meine "Buddy".
Zusätzlich nimmt man sich des Silbersee Themas an und da erwartet doch jeder Großes? Leider gibts hier nichts Großes, selbst der Silbersee ist im Verhältnis zur 60er Jahre Verfilmung kein Höhepunkt mehr, sondern einfach nur ein schöner See.
Winnetou labert was das Zeug hält und entmystifiziert sich damit selbst.
Winnetou Regisseur Harald Reinl würde sich im Grabe umdrehen, wenn er das sehen würde.
Reinl hat Winnetou damals bewusst nie zu viel sprechen lassen, weil er der Meinung war, das Winnetou am besten wirkt wenn er nichts sagt.
Pierre Brice hatte diese enorme Ausstrahlung, die ich dem neuen Darsteller nicht mal absprechen will aber dafür ist der Regisseur da um die Schauspieler zu inszenieren.
Reinl hatte Pierre Brice wortkarg inszeniert, denn so war Winnetou für die Zuschauer geheimnisvoll und brice hatte die richtige Wirkung ohne den Mund aufzumachen.
Reinl hatte auch die Landschaftsaufnahmen viel epischer inszeniert und ein unglaubliches Talent für die Actiondramaturgie. Bei Stölzl Fehlanzeige.
Zusätzlich wirkte dieser Film auch noch unfreiwillig komisch, speziell in Punkto Bösewicht,von dem man den Eindruck hatte, als hätte der Drehbuch Autor zu sehr auf Javier Bardem in SKYFALL geschielt.
Die Krone setzt dem Film dann noch die Musik auf, die noch uninteressanter als im ersten Teil daher kommt und im Abspann von der Instumentierung und dem Arrangement fast wie ein Auszug aus dem Soundtrack einer der aktuelleren Bond Filme wirkt.
Ich bin übrigens ziemlich sicher das Martin Böttcher die Musik komplett scheiße findet.
Er hat ja bereits eine sehr zurückhaltende aber interpretierbare Meinung von sich gegeben.
Hoffentlich findet man im dritten Teil nochmal zu dem zurück, was den ersten so gut gemacht hat.
Ein echt kleiner Silbersee!
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Re: Winnetou - Der Mythos lebt - Philipp Stölz (2016)
Ich habe den zweiten Teil nochmal angesehen und finde ihn nun ein bißchen besser, vielleicht auch weil ich bei der Zweitsichtung wusste was mich erwartet. Es gibt sogar einiges was ich mittlerweile ziemlich gut finde.
Gerade den 3. Teil gesehen:
Der zweite Teil hat dafür gesorgt, dass ich mich von den 60er Jahre Filmen gezwungenermaßen freigemacht habe und dafür wurde "Der letzte Kampf" dann auch der beste Film der Trilogie.
Sehr sehr düster, mit winterlicher Atmosphäre, sehr guter Bösewicht und tolle Auftritte von Mario Adorf. Klasse Setting und streckenweise ist mir auch die Musik positiv aufgefallen.
Das war schon ziemlich klasse!
Mein Fazit:
Teil 1: Großartig
Teil 2: Man kann damit leben
Teil 3: Großartig
Die Bewertungen haben sich aber nicht an den 60er Jahre Filmen orientiert.
Mir gefallen also die alten und die neuen aber trotzdem sind die 60er Verfilmungen das Non Plus Ultra, weil die neuen Winnetou Filme zwar eine schöne Zugabe sind aber keinem Vergleich standhalten können. Die alten Filme haben einen Zauber den wohl kein Regisseur jemals wieder erreichen wird, weil es sich keiner aus marktstrategischen Gründen jemals getrauen würde.
Wenn man ehrlich ist, liegen die neuen Filme in der Charaktertiefe näher an den Karl May Büchern als die 60er Jahre Verfilmungen aber letztendlich liegt für mich die Erfüllung eher in den epischen märchenhaften Verfilmungen der 60er Jahre, in der die Musik und die Landschaften 50% ausmachen und die Prärie viel weiter war.
Grundsätzlich hätte ich nichts gegen weitere Filme aber da der zeitliche Rahmen zwischen den 3 Teilen nicht gegeben ist, frage ich mich wann Winnetou uns Old Shatterhand noch weitere Abenteuer hätten erleben können? Außerdem werden sie erst im dritten Teil Blutsbrüder, insofern ist diese Interpretation für mich abgeschlossen. Ich bin auch ziemlich sicher dass da zumindest in Bezug auf diesen Dreiteiler nichts mehr nachkommt.
Gerade den 3. Teil gesehen:
Der zweite Teil hat dafür gesorgt, dass ich mich von den 60er Jahre Filmen gezwungenermaßen freigemacht habe und dafür wurde "Der letzte Kampf" dann auch der beste Film der Trilogie.
Sehr sehr düster, mit winterlicher Atmosphäre, sehr guter Bösewicht und tolle Auftritte von Mario Adorf. Klasse Setting und streckenweise ist mir auch die Musik positiv aufgefallen.
Das war schon ziemlich klasse!
Mein Fazit:
Teil 1: Großartig
Teil 2: Man kann damit leben
Teil 3: Großartig
Die Bewertungen haben sich aber nicht an den 60er Jahre Filmen orientiert.
Mir gefallen also die alten und die neuen aber trotzdem sind die 60er Verfilmungen das Non Plus Ultra, weil die neuen Winnetou Filme zwar eine schöne Zugabe sind aber keinem Vergleich standhalten können. Die alten Filme haben einen Zauber den wohl kein Regisseur jemals wieder erreichen wird, weil es sich keiner aus marktstrategischen Gründen jemals getrauen würde.
Wenn man ehrlich ist, liegen die neuen Filme in der Charaktertiefe näher an den Karl May Büchern als die 60er Jahre Verfilmungen aber letztendlich liegt für mich die Erfüllung eher in den epischen märchenhaften Verfilmungen der 60er Jahre, in der die Musik und die Landschaften 50% ausmachen und die Prärie viel weiter war.
Grundsätzlich hätte ich nichts gegen weitere Filme aber da der zeitliche Rahmen zwischen den 3 Teilen nicht gegeben ist, frage ich mich wann Winnetou uns Old Shatterhand noch weitere Abenteuer hätten erleben können? Außerdem werden sie erst im dritten Teil Blutsbrüder, insofern ist diese Interpretation für mich abgeschlossen. Ich bin auch ziemlich sicher dass da zumindest in Bezug auf diesen Dreiteiler nichts mehr nachkommt.
- Nello Pazzafini
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Re: Winnetou - Der Mythos lebt - Philipp Stölz (2016)
hab mir doch tatsächlich den ersten Teil angesehen ohne zu wissen was mich da erwartet - und hat mir absolut gefallen!
Recht düster-melancholisch, wirklich schöne Bilder und Kamera, einen richtig guten Hauptdarsteller (Wotan Wilke Möhring), der Winnetou geht auch in Ordnung und einen herrlich widerlichen Jürgen Vogel!
Die Geschichte wird frisch erzählt und das ganze wirkt gut & teuer produziert.
Bin gespannt wie´s weitergeht!
Recht düster-melancholisch, wirklich schöne Bilder und Kamera, einen richtig guten Hauptdarsteller (Wotan Wilke Möhring), der Winnetou geht auch in Ordnung und einen herrlich widerlichen Jürgen Vogel!
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Bin gespannt wie´s weitergeht!
- Dick Cockboner
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Re: Winnetou - Der Mythos lebt - Philipp Stölz (2016)
Das unterschreibe ich genau so!Nello Pazzafini hat geschrieben:hab mir doch tatsächlich den ersten Teil angesehen ohne zu wissen was mich da erwartet - und hat mir absolut gefallen!
Recht düster-melancholisch, wirklich schöne Bilder und Kamera, einen richtig guten Hauptdarsteller (Wotan Wilke Möhring), der Winnetou geht auch in Ordnung und einen herrlich widerlichen Jürgen Vogel!
Die Geschichte wird frisch erzählt und das ganze wirkt gut & teuer produziert.
Bin gespannt wie´s weitergeht!
Die Darstellung des Sam Hawkins finde ich auch sehr interessant.Der Kollege wackelt hier nicht als comic-relief durch den Film,sondern doch eher als Einer von der Wildnis wahnsinnig gemachter Trapper.
Schade nur,das sich Rik Battaglia durch zu frühes Ableben um eine tolle Nebenrolle gebracht hat.
- Nello Pazzafini
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Re: Winnetou - Der Mythos lebt - Philipp Stölz (2016)
Ja sogar der sam hawkins war gut dargestellt....
Generell wurde auch deswegen alles richtig gemacht weil man unkonventionell und frisch an die geschichte gegangen ist. Mutig und toll das sich das wer traut.
Ich bin ja schon sehr gespannt wie Georg Friedrich rüberkommen wird, meines erachtens der beste österreichische Schauspieler (neben Steinhauer)
Generell wurde auch deswegen alles richtig gemacht weil man unkonventionell und frisch an die geschichte gegangen ist. Mutig und toll das sich das wer traut.
Ich bin ja schon sehr gespannt wie Georg Friedrich rüberkommen wird, meines erachtens der beste österreichische Schauspieler (neben Steinhauer)
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Re: Winnetou - Der Mythos lebt - Philipp Stölz (2016)
Nello Pazzafini hat geschrieben:hab mir doch tatsächlich den ersten Teil angesehen ohne zu wissen was mich da erwartet - und hat mir absolut gefallen!
Recht düster-melancholisch, wirklich schöne Bilder und Kamera, einen richtig guten Hauptdarsteller (Wotan Wilke Möhring), der Winnetou geht auch in Ordnung und einen herrlich widerlichen Jürgen Vogel!
Die Geschichte wird frisch erzählt und das ganze wirkt gut & teuer produziert.
Bin gespannt wie´s weitergeht!
Dann sei vorbereitet auf einen schwachen zweiten Teil und einen ganz starken dritten Teil.