James Bond 007 Liebesgrüße aus Moskau - Terence Young (1963)
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James Bond 007 Liebesgrüße aus Moskau - Terence Young (1963)
Liebesgrüße aus Moskau
(From Russia with Love)
mit Sean Connery, Daniela Bianchi, Pedro Armendáriz, Lotte Lenya, Robert Shaw, Bernard Lee, Eunice Gayson, Walter Gotell, Francis De Wolff, George Pastell, Nadja Regin, Lois Maxwell, Aliza Gur, Martine Beswick
Regie: Terence Young
Drehbuch: Richard Maibaum / Johanna Harwood / Berkely Mather
Kamera: Ted Moore
Musik: John Barry
FSK 16
Großbritannien / 1963
Die Verbrecherorganisation Phantom will MI 6 und KGB gegeneinander ausspielen, um an die Dechiffriermaschine Lector, Lockmittel für die Briten, zu gelangen. M schickt James Bond nach Istanbul, wo er sich mit Kerim Bey, Chef des türkischen Geheimdienstes, anfreundet und Kontakt mit Russin Tatjana Romanova aufnimmt, die nach England fliehen will. Sie stehlen die Lector. Im Orientexpress ermordet Grant, Killer von Phantom, Kerim Bey. Bond tötet Grant. Mit Tatjana und der Lector erreicht er Venedig, wo er gegen Phantom-Planerin Rosa Klebb antritt.
Lediglich ein Jahr nach dem Erstling "James Bond 007 jagt Dr. No" durfte Regisseur Terence Young mit doppeltem Budget den nächsten Film der Reihe drehen und schuf mit "Liebesgrüße aus Moskau" einen der wohl besten Bond-Filme überhaupt. Wirkte der Vorgänger an diversen Stellen noch etwas unrund und holprig, so präsentiert sich dem Zuschauer in vorliegendem Fall doch eine Geschichte, die erfolgreich die in "Dr. No" noch vorhandenen Defizite zu bereinigen. So erscheint die Story doch weitaus stimmiger und beinhaltet doch etliche der wunderbaren Aspekte, die diese Reihe in der Folge so besonders auszeichnen sollen. Zuerst einmal sollte man Hauptdarsteller Sean Connery lobend erwähnen, der schon in diesem zweiten Abenteuer merklich in die Rolle des britischen Super-Agenten hinein gewachsen ist. Sein Schauspiel wirkt längst nicht mehr so hölzern wie im ersten Teil der Reihe und schon hier ist die berühmte Lockerheit zu verspüren, die sich im Laufe der Jahre zu einem absoluten Markenzeichen der Figur James Bond entwickeln sollte. Lockere Sprüche, der typische Charme und teils auch witzige Dialoge zeichnen dieses Werk ganz besonders aus und verleihen ihm so den unverwechselbaren Touch, den die Fans doch so sehr lieben. Es ist jedoch nicht nur das Schauspiel, auch spricht Connery hier das erste Mal mit der Synchronstimme von G.G Hoffmann, so das man sich als Betrachter nun auch richtiggehend heimisch fühlt und die deutsche Synchronisation genießen kann.
Terence Young ist mit "From Russia with Love" eine absolut erstklassige Inszenierung gelungen, in der man die zuvor vorhandenen Kinderkrankheiten ausgemerzt hat, so erscheint der Plot viel stimmiger und rund, wobei sich eine wunderbare Dreiecks-Geschichte präsentiert, in der England und Russland gnadenlos gegeneinander ausgespielt werden sollen. Bond trifft hier auch das erste Mal auf seinen Gegner Ernst Stavro Blofeld, der allerdings nicht im Bild zu sehen ist, sondern lediglich im Hintergrund agiert. Damit wird man mit dem Gegenspieler des Agenten konfrontiert, der ihm noch in so manchem weiteren Abenteuer das Leben erschweren soll, treffen die beiden Kontrahenten doch noch oft genug aufeinander. Der Aspekt, das sich Bond immer auf einen Haupt-Gegenspieler trifft ist hier keinesfalls neu, doch in vorliegendem Fall hält auch noch eine andere Tradition Einzug in die Film-Reihe, denn neben den zumeist größenwahnsinnigen Hintermännern bekommt es der britische Agent nun auch mit einem weiteren Gegner zu tun, der für das Grobe verantwortlich ist und eigentlich immer die Aufgabe hat, den smarten Briten zu eliminieren. Wird dieser Part in späteren Werken von Darstellern wie beispielsweise Kabir Bedi, Famke Janssen oder auch Grace Jones übernommen, so handelt es sich in diesem Fall um ein hünenhaftes Muskelpaket, das von Robert Shaw (Der weiße Hai) dargestellt wird und sich mit Connery wohl die bekannteste Film-Schlägerei in einem Zug liefert.
Ganz generell sind die Fortschritte in diesem zweiten Abenteuer mehr als deutlich zu erkennen, die Erzählweise des Geschehens gestaltet sich weitaus rasanter-und temporeicher als im Vorgänger "Dr. No" und auch im Bezug auf die vorhandenen Action-Passagen hat sich eine ganze Menge getan. Das Szenario nimmt bei diesem Aspekt nämlich ordentlich an Fahrt zu und präsentiert dabei Nahkämpfe, Verfolgungsjagden und auch jede Menge Explosionen. Dabei wirken die Ereignisse aber zu keiner Zeit überladen oder gar unglaubwürdig, wie es in diversen später erscheinenden Bond-Filmen der Fall sein soll. Terence Young hat hier die genau richtige Mixtur aus Action-und spannender Agenten-Story geschaffen, die auch in der heutigen Zeit immer wieder sehenswert erscheint und in Sachen Qualität so manch anderes Abenteuer von James Bond locker in den Schatten stellt. So stellt man sich nämlich den fast perfekten Film vor, in dem auch das erste Mal zarte Anflüge der so beliebten Gadgets zu erkennen sind, wobei sich das Szenario auch bei diesem Punkt in einem äußerst glaubwürdigem Rahmen bewegt und nicht vollkommen überzogene technische Spielereien offenbart.
Insgesamt gesehen ist "Liebesgrüße aus Moskau" als nahezu perfekter Bond-Vertreter zu bezeichnen, in dem wirklich sämtliche Zutaten unglaublich harmonisch ineinander übergehen. Der dadurch gewonnene Gesamteindruck ist absolut hervorragend und hinterlässt beim Betrachter zudem einen sehr nachhaltigen Eindruck. Eine gelungene Dramaturgie, wunderbar ausgewählte Schauplätze und exzellent agierende Darsteller lassen diese auch in atmosphärischer Hinsicht grandiose Inszenierung mit zum Besten aufsteigen, was die Bond-Reihe je hervor gebracht hat. Die jüngere Generation mag das eventuell ein wenig anders sehen und gerade die 60er Jahre Filme als zu antiquiert und angestaubt ansehen, doch in ihrer Gesamtheit sind diese Werke meiner Meinung nach unübertroffen und immer wieder sehenswert.
Fazit:
"From Russia with Love" beinhaltet sämtliche Zutaten, die ein gelungener Bond-Film haben sollte und lässt diese zudem auch extrem stimmig erscheinen, so das sich ein letztendlich überragendes Gesamtbild ergibt. Die teils vorhandenen Defizite des Erstlings wurden beseitigt und ein glänzend aufgelegter Hauptdarsteller ist innerhalb kürzester Zeit perfekt in seine Rolle hinein gewachsen, so das es im Prinzip nichts an diesem Film auszusetzen gibt.
9/10
Big Brother is watching you
Re: James Bond 007 Liebesgrüße aus Moskau - Terence Young
Da sind wir mal nicht einer Meinung, diesen Streifen fand ich schlechter als Dr.No. Ist stellenweise sehr langweilig und irgendwie fehlt es mir hier an dem gewissen Spirit.
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- horror1966
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Re: James Bond 007 Liebesgrüße aus Moskau - Terence Young
Onkel Joe hat geschrieben:Da sind wir mal nicht einer Meinung, diesen Streifen fand ich schlechter als Dr.No. Ist stellenweise sehr langweilig und irgendwie fehlt es mir hier an dem gewissen Spirit.
Wir können ja auch nicht immer einer Meinung sein.
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Re: James Bond 007 Liebesgrüße aus Moskau - Terence Young
Dafür stimmt es beim Goldfinger dann wieder umso mehr .horror1966 hat geschrieben: Wir können ja auch nicht immer einer Meinung sein.
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
- horror1966
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Re: James Bond 007 Liebesgrüße aus Moskau - Terence Young
Dieser hier gefällt mir auch so gut, weil die Bond-typischen Merkmale das erste Mal in Erscheinung treten, gibt dann halt auch den obligatorischen Nostalgie-Bonus.
Big Brother is watching you
Re: James Bond 007 Liebesgrüße aus Moskau - Terence Young
Dr. No ist großartig! Der hier vorgestellte Nachfolger eine DER Bond-Sausen überhaupt. Klassischer Agentenstoff ohne allzu viel Popanz, großes Kino!Onkel Joe hat geschrieben:Da sind wir mal nicht einer Meinung, diesen Streifen fand ich schlechter als Dr.No. Ist stellenweise sehr langweilig und irgendwie fehlt es mir hier an dem gewissen Spirit.
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- Die Kroete
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Re: James Bond 007 Liebesgrüße aus Moskau - Terence Young
Auch mir hat Dr. No besser gefallen, als Liebesgrüße aus Moskau, ganz einfach weil er wesendlich kurzweiliger ist.
Liebesgrüße aus Moskau dagegen bietet inhaltlch, einen zeitgemäß, realistischeren Handlungsstrang, der auch durch die typischen Bond-Merkmale punkten kann, welche dann in späteren Filmen ihren Widerhall fanden.
Können sich also, unter abwegung einzelner Kriterien, beide auf Augenhöhe begegenen. Richtig getoppt werden die Zweien erst von Teil 3 und das dann, mit allem was dazu gehört.
Liebesgrüße aus Moskau dagegen bietet inhaltlch, einen zeitgemäß, realistischeren Handlungsstrang, der auch durch die typischen Bond-Merkmale punkten kann, welche dann in späteren Filmen ihren Widerhall fanden.
Können sich also, unter abwegung einzelner Kriterien, beide auf Augenhöhe begegenen. Richtig getoppt werden die Zweien erst von Teil 3 und das dann, mit allem was dazu gehört.
- Vinz Clortho
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Re: James Bond 007 Liebesgrüße aus Moskau - Terence Young
Ach. Hör nicht auf sie, Tatjana. Dieser kauzige Onkel mit dem lustigen Hut hat doch keine Ahnung!
Noch Sand und schon warm drauf.
- Il Grande Silenzio
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Re: James Bond 007 Liebesgrüße aus Moskau - Terence Young
"Liebesgrüße aus Moskau" finde ich deutlich erwachsener als "Dr. No", abwechslungsreichere und vor allem spannendere Story mit der einen oder anderen Wendung, mehr (exotische) Schauplätze, mehr Tempo, mehr Action. Mit anderen Worten, er ist imho viel besser gealtert als "Dr. No".
Ein toller Bond - 8/10
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"Dressing well is a form of good manners." - Tom Ford
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Re: James Bond 007 Liebesgrüße aus Moskau - Terence Young
Liebesgrüße aus Moskau
From Russia with love
Großbritannien 1963
Regie: Terence Young
Sean Connery, Daniela Bianchi, Pedro Armendáriz, Lotte Lenya, Robert Shaw, Bernard Lee, Eunice Gayson, Walter Gotell, Francis De Wolff,
George Pastell, Nadja Regin, Lois Maxwell, Aliza Gur, Martine Beswick, Vladek Sheybal, Anthony Dawson, Lisa Guiraut
OFDB
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Großbritannien 1963
Regie: Terence Young
Sean Connery, Daniela Bianchi, Pedro Armendáriz, Lotte Lenya, Robert Shaw, Bernard Lee, Eunice Gayson, Walter Gotell, Francis De Wolff,
George Pastell, Nadja Regin, Lois Maxwell, Aliza Gur, Martine Beswick, Vladek Sheybal, Anthony Dawson, Lisa Guiraut
OFDB
Eine russische Verschlüsselungsexpertin hat sich unsterblich in das Foto von James Bond verliebt, und will deswegen überlaufen. Im Handgepäck eine russische Verschlüsselungsmaschine, nach der sich der Westen schon lange sehnt. Eine Falle ganz klar, aber es könnte natürlich auch was dran sein. Also wird James Bond nach Istanbul geschickt, Überläuferin und Verschlüsselungsmaschine zu besorgen. Dass hinter der Sache gar nicht die Russen stecken sondern eine viel mächtigere Organisation, die West und Ost geschickt gegeneinander ausspielt, das merkt selbst der gewiefte Bond nicht.
Das Genre des Euro-Spys, in der zweiten Hälfte der 60er-Jahre einige Zeit ziemlich beliebt, finde ich ja eigentlich ganz knorke. Beileibe nicht alle Filme, aber doch so einige Streifen sind flotte und auch heute noch gut unterhaltende Reißer im Fahrwasser des großen James Bond. Aber wenn man sich dann nach langer Zeit mal wieder einen frühen Bond anschaut, dann erkennt man doch recht schnell den Unterschied zwischen dem teuren Original und der billigen Kopie. Und damit meine ich nicht nur die herausragenden Schauspieler, die LIEBESGRÜSSE bevölkern! Die auch, ganz klar, aber vor allem lässt Terence Young sich die Zeit, seine Geschichte auch wirklich zu erzählen. Er schickt den Helden nicht einfach nur durch die Weltgeschichte, mondäne Schauplätze abklappern, Schurken wegputzen und Mädels vernaschen, als Tour de Force von Actionszene zu Techtelmechtel und wieder retour. Ganz im Gegenteil werden in LIEBESGRÜSSE sogar die Beziehungen zwischen den Figuren beleuchtet. Dem Mann des türkischen Geheimdienstes zum Beispiel, Ali Kerim Bey, wird mit wenigen und einfachen Anekdötchen ein komplettes Hintergrundbild gegeben, das die Freundschaft zu Bond in ein warmes und angenehmes Licht taucht, und die Figur sehr menschlich und real werden lässt. Oder die Überläuferin, Tatiana Romanova, die nicht nur eine von vielen Bettgenossin Bonds ist, sondern bei allen plakativen und zur Schau getragenen Liebesschwüren trotzdem eine recht komplizierte Beziehung zu Bond hat, dem der Job hier ganz klar vor dem Sex rangiert. Menschliche und emotionale Dinge eben, und nicht nur technokratisches Einerlei.
Und wenn man sich dann noch vor Augen hält, dass alle diese Merkmale guter Filmunterhaltung nicht nur von den Euro-Spy-Kopien ignoriert werden, sondern gerade auch von den späteren Bond-Filmen, die allerspätestens ab den 70ern genau diese Punkte wegließen und sich mehr oder weniger auf ein Haudrauf- und Gadget-Feuerwerk konzentrierten, dann ist ein Film wie LIEBESGRÜSSE erst recht etwas zum Wohlfühlen und daran wärmen. Eine einfache und spannende Geschichte, tolle und sympathische Schauspieler, ein einziger exotischer Schauplatz, gute Musik – Und völlig ohne Küchenpsychologie. Es könnte doch so einfach sein, einen erstklassigen und nach vorne losgehenden Agententhriller zu drehen. Und es hat auch seinen Grund, dass LIEBESGRÜSSE AUS MOSKAU sich wacker in meinen Top-3-Bonds hält …
8/10
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
Jack Grimaldi