USA 1970/1971: In Detroit nimmt ein Musiker namens Rodriguez zwei Alben auf, von denen jeder, der sie hört, absolut begeistert ist. Leider hört sie bloß (fast) keiner.
Einige Jahre später in Südafrika: Wie auch immer die Musik von Rodriguez in den isolierten Apartheidsstaat gelangt ist, sie verbreitet sich in liberalen weißen Kreisen schneller als ein H5N1-Virus in asiatischen Hühnern. Doch niemand weiß irgendetwas über den Musiker, über den man sich erzählt, dass er sich am Schluss eines Konzerts entweder auf der Bühne erschossen oder verbrannt haben soll.
Südafrika in den 90ern: Anlässlich eines CD-Re-Releases schreibt ein Journalist im Booklet, dass er gerne Informationen über den unbekannten Musiker hätte. Angesichts des Wandels in Südafrika und neuer Technologien (Internet!) hört man auch in den US of A von der Suche, so eine gewisse Eva Rodriguez...
So hören die Südafrikaner, dass der Totgeglaubte lebt (nach den Flops seiner Platten schuftete er als Bauarbeiter, engagierte sich aber auch politisch und kandidierte für den Bürgermeisterposten von Detroit), und Rodriguez hört zum ersten Mal davon, dass er am anderen Ende der Welt als Superstar galt. Die Tantiemen, die die südafrikanischen Plattenfirmen zahlten, kamen bei ihm natürlich nie an, sondern wurden offenbar von seiner damaligen US-Plattenfirma unter den Nagel gerissen...
1998 reist Rodriguez erstmals nach Südafrika und spielt dort 6 ausverkaufte Konzerte. Während seine Tochter sich in ein Crewmitglied verliebt und letztlich dort bleibt, kehrt Rodriguez in sein Leben als einfacher Arbeiter zurück, der hin und wieder nach Südafrika fliegt und dort Konzerte gibt.
Boah, was für eine Geschichte! Würde dies jemand einfach so glauben? Und doch ist es passiert, was zeigt, dass das Leben manchmal Kapriolen schlägt, die kein Drehbuchautor sich ausdenken könnte. Die Doku ist toll gemacht und absolut sehenswert, und bietet natürlich auch jede Menge Rodriguez-Musik, die sich gleichfalls als sehr hörenswert erweist. Empfehlung!
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