Contaminator - Bruno Mattei (1989)

Söldner, Mutanten und Kriegshelden

Moderator: jogiwan

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buxtebrawler
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Re: Contaminator - Bruno Mattei (1989)

Beitrag von buxtebrawler »

Ist mutmaßlich diesen Monat noch einmal bei Cinestrange Extreme auf Blu-ray erschienen, limitiert auf 300 Exemplare:

Bild

Extras:
* Interview mit den Drehbuchutoren Claudio Fragasso und Rossella Drudi (OmU)
* Interview mit Darstellerin Geretta Geretta (DEMONS) (OmU)
* Alternative Opening Credits der deutschen VHS
* Alternative Opening Credits der italienischen VHS
* Alternative Opening Credits der amerikanischen Blu-ray
* Bildergalerie
* Trailer

Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... vid=112960
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
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McBrewer
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Re: Contaminator - Bruno Mattei (1989)

Beitrag von McBrewer »

img051.jpg
img051.jpg (853 KiB) 1702 mal betrachtet
Onkel Brunos Terminator/Aliens Huldigung CONTAMINATOR hatte ich jetzt schon einige Jahre als Magnetband ungesehen im Regal stehen, zu unrecht, versteht sich.
Ist doch dessen Sci-Fi Ripp-Off gar nicht mal so öde-blöde. Klar, Trash! Aber eins von der guten Sorte. Nimmt seine Figuren ernst, will ernst sein. Und haut auch richtig auf den Putz. Der erste Stunde dominiert eine Art Alien Jagd, bevor sich dann in der letzten Halben Stunde der auf tötung programmierte kybernetischen Organismus austoben darf. Dabei gibt es wieder herrlich schräge Dialoge, absurde Szenen (wenn die Ripley-Heldin eine Ewigkeit versucht, das mechanische Tor zu zu fahren, nur um mitzukommen, das sie die ganze Zeit den falschen Knopf gedrückt hat :palm: )
Im großen & ganzen, Gurkensalat der schmeckt :nick:
Bild
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Re: Contaminator - Bruno Mattei (1989)

Beitrag von buxtebrawler »

McBrewer hat geschrieben: So 3. Okt 2021, 17:01 Im großen & ganzen, Gurkensalat der schmeckt :nick:
Schöne Formulierung :D
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Contaminator - Bruno Mattei (1989)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 18.11.2021 bei WMM noch einmal auf Blu-ray im Mediabook:

Bild

Extras:
- 16-seitiges Booklet "Schöner Schrecken" von Mike Blankenburg
- Interview mit den Drehbuchutoren Claudio Fragasso und Rossella Drudi (ital. mit engl. und dt. UT, 13 Min.)
- Interview mit Darstellerin Geretta Geretta (DEMONS) (engl. mit dt. UT, 12 Min.)
- Alternative Opening Credits der deutschen VHS
- Alternative Opening Credits der italienischen VHS
- Alternative Opening Credits der amerikanischen Blu-ray
- Bildergalerie
- Trailer
- Bonus-DVD mit weiterem Horrorfilm

Bemerkung:
Limitiert auf 111 Stück.

Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... vid=114147
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Contaminator - Bruno Mattei (1989)

Beitrag von buxtebrawler »

„Venedig ist nun eine tote Stadt…“

Der italienische Filmemacher Bruno Mattei („Die Hölle der lebenden Toten“) gilt nicht nur als Genre- und Exploitation-Filmer, sondern auch als einer derjenigen, die dem italienischen Kino ab einem gewissen Zeitpunkt den Ruf eingehandelt haben, mehr oder minder dreiste Low-Budget-Plagiate erfolgreicher US-Vorbilder hervorzubringen. Eine seiner letzten solchen Arbeiten, die es ins Kino schafften, ist der 1989 veröffentlichte „Contaminator“, der sich mit seinen Plakaten und seinem Originaltitel „Terminator II“ noch vor Veröffentlichung der offiziellen „Terminator“-Fortsetzung unverhohlen an James Camerons Action-Kracher anlehnt, inhaltlich aber stärker auf ein anderes Erfolgsprodukt James Camerons referenziert: „Aliens – Die Rückkehr“. Das Drehbuch stammt von niemand Geringerem als Claudio Fragasso, ganz genau, dem Regisseur von „Troll 2“.

„Es war so was wie ein Monster!“

Venedig, wie wir es kennen, war einmal: In einer dystopischen Zukunft ist es zu einer überschwemmten und verseuchten entvölkerten Geisterstadt verkommen, in deren Kanalisation es rumort. Dort treiben nämlich fiese Mutanten ihr Unwesen, die es auf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Tubular Corporation abgesehen haben, sobald diese sich in ihre Gefilde trauen. Doch bei Tubular lernt man dazu und entsendet die nächste Wissenschaftlerin (Haven Tyler) zusammen mit der „Megaforce“-Spezialeinheit (Ähnlichkeiten zum US-Sci-Fi-Actioner „Megaforce“ sind sicherlich nicht rein zufällig) und ihrem Sicherheitsexperten Samuel Fuller (Christopher Ahrens, „Magic Ivory – Im Vorhof zur Hölle“) in den Untergrund, um herauszufinden, was genau sich unter Tage eigentlich abspielt und wie man dem Herr werden könnte. Doch Fuller entpuppt sich als Cyborg und die Motive des Unternehmens sich als wenig ehrenhaft…

„Mit diesem Höllenspuk will ich nichts mehr zu tun haben!“

In Matteis Sause führt ein Off-Sprecher ein, bevor wir die Elite-Gurkentruppe (mit denen hat’s Mattei ja irgendwie, vgl. „Die Hölle der lebenden Toten“) kennenlernen. Deren Mitglieder pöbeln sich erst einmal kräftig gegenseitig an. Aus den überwiegend gesichtslosen Soldaten stechen ein blonder David-Lee-Roth/Shawn-Michaels-Verschnitt namens Caine (Cortland Reilly) sowie die schwarze Koster (Geretta Geretta, „The Riffs III – Die Ratten von Manhattan“) hervor, die‘s auf den Italiener Franzini (Fausto Lombardi, „Horror-Sex im Nachtexpress“) abgesehen hat. Eigentlich ist man aber auf der Suche nach Paul Drake (Clive Riche, „Dellamorte Dellamore“), einem der Wissenschaftler, der eigenartigerweise während eines Mutantenangriffs seinen eigenen Kollegen erwürgt hat. Nach etwas schon früh eingesetzter Balleraction findet man den Delinquenten auch. Er schreit ohrenbetäubend laut, schnappt sich Soldat Price (Richard Ross, „Airhawk“) als Geisel und entkommt mit ihr. Ist Drake dem Wahnsinn anheimgefallen? Oder beginnt er selbst zu mutieren? Wir wissen es nicht und werden es auch nie erfahren, denn der Film vergisst ihn schlicht.

„Es ist wie eine Floppy-Disk!“ (Sci-Fi der Marke Mattei)

Price findet sich in einer Art Spinnennetz wieder; die Kreaturen werden in Point-of-View-Perspektive eingeführt und entpuppen sich als nur spärlich zum Einsatz kommende Men in suits. Die „Megaforce“ ist hauptsächlich damit beschäftigt, durch die Katakomben zu rennen, was den Film etwas langatmig macht. Immerhin wird das Ensemble erweitert, als man irgendwann ein Mädchen namens Samantha (Dominica Coulson) aufliest, die verängstigte Tochter eines der toten Wissenschaftler. Man kommt irgendwelchen Gen-Experimenten auf die Spur, Fuller überrascht die anderen damit, ein Cyborg zu sein, es stellt sich heraus, dass es sich um biologische Waffenentwicklung dreht und es droht die totale Zerstörung.

Nein, das ist nicht gespoilert, denn „Contaminator“ entwickelt seinen Reiz gewiss nicht aus etwaiger klassischer Spannung, die kaum vorhanden ist – wie es generell arg am Dramaturgischen hapert –, sondern aus der Verquickung von „Aliens“- und „Terminator“-Motiven in billig und mehr so semi geschauspielert. Über weitere Strecken ist der Film leider eher eintönig, mehr Kreaturenspektakel wäre ebenso wünschenswert gewesen wie ein schmissiger futuristischer Synthie-Soundtrack oder über die Gummimasken hinausgehende krude Schauwerte. Leider finden sich zudem kaum noch verdiente Cinecittà-Recken in der Darstellerriege, was den Film vielleicht noch etwas unterhaltsamer gemacht hätte. Das völlig unvermittelte Zeitreise-Ende ist abgefahren, surreal, gaga und pseudosozialkritisch – und besiegelt einen Film, der derart dreist plagiiert und mit seltsamen eigenen Ideen mixt, dass er die Lacher und die WTF-Momente auf seiner Seite hat.
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