Das Mörderschiff - Etienne Perier (1971)
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Das Mörderschiff - Etienne Perier (1971)
Das Mörderschiff
(Wgen Eigth Bells Toll)
mit Anthony Hopkins, Robert Morley, Nathalie Delon, Jack Hawkins, Corin Redgrave, Derek Bond, Ferdy Mayne, Maurice Roeves, Leon Collins, Wendy Allnutt, Peter Arne, Oliver MacGreevy, Jon Croft, Tom Chatto, Charlie Stewart
Regie: Etienne Perier
Drehbuch: Alistair MacLean
Kamera: Arthur Ibbetson
Musik: Angela Morley
FSK 16
Großbritannien / 1971
Geheimagent Calvert ist auf ein skrupelloses Gangster-Syndikat angesetzt. Eine Bande von modernen Piraten überfällt Yachten und Schiffe mit besonders wertvoller Ladung. Bei einem dieser spektakulären Raubzüge fällt eine millionenschwere Goldladung in die Hände der perfekt organisierten Bande. Calvert entdeckt ein übles Komplott aus Korruption und Erpressung. In einem gnadenlosen Alleingang greift er das Syndikat an. Ein lebensgefährliches Abenteuer, das für zwei seiner Agenten-Kollegen bereits ein tödliches Ende nahm. Nur knapp entgeht Calvert einer Serie von Mordanschlägen.
In diesem britischen Agenten-Thriller kann man Sir Anthony Hopkins in einer seiner ersten Rollen betrachten und es ist schon gewöhnungsbedürftig, ihn als Agenten im Dienst des britischen Empires zu sehen, verbindet man seine Person doch fast zwangsläufig immer wieder mit der Figur des Hanninal Lecter, die er so perfekt ausgefüllt hat und vergisst schnell einmal, das er auch etliche andere Figuren gespielt hat. Und so gibt er auch in diesem spannenden Thriller eine sehr gute Figur ab und nicht nur sein dargestellter Charakter ähnelt dem eines James Bond, auch die gesamte Geschichte könnte ohne weiteres zu einem Bond-Film gehören, auch wenn es hier eventuell nicht ganz so spektakulär zugeht, wie man es aus den 007-Filmen gewohnt ist.
So bekommt der Zuschauer hier eine wirklich gute und interessante Story geboten, die über einen konstanten Spannungsaufbau verfügt und auch teilweise echt gelungene Action-Passagen beinhaltet. Zudem bekommt man erstklassige Landschaftsaufnahmen geboten, von denen insbesondere die Bilder hervorstechen, die einem während eines Helikopterfluges geboten werden. So entsteht hier ein wirklich gelungenes Gesamtbild eines Agenten-Thrillers, der jederzeit spannend und kurzweilig zu unterhalten weiss. Dazu trägt auch die Charakter-Darstellung von Hopkins bei, der seiner Figur sehr viel Charisma verleiht. Hier sind vor allem die Dialoge zwischen ihm und seinem Vorgesetzten ein absolutes Highlight, in denen sich ganz eindeutig herauskristallisiert, das es sich bei Geheimagent Calvert (Anthony Hopkins) nicht gerade um einen pflegeleichten Charakter handelt, sondern vielmehr um einen Menschen, der sich auch einmal gegen die Befehle seiner Vorgesetzten durchsetzt.
Wie man sieht, sind die Ähnlichkeiten zu den berühmten James Bond-Abenteuern unübersehbar, lediglich im Action-Bereich hätte man hier noch eine Schippe drauflegen können. Zwar geht es phasenweise recht rasant zur Sache, aber einige spektakuläre Einlagen hätten dem Film sicherlich nicht unbedingt geschadet. Dennoch handelt es sich um einen wirklich guten Thriller, der auch das typische Agenten-Feeling verströmt, das man gerade aus den 007-Filmen her kennt und im Laufe der Jahre so schätzen gelernt hat. Wenn jetzt noch zwei Charaktere in der Art von Miss Moneypenny und "Q" in die Geschichte eingebunden worden wären, würde "Das Mörderschiff" einen nahezu perfekten Bond-Film darstellen, doch auch so gibt es beste britische Agenten-Kost, die man sich immer gut anschauen kann.
Fazit:
Vor längerer Zeit musste ich auf irgendeiner Seite lesen, das es sich bei "Das Mörderschiff" um einen James Bond-Film für Arme handeln würde, doch diese Bezeichnung wird dem Film überhaupt nicht gerecht, denn hier wird man mit einer immer interessanten und spannenden Geschichte konfrontiert, in der gute Darsteller überzeugende Leistungen abliefern. Letztendlich ist das Gesamtpaket gänzlich überzeugend, so das Fans von Agenten-Thrillern bedenkenlos zugreifen können.
7/10
Big Brother is watching you
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Re: Das Mörderschiff - Etienne Perier (1971)
Erscheint voraussichtlich am 13.10.2022 bei Explosive Media als Blu-ray/DVD-Kombination in verschiedenen Mediabooks:
Cover A
Cover B
Extras:
32-seitiges Booklet
Legendäre Erstsynchronisation
Original Kinotrailer
Bildergalerie
Quelle: OFDb-Shop
Cover A
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Extras:
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Legendäre Erstsynchronisation
Original Kinotrailer
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Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Das Mörderschiff - Etienne Perier (1971)
Das Mörderschiff
When eight bells toll
Großbritannien 1971
Regie: Etienne Périer
Anthony Hopkins, Robert Morley, Nathalie Delon, Jack Hawkins, Corin Redgrave, Derek Bond, Ferdy Mayne, Maurice Roëves, Leon Collins, Wendy Allnutt, Peter Arne, Oliver MacGreevy
OFDB
When eight bells toll
Großbritannien 1971
Regie: Etienne Périer
Anthony Hopkins, Robert Morley, Nathalie Delon, Jack Hawkins, Corin Redgrave, Derek Bond, Ferdy Mayne, Maurice Roëves, Leon Collins, Wendy Allnutt, Peter Arne, Oliver MacGreevy
OFDB
In den 60er-Jahren war der Thrillerautor Alistair MacLean ein verdammt großer Name. Seine Romane verkauften sich millionenfach, und Verfilmungen wie DIE KANONEN VON NAVARONE oder AGENTEN STERBEN EINSAM standen dem Erfolg der Bücher in Nichts nach. In den 70ern begann dann der allmähliche Abstieg des einstigen Stars, die Romane wiederholten sich zusehends, die Verfilmungen rutschen über den B- in den C- Bereich, und in den 80ern war aus dem Meister der Spannung längst ein Flaschenkind geworden, das zwar nach wie vor gut erzählen konnte, aber das was es zu erzählen hatte, das wurde irgendwann nur noch peinlich.
Aber in den 60ern wie gesagt, da war das alles noch neu und funkelnd. Im Wesentlichen sind es meist Man on a Mission-Stoffe, die durch ausweglose Situationen und trinkfeste Helden glänzen. Ausgefeilte Charakterisierungen sind hier eher selten, die Hauptelemente sind raue Männer, die in einer noch raueren Natur (MacLean war passionierter Segler und Naturliebhaber) töten müssen, um zu überleben. In DAS MÖRDERSCHIFF muss der Agent Philipp Calvert herausfinden, warum vor der schottischen Küste Schiffe mit großen Goldladungen spurlos verschwinden. Zwei seiner Leute, die er vor Ort eingesetzt hat, wurden ermordet, und also geht er gemeinsam mit seinem Freund, einem Bürokraten aus dem Geheimdienst, an einem kleinen schottische Küstenstädtchen als Meeresbiologe vor Anker, um das Geheimnis aufzudecken. Und muss sehr schnell lernen, dass dieses Geheimnis ein tödliches ist, den fast ab dem ersten Tag beginnen Überfälle auf seine Person, und häufen sich um ihn herum die mysteriösen Gestalten einerseits und die Leichen andererseits.
Filme zu bewerten hat meistens etwas sehr Persönliches. Natürlich kann man und sollte man versuchen, so unvoreingenommen wie möglich an einen Film heranzugehen, aber manchmal geht das halt einfach nicht. Hier zum Beispiel haben wir einen Film, der in Schottland spielt. Der die schottische Landschaft, vor allem die Insel Skye, sehr ausführlich zeigt und sie auch zu einem Teil des Films macht. Der die Nebendarsteller ihren eigenen Dialekt sprechen lässt. Und der einfach so durch und durch schottisch ist, wie man es heutzutage sonst nur von BRAVEHEART kennt. Dummerweise ist der Maulwurf sehr großer Schottland-Fan, und damit hat der Film per Definition bereits gewonnen. Der Hubschrauberflug über die Insel zeigt jede Menge wundervoller Landschaften, präsentiert einige der Sehenswürdigkeiten, und lässt mein Maulwurfsherz erbeben vor Freude. Was stört es da, dass die Dramaturgie so holprig ist wie die schottische Heidelandschaft? Dass das Tempo von Beginn an sehr hoch ist, durch fetzige Musik oft sogar noch gesteigert wird, und damit Ansätze einer ausgeklügelten Story glatterdings überbügelt werden? Dass manche der Figuren, wie etwa der Haifischjäger Hutchinson, so platt wirken wie ein flaches Shortbread und eigentlich(!) keinerlei Existenzberechtigung haben? (Was auch nichts macht, denn die Annäherung zwischen Held und Freund ist so dermaßen hanebüchen, dass es einen schaudern könnte wie im schottischen Winter.) Dass der Schurke im Hintergrund während des Films kaum einmal zu sehen ist, und sogar gefühlt erst 10 Minuten vor Ende überhaupt einen Namen erhält? Dass das Ende mehr als nur reichlich seltsam ist, und eher auf eine mögliche Fortsetzung hinweist als auf einen runden Abschluss?
Tatsächlich war ursprünglich geplant, eine Filmserie mit Philipp Calvert in der Hauptrolle zu drehen, und zwar genau zu der Zeit, in der Sean Connery seinen Abschied als James Bond nahm. Die Produzenten wollten also einen Ersatz für die Bond-Serie haben und drehten daraufhin DAS MÖRDERSCHIFF. Nun ja, die Historie ist bekannt: Sean Connery kehrte für DIAMANTENFIEBER zurück, und die Calvert-Serie war, auch weil der Film in den USA nicht besonders erfolgreich war, gestorben. Was man durchaus nachvollziehen kann, denn obwohl das Drehbuch, von Alistair MacLean persönlich verfasst und stark an den üblichen Bond-Mechanismen orientiert, sich sehr nah an den Roman hält, und nur das bleihaltige Showdown sich vom eher dialoglastigen Ende des Romans unterscheidet, so liegen die Schwächen des Films doch ganz eindeutig bei der Regie, die es nicht schafft, den Figuren wirklich Leben einzuhauchen. Man merkt deutlich, dass der Belgier Etienne Périer aus dem B-Sektor stammt, und entsprechend hat der Produzent die Wahl des Regisseurs auch als einzigen Fehler benannt …
Nichtsdestotrotz ist DAS MÖRDERSCHIFF ein rasanter und nicht unspannender Actionfilm geworden, der mit einer wunderschönen Landschaft punktet, und mit Anthony Hopkins in der Hauptrolle und Robert Morley als Gerade-noch-an-.der-Grenze-zum Klamauk-balancierenden Sidekick einen vernünftig wirkenden Gegenentwurf zum 007-Universum auf die Beine stellt. Statt Glamour und Reisen um die Welt kleines Kaff mit miesem Wetter. Statt reihenweise schöner Frauen Nathalie Delon, und statt blutarmer Kampfszenen brutale Fights mit Sterben in Großaufnahme, was stellenweise sehr hart rüberkommt. Aber der geneigte Zuschauer sollte sich eben nicht zu sehr auf logische Abläufe und überzeugende Charaktere einschießen – Das Motto heißt drauflosballern und danach einen Whisky trinken. Oder zwei. Und während des Showdowns im Schloss wird dann auch mal schnell ein Schluck aus der Pulle genommen. Prost Alistair MacLean, möge Deine Seele zwischen den übermäßig geliebten Whiskyfässern ihre Ruhe finden!
Der Originaltitel bezieht sich übrigens auf einen Ausdruck aus der Seemannssprache: 8 Glasen, das ist Mitternacht. Und um Mitternacht soll der Überfall auf das Hauptquartier der Schurken stattfinden. Also dann, wenn es 8 Schläge mit der (Seemanns-)Uhr hat …
8/10
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
Jack Grimaldi
Re: Das Mörderschiff - Etienne Perier (1971)
Bond ohne Sex-Appeal, ohne viel Krawall, dafür mit schlechtem Wetter in einer Gegend von spröder Schönheit.
Weniger Popanz, mehr schlechte Laune.
Guter Film.
Weniger Popanz, mehr schlechte Laune.
Guter Film.
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