Hier nun ein paar meiner Eindrücke, die zwingend von Menschen mit Erinnerung an die Ereignisse ergänzt werden sollten
Zum Ersten wäre natürlich eine Zusammenfassung vom Freitagabend schön, dem ich nicht beiwohnte. Die Kopie von SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD soll wohl recht ansehnlich gewesen sein, was – laut Vermutung eines unserer Begleiter – wohl darauf zurückzuführen sein könnte, dass diese eine 35mm-Kopie aus den qualitativ hochwertigen Metern mehrerer Kopien bestand, was diverse Farbunterschiede erklären würde. Vielleicht hat auch der Nello noch was dazu zu sagen. Zum Zweiten kann ich mich ausführlich leider nur zum Samstag äußern, da diverse Ereignisse der spontanen und maximal amüsanten After-Show-Party von Samstagnacht ungeahnte Konsequenzen auf meinen Organismus hatten.
Jedenfalls schlug ich morgens gut gelaunt und bester Dinge dort auf und nahm Herr und Frau Braumeister in Empfang. Von Nello und Nella keine Spur, Freitagnacht muss aber auch ziemlich lang gewesen sein. Unser Opener war der extrem abgedrehte CHILLERAMA (der Saal war höchst überschaubar gefüllt), eine abgefahrene und geschmacksverirrte Liebeserklärung ans alte Kino mit all der Magie auf und hinter der Leinwand. Sehr wirrer Stoff, der dank seiner Episodenstruktur hervorragend auf den Tag einstimmte (bis auf die vierte Episode, die als fiktiver Nachfolger des fiktiven Nachfolgers von SALÒ unerträgliche 4Min. nur Scheiße präsentierte). Grölend aus dem Saal marschierend wurden wir draußen von allerhand Menschen in Empfang genommen (darunter dann kurz vor 13.00Uhr auch Nello samt Anhang) und in den nächsten Saal geschoben. Und dort stand dann der Meister persönlich neben Claudio, einem Gesprächsleiter und einem voll ausgelasteten Dolmetscher und plauderte munter aus dem Nähkästchen. Es ist wirklich knuffig, wenn Dario „Giallo“ sagt
Herr Argento äußerte sich zu allem was irgendwie interessant erschien, sowohl zu Konzepten, Bildaufbau, Technik und Material, sowie zur Zensur und allerhand mehr. Sehr spannende Sache!
Überhaupt sollte einmal explizit herausgestellt werden, wie angenehm familiär die gesamte Atmosphäre dort war. Eine überschaubare Menge von Filmbegeisterten und Filmschaffenden gaben sich dort die Klinke in die Hand. Interessant wäre die Einschätzung der Festivalleitung über den Erfolg und Zuspruch der Unternehmung, da eine Wiederholung im nächsten Jahr absolut wünschenswert wäre!
Nach ein paar spannenden Unterhaltungen und dem faszinierendem Schauspiel, dass sich bot als Nello und Claudio Simonetti voller Begeisterung durch das CINEPLOIT-Sortiment wandelten, gab’s eine kurze Mittagspause. Anschließend stießen wir zu einem Interview mit Dario und daraufhin folgte eine Autogrammstunde. Es wird sicherlich am Folgetag noch eine gegeben haben, der wohnte ich aber aus „unerklärlichen“ Gründen nicht bei. Da ich nebst des Onkels zu signierendem Material nur einen Flyer zur Hand hatte, ist aus dem „with kisses and hugs“-Autogramm für Jogi leider nichts geworden, aber du bekommst dennoch dein gewünschtes Autogramm!
Den Werberatschlag vom Onkel hab ich explizit für unser beschauliches Forum signieren lassen, mit einem Scan wird wohl der Braumeister oder der Onkel in nächster Zeit aufwarten. Und nach so viel Plauderei und Staunen begann nun unser vollgepacktes Programm, ein Filmmarathon quasi. Es folgte nach einer kurzen Einführung von Marcus Stiglegger die Sichtung von INFERNO. Da die DCP-Fassung auf Italienisch war wurde hier kurzerhand eine BlauStrahl-Scheibe hinterher geschoben – die Stimmung litt darunter aber nur wenig nachdem das Menü endlich ausgeblendet war. Dann gab’s MASKS von Andreas Marschall zu bestaunen, der seine hochgesteckten Ziele leider nur bedingt erreichen konnte. Dafür wurde Frau Braumeister aber von den sehr ansehnlichen (wenn auch nur überschaubar hochgewachsenen) Hauptdarstellerinnen mit Popcorn bekrümelt
Der Streifen wurde übrigens mit ziemlich alten Objektiven und einer Canon 550D gedreht. Da ich eine 600D einstecken hatte, kam kurz der Gedanke auf auch einen Film zu drehen
Den Beschreibungen im Programmheft zufolge erwarteten wir bei dem finalen RED NIGHTS einen exotischen und ruhigen Film mit EuroSpy-Anleihen. Frau Braumeister kam das sehr entgegen nach all dem vielen Blut. Da aber auch RED NIGHTS plötzlich ziemlich exzessiv zu werden drohte, trafen wir uns erst nach dem Abspann vor dem Saal wieder. Dort wurde dann kurzerhand eine kleine After-Show-Party von den Organisatoren auf die Beine gestellt, deren fataler Ausgang für mein eigenes bisschen Körper auf die irrsinnige Idee vom Braumeister und mir zurückzuführen ist, dass es doch eine gute Idee (
) wäre dem Nello eine Flasche J&B mitzubringen
Bevor der Abend jedoch für mich eine schicksalhafte Wendung nahm, war er für das Grüppchen von Filmfans vor Ort bei Sekt und lockerem Gespräch ein gelungener Ausgang und Ausklang eines erfolgreichen Tages!
Schilderungen des Sonntags sollten hier nun bitte andere übernehmen. Meiner verlief in etwa so: nachdem ich auf meinem Badezimmerboden aufwachte, mich von Schmerz gekrümmt empor schraubte und im Spiegel das unschöne Muster betrachtete, dass die Fliesenfugen auf meiner Stirn hinterließen, begab ich mich in der Hoffnung auf baldige Besserung meines Zustandes zum Festival. Dort verabschiedete ich Herr und Frau Braumeister und verschanzte mich im Saal bei ZOMBIES FROM OUTER SPACE. Der Film war recht ansehnlich, wenn auch eindeutig zu lang geraten. Die gute Laune der anwesenden Crew war aber stark ansteckend. Dennoch hielt ich es dann für besser mich bei Team Nello zu verabschieden und den Heimweg anzutreten. So endete für mich ein tolles Wochenende in toller Atmosphäre und mit vielen netten Menschen und ausgelassener Stimmung. Das muss unbedingt wiederholt werden!
und bestimmt hab ich noch die Hälfte vergessen
ich hab auch beachtlich wenig Fotos gemacht
Aber ich weiß, dass es da noch eine große Anzahl in der Vorharz-Hölle gibt